DE2548748C3 - Verfahren, Werkzeug und Vorrichtung zum Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glas - Google Patents
Verfahren, Werkzeug und Vorrichtung zum Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus GlasInfo
- Publication number
- DE2548748C3 DE2548748C3 DE19752548748 DE2548748A DE2548748C3 DE 2548748 C3 DE2548748 C3 DE 2548748C3 DE 19752548748 DE19752548748 DE 19752548748 DE 2548748 A DE2548748 A DE 2548748A DE 2548748 C3 DE2548748 C3 DE 2548748C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- tool
- glass
- holder
- hole
- cutting edge
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B21/00—Severing glass sheets, tubes or rods while still plastic
- C03B21/04—Severing glass sheets, tubes or rods while still plastic by punching out
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B23/00—Re-forming shaped glass
- C03B23/26—Punching reheated glass
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, ein Werkzeug und eine Vorrichtung zum Einbringen von
ss Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glas durch
Kombinaticii von thermischer und mechanischer Wirkung.
Der Begriff Bohrungen soll im Sinne der Erfindung nicht nur kreisrunde Löcher, sondern auch Öffnungen
(κ) und Durchbrüche beliebiger Umfangsgestalt umfassen.
Die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Hohlkörper und Platten soll ausdrücken, daß das
Verfahren allgemein zum Einbringen von durchgehenden Öffnungen in Körper mit begrenzter Wandstarke,
"1 nicht jedoch zum Einsenken von nicht durchgehenden
Bohrungen in massives Material geeignet ist. Außer für Glas läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhaft für alle Werkstoffe verwenden, die /war
schmelzbar, im kalten Zustand aber nur schwer mechanisch zu bearbeiten sind.
Unter besonderer Berücksichtigung der Bearbeitung von Gegenständen aus Glas sind im wesentlichen
folgende Verfahren für das Einarbeiten von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten bekannt: Das eigentliche
Bohren mittels zerspanender Werkzeuge, das Stanzen von Löchern nach Anwärmen des Materials sowie das
Locheinbrennen unter Flammdruck.
Das Zerspanungsbohren von Glas erfolg; notwendigerweise
tnit Diamantwerkzeugen und hat folgende Nachteile verwendungsbedingter und fabrikationstechnischer
Art:
Das Bohren kann grundsätzlich erst nach dem Kühlvorgang durch Entspannen des zu bearbeitenden
Glasteils erfolgen, wenn Bruchgefahr sowie starke Randaussplitterungen vermieden werden sollen. Dennoch
wird die Bohrfläche an ihrem gesamten Umfang verletzt und aufgerauht. An der Bohreraustrittsseite
entstehen starke Kantenverletzungen. Wo es technisch durchführbar ist, begegnet man letzterem Mangel durch
Bohren von zwei Seiten. Diese Möglichkeit beschränkt sich aber im wesentlichen auf die Bearbeitung von
Glasplatten.
Durch die beim Zerspanen auftretenden Oberflächenverletzungen wird der gebohrte Gegenstand in seiner
mechanischen Festigkeit stark herabgesetzt. Als weiterhin nachteilig erweist sich die Verwendung von
Glasteilen mit rauhen Bohrflächen in Apparaten der medizinischen, pharmazeutischen sowie der Lebensmitteltechnik,
da die rauhen Bohrflächen für das Ansetzen von Schmutz empfänglich sind und daher die Ausbildung
von Bakteriennestern begünstigen.
Will man die beschädigten Oberflächen nachträglich durch Verschmelzvorgänge glätten, wird außer dem
Verschmelzvorgang selbst ein zusätzlicher Entspannungsvorgang im Kühlband notwendig. Diese Arbeitsgänge
erfordern zusätzlichen Kostenaufwand und erhöhen die Bruchgefahr der bearbeiteten Gegenstände.
