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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines raumgrossen Fertigteils, insbesondere
Garagenfertigteils, aus Stahlbeton oder Kunststoff, in Gestalt eines Kastens mit einer Kastenöffnung an einer
Seite zum Durchtritt eines die Innenform des Fertigteils bestimmenden unzerlegbaren Innenkerns, dessen
Aussenflächen sich in Abheberichtung des Fertigteils gegenüber der Wirkungslinie mindestens eines Huborgans um einen Ablösewinkel verjüngen sowie auf einen mit dieser Vorrichtung hergestellten, raumgrossen Fertigteil, insbesondere Garagenfertigteil, aus Stahlbeton oder Kunststoff. Unter" Abheben" des Fertigteils vom Innenkern soll dabei allgemein eine Relativbewegung zwischen Fertigteil und Innenkern verstanden werden. Im Falle der
Herstellung des Fertigteils aus Kunststoff dient der Innenkern sinngemäss als Innenform.
Es ist bekannt, Wohnraumzellen und auch Garagenkörper unter Verwendung einer zerlegbaren
Innenschalung zu errichten und so vertikale Innenflächen der Seitenwände zu ermöglichen. Die Zerlegung der
Innenschalung ist jedoch mit unerwünschtem Zeit-und Betriebsaufwand verbunden. Dieser lässt sich bei
Verwendung eines unzerlegbaren Innenkerns gemäss der eingangs erwähnten Vorrichtungsart vermeiden. Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung (deutsche Patentschrift Nr. 805561, insbesondere Abb. 5, in Verbindung mit der deutschen Patentschrift Nr. 865652, Abb. 4) ist der sich konisch nach oben verjüngende Innenkern ortsfest angeordnet, und der Fertigteil bzw. der Garagenkörper wird zunächst hydraulisch nach oben abgedrückt und dann nach oben mittels eines Krans ausgehoben.
Alternativ kann man auch den Innenkern nach Herstellung des
Fertigteils absenken und dann den Fertigteil horizontal ausfahren.
Bei einer solchen Herstellung ist es erforderlich, dass sich der Innenkern in Abheberichtung des
Garagenkörpers gleichmässig verjüngt, damit sich der Garagenkörper von allen Flächenteilen des Innenkerns gleichzeitig lösen kann. Bei der bekannten vertikalen Abheberichtung des Garagenkörpers folgt, dass alle
Innenflächen der die Kastenöffnung bildenden Wandung entsprechend der Konizität des Innenkerns von unten nach oben einwärtsgeneigt sind, so dass keine vertikale bzw. keine rechtwinkelig zur Kastenöffnung verlaufende
Innenfläche der Wandung erreicht werden kann.
Da diese Konizität lediglich durch das Herstellungsverfahren bedingt ist und für die weitere Funktion des
Fertigteils eher von Nachteil ist, wählt man üblicherweise das Mass der Konizität so klein wie möglich. Aber auch bei Verwendung des minimalen Ablösungswinkels ist die Konizität noch merklich, insbesondere bedingt durch die Unregelmässigkeiten, die auch bei präziser Ausführung eines Innenkerns noch verbleiben. So ergibt sich bei der Herstellung eines Stahlbetonfertigteils mittels einer den ortsfesten Innenkern bildenden Stahlschalung noch ein minimaler Ablösewinkel in der Grössenordnung von 1%, d. h. einer"Steigung"von 1 cm auf 1 m.
Da dieser Ablösewinkel an allen Flächen rings um den Innenkern eingehalten werden muss, ergibt sich eine Gesamtverjüngung des Innenkerns bzw. des von der Wandung des Fertigteils eingeschlossenen, von der Kastenöffnung ausgehenden lichten Querschnitts um den doppelten Ablösewinkel.
Die Kastenöffnung eines Garagenfertigteils wird bisher am Ort des späteren Garagenbodens vorgesehen.
