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Stoffschnitteile zur Herstellung von Bekleidung, insbesondere Puppenkleidem
Die Erfindung bezieht sich auf Stoffschnitteile zur Herstellung von Bekleidung, insbesondere
Puppenkleidern, wobei die Schnittlinien in den zu verarbeitenden Stoff gedruck oder gestanzt sind.
Es ist bekannt, zum Verbinden der aus den Stoffschnitteilen auszuschneidenden Bekleidungsteile einen Klebstoff zu verwenden, der auf von den Stoffschnittteilen getrennten Klebestreifen aufgetragen und durch Anpressen der Klebestreifen an die vorgezeichnete Kontur des Bekleidungsteiles auf letzteren übertragbar ist. Die von den Stoffschnitteilen getrennten Klebestreifen müssen dabei vorher auf die genaue Länge zugeschnitten und sodann von ihrem Trägerband abgezogen werden, um daraufhin passgenau auf die vorgezeichneten Schnittlinien gelegt und zwecks Übertragung des Klebstoffes auf den Bekleidungsteil an den Rand desselben angedrückt zu werden.
Sodann ist der Bekleidungsteil zusammen mit dem an seinen Konturen haftenden Klebestreifen aus dem Stoffschnitteil herauszuschneiden, worauf der Klebestreifen abgezogen wird und die mittels desselben mit Klebstoff versehenen Klebebereiche der zu verbindenden Bekleidungsteile passgenau übereinander zu legen und zwecks gegenseitigen Verklebens aneinander zu drücken sind. Diese Arbeiten setzen eine Handfertigkeit voraus, die einem noch nicht genügend geschickten Kind nicht zumutbar ist, wodurch der Anreiz für das spielende Lernen des Zusammenfügens von Bekleidungsteilen verlorengeht. Dazu kommt noch, dass beliebig gekrümmte Stossstellen zwischen den Bekleidungsteilen kaum verwirklicht werden können.
Zumindest hätte das Kind bei Mitlieferung einer grösseren Anzahl unterschiedlich mit verschiedener Krümmung verlaufender Klebestreifen erst die jeweils passenden auszuwählen, oder es müsste für gekrümmte Stossstellen viele winkelig aneinandergesetzte geradlinig verlaufende Klebstreifen verwenden, was ihm alles die Arbeit noch mühevoller macht.
Erfindungsgemäss sind an Stoffschnitteilen der eingangs genannten Art an den Rändern des Bekleidungsteiles gleichfalls vorgedruckte oder angestanzte, mit dem Bekleidungsteil einstückige, an sich bekannte Klebestreifen vorgesehen. Es brauchen also die aus den Stoffschnitteilen herausgeschnittenen bzw. bei in den Stoff gestanzten Schnittlinien einfach herausgetrennten Bekleidungsteile vor dem Verkleben derselben nur randseitig zur Deckung gebracht zu werden, wobei die Stossstellen auch beliebig gekrümmt verlaufen können, wodurch beliebig geformte und gut passende Kleidchen bei ganz geringer Anforderung an die Handfertigkeit des Kindes herstellbar sind. Es ist übrigens bekannt, auf Schnittmuster für einzelne Teile eines Bekleidungsstückes Umrisslinien aus einem die Gewebefasern durchdringenden und zusammenhaltenden Material, z. B.
Klebemittel, aufzudrucken, doch dient die betreffende Imprägnierung keineswegs dazu, um ein Zusammennähen der einzelnen Bekleidungsteile überflüssig zu machen, sondern sie hat vielmehr den Zweck, einem Ausfransen des Stoffes beim Zuschneiden'vorzubeugen.
In weiterer Ausbildung des Erfindungsgegenstandes können von den Klebestreifen an beim Zusammenkleben derselben einander überdeckenden Stellen paarweise kongruente, vorzugsweise
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ebenfalls miteinander verklebbare Grifflaschen ausgehen. Letztere erleichtern das passgenaue
Zusammenfügen der Bekleidungsteile, denn das Kind braucht mit der einen Hand nur die eine, und mit der andern Hand nur die andere Grifflasche des betreffenden Grifflaschenpaares zu erfassen und beide
Grifflaschen in Deckung zu bringen, wobei durch diese einfache Handhabung auch bereits die benachbarten Klebestreifen richtig aufeinander gelegt sind, so dass sie nurmehr aneinandergedrückt und dadurch miteinander verklebt werden müssen. Im nächsten Klebebereich wird unter Verwendung des betreffenden Grifflaschenpaares ebenso verfahren, bis das Kleidchen fertig zusammengeklebt ist.
Wie schon erwähnt, können dabei die Grifflaschen miteinander verklebbar sein, was die weitere
Handhabung, also das Zusammenkleben der Ränder des Bekleidungsstückes mittels der an diesen vorgesehenen Klebestreifen, besonders erleichtert. Zweckmässigerweise können die Grifflaschen verschiedener Paare unterschiedliche Umrisse haben, damit das Kind die zusammengehörigen Laschen leicht finden kann, zu welchem Zwecke übrigens auch paarweise unterschiedliche Kennbuchstaben oder sonstige Zeichen an den Grifflaschen vorgesehen sein können. Nach ihrem Gebrauch können die Grifflaschen abgeschnitten werden.
Es ist übrigens bekannt, an den Rändern von Puppenkleidschnittmustern kongruente Laschen vorzusehen, doch sind diese bei den betreffenden Ausführungen nach innen einzuschlagen und in diesem Zustand miteinander zu verkleben, womit sie die Randteile des Bekleidungsstückes allein, also ohne saumartige Klebestreifen, zusammenhalten sollen. Ein guter Zusammenhalt ist aber solcherart wohl nicht erzielbar ; das fertige Puppenkleid wird vielmehr stellenweise auseinanderklaffen und keineswegs wie genäht aussehen.
Bei einem mit den erfindungsgemässen Stoffschnitteilen hergestellten Puppenkleid können die Nahtstellen Überlappungen und die etwaigen Säume und Kanten Einfaltungen der Klebestreifen sein.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. l den Stoffschnitteil mit auf die Stoffbahn aufgedruckten Schnittlinien und vorgedruckten oder angestanzten Klebestreifen, wogegen Fig. 2 schaubildlich von vorne gesehen den aus der Stoffbahn ausgeschnittenen bzw. herausgetrennten Bekleidungsteil kurz vor dem Zusammenfügen der Grifflaschen und Klebestreifen wiedergibt.
Auf die Stiffbahn-l-sind die Schnittlinien des Schnittmusters --2-- eines Puppenkleidchens gedruckt, wobei die Umrisse des Schnittmusters wenigstens teilweise in den Stoff auch gestanzt sein können, um dem Kind die Arbeit des Herausschneidens mit der Schere zu erleichtern oder überhaupt abzunehmen.
Das Muster besteht dabei einstückig aus einem Vorderteil-3-, aus Ärmelteilen-4, 5-- und aus Rückenteilen-6, 7--. Nach dem Heraustrennen des Schnittmusters --2-- wird dieses in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise zusammengelegt, so dass seine mit dauernd klebfähiger Masse beschichteten zusammengehörigen Paare von Klebstreifen--8a, 8b bzw. 9a, 9b--
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Grifflaschen aufeinanderlegt, um sodann die solcherart ebenfalls zur Deckung gebrachten zugehörigen Klebestreifen aneinanderzudrücken, wodurch der betreffende Teil des Puppenkleidchens fertiggestellt ist. Wie schon erwähnt, können auch die Grifflaschen selbstklebend sein und nach Gebrauch abgeschnitten werden.
Den Klebestreifen --8a, 8b, 9a, 9b-- ist rechts, d. h. auf der (äusseren) Schauseite des zusammengelegten Zuschnitts (Fig. 2), durch punktförmige Aufdrucke--10--ein nahtähnliches Aussehen verliehen. An Stelle eines punktförmigen oder strichlierten Aufdruckes kann eine ebensolche Hochprägung vorgesehen sein, wodurch nicht nur das passgenaue Zusammensetzen erleichtert, sondern auch besonders gut eine Vernähung vorgetäuscht wird. Auch Säume, Kanten und Garnierungen
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-11, 12, 13, 14, 15--mit dem Bekleidungsteil einstückige Randstreifen sein und durch Umknicken nach aussen und Zusammendrücken der Verklebungen fertiggestellt werden.
Die beiden Rückenteile--6, 7-- des Zuschnitts begrenzen nach dem Zusammenfügen einen durchgehenden Rückenschlitz--16-- (Fig. 2), welcher das überstreifen des Kleidchens auf eine Puppe erleichtert. An Stelle eines Rückenschlitzes kann ein durchgehender Lägsschlitz im Vorderteil vorgesehen sein.