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Die Erfindung betrifft eine Bohrlehre, insbesondere zur Verwendung bei der Herstellung von Dübelverbindungen, mit mindestens einerlängs einer Führungsschiene velstellbaren, mindestens eine Zentrierbohrung aufweisenden Bohrschablone.
Eine solche Bohrlehre ist beispielsweise aus der österr. Patentschrift Nr. 225404 bekanntgeworden ; sie besitzt einzelne längs einer Führungsschiene frei auskragend geführte und gehaltene Bohrschablonen, die als verschiebbare und feststellbare Reiter ausgebildet sind.
Von Bohrlehren dieser vorbekannten Gattung ausgehend ist es das Ziel der Erfindung, das Gerät handlicher, kompakter und robuster auszubilden als bisher, um dadurch Beschädigungen und daraus folgernden Massungenauigkeiten zuverlässig vorzubeugen.
Dem wesentlichen Merkmal der Erfindung zufolge sind die Zentrierbohrungen in mehreren zwischen zwei zueinander parallel angeordneten, miteinander zu einem starren, mit Anschlägen versehenen Rahmen verbundenen Führungsschienen verschiebbaren und einzelnen fixierbaren als Bohrschablonen dienenden Kulissen vorgesehen.
Infolge der zweischienigen Ausführung der erfindungsgemässen Bohrlehre erhalten die zwischen den Führungsschienen gehaltenen und geführten Kulissen in ihrer jeweiligen Einstellung eine wesentlich grössere Genauigkeit, weil sie von zwei einander gegenüberliegenden Seiten her gehalten werden. Zusätzlich dazu wird das Verhalten der Bohrlehre gegenüber dynamischen Beanspruchungen, die in der Praxis naturgemäss unvermeidlich sind, wesentlich verbessert, weil sich die erfindungsgemässe Ausbildung als Rahmen wesentlich stabiler erweist als die verhältnismässig feingegliederte Konstruktion vorbekannter ähnlicher Geräte.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Erfmdungsgegenstandes sind die einzelnen Kulissen mittels von der Aussenseite einer der Führungsschienen betätigbarer, in regelmässigen Abständen in dieser Führungsschiene verschraubter und wahlweise in eine von vorzugsweise drei Ausnehmungen der Kulisse eingreifender Wurmschrauben fixierbar. Diese Anordnung ermöglicht es, die einzelnen Kulissen des erfindunsgemässen Gerätes sehr vielfältig, fast stufenlos, einzustellen und zu fixieren, u. zw. in einer konstruktiv wesentlich einfacheren und robusteren Art als bei vorbekannten Geräten mit völlig stufenloser Verstellung der Bohrschablonen.
Eine der beiden Führungsschienen kann im Rahmen der Erfindung vorteilhafterweise als Messleiste ausgebildet sein.
Die erfindungsgemässe Rahmenkonstruktion der Bohrlehre ermöglicht-abgesehen von den bereits erwähnten Vorteilen-auch eine günstige Anbringung jener Anschläge, die der praktischen Verwendung der Bohrlehre dienen.
So können-gemäss einem weiteren Erfindungsmerkmal-zwischen den beiden Führungsschienen mehrere schwenkbare Randanschläge vorgesehen und beidseits der durch die Zentrierbohrungen bestimmten Mittellinie in Längsrichtung der Führungsschienen gleichmässig verteilt. Die schwenkbaren Randanschläge der einen Seite können dabei zweckmässigerweise den gleichen, jedoch einen andern Abstand von der Mittellinie aufweisen als die Anschläge der andern Seite.
Die Bohrlehre kann demnach für zwei verschiedene Werkstückbreiten verwendet werden. Erfahrungsgemäss werden zumeist Werkstücke, z. B. Holz-oder Kunststoffplatten, in nur zwei Stärken, nämlich 16 und 19 mm, bearbeitet, weshalb in vielen Fällen zwei Anschlagserien genügen. Sollten andere Breiten auftreten, dann kann jederzeit eine der Anschlagserien durch eine der neuen Breite entsprechende ersetzt werden.
Der Aufbau der erfindungsgemässen Bohrlehre ist derart einfach, dass ein solcher Austausch von jedermann leicht und ohne besonderen Zeit- und Müheaufwand durchgeführt werden kann.
Wie bekannt kann die Bohrlehre mit mindestens einem längs der Führungsschienen mittels einer Schraubspindel verstellbaren Anschlag versehen sein. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal kann diese Schraubspindel in einem entlang der Führungsschienen stufenweise versetzbaren Träger gelagert sein.