Dieser Garagenboden kann beispielsweise von einem am Aufstellungsort bereits vorhandenen Fundament, einem am Aufstellungsort aus Ortbeton nachträglich betonierten Bodenteil oder einer vorgefertigten Bodenplatte gebildet werden, die man an dem Garagenfertigteil zur Herstellung einer kompletten, im wesentlichen geschlossenen Fertigteilgarage befestigen kann. Die Verwendung der bekannten, oben beschriebenen Herstellungstechnik hat dann die Folge, dass die Innenflächen aller vier Seitenwände der Garage von unten nach oben um den Ablösewinkel einwärtsgeneigt sind. Wenn, wie üblich und bei Reihengaragenbau erforderlich, die Aussenseiten der seitlichen Wände der Garage lotrecht vorgesehen werden, erhält man sich in unerwünschter Weise nach oben verdickende Garagenwände.
Dies wirkt sich besonders nachteilig bei der die Toröffnung aufweisenden Stirnwand aus, u. zw. auch, jedoch weniger gravierend, bei Verwendung der üblichen stahlzarge, besonders stark indessen, wenn statt einer Stahlzarge nur eine Betonzarge vorgesehen wird. In letzterem Fall schliessen sich eine sich konisch verjüngende Wandstärke der Torleibung bei vertikaler Aussenfläche und die Forderung eines vertikalen Einbaus des Schwingtores praktisch aus. Aber auch beim Wohnzellenbau sind sich verdickende Wandungen oder nicht lotrechte Innenflächen von Seitenwänden störend, u. zw. insbesondere dann, wenn eine derartige Wandung noch mit Ein- oder Ausbauten versehen werden soll.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den herstellungsmässigen Vorteil einer Fertigung des raumgrossen Fertigteils über einer unzerlegbaren Innenschalung mit der Forderung zu vereinen, eine lotrechte
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zum Zwecke des Einbaus eines Garagentores.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art nach der Erfindung vorgesehen, dass bei wenigstens einem Paar von gegenüberliegenden Aussenflächen des Innenkerns die eine Aussenfläche unter dem doppelten Ablösewinkel angeordnet ist, und dass die Wirkungslinie der Huborgane längs der Winkelhalbierenden dieser Aussenflächen verläuft, wobei die andere Aussenfläche rechtwinkelig zur Ebene der Kastenöffnung verläuft.
Mit dieser Vorrichtung lässt sich eine lotrechte Innenfläche an mindestens einem Paar gegenüberliegender, die Kastenöffnung bildender Wandungen und eine gleichmässige Wanddicke an mindestens einer an die Kastenöffnung anschliessenden Wandung erreichen.
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Ein mit der Vorrichtung nach der Erfindung hergestellter Fertigteil ergibt einen an einer Seite offenen Kasten, dessen lichter Querschnitt sich zwar auch noch annähernd kontinuierlich von der Kastenöffnung bis zu der der Kastenöffnung gegenüberliegenden Wandung etwa um den doppelten Ablösewinkel des Kastenmaterials von dem Innernkern verjüngt, bei dem jedoch nach der Erfindung bei mindestens einem Paar der gegenüberliegenden Wandungen die Innenfläche der einen Wandung rechtwinkelig zur Ebene der Kastenöffnung verläuft.
Wenn jedoch beispielsweise zur Schaffung eines Gefälles am Dach die Oberseite des Kastens in ihrer Aufstellage nicht horizontal verläuft, ist bei einem mit der Vorrichtung nach der Erfindung hergestellten
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oderHöhe haben, so dass die Oberseite des Kastens Gefälle hat, und dass bei mindestens einem Paar gegenüberliegender Wandungen die Innenfläche der einen Wandung in der Aufstellungslage des Fertigteils lotrecht verläuft.
Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung von Fertigteilen beschränkt, deren Kastenöffnung, wie bisher, am Boden vorgesehen ist. Alternativ kann bei einem Fertigteil nach der Erfindung die Kastenöffnung auch an einer Vertikalseite des Kasten oder an der Oberseite des Kastens vorgesehen sein. Im erstgenannten Fall kann gegebenenfalls hiefür der Innenkern etwa horizontal angeordnet werden und die"Abheberichtung"auch etwa horizontal liegen, oder bei der technisch vorteilhafteren aufrechten Anordnung des Innenkerns kann der Fertigteil nach seinem Abheben vom Innenkern in seine Aufstellage gekippt werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch einen Garagenfertigteil gemäss der Erfindung mit zugeordneten Hubzylindern zum Abheben des erhärteten Fertigteils von einem ortsfesten unzerlegbaren Innenkern und Fig. 2 einen Querschnitt durch die Anordnung gemäss Fig. 1.