Ganz allgemein stört eine zerspanende Nachbearbeitung von Glasartikeln den natürlichen Produktionsfluß
und macht Zwischenlagerung und Zwischentransport erforderlich. Ferner müssen die Artikel nach dem
zerspanenden Bohren durch Waschen von Bohrschlamm und Kühlflüssigkeit gereinigt werden. Die
Disposition der ölhaltigen Kühlflüssigkeit schafft Abwasser- und somit Umweltprobleme.
Im Gegensatz zum rein mechanischen Zerspanen stellt das Locheinbrennen mittels Flammdruck ein
thermisches Verfahren dar.
Bei diesem Verfahren wird die erwärmte Stelle durch die kinetische Energie der Flamme durchstoßen, und das
verdrängte Glas sammelt sich in Form einer dicken, stark verrundeten Wulst rund um die Bohrung an. Die
Nachteile dieses Verfahrens liegen im wesentlichen in der schlechten Reproduzierbarkeit der Bohrungsmaße,
die hierbei zusätzlich von der Glaswanddicke beeinflußt werden, sowie in starker Glasausdampfung im Bereich
der Bohrstelle, da diese auf hohe Temperaturen aufgeheizt werden muß.
Als kombiniertes thermisch-mechanisches Verfahren ist das Anwärmen der Bohrstelle und das anschließende
Stanzen der Bohrung bekannt. Eine Ausgestaltung dieses Verfahrens ist beispielsweise in der DT-OS
2JJ0 467 für die Anwendung bei Glasrohren beschrieben.
Eingeschränkt wird das Verfahren allein schon dadurch, daß es nur bei Glasteilen anwendbar ist. bei
denen auf der Gegenseite der zu stanzenden Stelle eine entsprechende Matrize herangeführt werden kann.
Beim Stanzen wird die Bohrung an der Stempelaustrittsseite scharfkantig und zum Teil rissig, da das Glas
S durch Berührung mit den relativ kalten Werkzeugen eine Abschreckung erfährt. An der Stempeleintrittsseite
ist die Glaskante dagegen angeworfen und stark verrundet. In jedem Fall drückt sich die Matrize deutlich
am Glas ab. Glaswanddicken von mehr als 5 mm müssen ίο beidseitig erwärmt werden.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Einbringen von durchgehenden Bohrungen in
Hohlkörper oder Platten aus Glas, welches die in Verbindung mit den bekannten Verfahren genannten
i> Nachteile im wesentlichen vermeidet und mit welchem
im Rahmen des normalen Produktionsflusses für die Glasherstellung möglichst exakte und reproduzierbare
sowie glattwandige Bohrungen unterschiedlicher Umfangsgestalt erzeugt werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht, wie das Stanzen, von der Kombination thermischer und
mechanischer Wirkungen aus. Insbesondere wird durch die vorliegende Erfindung die Aufgabe gelöst, die
thermische und mechanische Wirkung so aufeinander is abzustimmen, daß die Bohrungen ohne mechanische
Beschädigung des Glases dennoch exakt ausgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Stelle für die einzubringende
Bohrung insbesondere im Bereich des Umfanges der Bohrung bis nahe auf die Schmelztemperatur des
Glases vorgewärmt, und zum Ausschmelzen des Bohrungskerns ein auf einer Temperatur oberhalb der
Schmelztemperatur des Glases gehaltenes, schneidenar-.15
tiges Werkzeug, dessen Schneidengestalt im wesentlichen der Kontur der Bohrung entspricht, auf die
Oberseite der Glaswand aufgesetzt und unter langsamem Vorschub, welcher dem Fortschreiten der
Schmelzzone im Bereich des Bohrungsumianges entspricht, durch die Glaswand hindurchgeführt wird.
Das Anwärmen der Glaswand im Bereich der Bohrung erfolgt normalerweise von derjenigen Seite
aus, von der aus auch das Werk7eug angesetzt wird. Hei größeren Glaswanddicken kann es aber auch zweckmäßig
sein, das Vorwärmen von beiden Seiten aus vorzunehmen. Zum Durchiühren des Vorwärmvorganges
sind beispielsweise Gasbrenner geeignet, die eine Mehrzahl von Brenndüsen aufweisen, welche entsprechend
der Umfangsgestalt der einzubringenden Bohso
rung angeordnet sind.
