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Verfahren zur selbsttätigen Regelung des Spritaustritts aus dem oberen Teil von ununterbrochen arbeitenden Rektifikatoren oder auch aus deren Kondensatoren.
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setzt, u. 7. W. in dem Zeitpunkte, in welchem dieser Apparat sich bereits in der Periode der Abgabe von Feinsprit befindet. Es ist nämlich bekannt, dass, wenn man den Roktitikator von neuem in Gang setzt, es erforderlich ist, den ersten Teil des in die Vorlage fliessenden Destillats wieder in die Behälter für die Mittelläufe zurückzuführen, und dies zwar während
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erreicht wird, welche Periode doch vorhanden war, als man den Betrieb des Apparates einstellte.
Aus dieser Notwendigkeit, die Apparate zur direkten und kontinuierlichen Destillation und Rektifikatioin von vergorenen Flüssigkeiten, sowie auch die Apparate zur kontinuierlichen Rektifikation von Destillaten so wenig wie möglich ausser Betrieb zu setzen, geht hervor, dass die Speisung dieser Apparate mit Wein oder Spiritus von Hand aus geregelt
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und insbesondere dem Verlauf der Gärung anpasst. Verläuft nämlich die Gärung langsam, so ist es von Wichtigkeit, in Übereinstimmung damit die Speisung der Apparate zur Destillation und Rektifikation auf eine geringere Leistung einzustellen, damit man nicht
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der mittolst kontinuierlicher Roktitikation von Spiritus gewonnenen Produkte möglichst zu sichern, das Ergebnis von der Menge des zu den Kondensatoren fliessenden Kühlwassors unabhängig zu machen.
D'o für diese Kondensatoren verfügbare Wassormenge kann nämlich aus vielfachen
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Wasser mehr oder weniger wirksam sein, je nachdem es die Rohre mehr oder weniger verschmutzt und je nachdem diese Rohre vor längerer oder kürzerer Zeit gereinigt worden waren. Daher kann tatsächlich der Fall eintreten, dass zu gewissen Zeiten die verfügbare
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Es ist-also klar, dass unter gewissen Umständen die Wirkung einer selbsttätigen Reguliervorrichtung für den Wasserzutritt zu den Kondensatoren gar nicht zur Geltung kommen würde.
Aus diesen Gründen ist es von Wichtigkeit, den Zufluss des Destillats in die Vorlage von der Kühlwassermonge, die sich in die Kondensatoren begibt, unabhängig machen.
Es gibt nun bereits eine Anzahl Verfahren, bei welchem die Entnahme des Destillats, welches in die Vorlage tritt, bezüglich seiner Menge nicht durch Dämpfe, die aus dem Kondensator oder dem Dephlegmator treten, bestimmt wird. Dies ist beispielsweise der Fall für die Mehrzahl der älteren Apparate von E. Guillaume, ferner der Vorrichtungen, welche in gewissen deutschen und ausländischen Patentschriften erläutert sind. Es erhellt, dass in diesen Fällen die Menge des für den Kondensator bestimmten Wassers ohne Einfluss auf die aus dem Apparat austretende Alkoholmenge bleibt.
Ferner ist es klar, dass ein Vorfahren, welches auf der Regelung der in den Analysator (oder Kondensator) eintretenden Wassermenge beruht, in all on denjenigen Fällen unmöglich angewendet werden kann, in welchen die Trennung einfach auf Grund des Durchganges der vergorenen Flüssigkeit, welche sich zu der Destilliorsäuto begibt, vor ihrem Eintritt in diese erfolgt, wie dies bei einer Anzahl von Destil1iorapparnten der Fall ist.
Um eine Rektifiziervorrichtung in dieser Richtung rationell zu betreiben, erfordert das in der deutschen Patentschrift Nr. 117003 beschriebene Verfahren zu stets wiederkehrenden Zeitpunkten die Dazwischenkunft menschlicher Tätigkeit. Nach vorliegender Erfindung dagegen handelt es sich um einen vollständig selbsttätigen Betrieb, d. h. um
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Vermittlung eines Apparatführers erforderlich macht.
Das neue Verfahren besteht darin, den Austritt des Alkohols aus dem Oberteil der Situlen unter Benutzung der Temperatur des Alkoholwassergemisches, welche sich am empfindlichsten Toil der Säule ergibt, selbsttätig zu regeln, so dass sich der Alkoholaustritt verringert, wenn sich die Temperatur an dieser Stelle steigert, während er sich vergrössert, sobald die Temperatur fällt.
Es ist nämlich eine bekannte Tatsache, 1. dass die Temperatur an ein und ders en
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reicher wird, wogegen die Temperatur sinkt, sobald sich das Gemisch an Alkohol anreichert : 2. dass beispielsweise an einer Stelle der ununterbrochen arbeitenden Rektifizier- saule, welche oberhalb dieser Stelle ebensoviel Böden aufweist, als solche bei unterbrochen . arbeitenden Rektinziervorrichtungen oberhalb des Kessels vorkommen, die alkoholische limdha1tigkeit leicht innerhalb der Grenzen von ungefähr 20 Tralles schwanken kann, ohne dass die entsprechende Gradhaltigkeit des dem Kondensator dieser Säule entnommenen, zur Vorlage gelangenden Alkohols dadurch beeinflusst wird ;
3. dass es im Gegensatze dazu unmöglich ist, dass die kleinsten Schwankungen in der alkoholischen Gradhaitigkoit des gewonnenen Alkohols, welche dem Umstande zuzuschreiben sind, dass am Oberteile der ununterbrochen arbeitenden Rektinziersäule eine zu grosse oder zu geringe Alkoholmcngo entnommen wird, nicht sofort, u. zw. in einem wesentlich gesteigerten Masse auf dem- wenigen toi der Säule übertragen werden, welcher sich unmittelbar oberhalb der Zufluss- telle der zu rektifizierenden Phlegmen befindet. Gerade aus diesem Grunde wurde dieser
Teil der Vorrichtung als empfindliche Stelle bezeichnet.
