<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine bremsbare Lenkrolle, mit einem um eine Achse verschwenkbaren Lenkrollengehäuse, an dem eine Laufrolle gelagert ist, und mit einer an dem Umfang der Laufrolle anlegbaren Bremse, die an einem kreisrunden, kippbar gelagerten Betätigungsorgan angeordnet ist.
Eine derartige Lenkrolle ist aus der CH-PS 642 306 bekannt. Ein Nachteil der bekannten Lenkrolle ist es, dass die Bremse und somit auch ihr Betätigungsorgan im Bereich des Lenkrollenlagers montiert sind, so dass sich die genannten Bauteile gegenseitig behindern und eine besondere Konstruktion haben müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Lenkrolle der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der die Bremse unabhängig von der Drehstellung der Lenkrolle betätigt und gelöst werden kann und die eine einfache Konstruktion besitzt.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäss der Erfindung dadurch, dass das Betätigungsorgan ringförmig ausgebildet und am Lenkrollengehäuse unterhalb der Lagerung desselben kippbar gelagert ist und dass eine ortsfest montierte Einrichtung zum Kippen des Betätigungsringes vorgesehen ist.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Lenkrolle sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, dass bei der Erfindung die Bremse an einem kreisrunden Betätigungsring befestigt ist, kann der Hebel für das Feststellen der Bremse ebenso wie der Hebel zum Lösen der Bremse ortsfest am Fahrzeug, an dem die Lenkrolle montiert ist, oder an einem sich nicht drehenden Teil der Lenkrolle, z. B. am Befestigungsflansch, über den das Drehlager für die Lenkrolle am Fahrzeug befestigt wird, montiert werden.
Der Betätigungsring ist in jeder Drehstellung der. Lenkrolle dem Bremsenfeststeller zugeordnet, so dass der geschilderte vorteilhafte Effekt der erfindungsgemässen Lenkrolle eintritt. Durch die erfindungsgemässe Konstruktion wird das Lager für das Lenkrollengehäuse für die Konstruktion der Bremse nicht benötigt und von dieser nicht beeinflusst, so dass die Bremse einerseits und das Lager anderseits jeweils für sich optimal konstruiert werden können.
Die ; erfindungsgemässe Lenkrolle erlaubt es auch, mehrere Lenkrollen gleichzeitig zu betätigen.
Überdies ist es mit der erfindungsgemässen Lenkrolle möglich, den Bremsenfeststeller, der auf den Betätigungsring einwirkt, zum Feststellen der Lenkrolle in einer bestimmten Drehlage oder in einer mehreren Drehlagen heranzuzuiehen.
<Desc/Clms Page number 2>
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben. sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigt Fig. 1 schematisch und in Seitenansicht eine Lenkrolle, Fig. 2 eine Lenkrolle in anderer Ansicht, Fig. 3 eine Betä-
<Desc/Clms Page number 3>
tigungsscheibe in Seitenansicht, Fig. 4 die Betätigungsscheibe in Draufsicht, Fig. 5 die Betätigungsscheibe mit an ihr montiertem Radbremseinsatz, Fig. 6 die Zuordnung von Betätigungsscheibe und Federbü- gel zum Lüften der Bremse, Fig. 7 die Anordnung des Federbügels am Lenkrollengehäuse, Fig. 8 eine Lenkrolle mit einer anderen Ausführungsform. eines Feststellers für die Bremse, Fig. 9 eine Ausführungsform, bei der zwei Lenkrollen gemeinsam gebremst werden können und Fig. 10 schematisiert die Anordnung aus Fig. 9 in Seitenansicht.
Eine in Fig. 1 gezeigte Lenkrolle 1 weist ein Lenkrollengehäuse 2 auf, an dem eine Rolle 3 um eine horizontale Achse 4 frei drehbar gelagert ist. Das Lenkrollengehäuse 2 ist über ein Drehlager 5 um eine vertikale Achse 6 verdrehbar. Das Drehlager 6 kann über einen Befestigungsflansch 8 an einem Fahrzeug 9 montiert (angeschraubt) werden.
Am Lenkrollengehäuse 2 ist ein topfförmiges Widerlager 10 befestigt, das nach unten hin offen ist. Dem Lenkrollengehäuse 2 ist weiters eine Betätigungsscheibe 11 zugeordnet, an der ein Stützring 12 montiert ist, welcher von unten her in das topfförmige Widerlager 10 eingreift. Die Betätigungsscheibe 11 trägt über einen Bremseinsatzträger 13 einen Radbremseinsatz 14, der beim Betätigen der Bremse am Umfang der Laufrolle 3 anliegt und diese bremst. Zum Betätigen der Bremse wird auf die Betätigunsscheibe 11 im Sinne des Pfeiles 15 eine Kraft ausgeübt, so dass sich diese über ihren Stützring 12 am topfförmigen Widerlager 10 an einer Stelle, die dem Bereich, in dem die Kraft 15 auf die Betätigungsscheibe 11 einwirkt, gegenüberliegt, verschwenkt.