Das Vorwärmen der Bohrstelle soll bis nahe an die Schmelztemperatur des Glases erfolgen, damit die zum
eigentlichen Ausschmelzen durch das erfindungsgemäße Werkzeug nachzutransportierende Wärmemenge
SS möglichst gering gehalten werden kann. Andererseits darf das Vorwärmen aber nicht so weit fortschreiten,
daß bereits Deformationen der Glaswand an der Bohrstelle eintreten.
Das eigentliche Einbringen der Bohrung bzw.
fm Ausschmelzen des Bohrungskernes erfolgt durch das
erfindungsgemäß zu verwendende, schneidenartige Werkzeug. Dadurch, daß das Werkzeug und somit auch
dessen Schneide auf einer Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Glases gehalten wird, wird die
'1S Glaswand an der Berührungsste"0 mit der Schneide
zum Schmelzen gebracht. Das '"erk/.eug ist nun so ausgebildet, daß es sich hinter der Schneide, welche den
größten Umfane bildet, wieder venünut. Durch die
damit verbundene zwangsläufige Schrägstellung der Schneide gegenüber der Bohrungswand wird einmal
erreicht, daß das in der Schmelzzonc erweichte Glas nicht gegen die Bohrungswand, sondern zur Bohrungsmitte hin gedrückt wird. Gleichzeitig wird durch die
Verjüngung hinter der Schneide aber auch der Kontakt des Werkzeuges mit der Buhrungsaußenwand hinter
der Schmelzzonc wieder unterbrochen, so daß eine weitere Erwärmung der Bohrungswand nicht stattfinden
kann. Innerhalb des Schneidenuinfanges besitzt das Werkzeug eine grubenartige Vertiefung, die das aus der
Schmelzzone zur Bohrungsmitte hin verdrängte, weiche Glas aufnehmen kann. Innerhalb dieser Vertiefung
bleibt das Glas ständig im Kontakt mit der heißen Werkzeugoberfläche, wodurch der Bohrungskern zumindest
in seinen Außenbereichen zunehmend zum Schmelzen gebracht und so in seinem Durchmesser
verringert wird, daß er weiter in die Vertiefung eindringen und dem in Richtung der Bohrungsachse
fortschreitenden Werkzeug Platz machen kann. Der Vorschub des Werkzeuges erfolgt vorzugsweise durch
eine konstante Gewichtsbelastung.
Auf die beschriebene Art und Weise läßt sich die Bohrung exakt und sauber vortreiben, ohne daß die
durch die Werkzeugschneide scharf begrenzte Bohrungswand durch den Druck des Werkzeuges selbst
oder mittelbar durch den Druck geschmolzenes Glases in irgendeiner Weise verformt oder sonstwie beeinträchtigt
wird. Lediglich an der Rückseite der Glaswand kann sich durch den Werkzeugaustritt am Bohrungsrand ein leichter Grat bilden. Um weitere Beschädigungen
der Bohrung zu vermeiden, wird das Werkzeug erfindungsgemäß nicht durch die Bohrung zurückgeführt,
sondern an der Rückseite der Glaswand aufgefangen. Zu diesem Zweck muß das Werkzeug
lösbar mit seinem Halter verbunden sein. Der an der Werkzeugaustrittsseite sich eventuell bildende Grat am
Bohrungsrand kann durch Verschmelzen geglättet werden. Falls der Bohrungsbereich auch von der
Rückseite her vorgewärmt wurde, ist es zweckmäßig, für das Verschmelzen des Grates den gleichen Brenner
zu verwenden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Bohrungen erzeugen, deren Trennränder glasklar sind
und somit höhere Festigkeiten aufweisen und leichter sauber gehalten werden können als durch Zerspanung
erzeugte Bohrungen. Die erzielbaren Toleranzen sind gering. Die Bohrungen sind an ihren Rändern definiert
rechtwinklig eckig und weisen an den Kanten keine Aussplitterüngen auf. Kreisförmige Bohrungen werden
genau zylindrisch.
