DE4401674A1 - Verfahren sowie Vorrichtung zum Lochen von Werkstücken - Google Patents
Verfahren sowie Vorrichtung zum Lochen von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie auf eine
Vorrichtung zum Lochen von Werkstücken oder zum Einbringen
von Löchern in Werkstücke durch fortschreitendes Aufdornen
oder Eindringen von vorne gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1
bzw. Patentanspruch 3.
Speziell bezieht sich die Erfindung auf ein verbessertes
Verfahren sowie auf eine verbesserte Vorrichtung zum Lochen
oder Einbringen einer Öffnung in ein geschmiedetes Werkstück,
welches eine vorgegebene Formgebung mit einem Schaft an einem
Ende aufweist. Das erfindungsgemäße Lochverfahren wird
bevorzugt dort verwendet, wo metallische Produkte mit einem
hohen Schlankheitsgrad hergestellt werden sollen, beispiels
weise Hülsen-Elemente oder Kopfstücke (z. B. Gelenk- oder
Kreuzkopf für Gelenkwellen oder Kreuzkopfgelenke), wie sie
bei Antriebswellen bei Fahrzeugen, insbesondere Lastkraft
wagen verwendet werden und die einen vergrößerten Abschnitt
an einem Ende aufweisen.
In der heute üblichen und akzeptierten Technik ist es
möglich, hohle metallische Produkte, wie beispielsweise die
vorerwähnten Hülsenelemente oder Kopfstücke in einem Ver
fahren herzustellen, bei dem ein geschmiedeter Rohling oder
ein geschmiedetes Werkstück mit einem an einem Ende dieses
Werkstückes vorgesehenen Schaft nach dem Abkühlen gebohrt
wird, um einen hohlen Abschnitt zu schaffen. Dieses bekannte
Verfahren weist aber erhebliche Nachteile insbesondere auch
hinsichtlich der Effizienz des Herstellungsverfahrens auf.
Aus diesem Grunde wurde ein Verfahren zum Heißlochen vorge
schlagen. Beim Lochen eines Werkstückes, welches einen
vergrößerten Abschnitt an einem Ende aufweist, beispielsweise
eine Verzweigung oder einen Kopf des hülsenartigen Kopf
stückes, kann ein sogenanntes Rückwärts-Aufdornungs- oder
Lochverfahren, bei dem das Werkstück mit seiner Längser
streckung entgegengesetzt zu der Vorwärtsbewegung des
Lochdornes angeordnet ist, d. h. der Kopf bezogen auf die
Bewegung des Dornes das rückwärtige Ende bildet, nicht
Verwendung finden, da hierbei während des Lochens der
vergrößerte Abschnitt 1a verformt wird, wie dies in der Fig.
6 dargestellt ist.
Aus diesem Grunde muß für das Lochen eines solchen Werk
stückes, welches einen vergrößerten Abschnitt an einem Ende
aufweist, ein sogenanntes Vorwärts-Aufdornungs- bzw. Lochver
fahren verwendet werden, bei dem die Längserstreckung des
Werkstückes in der gleichen Richtung mit der Vorwärtsbewegung
des Dornes liegt, d. h. die Lochung muß ausgehend von dem
vergrößerten Abschnitt erfolgen.
Bei einem herkömmlichen Heißlochverfahren mit einer Vorwärts-
Aufdornung ist es aber nicht möglich, in einem einzigen
Arbeitshub des Dornes eine durchgehende Öffnung herzustellen,
so daß entweder ein Boden- oder Endabschnitt des Werkstückes
abgeschnitten werden muß, um den Durchgang zu schaffen, und
zwar nach dem Lochen des Werkstückes mit Ausnahme von dem
Bodenabschnitt, oder aber es ist ein Nachlochen des unge
lochten Bodenabschnittes notwendig, um so den Durchgang zu
schaffen, oder aber es ist nach dem Lochen des Werkstückes
bis auf den Bodenabschnitt ein nochmaliges Lochen des
ungelochten Bodenabschnittes notwendig, um so den Durchgang
zu schaffen. Diese Verfahren haben aber erhebliche Nachteile
und bedingen erhebliche Probleme. Beschrieben ist weiterhin
in der japanischen Patentanmeldung Nr. 243240/1991 ein
Verfahren für eine Vorwärts-Aufdornung oder Lochung, aber
dieses Verfahren dient lediglich zur Lochung von zylindrischen
Körpern und unterscheidet sich somit in seinen Merkmalen von
der vorliegenden Erfindung.
Wie oben beschrieben, benötigt das bekannte Verfahren zum
Lochen wenigstens zwei Arbeitshübe, um eine durchgehende
Öffnung zu schaffen. Aus diesem Grunde die Effizienz bzw. der
Wirkungsgrad dieses Verfahrens sehr gering. Da das zu
lochende Werkstück weiterhin lediglich an der unteren
Werkzeuganordnung positioniert ist, wird der vergrößerte
Abschnitt des Werkstückes bei dem bekannten Verfahren
verformt und es werden darüberhinaus auch, wie in der Fig. 6
dargestellt ist, Verformungen und Einschnürungen W an dem
stufenförmigen Übergang erzeugt, oder aber es treten, wie in
der Fig. 7 bei (a) und (b) dargestellt ist, Z-förmige
Deformationen oder Einschnürungen W an dem zylindrischen
Abschnitt des Werkstückes auf.