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und Querschnitt (Fig. 2) mit vertikalen Aussenflächen--110, 112 und 114-und horizontaler Dachoberseite - -116--. Wie man sieht, bestehen das Dach-118--, die Seitenwände--120--, die mit der Toröffnung - -124-- versehene Stirnwand --102-- und die dieser gegenüberliegende Rückwand --103-- aus einem Stück, nämlich Stahlbeton.
Der Garagenfertigteil--101--bildet einen an einer Seite offenen Kasten, dessen
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--122-- aufKastenôffnung--122-parallel zur Dachoberseite-116--der Garage. Es versteht sich, dass die dargestellte Form lediglich eine besonders einfache Garagenkonstruktion darstellt, und dass die Seitenwände und das Dach auch eine andere Aussengestalt haben können. Zum Beispiel kann das Dach Gefälle haben und können die Seitenwände in Längsrichtung der Garage ab- oder zunehmende Höhe haben.
Der Garagenfertigteil --101-- wird über einem während der Herstellung mehrerer Fertigteile nicht zerlegten Innenkern hergestellt, dessen Umriss durch die Unterseite--130--des Garagendaches, die Kastenôffnung--122--, die Innenflächen --132-- der beiden Seitenwände --120--, die Innenfläche - -134-- der Stirnwand --102-- und die Innenfläche --136-- der Rückwand --103-- bestimmt ist.
Zum Abheben des Garagenfertigteils--101--vom Innenkern sind Hydraulikzylinder-104vorgesehen, die gemäss Fig. 2 an den unteren Rändern der Seitenwände --120-- angreifen.
Der Garagenfertigteil--101--zeigt die Besonderheit, dass trotz der Herstellung auf einem unzerlegbaren Innenkern die mit der Toröffnung --124-- versehene Stirnwand --102-- eine lotrechte Innenfläche - erhält. Zusammen mit der lotrechten Aussenfläche --114-- ergibt sich damit eine konstante Wandstärke der Stirnwand--102--. In dieser kann eine Betonzarge ausgebildet sein. Als Ausgleich für die vertikale Innenfläche ist die der Stirnwand --102-- gegenüberliegende Rückwand --103-- von oben nach unten um das Doppelte des Ablösewinkels a des Stahlbetons vom Stahl der Innenform konisch verjüngt. Da sich die Aussenfläche --112-- der Rückwand --103-- lotrecht erstreckt, äussert sich die Verjüngung der
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Wie man ferner in Fig. l erkennen kann, ist die wirkungslinie --140-- der Hydraulikzylinder --104-in der Längsschnittebene um den einfachen Ablösewinkel a gegenüber der Lotrechten --142-- geneigt. Dadurch ergibt sich als für das Ablösen sowohl der Innenfläche-134-der Stirnwand-102-als auch der Innenfläche --136-- der Rückwand --103-- vom Innenkern ausreichende Bedingung, dass diese Innenflächen--134 und 136-jeweils unter dem einfachen Ablösewinkel a gegenüber der Wirkungslinie --140-- der Hydraulikzylinder --104-- geneigt sind.
Die Innenflächen --132-- der Seitenwände --120-- sind gemäss Fig.2 beide gegenüber der Lotrechten nur um den einfachen Ablösewinkela so geneigt, dass sich die Seitenwände --120-- von oben nach unten entsprechend verjüngen. In der Querschnittsebene der Fig. 2 können daher die Kraftlinien --140-- der Hydraulikzylinder --104-- lotrecht verlaufen.
Wenn man hingegen in einer Seitenwand --120-- ein Fenster, eine Tür od. dgl. anordnen möchte, ist es zweckmässig, in Abwandlung der Ausführungsform gemäss Fig. 2 die Innenfläche der einen Seitenwand-120-
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