In Verbindung mit dem Produktionsablauf gesehen, können Glasartikel auf die erfindungsgemäße Art und
Weise vor dem Entspannungsglühen im Kühlbad bereits mit allen erforderlichen Bohrungen versehen werden, so
daß ein zweiter Kühlvorgang entfällt Wasch- und Trockenvorgänge wie beim Zerspanungsbohren werden
überflüssig.
Im folgenden wird eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Werkzeuges und der zugehörigen Vorrichtung unter Hinweis auf die
Zeichnungen näher beschrieben. Auch die Verfahrensweise wird anhand der Zeichnungen noch näher
erläutert
Es stellen dar:
F i g. 1 zu beiden Seiten einer Glaswand befindliche Brenner zum Vorwärmen der Bohrstelle,
Fig. 2 eine Vorrichtung mit erfindungsgemäßen Werkzeug in Position oberhalb einer Glaswand voi
Einbringen einer Bohrung,
F i g. 3 die Anordnung nach Fig. 2 mit auf dit
Glaswand aufgesetztem Werkzeug,
F i g. 4 die Anordnung nach Fig. 2 mit bereits in dk
Glaswand eingedrungenem Werkzeug,
Fig. 5 den Zustand der Vorrichtung nach Fertigstel
lung der Bohrung mit dem auf der Rückseite austretenden Werkzeug.
Die Fig. I zeigt im Schnitt eine Glaswand t, an di(
koaxial von beiden Seiten zum Vorwärmen einet Bohrstelle zwei Gasbrenner 2, 2 herangeführt sind. Du
Brenner 2 besitzen eine Anzahl von kreisförmig angeordneten Brennerdüsen 3, welche die Glaswand 1
entlang des Umfangcs einer einzubringenden zylindri sehen Bohrung vorwärmen.
Die für das eigentliche Einbringen der Bohrung vorgesehene Vorrichtung ist in F i g. 2 dargestellt. Ir
einer (schwenkbaren) Führung 4 ist ein Werkzeughaltci 5 aus hitzebeständigem Material beweglich gelagert. At
die Unterseite des Halters 5 ist mit einem zapfenartigei Fortsatz 7 das Ausschmelzwerkzeug 6 eingesetzt
welches durch Vakuum innerhalb der Bohrung 8 de; Halters 5 in seiner Lage gehalten wird. Der Vakuuman
Schluß befindet sich seitlich am Werkzeughalter 5 be dem mit V gekennzeichneten Pfeil. Durch eint
Induktionsspule 9, die (auf nicht gezeigte Art und Weise mit dem Werkzeughalter verbunden sein kann, läßt siel
das Ausschmelzwerkzeug 6 auf die erforderliche Temperatur aufheizen. Außer durch Induktionswärme
kann das Werkzeug aber auch durch andere geeignet« Mittel auf die vorgesehene Temperatur erwärm
werden. Am Kopf des Werkzeughalters 5 befindet sicr ein kleiner Arbeitszylinder 10, an dessen Kolben 11 siel
ein Stößel 12 befindet, der sich durch die zentrale Bohrung im Halter 5 bis in die Bohrung 8 erstreckt unc
bei Betätigung des Zylinders 10 zum Ausstoßen de; Werkzeuges 6 dient. Das Druckmedium für der
Zylinder 10 wird beim Pfeil Pzugeführt (Haltestellung).