Speziell ist das bekannte Verfahren zum Einbringen von
Öffnungen oder Löchern mit einem Schlankheitsgrad (Länge/-
Lochdurchmesser) größer als 4 nicht mehr geeignet, da das
bekannte Lochverfahren dann zu großen Änderungen und Toleran
zen bei den hergestellten Werkstücken führt, was nach einer
der Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis insbesondere
bedingt ist durch die seitliche Verlagerung bzw. durch das
seitliche Ausweichen des Lochdornes oder -stempels. Das
bekannte Verfahren führt daher zu schlechten Ergebnissen und
sehr häufig auch zu einem Brechen oder einer Beschädigung des
Lochdornes. Aus diesem Grunde wurde das bekannte Verfahren
bisher nicht oder allenfalls nur dort eingesetzt, wo der
Schlankheitsgrad der herzustellenden Öffnungen kleiner als 3
ist, wobei es nach dem bisherigen Stand der Technik notwendig
war. Bei Öffnungen mit einem höheren Schlankheitsgrad bzw.
Verhältnis "Länge/Lochdurchmesser" war es notwendig, auf
Bohrverfahren zurückzugreifen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung aufzuzeigen, das bzw. die die oben genannten
Probleme vermeidet und ein verbessertes Lochen von geschmie
deten Werkstücken oder Rohlingen, die einen Schaft mit einem
wesentlich höheren Schlankheitsgrad aufweisen, mit höherer,
das Ergebnis verbessernden Arbeitsgenauigkeit sowie ohne
Fehler, wie z. B. Einschnürungen usw. und auch ohne jegliche
Deformation des langgestreckten Abschnittes des jeweiligen
Werkstückes ermöglicht. Eine weitere Zielsetzung der Erfin
dung besteht darin, ein verbessertes Lochverfahren sowie eine
verbesserte Vorrichtung hierfür aufzuzeigen, welches bzw.
welche ein Lochen bzw. ein Einbringen von Öffnungen mit
höherem Schlankheitsgrad ermöglicht, und zwar in Form einer
durchgehenden Öffnung und in einem Arbeitshub des Lochdornes
bzw. -stempels, um hierdurch die Effizienz des Verfahrens
oder der Vorrichtung zu erhöhen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zum Lochen eines
heißen Werkstückes, bei dem (Verfahren) das Werkstück auf
einer unteren Werkzeuganordnung angeordnet ist und das Lochen
durch Nach-Unten-Bewegen des an einer oberen Werkzeuganord
nung vorgesehenen Dornes unter Vorwärtsextrusion oder
Aufdornung des Reststückes erfolgt, und bei dem das geschmie
dete Werkstück eine vorbestimmte äußere Form mit einem Schaft
an einem Ende aufweist, erfindungsgemäß so durchgeführt, daß
eine an der oberen Werkzeuganordnung vorgesehene Halteführung
vor dem Lochen auf die untere Werkzeuganordnung abgesenkt
wird, daß das Lochen des heißen Werkstückes durch die
Abwärtsbewegung des Dornes erfolgt, der hierbei in dem
Lochhub durch eine durchgehende Öffnung der Halteführung
hindurchtritt, wobei die durchgehende Öffnung der Haltefüh
rung zur Führung des Dornes dient, um ein seitliches Aus
weichen desselben zu verhindern, daß ein nach oben gerichte
ter Gegendruck auf das Werkstück am unteren Ende dieses
Werkstückes gleichzeitig mit dem Lochhub ausgeübt wird, daß
die Aufbringung des Gegendruckes über ein Aufnahmewerkzeug
erfolgt, welches das Werkstück aufnimmt, daß die Spitze oder
das freie Ende des Dornes in eine durchgehende Öffnung des
Aufnahmewerkzeuges eintreten kann, und zwar dann, wenn sich
der Dorn in seine untere Endstellung oder in eine dieser
benachbarte Position bewegt.
