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Torpedo.
Gegenstand der Erfindung ist ein Torpedo, bei welchem das von einem Azetylengasentwickler gelieferte Gas unter Druck durch einen Strahlwerfer unter Ansaugung eines Wasserstrahles und Ausstossung desselben nach rückwärts nach Art anderer Rückstosstreiber gesendet wird. Dadurch werden die sonst gebräuchlichen Schraubentreiber und deren Federwerke vermieden.
Zu diesem Zwecke eignet sich das Azetylengas deswegen, weil das Kalziumkarbid im trockenen Zustande einen verhältnismässig geringen Raum in Anspruch nimmt und eine grosse Energiemenge aufgespeichert enthält. Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt eines Torpedos mit der Gesamteinrichtung, Fig. 2 einen Grundriss, Fig. 3 einen Längsschnitt der Einrichtung zum
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Der Zylinderkörper ist in eine Anzahl von Kammern 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 eingeteilt, in welchen die zur Regelung der Tauchtiefe und Laufrichtung und zur Gasentwicklung dienenden Vorrichtungen untergebracht sind.
Der hintere Kegel 3 trägt die Flossonkiele e 12, 12, 13, 13, von denen die ersteren senkrecht und die letzteren horizontal stehen und mit beweglichen Steuerflügeln 11, 11 versehen sind, deren Stellung die Laufrichtung der Tiefe und Höhe nach bedingt und von
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Verstellung der 1'latte 15 durch die Stange 19 und mit Hilfe eines Servomotors auf die Steuernügel 14 ilbertragen wird. Letztere werden dadurch in der gewünschten Lage erhalten, welche der Eintauchtiefe des Torpedos entspricht.
Die Kammer 4 hat eine zentrale Öffnung, von welcher das etwas konische Rohr fur das treibende Gas nach hinten bis zur Auswurfüffnung 21 des Strah) werfers sich erstreckt. Das hintere Ende dieses Rohres wird durch die Stirnwand 22 konzentrisch ge-
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strahl sich vereinigend ausgeworfen wird und durch die entstehende Reaktion die FortbewegungdesTorpedosbewirkt.
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Die Verbindung zwischen der Gasentwicklungskammer 7 und der Gasverteilungskammer 4 wird durch ein Rohr 25 hergestellt, das ein Regelventil 26 besitzt, welches durch die Feder 27 auf seinem Sitz gehalten wird ; dieses Ventil sitzt auf einer Stange ', welches durch die Kammern 7 und 8 hindurchgeht ; auf der Stange 28 ist noch ein Ventil 30 angeordnet, welches auf einen Sitz 31 in der Kammer S'durch den Zug einer starken Feder 29 gezogen wird.
Der Boden vor der Kammer ss ist mit einem hülsenartigen Fortsatz 32 zum An- schrauben an den Zylinderkörper 1 versehen. Diese Anordnung gestattet die Einführung der metallischen gelochten Blechschalen für das Kalziumkarbid. Diese Kalziumkarbidgefässe (Fig. 7 und 9) bestehen aus Schalen, die ineinandergesetzt werden ; sie sitzen auf Stangen 34, die durch Federn 3fi in einem gewissen Abstande voneinander gehalten werden und sich bei der Zersetzung des Kalzuimkarbides ausdehnen können. Die Kalziumkarbidgefässe werden durch Längsvorsprünge 36 des Zylinderkörpers so gehalten, dass ringsum ein Zwischenraum für Kühlwasser entsteht.
Eine Scheidewand 71 (horizontal) führt das Wasser von oben her aus der Kammer 8 in die Gaserleügungsl\3mmpr und verhindert, dass es in die Kammer @ 8 zurücktreten kann. Ein zweckmässig angeordneter Schirm verhindert den Eintritt des Wassers in das Rohr 25,
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geordnet, um rnittelst eines Spannwirbels 38 die beiden Teile der Stange 28 in richtiger Lageeinzustellen.
Durch ein weiteres Handloch 40 wird ein Kalziumkarbidbehälter 39 in die Kammer 9 eingesetzt ; derselbe besteht aus drei konzentrischen Zylindern 41, 42,43 (Fig. 4 und H), von denen der äusserste 41 aus vollem Blech und die beiden inneren aus gelochtem Blech bestehen und zwischen sich einen Ringraum bilden zur Aufnahme des Kalziumkarbids, das durch den Bodendeckel 44 des Zylinders 41 eingeführt wird. Der Behälter erhält seine Befestigung am Zylinder 1 dadurch, dass er auf einen Knopf 46 am Zylinder aufgesetzt und de@ handlochdeckel 40 mit einem Knopf 47 in das vorstehende Innenrohr bei 48 eingeschraubt wird.
Der äussere Zylinder 41 trägt auf seinem oberen Teil eine Lamellenplatte 49 (Fig. 5, 6, 8), welche über einer Offnung des Zylinders bei 50 leicht angelötet ist und die Öffnung verschliesst ; das eine Ende der Lamellenplatte ist durch einen Scharnierbolzen 57 mit der llülse 52, die auf der Stange 28 sitzt, verbunden.
