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Einrichtung zur Verschlusssteuerung photographischer Kameras
Die Erfmdung betrifft eine Einrichtung zur Verschlusssteuerung photographischer Kameras mit einem Haltemagneten, welcher nach Ablauf einer Verzögerungszeitspanne ein gespanntes Verschlussglied freigibt und bei welchem die Polflächen des U-förmigen Magneten abgeschrägt sind.
Es ist bekannt, in photographischen Kameras mit elektronischer Belichtungszeitsteuerung einen Haltemagnet einzusetzen, welcher für die Dauer der Belichtungszeit das nachlaufende Verschlussglied sperrt und erst nach Ablauf dieser Verzögerungszeitspanne dasselbe freigibt und somit die Belichtung beendet. Um mit derartigen Haltemagnetsystemen auch extrem kurze Belichtungszeiten erreichen zu können, hat man die Polflächen des Magneten oder die Auflageflächen des Ankers mit einer dünnen Schicht nichtmagnetischen Materials versehen. Diese Massnahme dient der Scherung der Magnetisierungskurve des Magnetsystems im Sinne des Wirksamwerden einer geringen Remanenz und damit der Erreichung einer möglichst geringen Abfallzeit des Magnetankers.
Dem gleichen Zweck dient eine andere bekannte Ausführung, bei welcher der abgerundete Teil eines Ankers einen nichtmagnetischen Überzug aufweist und mit diesem an den ebenen Polflächen des Magneten anliegt.
Diese bekannten Magnetsysteme weisen verschiedene Nachteile auf. In dem ersten Fall berühren sich Polschuhe und Anker relativ grossflächig, so dass geringste Abfallzeiten trotz vorhandener nichtmagnetischer Zwischenschicht ohne hohe Abzugskräfte nicht erreicht werden, da das Festsaugen des Ankers an den Polflächen ein verzögerungsfreies Abfallen verhindert. Im Fall der Abrundung des Ankers tritt zwischen Anker und Polfläche eine linienhafte Auflage ein. Die dabei entlang der Berührungslinie auftretende Druckspannung ist bei notwendigen hohen Anlagekräften so gross, dass es durch Überschreitungen der zulässigen Druckspannung des verwendeten verhältnismässig weichen Magnetmaterials zu allmählichen Verformungen desselben kommt.
Bei extrem kurzen Belichtungszeiten verursachen aber bereits geringfügige Veränderungen der Anlageverhältnisse nicht mehr vertretbare Streuungen der Abfall- und damit auch der Belichtungszeit.
Beiden Magnetsystemen ist der weitere Nachteil gemeinsam, dass die Schichtstärken der aufgebrachten nichtmagnetischen Überzüge nicht im erforderlichen Masse von System zu System konstant gehalten werden können. Das hat zur Folge, dass sich bei allen Kameras individuelle Justage hinsichtlich der erstrebten Abfallzeit notwendig machen.
Des weiteren ist es bekannt, zwischen Anker und Pol einen oder mehrere Luftspalte anzubringen, indem man die Polflächen mit eng aneinanderliegenden Vertiefungen versieht oder in die Polflächen überstehende Stifte aus elastischem Material einlässt.
Es wurden auch Systeme bekannt, bei denen sich der lamellierte Magnet aus verschieden langen Magnetflächen zusammensetzt, die in unterschiedlicher Form zusammengefügt sind.
Die letztgenannten Prinzipien der Magnetsysteme lassen sich bei zur Verwendung in photographischen Kameras vorgesehenen Magneten auf Grund der geringen Ausmasse der Kameras nicht verwirklichen und ausserdem sind sie in ihrer Herstellung zu teuer.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Haltemagnetsystem zu schaffen, welches einfach in seiner
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Herstellung ist und bei gegenüber der Abzugskraft grosser Haltekraft geringste Abfallzeiten gewährleistet, die unabhängig von der Zahl der durchgeführten Schaltungen und bei einer Vielzahl von herzustellenden Magnetsystemen konstant sind. Ausserdem sollen die Abfallzeiten in weiten Grenzen unabhängig von der Stärke des jeweils zur Verfügung stehenden Haltestromes sein und einen minimalen Streubereich
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Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe bei einem Haltemagnetsystem mit abgeschrägten Polflächen dadurch gelöst, dass die abgeschrägten Polflächen mit der anliegenden Fläche des Ankers Keilluftspalte bilden, deren Öffnungswinkel unterschiedlich gross sind. Diese Polflächengestaltung gewährleistet bei grosser Haltekraft das verzögerungsfreie Abfallen des Ankers mit einem geringen Streubereich der Abfallzeiten bei Unterbrechung der Magnetspeisung. Der Verringerung der Abfallzeitstreuungen dient auch die Massnahme, dass die an dem Anker angreifende Abzugskraft ausserhalb der Ankermitte angreift.
Um ausserdem Streuungen der Abfallzeit, die sich durch Verklemmungen in der Ankerlagerung ergeben können zu vermeiden, ist der Anker kardanisch aufgehängt. Zur Erreichung konstanter Überdeckungsflächen trotz der Beweglichkeit des Ankers ist eine der gegenüberliegenden Flächen von Anker und Magnet grösser als die andere.
Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen nachstehend erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine Prinzipdarstellung des durch ein Haltemagnetsystem gesperrten Verschlussgliedes, Fig. 2 einen Haltemagneten mit abgeschrägten Polflächen, Fig. 3 einen Haltemagneten mit in unterschiedlichen Neigungswinkeln abgeschrägten Polflächen und Fig. 4 einen Haltemagneten mit abgeschrägten Ankerund Polflächen.
Gemäss Fig. 1 ist ein mit dem nachlaufenden Verschlussglied in Verbindung und unter Federwirkung stehendes Rad --1-- mit einem Stift --2-- versehen, der mit einem Sperrhebel --3-- in Verbindung zu bringen ist. Letzterer ist auf einer Welle --4-- gelagert und entgegen der Wirkung einer Feder --5-- verschwenkbar.
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wirksame Ankerfläche abgeschrägt sind, so dass zwischen jeder Polfläche und dem Anker ein keilförmiger Luftspalt --10-- vorhanden ist. Die Abschrägungen der Polflächen werden durch einen einfachen Schleifvorgang hergestellt.
In Fig. 2 ist der Haltemagnet mit seinen unter einem Winkel a abgeschrägten Polflächen gesondert dargestellt.
Fig. 3 zeigt einen Haltemagnet, bei welchem die Polflächen unterschiedliche Winkel ss und 1 mit der wirksamen Ankerfläche einschliessen und somit verschieden grosse Keilluftspalte bilden.
Der Anker-6-ist ausserhalb der Ankermitte auf dem Sperrhebel --3-- gelagert.
Gemäss Fig. 4 sind die Polflächen mit einer durchgehenden Abschrägung versehen und der Anker ebenfalls abgeschrägt, so dass beide Flächen wieder im Bereich eines Steges --11-- aneinanderliegen.
Der Elektromagnet wird über einen die Belichtung bestimmenden elektronischen Zeitschalter-12- gespeist.
Die Wirkungsweise ist folgende :
Beim Spannen des Verschlusses wird das mit dem nachlaufenden Verschlussglied in Verbindung stehende Rad--l--entgegen einer Federkraft und der angegebenen Pfeilrichtung bewegt, bis die mit diesem verbundene Sperrnase--2--in die gemäss Fig. 1 gestrichelt dargestellte Lage kommt und in dieser gesondert fixiert wird. Gleichzeitig wird mittels des Verschlussaufzugsgetriebes der Sperrhebel - entgegen der Wirkung der Feder--5--um die Welle --4-- verschwenkt, bis der Sperrhebel mit seinem einen Ende in den Bewegungsbereich der Sperrnase --2-- und mit dem an dem Sperrhebel kardanisch gelagerten Anker-6-zur Anlage an dem Elektromagneten-7kommt.
In dieser Lage wird der Sperrhebel --3-- in nicht dargestellter Weise zunächst mechanisch arretiert. Bei Auslöserbetätigung wird diese mechanische Sperre gelöst, nachdem der Elektromagnet
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7-gespeistElektromagneten --7-- auf, während sich zwischen der übrigen wirksamen Ankerfläche und den abgeschliffenen Polflächen--8--keilförmige Luftspalte-10--befinden. Da sich die magnetischen Kraftlinien im Bereich der Stege --9-- konzentrieren, wird bei vorgegebenem Haltestrom die Haltekraft so gross, dass der Anker auch bei Erschütterungen der Kamera mit Sicherheit in der Sperrlage verbleibt. Diesem Zweck dient auch die Massnahme, dass die wirksame Ankerfläche etwas kleiner als die gegenüberliegende Magnetfläche gehalten ist.
Auf diese Weise werden für den kardanisch aufgehängten
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Anker--6--bei jeder möglichen Stellung desselben gleiche Anlage-und damit gleiche Zugverhältnisse geschaffen. Zu Deformationen der Stege --9-- kommt es auch nach einer Vielzahl von Schaltungen nicht, da dieselben gerade so gross gewählt sind, dass in ihnen bei anliegendem Anker die zulässige Druckspannung herrscht. Die wirksamen Luftspalte bleiben somit konstant. Durch die
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das nachlaufende Verschlussglied ablaufen kann und die Belichtung beendet wird.
Zur weiteren Verringerung der Abfallzeitstreuungen ist es zweckmässig, die Abfallreihenfolge der Ankerenden vorzugeben. Aus diesem Grund sind die Polflächen gemäss Fig. 3 in unterschiedlichem Masse abgeschliffen, so dass dieselben mit dem Anker die Winkel ss und T einschliessen. Dadurch ergibt sich an beiden Magnetschenkeln eine unterschiedliche Verringerung der Remanenzkraft, so dass immer das gleiche Ankerende zuerst abreisst. Dieser Effekt ist noch dadurch zu unterstützen, dass man den Anker - ausserhalb dessen Symmetrieachse lagert. Die Zugfeder --5-- greift also ausser Ankermitte an, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Eine Modifikation der Form von Anker-und Polflächen, um keilförmige Luftspalte zu erhalten, ist in Fig. 4 dargestellt.
Die Wirkungsweise dieses Magnetsystems ist die gleiche wie die der bereits beschriebenen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Verschlusssteuerung photographischer Kameras mit einem Haltemagneten, welcher nach Ablauf einer Verzögerungszeitspanne ein gespanntes Verschlussglied freigibt und bei welchem die Polfläche des U-förmigen Magneten abgeschrägt sind, dadurch gekenn-
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