Die Halteführung hält vorzugsweise einen vergrößerten
Abschnitt des auf der unteren Werkzeuganordnung positionier
ten Werkstückes, wenn die Führung auf die untere Werkzeug
anordnung abgesenkt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Lochverfahrens unter Vorwärts-Extrusion besitzt eine untere
Werkzeuganordnung zur Halterung des Werkstückes, welches
durch Schmieden mit einer vorbestimmten äußeren Form sowie
mit einem Schaft an einem Ende hiervon hergestellt ist, eine
obere Werkzeuganordnung, die oberhalb der unteren Werkzeug
anordnung vorgesehen ist und einen hieran befestigten
Lochdorn zum Lochen des Werkstückes besitzt, sowie Betäti
gungsmittel zum Auf- und Abbewegen der oberen Werkzeuganord
nung, wobei die obere Werkzeuganordnung ein Halteelement
aufweist, welches eine Halteführung zur Halterung des nach
oben orientierten vergrößerten Abschnittes des Werkstückes
zwischen der oberen und unteren Werkzeuganordnung besitzt
sowie ein Lagerelement aufweist, an dem der Lochdorn vorge
sehen ist, wobei das Lagerelement für eine Auf- und Abbewe
gung oberhalb des Halteelementes vorgesehen ist, wobei die
erwähnte Halteführung mit einer durchgehenden Öffnung
versehen ist, durch die sich der Lochdorn hindurchbewegt,
wobei die durchgehende Öffnung der Halteführung einen
Querschnitt besitzt, der geringfügig größer ist als der
Querschnitt des Dornes, um so den Lochdorn zu führen und ein
seitliches Ausweichen dieses Dornes zu verhindern, wobei die
Vorrichtung weiterhin unterhalb oder an der unteren Werk
zeuganordnung Mittel zum Aufbringen eines Gegendruckes auf
das Werkstück aufweist, und zwar über ein Aufnahmewerkzeug
während des Lochhubes, wobei das Aufnahmewerkzeug für eine
Auf- und Abbewegung in der unteren Werkzeuganordnung angeord
net ist und eine durchgehende Öffnung besitzt, die koaxial
mit der durchgehenden Öffnung der Halteführung angeordnet
ist, so daß der Lochdorn in die durchgehende Öffnung des
Aufnahmewerkzeugs in seiner untersten Hubstellung oder in
einer benachbarten Position eintritt.
Entsprechend diesem Verfahren ist der Lochdorn somit in der
durchgehenden Öffnung der Halteführung geführt und gehalten,
so daß jedes seitliche Ausweichen des Dornes verhindert ist
und damit ein Lochen eines Werkstückes mit einem höheren
Schlankheitsgrad und mit hoher Genauigkeit ausgeführt werden
kann. Auch die Anwendung des Gegendruckes auf das Werkstück
verhindert, daß das Werkstück verformt wird, um so Nachteile
oder Fehler, wie beispielsweise Einschnürungen usw. zu
vermeiden. Dadurch, daß eine seitliche Verlagerung oder ein
seitliches Ausweichen des Dornes verhindert ist, ist es auch
möglich, daß das Ende des Lochdornes in die durchgehende
Öffnung des Aufnahmewerkzeuges mit einem geeigneten Spiel
eintritt, wodurch eine durchgehende Öffnung in dem Werkstück
mit einem Arbeitshub des Dornes bzw. Stempels erreicht wird.
Entsprechend der Erfindung weist bei der Vorrichtung die
obere Werkzeuganordnung ein Halteelement mit einer Haltefüh
rung sowie auch ein Lagerelement für den Lochdorn auf, wobei
das Lagerelement für eine Auf- und Abbewegung relativ zu und
auch oberhalb des Halteelementes ausgebildet ist, wobei beim
Abwärtsbewegen des Halteelementes kurz vor dem Arbeits- bzw.
Lochhub die Halteführung einen vergrößerten Abschnitt des
Werkstückes hält bzw. festklemmt, worauf anschließend der
Lochdorn sich nach unten bewegt, und zwar zusammen mit dem
Lagerelement, um das Lochen durchzuführen, wobei der Dorn
sich durch die durchgehende Öffnung der Halteführung hin
durchbewegt. Bei dem Lochhub wird der Gegendruck auf das
Werkstück im unteren Ende dieses Werkstückes aufgebracht. Die
durchgehende Öffnung der Halteführung verhindert hierbei, daß
der Lochdorn seitlich ausweicht, so daß die Spitze bzw. das
Ende des Dornes in die durchgehende Öffnung des Ausnahme
werkzeuges eintreten kann, und zwar am unteren Ende der
Hubbewegung des Dornes oder an einer benachbarten Position
des Hubes, womit in einem Hub eine durchgehende Öffnung im
Werkstück erzeugt wird.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine mögliche Vorrich
tung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens zum Lochen oder Einbringen einer Öffnung;
Fig. 2 in schematischer Darstellung den Hauptteil der
Vorrichtung bzw. einen Verfahrensschritt der Vorrich
tung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein Diagramm, welches als Beispiel die Abhängigkeit
zwischen der Dornlast bzw. -belastung und den
Gegendruck während des Lochverfahrens wiedergibt;
Fig. 4 als Beispiel einen Schnitt durch einen Rohling, der
entsprechend der Erfindung gelocht wurde;
Fig. 5 im Schnitt eine weitere mögliche Ausführungsform
einer Vorrichtung, die bei dem Lochverfahren gemäß
der Erfindung verwendet werden kann;
Fig. 6 im Teilschnitt einen Verfahrensschritt bei einem
Lochverfahren nach dem Stand der Technik; und
Fig. 7a und 7b Schnitte, die jeweils einen Rohling zeigen,
der entsprechend dem Stand der Technik gelocht wurde.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt die Hauptelemente einer Vorrichtung, die zur
Durchführung des Lochverfahrens nach der Erfindung geeignet
ist. Die Vorrichtung besteht aus einer oberen Gesenk- bzw.
