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Die Erfindung betrifft ein photographisches Material auf Basis Halogensilberemulsionen, das in mindestens einer Schicht einen Oxonolfarbstoff enthält.
Es ist bekannt, dass der Zusatz von Farbstoffen zu einer photographischen Halogensilberemulsion die Schärfeeigenschaften bzw. das Auflösungsvermögen verbessert. Weiterhin ist bekannt, dass sich hierzu Oxonolfarbstoffe der Pyrazolonreihe eignen. Auch ist bekannt, dass eine Reihe von Pentamethinoxonolfarbstoffen sich in den üblichen photographischen Bädern irreversibel entfärben lassen. In der Reihe der Trimethinoxonole bzw. Monomethinoxonole ist die Entfärbbarkeit der Farbstoffe nur noch gering. Man beschränkte sich daher bisher auf solche Farbstoffe, die sich infolge löslichkeitsvermittelnder Gruppen, wie Sulfo-oder Carboxylgruppen, leicht aus dem photographischen Material auswaschen lassen.
Die bekannten Farbstoffe haben jedoch den Nachteil, dass die Lage ihrer Absorptionsbanden nicht mit den Sensibilisierungsmaxima der Sensibilisatoren in Colormaterialien übereinstimmen und damit nicht maximal schärfeverbessernd wirken.
Zweck der Erfindung ist es, photographische Materialien mit verbesserten Lichthofschutz- oder Filterschichten zu schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in photographischen Verarbeitungsbädem leicht entfärbbare Farbstoffe zu finden, die den farbenphotographischen Materialien angepasste Absorptionsmaxima besitzen und auch in schwach saurem pl-I-Bereich anwendungsfähig sind.
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schen Materials ein Oxonolfarbstoff, der durch eine gegebenenfalls substituierte Carbamidgruppe in 3-Stellung substituiert ist, der allgemeinen Formel
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enthalten ist.
In der Formel bedeuten
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gegebenenfalls annelliert, Rg= Alkyl- oder Aryl-Gruppe,
X =-CH2-oder-0-und q und m = ganze Zahlen von Null bis 3, zusammen jedoch mindestens 3.
Die Farbstoffe sind entweder als Reflexionslichthofschutzfarbstoffe in Rückschichten, sogenannten NC-Schich- ten, oder in besonderen Zwischenschichten als Filterfarbstoffe enthalten. Sie können als Schirmfarbstoffe auch in einzelnen Emulsionsschichten enthalten sein.
Bisher waren keine Mono-oder Trimethinoxonole bekannt, die sich in den photographischen Bädern innerhalb kurzer Einwirkungszeit irreversibel entfärben lassen. Es war daher nicht vorauszusehen, dass die Farbstoffe
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Tabelle aufgeführten Farbstoffea), b), c), d) haben die Bedeutung :
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Die Herstellung der neuen Farbstoffe erfolgt auf dem üblichen Weg durch Umsetzung der entsprechenden Pyrazolone mit dem erforderlichen Polymethinkettenbildner in einem geeigneten Lösungsmittel in Gegenwart eines basischen Kondensationsmittels.
Der Farbstoff der Formel 11 wird erhalten durch Erhitzen eines Gemisches von 1120 mg 1-Phenyl-3-carb- anilinopyrazolon und 520 mg Malondialdehyddianilchlorid in 10 ml Acetonitril in Gegenwart von 1 ml Tri- äthylamin. Man erhitzt anschliessend noch 10 min auf dem Dampfbad und gibt lomige Kaliumacetatlösung hinzu. Beim Abkfhlen fällt der Farbstoff aus. Der Farbstoff wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Bei Verwendung von 660 mg Glutacondialdehyddianil-hydrochlorid wird der Farbstoff der Formel 3 erhalten.
Die Monomethinfarbstoffe der Formeln 17 bis 21 werden erhalten durch Umsetzung von 0, 00 4 Mol des entsprechenden Pyrazolons und 5 ml Orthoameisensäureester in 5 ml Pyridin bei Siedehitze. Die Farbstoffe werden durch Fällen mit verdünnter HCI abgeschieden.
Die als Ausgangsprodukte notwendigen 3-carbaminoyl-substituierten Pyrazolone lassen sich leicht aus
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durch Mischen einer getrockneten Lösung von 17 g I-Phenyl-3-carboxy-pyrazolon-5 in 40 ml Benzol und 40 ml Pyridin und Eindampfen auf 30 ml mit 9 g dimerem Phosphorigsäureanilidaril (hergestellt nach Franke, Kraft
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Ausbeute 12 g, Fp. 180 bis 182 C
Die Farbstoffe gemäss der Erfindung können als Reflexionslichthofschutzfarbstoffe, als Schirmfarbstoffe, oder als Filterfarbstoffe verwendet werden.