Es ist ersichtlich, dass durch die kreisrunde Ausbildung del Betätigungsscheibe 11 unabhängig von der Drehstellung der Lenkrolle 1 (Drehung um deren Achse 6) immer an der selben'Stelle auf die Betätigungsscheibe 11 eingewirkt werden kann, ohne die Funktion der Bremse zu beeinträchtigen.
Um die Betätigungsscheibe 11 und damit den Bremseinsatz 14 in Abstand vom Umfang der Laufrolle 3 zu halten, wenn die Bremse nichl betätigt wird, ist der Betätigungsscheibe 11 eine noch zu erläuternde Feder zugeordnet, welche die Betätigungsscheibe 11 in die in Fig. : und 2 gezeigte Lage drückt.
Insbesondere, wenn das topfförmige Widerlager 10, wie dies beispielsweise in Fig. 2 angedeutet ist, von der oberen Endwand de : Lenkrollengehäuses 2 und dessen Seitenwänden gebildet wird, kann diE Betätigungsscheibe 11 auch in bestehende Lenkrollen 1 eingebaut wer. den. Es wird dann die Betätigungseinrichtung 30,40 als Zubehörtei.
<Desc/Clms Page number 4>
mitgeliefert, wobei insbesondere die Betätigungseinrichtungen der Fig.- 8 und 9 bevorzugt sind. So ist das Nachrüsten bereits bestehender Lenkrollen 1 mit der erfindungsgemässen Bremseinrichtung ohne grössere
EMI4.1
In den Fig. 3 und 4 ist die Betätigungsscheibe 11 nochmals in grösseren Einzelheiten dargestellt. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass der Träger 13 für den Bremseinsatz 14 eine Bohrung 16 aufweist, über welche der Bremseinsatz 14 beispielsweise mit Hilfe einer Schraube befestigt werden kann (siehe auch Fig. 5), die ebenfalls als Bremsdruckkörper dienen kann.
Fig. 4 zeigt noch, dass an der Betätigungsscheibe 11 Ausnehmungen 17 vorgesehen sein können, welche zum Feststellen der Lenkrolle 1 in einer bestimmten Drehstellung um ihre Achse 6 festzulegen. Im in Fig.
4 gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei einander diametral gegen- überliegende Ausnehmungen 17 vorgesehen, kann aber auch nur eine, oder es können aber auch mehrere, beispielsweise vier (Fig. 4) zueinander um 900 versetzte Ausnehmungen 17 vorgesehen sein.
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Stahlbügelfeder 20, die dazu dient, die Betätigungsscheibe 11 in ihre in Fig. 1 gezeigte Bereitschaftsstellung zu drücken, in der ihr Stützring in dem topfförmigen Widerlager 10 aufgenommen ist und über seinen gesamten Umfang am Boden des topfförmigen Widerlagers 10 anliegt. Der Federbügel 20 ist mit seinen hakenförmig umgeobenen Enden 22 in Öffnungen 21 im Lenkrollengehäuse 2 eingesetzt und wirkt mit seinem Steg 23 auf die Unterseite der Betätigungsscheibe 11 ein, so dass diese nach oben auf das Widerlager 10 hin belastet wird.
In Fig. 8 ist gezeigt, dass die Einrichtung-30 zum Betätigen der Bremse, welche auf die Betätigungsscheibe 11 einwirkt, am Fahrzeug 2 oder am Flansch 5, über den die Lenkrolle 1 am Fahrzeug 2 befestigt wird, montiert werden kann. Es ist ersichtlich, dass die Stelle und die Lage der Befestigung der Einrichtung 30 zum Betätigen der Bremse so gewählt werden kann, dass sie für eine Bedienungsperson gut zugänglich ist und dass die Einrichtung 30 unabhängig von der Drehstellung der Lenkrolle l betätigt werden kann.
Die Einrichtung 30 zum Betätigen der Bremse kann eine an sich bekannte Konstruktion aufweisen und besitzt im gezeigten Ausführungsbeispiel einen Betätigungshebel 31 für das Verschieben eines Stiftes 34 nach unten, wobei die Einrichtung 30 so konstruiert ist, dass sie selbshemmend arbeitet, also erst dann wieder in ihre Ausgangsstellung
<Desc/Clms Page number 5>
(gezeigt In Fig. 8) zurückkehrt, wenn auf den Auslösehebel 32 gedrückt wird.
Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform ist die Anordnung so getroffen, dass zunächst der in einer Hülse 35 federnd aufgenommene Stift 34 an der Betätigungsscheibe 1 aufläuft, wenn der Betätigungshebel 31. für die Einrichtung 30 niedergedrückt wird. Soferne die Betätigungsscheibe 11 so ausgerichtet ist, dass die Ausnehmung 17 oder eine ihrer Ausnehmungen 17 unter dem Stift 34 liegt, dann wird zunächst, ohne dass gebremst wird, die Lenkrolle 1 festgestellt, d. h. sie kann sich nicht mehr um ihre Achse 6 verdrehen. Erst wenn weiter auf den Betätigungshebel 31 der Einrichtung 30 gedrückt wird, läuft der hülsenförmige Körper 35 auf der Betätigungsscheibe 11 von oben her auf, diese wird verschwenkt und die Bremse festgestellt.
Durch Betätigen des Auslösehebels 32 bewegt sich die Hülse 35 und der Stift 34 unter der Wirkung einer nicht gezeigten Rückholfeder wieder nach oben, so dass die Lenkrolle 1 nicht mehr gebremst wird und sich schliesslich wieder um ihre Achse 6 frei drehen kann.
Die selbsthemmende Wirkung der Einrichtung 30 zum Betätigen der Bremse beruht darauf, dass der hülsenförmige Körper 35 durch eine Ausnehmung im Auslösehebel 32 geführt ist, so dass er in diesem klemmt, wenn der Auslösehebel 32 nicht niedergedrückt wird.
Die Fig. 9 und 10 zeigen eine Ausführungsform, bei der eine Betätigungseinrichtung Bremsen von zwei Lenkrollen zugeordnet ist. Hiezu ist eine Betätigungseinrichtung 40 über einen Hebel 41 mit den den Betätigungsscheiben 11 der Bremsen zugeordneten Elementen gekuppelt. Im einzelnen ist die Anordnung so getroffen, wie dies in Fig. 10 vereinfacht gezeigt ist. Die Betätigungseinrichtung 40 kann durch Drücken auf einen Handgriff 42 von Hand aus oder über einen Bügel 43 mit dem Fuss betätigt werden. Es kann insbesondere bei grösseren Bremsen ein am Fahrzeug 9 gelagerter Hebel vorgesehen sein, mit dem auf den Handgriff 42 gedrückt wird. Mit der selbsttätigen Feststelleinrichtung 44 ist der Hebel 41 über einen Drehpunkt 45 gekuppelt. Die auf die Betätigungsscheiben 11 einwirkenden Elemente sind ähnlich wie in Fig.
8 ein Stift 34 und ein hülsenförmiger Körper 35, so dass sich die auch anhand Fig. 8 beschriebenen Funktionen (Lenkrollenfeststellung/Bremsung) ausgeführt werden können. Bei der in Fig. 9 und 10 gezeigten Ausführungsform ist die automatische Feststellung 44 so ausgelegt, dass sie durch Anheben des Auslösehebels 46 wieder gelöst werden kann.
Normalerweise wird der Auslösehebel 46, durch den Betätigungsstab 47 geführt ist, von einer Zugfeder 48 nach unten, d. h. im Sinne dei
<Desc/Clms Page number 6>
Selbsthemmung, belastet, um die Selbshemmung zu erreichen.
Zu Fig. 10 ist noch anzumerken, dass dort die Darstellung der Übersichtlichkeit wegen vereinfacht ist und der Hebel 41 nicht dargestellt wurde. Im Prinzip kann die in Fig. 10 gezeigte Ausführungsform auch für das Bremsen und/oder Feststellen einer einzelnen Lenkrolle 1 verwendet. werden.
Zusammenfassend kann die Erfindung beispielsweise wie folgt dargestellt werden :
Bei einer Lenkrolle 1 ist eine kreisrunde Betätigungsscheibe 11 vorgesehen, die einen Radbremseinsatz, der zum Bremsen der Laufrolle 3 der Lenkrolle 1 dient, trägt. Die Betätigungsscheibe 11 greift mit einem Stützring 12 in ein Widerlager 10 am Lenkrollengehäuse 2 ein und ist in beliebigen Richtungen verschwenkbar angesetzt, so dass sie durch eine am Fahrzeug 2 montierte Betätigungseinrichtung 30 unabhängig von der Schwenkstellung der Lenkrolle 1 um ihre Achse 6 betätigt werden kann. Die Betätigungsscheibe 11 weist Ausnehmungen an ihrem Umfang auf, so dass ein der Betätigungseinrichtung 30 zugeordneter Stift 34 zum Fixieren der Lenkrolle 1 in einer bestimmten Drehstellung herangezogen werden kann, indem der Stift 34 in die oder eine der Ausnehmungen eingerastet wird.
Dadurch, dass eine kreisrunde Betätigungsscheibe 11 vorgesehen ist, kann die Betätigungseinrichtung 30 ortsfest montiert werden, und zwar so, dass jederzeit und unabhängig von der Drehstellung der Lenkrolle 1 jederzeit gut zugänglich ist und problemlos betätigt werden kann.