Werkzeuganordnung 3, die mit einem Lochdorn 2 versehen ist,
sowie aus einer unteren Gesenk- bzw. Werkzeuganordnung 4, die
im wesentlichen zur Aufnahme oder Abstützung eines zu
lochenden Werkstückes oder Rohling 1 dient. Die obere
Werkzeuganordnung 3 besitzt eine Halteführung 5, die ein
seitliches Ausweichen des Lochdornes 2 verhindert. In der
unteren Werkzeuganordnung 4 ist in vertikaler Richtung
bewegbar ein Matrize oder ein Aufnahmewerkzeug 6 vorgesehen,
um ein vollständiges Lochen bzw. Abtennen oder Ausstanzen des
Reststückes von dem Rohling zu ermöglichen, wie dies nachste
hend noch näher erläutert wird. Die Halteführung 5 ist mit
einer mittleren, durchgehenden Bohrung 5a versehen, durch die
der Dorn 2 hindurchreicht. Als zu lochendes bzw. mit einer
Öffnung zu versehendes Werkstück 1 oder als entsprechender
Rohling wird ein heißer Rohling verwendet, der durch Schmie
den mit einer vorbestimmten äußeren Form und mit einem Schaft
an einem Ende dieses Werkstückes hergestellt wurde.
Beim Lochen wird die Halteführung oder der Niederhalter 5 auf
die untere Werkzeuganordnung 4 abgesenkt, und zwar unmittel
bar vor dem Arbeits- oder Lochungshub des Lochdornes 2.
Danach bewegt sich der Lochdorn 2 nach unten, um das Werk
stück 1 zu lochen, wobei der Lochdorn 2 sich durch die
Öffnung 5a des Niederhalters bzw. der Führung 5 hindurchbe
wegt. Gleichzeitig hiermit wird ein nach oben wirkender
Gegendruck auf das untere Ende des Werkstückes ausgeübt, und
zwar durch die Matrize oder das Aufnahmewerkzeug 6. Da der
Lochdorn 2 während des Lochens durch die durchgehende Bohrung
5a in der Führung 5 geführt ist, ist jedes seitliche Auswei
chen des Lochdornes verhindert. Das Aufnahmewerkzeug 6
besitzt eine mittlere durchgehende Bohrung 6a, die axial in
diesem Werkzeug vorgesehen ist. Der Lochdorn 2 ist so
angepaßt, daß er in die Öffnung oder Bohrung 6a eintritt, um
so ein Lochen bzw. ein Abschneiden oder Ausstanzen des Restes
zu bewirken, wenn der Lochdorn 2 sich nach unten in die
untere Hubstellung oder in eine Position bewegt, die dieser
unteren Hubstellung benachbart ist.
Der Lochdorn 2 ist in vertikaler Richtung relativ zu der
Führung 5 bewegbar und aus diesem Grunde ist die Führung 5 an
einem Halteelement befestigt, welches an der oberen Werk
zeuganordnung 3 vorgesehen ist, während der Lochdorn 2 an
einem Lager- oder Haltekörper befestigt ist, der an der
oberen Werkzeuganordnung vorgesehen ist. Bei der in der Fig.
1 dargestellten Vorrichtung sind sowohl das Halteelement (für
die Führung 5) als auch das Lagerelement (für den Lochdorn 2)
bewegbar, wobei ersteres von einer unteren Platte 7 und
letzteres über der unteren Platte 7 angeordnet ist und von
einer oberen Platte 8 gebildet ist, die in vertikaler
Richtung relativ zu der Platte 7 bewegbar ist. Die untere und
obere Platte 7 und 8 sind an einer geeigneten Zahl von
Führungsstangen 9 vorgesehen, um eine relative Bewegung der
Platten zueinander in einer gemeinsamen Achsrichtung, nämlich
in Richtung der Längsachse des Lochdornes 2 zu ermöglichen.
Mit 10 sind Verbindungsstangen bezeichnet, die die untere
Platte 7 mit einer Betätigungseinrichtung verbinden.
Die Halteführung 5 ist an einem oberen Werkzeug oder Gesenk
11 befestigt, welches an der unteren Platte 7 gehalten ist.
Die Führung 5 ist ebenfalls lösbar an der Platte 7 befestigt,
und zwar beispielsweise dadurch, daß das erwähnte obere
Werkzeug 11 mit Halteschrauben 12 gehalten ist. Eine derarti
ge lösbare Montage der Führung 5 hat den Vorteil, daß diese
leicht ausgetauscht werden kann. Der Schaftabschnitt 1b des
Werkstückes 1 paßt in die zentrale Öffnung eines unteren
Gesenks oder Werkzeuges 13, welches an der unteren Werkzeug
anordnung 4 montiert ist, und zwar derart, daß das Werkzeug
13 bzw. dessen mittige Ausnehmung achsgleich mit der Achse
des Lochdornes 2 liegt.