Die Einverleibung der Farbstoffe in die Gelatinelösung kann in Form ihrer wässerigen. oder mit Wasser misch- baren Lösungen oder inForm ihrer Emulsion in mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, wie z. B. Dibutylphthalat oder Triphenylphosphat erfolgen. Die ohnehin schon geringe Diffusion kann durch Zusatz von Beizmitteln noch verringert werden. Die photographischen Emulsionen können mit den üblichen Sensibilisatorenoptischsensibili- siert werden. Sie können auch chromogen entwickelbare Farbkuppler enthalten.
Vorteile der Erfindung sind, dass sich die Eigenschaften"Auflösungsvermögen"und"Schärfe"photographi-
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dung auch in schwach saurem PH-Gebiet noch verwendungsfähig sind, da sie durch schwache Säuren noch keinen Farbumschlag nach Rot ergeben, wie im Gegensatz dazu beispielsweise der Farbstoff aus 1-p-Sulfophenyl-
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3-methyl-substituierten Pyrazolonen bathochrom verschoben sind, also gerade in den Hauptsensibilisierungsbereichen des Colorfilmes liegen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Farbstoffe gemäss der Erfindung eine hohe Extinktion aufweisen.
Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Zeichnungen zeigen Schnitte durch ein photographisches Material gemäss der Erfindung, u. zw. Fig. l ein Material mit einer Emulsionsschicht und einer NC-Schicht, Fig. 2 ein Material mit einer angefärbten Emulsionsschicht, Fig. 3 ein Material mit einer angefärbten Zwischenschicht.
In Fig. 1 ist auf dem Schichtträger 1 die Emulsionsschicht 3 angeordnet. Die Rückschicht 2 besteht aus der mit einem Farbstoff gemäss der Erfindung angefärbten Gelatineschicht. Die erfindungsgemässe Anordnung der Farbstoffe inEmulsionsschicht 4 ist in Fig. 2 dargestellt. AlsFilterfarbstoffe sind die Farbstoffe gemäss der Erfindung in der Zwischenschicht 6 zwischen den Emulsionsschichten 3 und 5 angeordnet.
Beispiel l : Zu 100 ml einer Goigen Gelatinelösung werden 60 mg Farbstoff der Formel 14, gelöst in 12 ml Methanol und 5 ml Dimethylformamid, zugesetzt. Die Mischung wird gut gerührt, und es werden übliche Netzmittel und Härtungsmittel zugesetzt. Die tiefrote Lösung wird auf die Rückseite eines Filmträgers gegossen.
Die erhaltene NC-Schicht von 10 li Dicke hat eine Dichte im Absorptionsmaximum bei 566 nm von D = 0, 52.
Nach Entwickeln und Fixieren mit üblichen photographischen Bädern ist die Schicht farblos.
Beispiel 2 : a) Zu 100g einer Chlorbromsilberemulsion, die mit 3 mg des Farbstoffs Rr 1953 (Bios-Final-Report Bd. 721,
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enthält, werden 25 mg Farbstoff der Formel l in methanolischer Lösung zugegeben. Zur Verbesserung derBegussqualität werden noch 2 ml Saponin zugesetzt. Die so erhaltene blau angefärbte Emulsion wird auf einen Schichtträger aufgebracht. Die Emulsion zeigt eine Dichte bei 665 nm von D = 0,50 bei einer Gussdicke von 8 ll. b) In einem zweiten Versuch wird anstatt Farbstoff gemäss der Erfindung eine Lösung des Farbstoffs Grün PL (Dr. Gustav Schutz, Farbstofftabellen, Berlin 1923, Weidmannsche Buchhandlung, S. 4) in einer Menge von 100 mg je 100 g Emulsion zugesetzt.
Diese Emulsion zeigt bei der gleichen Wellenlänge von 665 nm nur eine optische Dichte von D = 0, 30 bei gleicher Schichtdicke.. Nach der Schwarz-Weiss-Entwicklung eines unbelichteten Streifens verbleibt bei Versuch 2a keine Restanfärbung, während der Streifen des Versuches 2b die gleiche grüne Anfärbung zeigt wie der unentwickelte Streifen. Die Lichtempfindlichkeit beider Versuche ist gleich, während die Schärfe des Versuches 2a deutlich besser als die des Versuches 2b ist.
Beispiel 3 : Zu 100 ml einer 3%igen Gelatinelösung, die für Filterzwischenschichten geeignet ist, wird eine Lösung von 150 mg Farbstoff der Formel 9 in einem Gemisch aus 5 ml Dimethylformamid und 15 ml Methanol zugegeben. Nach Zugabe von 1 ml Saponin und gutem Rühren wird diese Lösung auf eine für das rote Spektralgebiet optisch sensibilisierte Emulsion gemäss Beispiel 2 aufgebracht. Die Filterschicht hält das grüne und gelbe Licht zurück und verbessert die Selektivität der darunterliegenden Emulsionsschicht für das rote Spektralgebiet beträchtlich.