Das Ausschmelzwerkzeug 6 ist in Form eine kegelstumpfartigen Hohlkörpers ausgebildet, desser
untere Seite größeren Durchmessers offen ist. Die Seitenwand ist am offenen Ende zu einer Schneide 1J
verjüngt, welche gleichzeitig den größten Umfang de; Werkzeuges bildet. Hinter der Schneide nimmt dei
Außendurchmesser des Werkzeuges 6 zum Werkzeug halter 5 hin ab. Durch diese Formgebung erfährt die
Schneide 13 eine Schrägstellung gegenüber dei Vorrichtungsachse und somit gegenüber der Wand dei
einzubringenden Bohrung. Der Hohlraum des kegel stumpfartigen Werkzeugkörpers wird durch ein«
pfannenartige Vertiefung 14 gebildet, die vom offener Ende des Körpers innerhalb der Schneide 13 ausgeht
und zur Aufnahme des ausgeschmolzenen Bohrungsker
nes 15 dient Zur Gewährleistung eines ausreichender Wärmetransportes zur Schneide 13 nimmt die Wanddik
ke des Werkzeuges 6 hinter der Schneide 13 stark zu Auf diese Weise entsteht ein größeres, wärmespeiche
rungsfähiges Materialvolumen für die induktive Behei zung.
Nachdem die Glaswand, wie in Fi g. 1 dargestellt in
Bereich der einzubringenden Bohrung nahe bis an die Schmelztemperatur vorgewärmt und währenddessei
die Vorrichtung nach Fig.2 durch Einsetzen unc
Aufheizen eines entsprechenden Ausschmelzwerkzeu ges vorbereitet worden ist, wird das Werkzeug 6, dessei
Temperatur über der Schmelztemperatur des Glase
liegt, durch Verschieben des Halters 5 in der Führung 4
auf die Glasoberflüche aufgeset/.t (F i g. 3).
K i g. 4 zeigt einen Zustand, in dem sich das Werk/eng
6 infolge einer Gewichisbelastung Cl des Werkzeughalters
5 bereits zur Hälfte in die Glaswand I eingearbeitet
hat. Eis ist deutlich erkennbar, wie der Bohrungskern 15 durch die Vorschubbewegung der Schneide 13 sauber
aus der Glaswand 1 herausgesehmolzen wird. Durch die Verjüngung des Werkzeuges b hinler der Schneide 1 i
bleibt die frisch geformte Mohrungswand 16 berührungsfrei. Das ausgeschmolzene Cilas des Bohmngskerns
15 sammelt sich innerhalb des Werkzeiighohlraiinies
14.
l-'ig. 5 zeigt die erfindungsgemaße Anordnung nach
Vollendung der liohrung. Das Ausschnielzwerkzeiig 6
hat sich ganz, durch die Glaswand 1 hindiirchgeschmolzen.
Durch Aulheben des Vakuums und Betätigen des Zylinders 10 wird das Werkzeug 6 mittels des Stößels 12
aus dem Halter 5 ausgestoßen und in einer Schale 17
unterhalb der Hohning aufgelangen. Durch Abkühlen ties Werkzeuges h wird der im Hohlraum 14 befindliche
liohruiigvkern Ii infolge tier unterschiedlichen Warinedehiiuiigen
aus dein Werkzeug b ausgestoßen und das Werkzeug kann anschließend wieder verwendet weiden.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- I
Patentansprüche:I. Verfahren zum Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glas, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelle für die einzubringende Bohrung, insbesondere im Bereich des Umfanges der Bohrung, bis nahe an die Schmelztemperatur vorgewärmt und zum Ausschmelzen des Bohrungsfcerns ein auf einer Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Glases gehaltenes, schneidenariiges Werkzeug, dessen Schneidengestalt im wesentlichen der Kontur der Bohrung entspricht, auf die Oberseite der Glaswand aufgesetzt und unter langsamem Vorschub, welcher dem Fortschreiten der Schmelzzone im Bereich des Bohningsumfanges entspricht, durch die Glaswand hindurchgeführt wird.?. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß die Glaswand nur von der Oberseite aus vorgewärmt wird.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaswand im Bereich der einzubringenden Bohrung von der Vorder- und Rückseite aus vorgewärnil wird.4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vorwärmen Gasbrenner mit einer Anzahl von Düsen verwendet werden, welche entsprechend der Umfangsgestalt der einzubringenden Bohrung angeordnet sind.5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausschmelzen des Bohrungskernes ein Werkzeug verwendet wird, dessen Schneide den größten Umfang des Werkzeuges bildet und dessen Querschnitt sich hinter der Schneide verjüngt.