Der Lochdorn 2 ist weiterhin achsgleich mit der Bohrung 5a
der Führung 5 und mit der Bohrung oder Öffnung 6a des
Aufnahmewerkzeuges 6 angeordnet. Weiterhin befindet sich das
Aufnahmewerkzeug 6 unterhalb des unteren Werkzeuges 13 und
ist in vertikaler Richtung bewegbar in einer zentralen
Öffnung der unteren Werkzeuganordnung 4 vorgesehen. Das
Aufnahmewerkzeug 6 kann mit einer nach oben gerichteten Kraft
beaufschlagt werden, und zwar durch eine eine Gegenkraft
erzeugende Einrichtung 15 über ein rohrförmiges Element 14,
um so eine nach oben gerichtete Gegenkraft auf das Werkstück
auszuüben, so daß sich das Werkstück mit seinem unteren Ende
an dem Aufnahmewerkzeug 6 abstützen kann.
Bei der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung sind die
Betätigungselemente für die untere Platte 7 und die obere
Platte 8 weggelassen. Diese Betätigungselemente sind aber
bevorzugt Hydraulik- oder Ölzylinder, die vorzugsweise als
Betätigungselemente verwendet werden, da sie bei verein
fachter Konstruktion eine einfache Steuerung des Druckes
ermöglichen. Diese Betätigungseinrichtungen werden dann
beispielsweise in einer vorgegebenen zeitlichen Beziehung
zueinander gesteuert. Grundsätzlich ist es auch möglich, daß
die obere und untere Platte 7 bzw. 8 durch eine gemeinsame
Betätigungseinrichtung angetrieben werden. Weiterhin wird
bevorzugt auch für die den Gegendruck erzeugende Einrichtung
15 ein Öl- oder Hydraulikzylinder verwendet.
Der Gegendruck Pb, der auf das Werkstück durch das Aufnahme-
oder Abstützwerkzeug 6 ausgeübt wird, und zwar entgegenge
setzt zu der Dornlast Pp, ist kleiner als die Last Pp, wobei
die Last Pp die Summe aus dem Gegendruck und der Gegenkraft
des Werkstückes, die sich aus der Fließgrenze oder Fließkraft
des Werkstückes ergibt, nicht übersteigen sollte, um ein
Brechen oder Reißen sowie ein Einschnüren des Werkstückes
während des Lochens bzw. des Arbeitshubes zu vermeiden.
Bezeichnet T die Belastbarkeit des Werkstückes, so ist die
Beziehung zwischen Pp, Pb und T durch die nachfolgend
angegeben Gleichung bestimmt, d. h. es ist ein Gegendruck Pb
zu verwenden, der durch die nachfolgende Beziehung begrenzt
ist.
Pp < Pb < Pp - T
Fig. 3 zeigt als Beispiel den Zusammenhang zwischen der
Dornlast Pp und dem Gegendruck Pb. Wie dargestellt, sind die
Last Pp und der Druck Pb vorzugsweise nahezu proportional
zueinander. In vielen Fällen, bei denen das Verhältnis des
Lochdurchmessers dO des Werkstückes (Lochungsdurchmesser) zu
dem Durchmesser d1 des Schaftabschnittes des Werkstückes,
nämlich das Verhältnis dO/d1 den Wert 0,35 übersteigt, tritt
eine plastische Verformung am Schaftabschnitt des Werkstückes
auf, wenn eine fortschreitende Aufdornung oder Lochung von
vorne ohne die Anwendung eines Gegendruckes ausgeführt wird.
Dann, wenn das erwähnte Verhältnis den Wert 0,35 übersteigt,
ist daher die Anwendung eines Gegendruckes speziell nützlich,
und ein Lochverfahren mit einem Verhältnis dO/d1 kleiner oder
gleich 0,9 kann ohne weiteres unter Anwendung und Steuerung
des Gegendruckes durchgeführt werden.
Beim Arbeiten der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
beginnen die obere Platte 7 und die untere Platte 8 gleich
zeitig mit ihrer Bewegung nach unten, wobei die untere Platte
7 zuerst auf das untere Werkzeug 13 der unteren Werkzeugan
ordnung 4 abgesenkt wird, wie dies mit unterbrochenen Linien
in der Fig. 1 dargestellt ist, und zwar unmittelbar vor dem
Lochhub (Arbeitshub), so daß das obere Werkzeug 11 passend
auf dem unteren Werkzeug 13 aufsitzt und gleichzeitig hiermit
der Niederhalter bzw. die Führung 5 den vergrößerten Ab
schnitt 1a des Werkstückes festhält bzw. einspannt. Die
Unterseite der Führung 5 ist hierbei vorzugsweise passend mit
dem vergrößerten Abschnitt des Werkstückes geformt. Ist dies
nicht der Fall, so kann die Unterseite den vergrößerten
Abschnitt des Werkstückes durch Preßformen formen.
Obwohl die untere Platte 7 an der gewünschten Position in
ihrer Bewegung gestoppt wird, bewegt sich der Lochdorn 2 für
das Lochen weiter nach unten. Wie in der Fig. 2 dargestellt
ist, tritt der Lochdorn 2 durch die Öffnung 5a der Führung 5
hindurch und bewegt sich durch die Öffnung 5a nach unten,
wobei der Lochdorn in der Öffnung 5a gegen seitliches
Ausweichen gesichert ist, womit auch eine Deformation bzw.
eine Verformung des Lochdornes 2 in Form eines Verbiegens
oder Krümmens verhindert oder zumindest minimiert ist, so daß
sich eine hohe Arbeitsgenauigkeit ergibt. Das Spiel zwischen
dem Lochdorn 2 und der Öffnung 5a der Führung 5 ist so gering
wie möglich, d. h. gerade noch so groß, daß sich der Dorn 2
hindurchbewegen kann, womit der Querschnitt der Öffnung 5a
geringfügig größer ist als der Querschnitt des Dornes 2.
Die Einheit 15 wird gleichzeitig mit dem Beginn des Lochhubes
aktiviert und der Gegendruck wird hierbei auf das Werkstück 1
über den rohrförmigen Körper 14 und das Aufnahme- oder
Abstützwerkzeug 6 übertragen. Mit fortschreitendem Lochhub
wird das Aufnahmewerkzeug 6 abgesenkt. Fig. 2 zeigt einen
Zustand, der etwa der Hälfte des Lochhubes entspricht. Wenn
sich der Lochdorn 2 nach unten in die untere Hubstellung oder
in eine Position benachbart dieser unteren Hubstellung
bewegt, und zwar über die Position der Fig. 2 hinaus, tritt
das untere Ende des Lochdornes 2 in die Öffnung 6a des
Aufnahmewerkzeuges 6 ein und trennt damit das verbleibende
Stück bzw. den verbleibenden Rest 20 ab, um so das Werkstück
vollständig bzw. durchgehend zu lochen. Um eine durchgehende
Lochung zu bewirken, sollte das Spiel zwischen der durchge
henden Öffnung 6a des Aufnahmewerkzeuges 6 und dem Lochdorn 2
ein geeignetes Maß aufweisen.
Entsprechend den später noch wiedergegebenen Daten (Tabelle
1) beträgt das Spiel beispielsweise 0,5 mm, wobei dieses
Spiel aber im Bereich zwischen etwa 0,1-0,8 mm liegen kann.
Beträgt das Spiel weniger als 0,1 mm, so tritt eine ganz
erhebliche Abnutzung oder aber Zerstörung der Werkzeugöffnung
6a und des Lochdornes 2 auf, während ein Spiel größer als 0,8
mm zu einem unvollständigen Abtrennen oder Ausstanzen des
Reststückes führt, so daß ein Durchlochen mit guter Qualität
hierbei nicht erreicht werden kann. Der Grund dafür, daß das
Ende des Dornes am Ende des Hubes in die Öffnung 6a des
Aufnahmewerkzeuges 6 mit einem geeigneten Spiel eintreten
kann, besteht darin, daß der Lochdorn in der oben beschriebe
nen Weise in der Öffnung 5a des Niederhalters bzw. der
Führung 5 geführt ist und hierdurch eine seitliche Verlage
rung (Verbiegen) des Dornes 2 minimiert ist.
Als Beispiel wurde als heißes Werkstück ein geschmiedeter
Gabelkopf mit Hülse verwendet, wie er bei einer Antriebswelle
in Lastkraftwagen verwendet wird. Die Lochung wurde mit Hilfe
einer 600 Tonnen Arbeitspresse ausgeführt. Die relevanten
Daten sind in der Tabelle 1 wiedergegeben. Im Vergleich zu
herkömmlichen bzw. üblichen Werten, betrug beispielsweise die
maximale Abweichung in der Dicke (maximale Dicke - minimale
Dicke) weniger als 1,0 mm, während bei herkömmlichen Verfah
ren diese Abweichung 2,0 mm oder größer ist. Das Ausweichen
der Achse des Lochdornes betrug weniger als 0,5 mm, während
bei der herkömmlichen Methode dieser Abweichung 1,0 mm oder
größer ist. Auch das Auftreten von Verengungen und Unter
schiede in der Länge war wesentlich geringer als bei her
kömmlich hergestellten Werkstücken. Weiterhin war auch eine
Verformung des Maules oder der Gabel (vergrößerter Abschnitt)
der Gabelhülse auf Werte kleiner als 0,1 mm reduziert. Ein
Beispiel für eine gelochte Gabelhülse, die mit dem Lochver
fahren gemäß der Erfindung hergestellt wurde, ist in der Fig.
4 dargestellt.
Die Fig. 5 zeigt als weitere Ausführungsform oder als
weiteres Beispiel eine Vorrichtung für die Durchführung des
Lochverfahrens gemäß der Erfindung. In dieser Vorrichtung ist
das untere Werkzeug 13 in die Werkzeuganordnung 4 integriert
und der Niederhalter bzw. die Führung 5 in das Halteelement 7
integriert. Öl- oder Hydraulikzylinder sind als Betätigungs
einrichtungen verwendet, und zwar derart, daß der Lochdorn 2
und das zugehörige Halteelement 8 an dem unteren Ende des
Betätigungsteils bzw. Kolbens des Ölzylinders 16 befestigt
sind. Das Halteelement 7 kann durch zwei Hydraulik- oder
Ölzylinder 17 auf- und abbewegt werden. Ein weiterer Hydrau
lik- oder Ölzylinder ist als Einrichtung 15 zur Erzeugung des
Gegendruckes vorgesehen. Diese genannten Elemente und
Einheiten sind innerhalb eines Rahmens 18 angeordnet.