Wird zu viel Alkohol abgeführt, so erniedrigt sich in diesem Teile der Vorrichtung die alkoholische Grudhaltigkeit, wogegen die Temperatur steigt ; wird jedoch der Vorrichtung zu wenig Alkohol entnommen, so @ erhöht sich die alkoholische Gradhaltigkeit, während die Temperatur eine tiefere Grenze erreicht. *
Es erhellt aus den obigen Ausführungen, dass das angedeutete Regelungsverfahren sehr zweckdienlich ist.
Das Vorfahren wird in folgender Weise ausgeführt : Inmitten der Alkoholdämpfe, welche von demjenigen sehr empfindlichen Teil der
Säule herrühren, deren Alkoholaustritt geregelt werden soll, wird ein starrwandigor Behälter eingeschaltet, der eine dehubare Flüssigkeit, wie z. B. Wasser oder Öl, oder aber andere
Flüssigkeiten, z. B. Äther, Methytalkohol oder dgl. enthält, welche infolge der Temperatur
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der in der Umgebung befindlichen Alkoholdämpfe verdampfen können.
Die Oberfläche dieses Behälters wird in'der Weise angeordnet, dass die Herstellung des Temperatur-
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Dämpfe ergibt sich nun, dass-ein Teil der in dem Behälter enthaltenen Flüssigkeit zu einer äusseren, mit dem Behälter in Verbindung stehenden Vorrichtung gelangt, wodurch ein Ventil oder auch ein Hahn, welcher sich an einer geeigneten Stelle der Alkoholabführleitung bofindet, bewegt werden kann.
Diese Wirkung kann entweder dadurch hervorgerufen werden, dass die Lagenverändorung der Flüssigkeit zu Hilfe gezogen wird, oder es wird zu diesem Zweck der entstehende Dampfdruck benutzt, um einen Kolben oder eine biegsame Membran zu bewegen, welche auf diese Weise den betreffenden Teil des Behälters abschliesst und durch Auf-und Abwärtsbewegung den Hebel des den Alkoholaustritt regelnden Hahnes oder Ventils verstellt.
Die konstruktiven Einzelheiten dieses thermometrischen Regelungsbehälters können sehr verschieden gewählt werden. Es ist selbstverständlich, dass die erwähnten Mitte ! zum Teil für andere Zwecke bereits verwendet worden sind. Zu bemerken ist aber, dass die Vorrichtung selbst nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, sondern der Kernpunkt in dem beschriebenen Verfahren liegt, welches die erwähnte Vorrichtung benutzt, um unter den genannten Bedingungen den Austritt des Alkohols aus Roktifiziersäulen zu regeln.
Auf der Zeichnung ist eine zweckentsprechende Ausführungsform einer Anlage zur ununterbrochenen Destillation und Rektifikation von Weinen dargestellt, bei welcher der Alkoholaustritt aus dem Oberteil der Säule E einerseits und andererseits der Austritt des Alkohols aus dem Obertei) der Rektissxieraäulo J in der angegebenen Weise, unter Anwendung des betreffenden Verfahrens, selbsttätig geregelt werden.
Zu diesem Zweck sind die thermometrischen Behälter 40 und 41 in den empfind-
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dem empfindlichsten Teil der Vorrichtung Schwankungen in der Temperatur sowie in der Gradhaltigkeit soweit wie angängig beseitigt worden, se dass die Beständigkeit der Grad-
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Selbstverständlich kann bei einer jeden zur Ausübung des Verfahrens erdachten Anlage der in der deutschen Patentschrift Nr. 117003 beschriebene Sammelbehälter mit verwendet worden.
Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Beispiel wird die Rektifiziersäule 1 auf Grund des Durchgangs von Rohphlegmen (Rohspiritus) erhitzt, die durch die Einlass-
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reinigungssäule für uiedriggradigen Spiritus zu begeben.
Der gereinigte Spiritus tritt aus dem unteren Teil dieser Säule durch das Rohr 4 aus und gelangt durch das Rohr 6 in die Säule D, die demselben seinen Alkoholgehalt entzieht, während die von dieser Säule herrührenden Al1wholdämpfe durch das Rohr 8 in die Säule E treten, die die Stärke des Spiritus bis auf 80-900/0 erhöht. Diese Dämpfe, die nunmehr eine höhere Gradhaltigkeit aufweisen, werden, nachdem sie sich am oberen Teil der Säule kondensiert haben, durch das Rohr 12 abgeführt und es wird diese Abfuhr durch das vorher beschriebene Verfahren
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