Die Kammer. 9 dient als Wasserbehälter für die Speisung des Gaserzeugers in der Kammer 7: das Wasser gelangt durch die Öffnung 53 in die Kammer 8 und von hier über das Ventil 30 und die horizontale Scheidewand 71 in den Gaserzeugungsraum 7. Am
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gewissen Raum, der durch ein nach inen öffnendes Ventil 56 mit der Umgebung in Ver- bindung gesetzt werden kann. Der Zylinder hat an seinem hinteren Ende ein zweites Ventil 57, das sich nach aussen öffnet ; beide Ventile sind durch Federn auf ihren Sitz gedrückt. Der Zweck dieser Einrichtung wird später beschrieben. Der ovale Kopf 2 des
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der hinteren Wand 65 der Kammer 10, die mit dem Gasraum in Verbindung steht, ver- deckt werden.
Auf der Kohrstaugo sitzt ferner eine Traverse 68, die von Federn 67 angezogen wird. so dass die Rohrstange mit ihrem Kopf 66 gegen die Nabe 64 gedrückt wird. Die Kammer 11 steht durch Löcher 72 der Zylinderwand mit der See in Verbindung, so dass in der Kammer der der Wassertiefe entsprechende Druck herrscht. Wenn nun dieser Druck durch Schwankung in der Tauchtiefe eine Veränderung erfährt, d. h. das (bergew'tcht über die Federspanuung bekommt, so verschiebt sich der Membrankolben mit
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Wasserdruck und Federspannung wieder hergestellt ist.
Die Fortbewegung des Torpedos wird durch einen Strahlwerfer bewerkstelligt, der aus einem hinteren Konus 3 besteht, dessen Gasstran ! von den Gasentwicklungsgcfässen 33 geliefert wird. Diese Gefässe sind in solcher Form in den Zylinder eingesetzt, dass ihr Schwerpunkt unterhalb der Zylinderachse liegt und dadurch die richtige Schwimm- und Tauchlage des Torpedos im Wasser sichert.
Die Teile der Stange 28 sind durch den Spannwirbel 38 so zusammengesetzt, dass die Ventile 30 und 26 durch den Druck der Feder gleichzeitig abdichten und die Kammer 9 von der Kammer 7 abgesperrt ist.
Durch den Kalziumkarbidbehälter 39 wird der eigentliche Hauptgaserzeuger iu folgender Weise in Gang gesetzt. Wenn der Torpedo abgeschossen wird, sei ('s durch einen Explosionsstoff oder Luftdruck oder auf andere Art, so erhält der Kolben 55 durch das in den Zylinder 54 nach Öffnung des Ventiles 56 eintretende Fluid einen Stoss, der die im Zylinder 54 befindliche Luft durch das Ventil 57 ins Freie treibt und der die Lamellenplatte 49 von dem Kalziumkarbidbehälter abreisst, durch dessen freigelegte Öffnung das Wasser eindringt, wobei im Behälter Azetylengas entwickelt wird.
Der Druck dieses Gases treibt das Wasser aus der Kammer 9 durch die Öffnung 53 in die Kammer 8 und durch das bei der Bewegung des Kolbens 54 geöffnete Ventil 30 über die horizontale Schirmwand 71 in den Gaserzeugungsraum 7, so dass hier die Entwicklung der zur Fortbewegung
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Gewalt andringende Wasser völlig unter Wasser gesetzt wird. Mit 100 kg Kalziumkarbid können 600 l Azetylengas pro Sekunde bei einer Temperatur von 100 und wenn man die bei der Zersetzung des Kalziumkarbides entstehende Hitze von 85 berücksichtigt, können 800 l erzeugt werden, ungeachtet der äusseren Abkühlung.
Diese Hitze kann nötigenfalls benutzt werden, einen Teil des in der Kammer 7 enthaltenen Wassers in Dampf zu verwandeln, dessen Spannung diejenige des Azetylengases unterstützt. Infolge des Druckes in der Gaserzeugungskammer hebt sich das Ventil 26 entgegen dem Druck der Feder 27, das Gas entweicht in die Kammer 4, von wo es durch die Düse 20 und die Düsen 24 des Strahlwerfers verteilt wird.
Es ist zu bemerken, dass das Wasser mit bedeutender Geschwindigkeit aus der Kammer. 9 in die Kammer 7 geworfen wird infolge des Druckunterschiedes, der in beiden
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wirkt. Das Wasser wird durch das Rückschlagventil 3C und durch die Scheidewand 71 verhindert in die Kammer. 9 zurückzutreten. Wenn der Torpedo sein Ziel verfehlt, so wird Rr seinen Lauf fortsetzen, bis die Gasentwicklung schwächer wird und das Ventil unter
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der derzeit von ihm eingehaltenen Tieflage schwimmen bleiben.
Will man aber, dass der Torpedo zu Boden sinkt, so ordnet man an dem Ventil 26 eine Gegenfeder an, die das- selbe offen hält, su dass Wasser in den Kaum 7 eindringen kann und den Torpedo zum Sinken bringt. Trifft der Torpedo das Ziel, so kommt er zur Explosion, die noch verstärkt
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Die Steuerung des Laufes wird, wie beschrieben, hier auf doppelte Art bewirkt :
Krstens durch den hinteren Steuerregler, der in gewöhnlicher Weise, wie bei einem Whitehead-Torpedo, wirkt und zweitens durch einen vorderen Regler, der, wie beschriebenm, durch Verdrängung eines Toiles des Wasserinhaltes der Kammer 11 wirkt, wodurch das VorderendedesTorpedosmehroderwenigerentlastetwirdundmithinjedeAbweichung
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