Diese Massnahme ergibt den Vorteil, dass die ganze Anschlageinrichtung umgesteckt und an der gegenüberliegenden Seite der Bohrlehre angeordnet werden kann. Dieses Umstecken wird besonders erleichtert, wenn der oben genannte stufenweise versetzbare Träger mittels in Lochreihen der Führungsschienen einrastender Bolzen versetzbar und auf einem entlang der Führungsschienen verschiebbaren, wechselseitig auf diese Führungsschienen aufsetzbaren Halterahmen federnd gelagert ist, um den in bezug zum Halterahmen höhenverschiebbar gelagerten Träger in seiner jeweiligen Raststellung zu sichern.
Weitere Merkmale der Erfindung sollen der besseren Verständlichkeit halber an Hand der eine beispielsweise Ausführungsform darstellenden Zeichnungen näher erläutert werden. Darin zeigen Fig. l eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Bohrlehre, die Fig. 2 einen Schnitt nach den Linien II-II in Fig. l, die Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. l und die Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1.
In Fig. l ist die Bohrlehre auf den Rand einer Holzplatte --2-- aufgesetzt, um die Dübelbohrungen - -2'- - für einen Eckstoss herzustellen, wie er in gestrichelten Linien im rechten Teil dieser Zeichnung angedeutet ist. Mit-3-ist hier der auf das Haupt aufgesetzte Fachboden bezeichnet.
Zwei Führungsschienen --4-- bilden den Hauptteil der Bohrlehre-l-und sind in Abstand voneinander parallel zueinander angeordnet. An einem Ende sind die Führungsschienen --4-- durch eine
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Leiste --5-- verbunden, auf der ein vorzugsweise schwenkbarer Anschlag --6-- befestigt ist. Die Führungsschienen --4-- sind beidseits mit Gleitbahnen--4'--ausgestattet, wie dies insbesondere der Fig. 2 zu entnehmen ist. Im Bereich dieser Gleitbahnen --4'-- sind in regelmässigen Abständen Lagerhülsen --7--
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auch, wie dies noch später an Hand der Fig. 3 erläutert wird, gegenüber den Führungsschienen--4-- feststellbar.
Ausserdem sind die Kulissen --9-- mit einer zentralen Bohrung --10-- versehen und ergeben solcherart eine veränderbare Bohrschablone.
Entlang der äusseren Gleitabahnen --4'-- ist ein Halterahmen --1-- für einen querliegenden Träger --12-- verschiebbar. In diesem Träger --12-- ist eine Schraubspindel--13--gelagert, die an ihrem dem Anschlag--6--zugewendeten Ende einen auf einem Kugelzapfen od. dgl. schwenkbar gelagerten Anschlag --14-- trägt. Um die Verstellung der Spindel --13-- zu erleichtern, ist am andern Ende eine Rändelmutter --13'-- vorgesehen, die infolge der Schrägstellung der Schraubspindel--13--leicht zugänglich ist.
Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, dass an der Oberseite des Trägers --12-- im Bereich der Führungsschienen --4-- zwei Bolzen--15--vorstehen. Dadurch ist der Träger --12-- und mit ihm der Halterahmen--11--, die Spindel --13-- und der Anschlag --14-- entlang der Führungsschienen --4-stufenweise versetzbar, indem die Bolzen --15-- in die Lochreihen--16--der Führungsschienen--4-- einrasten. Weiters ist noch zu erkennen, dass der Träger --12-- durch eine sich am Halterahmen--11-abstützende Feder-17-in seiner Raststellung gehalten wird. Zur Grobverstellung des Anschlages-M-braucht daher nur der Träger niedergedrückt werden, wodurch er ausrastet und nunmehr in einem andern Lochpaar fixiert werden kann.
Wie bereits erwähnt, ist der Fig. 3 sehr deutlich die Feststellung der Kulissen --9-- zu entnehmen. In
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--9-- anKulissen --9-- in geringen Abständen. In üblicher Weise sind die Enden der Wurmschrauben --19-- sowie die Ausnehmungen --21-- konisch gestaltet.
Der Aufbau der schwenkbaren Anschläge --8-- ist aus der Fig. 4 ersichtlich. Die Anschläge --8-- sind
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--10-- der Kulissen --9-- vorgegebenen Mittellinie --22--Abstand--a--von der Mittellinie--22--, der sich aber vom Abstand --b-- der hinteren Anschlagreihe unterscheidet.
Üblicherweise werden serienmässig nur Werkstücke in zweifacher Stärke bearbeitet. Wie die Erfahrung zeigt, handelt es sich um die Plattenstärken 16 und 19 mm. Die Abstände--a und b-- werden deshalb in Anlehnung an diese am häufigsten vorkommenden Stärken 8 bzw. 9, 5 mm gewählt und entsprechen somit der halben Dicke eines zu bearbeitenden Werkstückes.
Selbstverständlich ist die erfindungsgemässe Bohrlehre--l--auch für andere Plattenstärken verwendbar, nur muss in diesem Falle eine Anschlagreihe durch eine andere, welche der neuen Abmessung entspricht, ersetzt werden.