Bei dieser Vorrichtung werden die beiden Ölzylinder 17
betätigt, um das Halteelement 7 auf die untere Werkzeuganord
nung 4 abzusenken. Ein vergrößerter Abschnitt des Werkstückes
ist dann durch den Niederhalter bzw. die Führung an dem
Halteelement eingespannt. Im Anschluß daran bewegt sich der
Dorn 2 durch das Aktivieren des Ölzylinders 16 nach unten, um
das Lochen des Werkstückes 1 vorzunehmen. Gleichzeitig mit
dem Lochungshub wird auf das Werkstück der Gegendruck
ausgeübt. Der Lochdorn 2 wird in gleicher Weise in der
Öffnung 5a des Haltelementes 7 geführt. Am unteren Endpunkt
des Hubes tritt der Dorn 2 in die Öffnung 6a des Aufnahme
werkzeuges 6 ein, welches in der unteren Werkzeuganordnung 4
vorgesehen ist, um in der oben beschriebenen Weise das
Reststück abzutrennen.
In diesem Lochverfahren können Werkstücke aus Eisen oder aus
einem Nicht-Eisenmaterial, beispielsweise aus Aluminium,
Kupfer usw. gelocht werden. Das Lochverfahren der Erfindung
basiert auf einem Heißlochen, wobei die Arbeitstemperatur im
Bereich zwischen der üblichen Schmiedetemperatur und einer
Temperatur liegt, die etwa um die Hälfte niedriger liegt.
Dementsprechend kann ein heißes Werkstück nach dem Schmieden
gelocht werden, und zwar unter Verwendung der noch vorhande
nen Wärme des Werkstückes, um so Wärmeenergie zu sparen.
Wie oben erwähnt wurde, ist es mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren möglich, lange, axiale Öffnungen mit einem hohen
Schlankheitsgrad von fünf oder mehr in einem Werkstück mit
hoher Genauigkeit durch Lochen herzustellen, da der Lochdorn
in der durchgehenden Öffnung 5a des Niederhalters oder der
Halteführung 5 geführt ist und hierdurch ein seitliches
Ausweichen oder Verlaufen des Dornes minimiert ist. Dies
führt zu einem hohen Vorteil. Weiterhin verhindert die
Anwendung des Gegendruckes das Auftreten von Einschnürungen,
Verengungen oder anderen Deformationen. Da der Lochdorn am
unteren Ende des Arbeitshubes in die Öffnung des Aufnahme
werkzeuges eintritt und hierdurch den Rest des Werkstückes
abtrennt, ist das Lochen einer durchgehenden Öffnung in einem
Arbeitsschritt möglich, wodurch die Produktivität ganz
erheblich verbessert wird.
Weiterhin reduziert dieses Lochverfahren auch den Anteil an
Ausschuß-Werkstücken, und zwar im Vergleich mit anderen
Verfahren sowie insbesondere auch mit Verfahren, bei denen
das Einbringen der Öffnungen durch Bohrungen erfolgt.
Schließlich lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht nur kreisförmige Öffnungen, sondern auch quadratische
oder polygonale Öffnungen herstellen.
- 1. Abmessungen des Werkstückes (in mm)
- (1) Gesamtlänge (L1) : 216
Länge des zylindrischen Abschnittes (L2) : 150
Länge des Kopfabschnittes (L3) : 66. - (2) Größerer Durchmesser des zylindrischen Abschnittes
(R1) : 55
Innendurchmesser des zylindrischen Abschnittes
(R2) : 33
l/d (= L2/R2).