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Werkzeug verwendet wird, welches innerhalb der Schneide auf der Vorderseite eine schalen;irlige Vertiefung aufweist, in welche der ausgeschmolzene Bohrungskern aufgenommen wird.7. Verfahren nach einein der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug induktiv erwärmt und auf der erforderlichen Temperatur gehalten wird.8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Werkzeug verwendet wird, welches lösbar mit einem Halter verbunden ist und welches nach dem Ausschmelzen des Bohrungskernes von dem Halter gelöst und auf der Rückseite der Glaswand aufgefangen wird, um ein Beschädigen der Bohrungswände durch ein Rückführen des Werkzeuges zu vermeiden.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub des Werkzeuges durch konstante Belastung erfolgt, die am Halter des Werkzeuges angreift.10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der durch den Werkzeugaustritt an der rückseitigen Kante der Bohrung eventuell entstehende Grat verschmolzen wird.II. Verfahren nach Anspruch 10. dadurch gekennzeichnet, daß /um '< erschmelzen des rückseitigen Grates der Brenner benutzt wird, der auch zum Vorwärmen der Bohrstcllc dient.12. Werkzeug zur Verwendung beim Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glasnach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem kegelstumpfartigen Hohlkörper besteht, der am Ende seines großen Durchmessers offen ist, dessen Wanddicke am offenen Ende zu einer Schneide verjüngt ist, welche den größten Umfang des Werkzeuges bildet, und dessen Wanddicke in Richtung zum geschlossenen Ende kleinen Durchmessers, an dessen Außenseite Mittel für die Befestigung des Werkzeuges an einem Halter vorgesehen sind, stark zunimmt, um ein möglichst großes Materialvolumen zur Wärmespeicherung zu besitzen.13. Vorrichtung zum Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glas nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 11, unter Verwendung eines Werkzeuges nach Anspruch 12, bestehend aus einem in einer senkrechten Führung auf- und abwärts bewegbaren zylindrischen Werkzeughalter, der Mittel besitzt, mit denen das Werkzeug an der Unterseite des Halters gehalten und von der Unterseite abgestoßen werden kann, Mittel, mit denen auf den Werkzeughalter eine senkrecht nach unten wirkende konstante Belastung ausgeübt werden kann und Mittel, mit denen das am Halter befindliche Werkzeug erwärmt werden kann.14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Halten des Werkzeuges aus einer Bohrung im Werkzeughalter bestehen, welche in einer ebenen Anlagefläche für das Werkzeug an der Unterseite des Werkzeughalters mündet und an ihrem anderen Ende über ein Ventil mit einer Vakuumquelle verbunden ist.15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Abstoßen des Werkzeuges aus einem auf die Anlagefläche des Werkzeuges wirkenden Stößel bestehen, welcher mit dem Kolben eines vorzugsweise auf dem Werkzeughalter angeordneten Stellzylinders verbunden ist.16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Erwärmen des Werkzeuges aus einer Induktionsspule bestehen, welche das Werkzeug umgibt, solange dieses vom Werkzeughalter gehalten ist.17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Erwärmen des Werkzeuges aus einem Brenner bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752548748 DE2548748C3 (de) | 1975-10-31 | 1975-10-31 | Verfahren, Werkzeug und Vorrichtung zum Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752548748 DE2548748C3 (de) | 1975-10-31 | 1975-10-31 | Verfahren, Werkzeug und Vorrichtung zum Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glas |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2548748A1 DE2548748A1 (de) | 1977-05-05 |
DE2548748B2 DE2548748B2 (de) | 1977-08-04 |
DE2548748C3 true DE2548748C3 (de) | 1978-05-18 |