Die schwenkbaren Randanschläge --8-- werden selbstverständlich nur dann gebraucht, wenn die herzustellende Lochreihe einen der halben Plattendicke gleichen Randabstand aufweisen soll. Sind die Bohrungen in einem grösseren Randabstand vorzusehen, dann ist die Mittellinie im gewünschten Abstand anzureissen, die Bohrlehre-l-mit ihrer Mittellinie --22-- nach diesem Riss auszurichten und festzuklemmen.
Die Handhabung der erfindungsgemässen Bohrlehre soll nun an Hand eines einfachen gedübelten Rahmens, bestehend aus zwei parallelen Häuptern und zwei ebenfalls parallelen, diese Häupter randseitig verbindenden Fachböden erläutert werden. Die Stärke der Holzplatten wird mit 19 mm angenommen.
Die Dübellöcher der Fachböden sind am besten genau in der Symmetrielinie der Stirnflächen vorzusehen.
Demnach müssen die Mittelpunkte der Dübellöcher in den Häuptern einen Abstand von 9, 5 mm vom Rand haben. Es ist daher jene Seite der Bohrlehre auszuwählen, an der die Anschläge mit dem Mittelabstand 9, 5 anliegen. Die Bohrlehre wird also z. B. auf eine Stirnfläche des Fachbodens aufgelegt und mit den ausgewählten Randanschlägen--8--angedrückt. Hierauf kann sie mit dem vorderen Anschlag --6-- und dem hinteren verstellbaren anschlag --14-- festgeklemmt werden. Zum Festklemmen wird zunächst der Halterahmen --11-- mit dem ausgerasteten Trägerin die Nähe der Seitenkante des Fachbodens geschoben und
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--12-- wird- -4-- vorgesehenen Messteilung, eingestellt, d. h. die Kulissen--9--werden in der richtigen Lage fixiert.
Als Bohrwerkzeug dient im allgemeinen eine Handfräse, die vielfach bereits fabriksmässig mit einem kleinen Stütztisch und einem Zentrierring ausgestattet ist. Die Handfräse wird also mit ihrem Stütztisch eben auf die Bohrlehre--l--aufgesetzt, der Zentrierring wird in die Zentrierbohrung --10-- einer festgeklemmten Kulisse--9--gesteckt und dann wird der Bohrvorgang durchgeführt. In gleicher Weise wird bei jeder
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und richtet sich bloss nach der Grösse des Zentrierringes des Bohrers oder Fräsers.
Um Passschwierigkeiten infolge nicht genau symmetrischer Lochabstände zu vermeiden, ist es zweckmässig, von einer Richtfläche auszugehen. Als solche Richtfläche wird zumeist die Vorder-oder Hinterseite des aus den zu bearbeitenden Werkstücken herzustellenden Rahmens zu wählen sein. Die Bohrlehre ist dann stets mit dem gleichen Anschlag--6 oder 14--an der gewählten Fläche der Holzplatten anzulegen.
Die Häupter des Rahmens werden im wesentlichen in gleicher Weise behandelt wie die Fachböden, wobei die Bohrschablone selbstverständlich unverändert bleibt, d. h. die Kulissen nicht verstellt werden. Es ist allerdings zu beachten, dass beim Ausarbeiten von Lochreihen an gegenüberliegenden Rändern einer Platte die Bohrlehre gewendet werden muss, da die dem gewünschten Randabstand entsprechenden Anschläge einmal links und dann rechts an der zu bearbeitenden Platte anliegen müssen. Aus diesem Grund ist die Handhabung derart
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--11-- wechselseitigandern Anschläge--6 und 8--müssen in eine gegenüber der vorhergehenden Gebrauchsstellung um 1800 verdrehte Stellung verschwenkt werden.
Um einer Verschmutzung der zuweilen bereits geschliffenen Oberflächen der Werkstücke vorzubeugen, kann die Bohrlehre aus nichtrostendem Material gefertigt sein oder mit einer Schicht eines solchen Materials überzogen sein.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht an bestimmte, oben beschriebene Einzelheiten der beispielsweise erläuterten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes gebunden, vielmehr ist dieser Erfindungsgegenstand in solchen Einzelheiten mannigfach abwandelbar und ausbaufähig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bohrlehre, insbesondere zur Verwendung bei der Herstellung von Dübelverbindungen, mit mindestens einer längs einer Führungsschiene verstellbaren, mindestens eine Zentrierbohrung aufweisenden Bohrschablone,
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parallel angeordneten, miteinander zu einem starren, mit Anschlägen versehenen Rahmen verbundenen Führungsschienen (4) verschiebbaren und einzeln fixierbaren als Bohrschablonen dienenden Kulissen (9) vorgesehen sind.
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