- (1) Gesamtlänge (L1) : 216
- 2. Abmessungen der Hauptelemente der Arbeitsmaschine (in mm)
Außendurchmesser des oberen Werkzeugs : 300
Außendurchmesser des unteren Werkzeugs : 220
Außendurchmesser der Halteführung : 180
Innendurchmesser des unteren Aufnahmewerkzeugs : 34
Außendurchmesser des Lochdornes : 33 - 3. Bewegungen der Arbeitsmaschine (in mm)
Klemm- bzw. Einspannhub : 360
Lochhub : 250
Gesamthub : 610
Hub des unteren Aufnahmewerkzeugs : 35. - 4. Material des Werkstückes : S35C
- 5. Arbeitstemperatur : 700-1100°C
Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen
beschrieben. Für einen Fachmann ist ersichtlich, daß zahl
reiche und Modifikationen möglich sind, ohne daß dadurch der
die Erfindung tragende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Claims (9)
1. Verfahren zum Lochen eines heißen Werkstücks oder
Rohlings, der in einer unteren Werkzeuganordnung ange
ordnet ist, durch nach unten Bewegen eines Lochdornes,
der an einer oberen Werkzeuganordnung vorgesehen ist,
wobei das Werkstück durch Schmieden mit einer gewünschten
äußeren Formgebung mit einem Schaft an einem Ende des
Werkstückes hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Niederhalter oder eine Halteführung (5), die an der
oberen Werkzeuganordnung (3) vorgesehen ist, unmittelbar
vor dem Lochen auf die untere Werkzeuganordnung (4)
abgesenkt wird, daß das Lochen des erwähnten heißen
Werkstückes (1) durch nach unten Bewegen des Dornes (2)
erfolgt, der während eines Lochhubes durch eine durch
gehende Öffnung (5a) der Halteführung (5) hindurchtritt,
wobei die durchgehende Öffnung (5a) der Halteführung (5)
als Führung für den Lochdorn (2) dient, um ein seitliches
Ausweichen des Dornes (2) zu verhindern, daß eine
Gegenkraft oder ein Gegendruck auf das Werkstück am
unteren Ende dieses Werkstückes gleichzeitig mit dem
Lochhub ausgeübt wird, und daß das Aufbringen des
Gegendruckes durch ein Aufnahmewerkzeug erfolgt, welches
das Werkstück aufnimmt, wobei das freie Ende des Dornes
(2) in eine durchgehende Öffnung (6a) des Aufnahmewerk
zeuges (6) eintritt, wenn sich der Dorn in die untere
Endstellung des Hubes oder in eine dieser unteren
Endstellung benachbarte Position bewegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erwähnte Halteführung (5) einen vergrößerten Ab
schnitt des Werkstückes, der (Abschnitt) auf der unteren
Werkzeuganordnung positioniert ist, hält, wenn die
Führung auf die untere Werkzeuganordnung abgesenkt ist.
3. Vorrichtung zum Lochen eines heißen Rohlings oder
Werkstücks (1), wobei das geschmiedete Werkstück eine
vorbestimmte äußere Formgebung mit einem Schaft an einem
Ende aufweist, gekennzeichnet durch eine untere Werk
zeuganordnung zur Aufnahme bzw. zur Abstützung des
Werkstückes, durch eine obere Werkzeuganordnung, die über
der unteren Werkzeuganordnung (4) angeordnet ist und
einen Lochdorn (2) zum Lochen des Werkstückes (1)
aufweist, sowie durch Betätigungsmittel, um die obere
Werkzeuganordnung (3) auf- und abzubewegen, dadurch
gekennzeichnet, daß die obere Werkzeuganordnung (3) ein
Halteelement mit einem Niederhalter oder einer Halte
führung (5) zum Halten des oberen vergrößerten Abschnit
tes des erwähnten Werkstückes (1) zwischen der oberen und
der unteren Werkzeuganordnung (3, 4) aufweist, daß die
obere Werkzeuganordnung (3) weiterhin ein Lagerelement
besitzt, an dem der Lochdorn (2) befestigt ist, wobei das
Lagerelement oberhalb des Halteelementes auf- und
abbewegbar ist, daß die Halteführung (5) mit einer
durchgehenden Öffnung (5a) versehen ist, durch welche
sich der Lochdorn (2) hindurchbewegt, wobei die durch
gehende Öffnung (5a) der Halteführung (5) einen Quer
schnitt besitzt, der geringfügig größer ist als der
Querschnitt des Lochdornes (2), um den Lochdorn (2) zu
führen und ein seitliches Ausweichen des Lochdornes (2)
zu verhindern, und daß die Vorrichtung weiterhin Mittel
aufweist, die unter der unteren Werkzeuganordnung (4)
vorgesehen sind, um einen Gegendruck auf das Werkstück
(1) über ein Aufnahmewerkzeug (6) während des Lochhubes
auszuüben, wobei das Aufnahmewerkzeug (6) für eine Auf- und
Abbewegung in der unteren Werkzeuganordnung (4) angeord
net ist und eine durchgehende Öffnung (6a) besitzt, die
achsgleich mit der Öffnung (5a) der Halteführung (5)
angeordnet ist, so daß der Lochdorn (2) am unteren Ende
des Hubes oder in einer diesem Ende benachbarten Position
in die durchgehende Öffnung (6a) des Aufnahmewerkzeuges
(6) eintritt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Niederhalter oder die Halteführung (5) abnehmbar an
dem Halteelement (7) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halteführung (5) Bestandteil des von einer Platte
gebildeten Halteelementes ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die erwähnten Betätigungsmittel für
die obere Werkzeuganordnung einen oder mehrere Betäti
gungselemente für das erwähnte Halteelement sowie
wenigstens ein Betätigungselement für das erwähnte
Lagerelement aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel oder die diese
Betätigungsmittel bildenden Betätigungseinrichtungen für
das Halteelement und das Lagerelement Öl- oder Hydraulik
zylinder sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die erwähnten Mittel zur Erzeugung
des Gegendruckes von wenigstens einem Öl- oder Hydraulik
zylinder (15) gebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spiel zwischen der durchgehenden
Öffnung (6a) des Aufnahmewerkzeuges (6) und dem Lochdorn
(2) in der Größenordnung von etwa 0,1-0,8 mm liegt.
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