Family
ID=5960518
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752548748 Expired DE2548748C3 (de) | 1975-10-31 | 1975-10-31 | Verfahren, Werkzeug und Vorrichtung zum Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2548748C3 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH0798670B2 (ja) | 1987-12-23 | 1995-10-25 | ピーピージー インダストリーズ,インコーポレーテッド | ガラスの切断方法及びその装置 |
CN105960383B (zh) * | 2013-12-03 | 2019-10-18 | 康宁股份有限公司 | 用于切割无机材料的移动带的装置和方法 |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL7812246A (nl) * | 1978-12-18 | 1980-06-20 | Philips Nv | Werkwijze en inrichting voor het verspanend bewerken van glas en glasachtige materialen alsmede werkstuk van glas of glasachtig materiaal bewerkt volgens de werkwijze. |
US4749400A (en) * | 1986-12-12 | 1988-06-07 | Ppg Industries, Inc. | Discrete glass sheet cutting |
-
1975
- 1975-10-31 DE DE19752548748 patent/DE2548748C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH0798670B2 (ja) | 1987-12-23 | 1995-10-25 | ピーピージー インダストリーズ,インコーポレーテッド | ガラスの切断方法及びその装置 |
CN105960383B (zh) * | 2013-12-03 | 2019-10-18 | 康宁股份有限公司 | 用于切割无机材料的移动带的装置和方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2548748A1 (de) | 1977-05-05 |
DE2548748B2 (de) | 1977-08-04 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0720695B2 (de) | Selbststanzende befestigungsvorrichtung | |
EP0085888A2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines beidendig mit einer Randverstärkung versehenen Durchgangsloches in einem Metallwerkstück sowie Werkzeug zur Durchführung dieses Verfahrens | |
DE102014226425A1 (de) | 3D-Drucker für metallische Materialien | |
WO2015014689A1 (de) | Vorrichtung zum umformen von metallen | |
DE3221546A1 (de) | Gesenk-schmiedepresse | |
DE2548748C3 (de) | Verfahren, Werkzeug und Vorrichtung zum Einbringen von Bohrungen in Hohlkörper oder Platten aus Glas | |
DE2032976B2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von durch das Hohlkörper-Blasverfahren bedingten, mit dem erzeugten Hohlkörper zwangsläufig zusammenhängenden Elementen | |
DE2535155A1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur herstellung eines kugellagers | |
DE4401674A1 (de) | Verfahren sowie Vorrichtung zum Lochen von Werkstücken | |
DE2134003B2 (de) | Vorrichtung zum herstellen eines hohlkoerpers aus einem thermoplastischen werkstoff durch spritzblasformen | |
DE1452213A1 (de) | Strangpresse und Strangpressverfahren | |
DE3636798A1 (de) | Verfahren zur herstellung von einteiligen gesinterten schneidwerkzeugen in schaftausfuehrung | |
EP0062243A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bimetallkontaktnieten | |
DE1627778C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von Wendelbohrern oder ähnlichen, ein Schneidenteil mit verdrallten Spannuten aufweisenden Werkzeugen | |
DE69024059T2 (de) | Vorrichtung und verfahren zum vorlochen von blöcken. | |
CH377119A (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Verbindung eines Edelsteins mit einem Halter | |
DE3604710C2 (de) | Verwendung einer Erwärmungseinrichtung mittels Laserstrahlen | |
DE1247118B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Kaltlochen und Kaltfliesspressen von hochlegiertem Stahl | |
DE1121777B (de) | Verfahren zum splitterfreien Herstellen einer Fuelloeffnung an im wesentlichen zylindrischen Spiessen geschlossener Ampullen | |
DE863394C (de) | Verfahren zur Herstellung von Spinnduesen | |
DE3003383C2 (de) | Verfahren zum Zerteilen von massiven Gegenständen aus sprödbrechendem Material, wie z.B. Glas | |
EP0321880A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Schmieden von Zahnrädern | |
DE392910C (de) | Verfahren zur Herstellung optischer Glaeser | |
DE169878C (de) | ||
DE674546C (de) | Verfahren zur Herstellung von Netzglaesern oder Diatreten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHOTT GLASWERKE, 6500 MAINZ, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |