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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum öffnen der Deckel von Bienenwaben, bestehend aus einem an einem Handgriff gehaltenen Öffnungswerkzeug aus die Wärme gut leitendem Material, das über einen mit ihm verbundenen, im Inneren des Öffnungswerkzeuges untergebrachten und vorzugsweise aus einer festen oder flüssigen Wärmespeichermasse bestehenden, im Bedarfsfall von einer äusseren Wärmequelle auf die
Betriebstemperatur aufheizbaren Heizkörper zumindest auf die Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur von
Bienenwachs erwärmbar ist.
Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art besteht das öffnungswerkzeug aus einer an einem Handgriff gehaltenen Messerklinge, die entweder unmittelbar an einem ebenfalls am Handgriff befestigten Speicherkörper gehalten oder über ein die Wärme gut leitendes Zwischenstück mit einer im Handgriff untergebrachten
Wärmequelle verbunden ist. Mit Hilfe dieser Klinge werden die Deckel der Bienenwaben abgeschält, wobei es auch bekannt ist, das Messer mit einem zusätzlichen Führungskörper zu verbinden, mit dem die Vorrichtung auf dem noch nicht entdeckelten Bereich der Bienenwabe abgestützt werden kann, so dass es möglich wird, eine vorbestimmte Schnittiefe einzuhalten. Grundsätzlich werden mit Hilfe derartiger Vorrichtungen nicht nur die
Deckel der Bienenwaben entfernt, sondern auch die Aussenrandbereiche der Waben selbst mit abgeschnitten.
Dies ist notwendig, weil die Ränder der einzelnen Wabenzellen und damit auch die Deckel nicht in einer gemeinsamen
Ebene liegen und daher, wenn alle Wabenzellen geöffnet werden sollen, die Schnittiefe so gross gewählt werden muss, dass auch noch die von aussen gesehen am tiefsten liegenden Wabendeckel sicher entfernt werden. Bei der
Verwendung der etwa normal zur Schnittrichtung liegenden Wabenwände und auch, da die Wabe mit Hilfe des
Messers abgeschabt wird, zu Honigverlusten. Ferner können nur geringe Arbeitsgeschwindigkeiten eingehalten werden. Aus allen diesen Gründen werden bisher Vorrichtungen der genannten Art kaum verwendet, da sie, arbeitstechnisch gesehen, keine Vorteile gegenüber bekannten unbeheizten Werkzeugen erbringen.
Hauptsächlich stehen unbeheizte, gabelartige Werkzeuge in Verwendung, mit deren Hilfe die Wabendeckel gelöst und durch Abschieben von der Wabe entfernt werden. Auch bei Verwendung dieser gabelartigen Werkzeuge treten hauptsächlich normal zu den Wabenwänden, also parallel zur Hauptebene der Wabe wirkende Kräfte auf, und es kommt auch hier bei sachgemässem Arbeiten zur Beschädigung von Waben, wodurch das Ausschleudern erschwert wird.
Es ist auch schon eine Vorrichtung bekanntgeworden, die grundsätzlich für eine Verwendung in kaltem Zustand bestimmt ist, und aus einer an einem Handgriff od. dgl. drehbar gelagerten Stachelwalze besteht. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Walze als hohle Blechwalze ausgeführt. Beim Gebrauch wird die Walze mit Hilfe des Handgriffes unter Aufwendung eines erheblichen Druckes über die liegenden Waben geführt und abgerollt. Dadurch soll erreicht werden, dass die Stachel Löcher in die Wabendeckel bohren bzw. die Wabendeckel aufreissen.
In der Praxis kommt es aber dazu, dass die Wabendeckel zerbrechen wobei ein Teil der Bruchstücke auf den Waben liegenbleibt und nachträglich entfernt werden muss bzw. beim Ausschleudern in den ausfliessenden Honig gelangt, wogegen ein anderer, verhältnismässig grosser Teil der Wabendeckelbruchstücke sich an und zwischen den Stacheln der Stachelwalze festsetzt, so dass eine häufige Reinigung des Werkzeuges notwendig wird.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der eingangs genannten Art und besteht darin, dass das öffnungswerkzeug, wie an sich bekannt, aus einer drehbar am Handgriff gelagerten Stachelwalze besteht.
Der erfinderische Schritt besteht somit darin, die an sich bekannte Stachelwalze mit einer Einrichtung zu kombinieren, die es ermöglicht, die Stacheln der Stachelwalze auf die Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur von Bienenwachs zu erwärmen. Es wird im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtung weder ein Abtrennen der Deckel von der Wabe noch ein Zerbrechen und Aufreissen der Wabendeckel durch mechanisches Durchstossen sondern ein öffnen der Wabendeckel durch Einschmelzen von Löchern mit Hilfe der Stachel angestrebt. Es ist daher nur ein geringer Auflagedruck der Walze auf den Waben erforderlich, für dessen Erzeugung in den meisten Fällen schon das Eigengewicht der Vorrichtung ausreicht, was insbesondere dann der Fall ist, wenn die Stachelwalze nach der bevorzugten Ausführung mit einer festen oder flüssigen Wärmespeichermasse gefüllt ist.
Bei sachgemässer Anwendung kommt es kaum zu einem Bruch der Wabendeckel und auch nur zu einer geringen Rückstandsbildung an der Walze. Bei Verwendung einer im Inneren der Stachelwalze untergebrachten Wärmespeichermasse ist während der Arbeit von Zeit zu Zeit eine Nacherwärmung der Walze notwendig, die vorzugsweise in einem Heisswasserbad erfolgt. Die in der Walze untergebrachte Wärmespeichermasse gewährleistet dabei, dass die Walze genügend tief in das Wasser eintaucht und nicht auf diesem schwimmt. Bei dieser Nacherwärmung werden gleichzeitig alle aus Wachs und Honig bestehenden Rückstände, die sich auf der Walze angesammelt haben, abgelöst.
Praktische Versuche haben bestätigt, dass mit der erfindungsgemässen Vorrichtung das Entdeckeln von Bienenwaben mehrfach schneller als mit allen vorstehend beschriebenen bekannten Vorrichtungen durchgeführt werden kann.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. l und 2 eine erfindungsgemässe Vorrichtung in Seitenansicht und in Draufsicht mit im Quer- bzw. Längsschnitt dargestellter Stachelwalze.
Die Vorrichtung besitzt einen Handgriff an dem eine Lagergabel--2--befestigt ist, zwischen
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deren freien Schenkeln eine Stachelwalze--3--mit Achsstummeln--4--drehbar lagert. Die Stachelwalze --3-- besitzt einen rohrförmigen Metallmantel--5--, der die Stacheln--6--trägt, welche vorzugsweise ebenfalls aus Metall hergestellt sind, und sich von ihrer am Mantel liegenden Basis gegen die Spitzen zu konisch verjüngen. Die Stirnseiten der Walze--3--sind durch Platten--7--abgeschlossen, an denen die Achsstummel--4--sitzen. An Stelle der Achsstummel --4-- kann auch eine durchgehende Achse vorgesehen sein.
Nach Fig. l ist die Höhlung der Metallwalze--3--mit einer Wärmespeichermasse --8-- gefüllt, die flüssig oder pastös sein kann oder aus einem Material mit niedrigem Schmelzpunkt besteht. Unter anderem können Wasser, Glyzerin, Paraffin oder Wachs als Wärmespeichermasse --8-- Verwendung finden.
Nach Fig. 2 besteht eine die Füllung der Walze bildende Wärmespeichermasse-9-aus festem Material,
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in den Kern der Speichermasse vorragen zu lassen. Vor der Benutzung wird die Walze jeweils für einige Zeit in heisses oder kochendes Wasser getaucht, wobei der Wärmespeicher--8, 9--auf mehr als 60 C, vorzugsweise auf mehr als 800C erwärmt wird. Die so erwärmte Walze --3-- wird anschliessend auf den liegend angebrachten Bienenwaben abgerollt.