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Schlammräumvorrichtung für Langabsetzbecken
Die Erfindung betrifft eine Schlammräumvorrichtung mit festem Sohlenschlammschild, abklappbaren Schwimmschlammschildhaltern und angeordnetem Seil für die Räum-und Rückfahrt für Langabsetzbecken zur Erhöhung der Betriebseinsatzbereitschaft und Verminderung des konstruktiven materialintensiven Aufbaus.
Bekannt sind Schlammräumvorrichtungen, bei denen das Sohlen-und Schwimmschlammschild an einem die gesamte Breite des Absetzbeckens überspannenden Wagen mit aufgebautem Bedienungsstand und Antriebsaggregatensatz, der auf Gummi- oder Schienenrädem gelagert ist, angebracht ist. Der Antrieb des Wagens erfolgt durch Elektromotore oder von Hand. Der Einsatz dieser Geräte in Nachbarbecken erfolgt durch Umsteuerung über eine Querfahrbühne. Der Schlamm wird bei der Arbeitsfahrt des Räumerwagens in den Schlammtrichter des Beckens geschoben.
Bei einer andern Schlammräumvorrichtung wird der in den Schlammtrichter des Beckens zu bringende Schlamm mittels einer in der Flüssigkeit umlaufenden endlosen Eimerkette gefördert.
Eine weitere bekannte Art der Schlammräumung von der Sohle des Absetzbeckens besteht darin, dass der Schlamm durch Schneckenförderung in den Schlammtrichter oder einen Schlammspeicherraum gebracht wird. Schliesslich ist eine derartige Schlammräumvorrichtung bekannt, die ein äusserst kompliziertes und materialaufwendiges Gerät darstellt. Das vorhandene Fahrgestell ist auf den Längswänden des Beckens abgestützt. Dieses Gerät ist störanfällig und der Wartungsaufwand infolge der Kompliziertheit sehr hoch.
Auch die andern bekannten Ausführungen haben den Nachteil, dass ihr konstruktiver Aufbau sehr kompliziert und materialaufwendig ist, die Fertigungszeiten lang sind und die damit verbundenen Fertigungskosten hoch liegen und ein komplizierter Transport zum Einsatzort erforderlich ist. Die Anfertigung der Geräte muss in Spezialwerkstätten erfolgen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Schienen auf der Krone der Beckenwände montiert werden und die Wände der Becken zur Aufnahme der enormen Last der Räumergeräte besonders stabil ausgeführt sein müssen. Für das Umsetzen des Gerätes in einzelne Nachbarbecken ist die Schaffung einer zusätzlichen Querfahrbühne erforderlich.
Infolge des komplizierten Aufbaus dieser Geräte können erfahrungsgemäss Defekte auftreten, die eine lange Ausserbetriebnahme des Absetzbeckens bedingen und damit Schwierigkeiten im kontinuierlichen Reinigen der Absetzbecken hervorrufen. Die Wartung und Unterhaltung der Geräte ist sehr kostenaufwendig. Bei eingetretenen Störungen des Gerätes ist das Betreten der Bedienungsbrücke nur über die Krone der Beckenmauer möglich, was eine unmittelbare Unfallgefahr für das Bedienungspersonal darstellt, da die Gefahr des Hineinstürzens in die Becken gross ist.
Bei den Räumungsvorrichtungen mit Eimerkette treten Nachteile ein, da der abgesetzte Schlamm nicht vollständig geräumt wird und einen nicht erwünschten Faulprozess im Absetzbecken hervorruft. Weiterhin ist dabei nachteilig, dass eine zu starke Aufwirbelung des Schlamms eintritt und der
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Schwimmschlamm nur durch eine weitere Vorrichtung in die Austragsrinne gebracht werden kann.
Durch zu starke Aufwirbelung des Schlamms im Absetzbecken wird stossweise der Kläreffekt der Anlage verschlechtert. Für das Reinigen ist ein hoher Zeitaufwand notwendig. Die Räumgeräte unterliegen einem hohen Verschleiss.
Nachteilig ist auch die Schlammberäumung mittels Förderschnecke, da die Schnecke über die ganze Länge des Beckens ausgebildet werden muss und damit einem sehr hohen Verschleiss unterliegt.
Darüber hinaus muss eine sehr starke Neigung der Beckensohle zur Schneckenachse vorhanden sein und damit ist eine komplizierte bauliche Ausgestaltung notwendig. Die Schlammberäumung kann nicht in der erforderlichen Gründlichkeit erfolgen.
Der Zweck der Erfindung ist es, Schlammräumvorrichtungen für Langabsatzbecken zu schaffen, die in ihrem Aufbau einfacher und billiger sind, mit einer einfachen Fertigungstechnologie und geringem Materialaufwand hergestellt werden können und den Betriebserfordernissen entsprechen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlammräumvorrichtung zu schaffen, die durch zweckentsprechende konstruktive Ausgestaltung, sowohl in der Anordnung des Sohlen-und Schwimmschlammschildes als auch des Antriebes, ohne zusätzliches Fahrwerk einfach ist.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an mindestens zwei U-förmigen Rahmen, die zugleich als Schlitten ausgebildet sind, innenseitig ein bis zur Absetzbeckensohle und den Seitenwänden des Beckens reichendes und durch Dichtungsmaterial abschliessendes, zweckentsprechend ausgebildetes Schlammschild für die Räumung des Sohlenschlamms starr angeordnet ist. Die Rahmenprofile dienen zugleich als Gleitkufen und als Träger der Einrichtung zur Beseitigung des Schwimmschlamms, die aus einem an schwenkbaren Armen angeordneten Schwimmschlammschild besteht. Des weiteren sind an diesen Rahmen die Zug-und Rückholseile, die vorzugsweise zu einer Winde führen, befestigt.
Die Ausbildung der Rahmen sowie die Anordnung der Seilbefestigung an diesen Rahmen bewirken, dass das Räumgerät bei Belastung des Zugseils die Arbeitsstellung einnimmt, d. h., dass durch die aufrechte Stellung des Sohlenschlammschildes ein Beräumen der Beckensohle erfolgt. Bei Belastung des Rückholseils kippen die Rahmen um 90 um eine horizontale Achse, wodurch das Schlammschild aus seiner Arbeitsstellung gebracht wird, so dass der Rücktransport ohne Einwirkung auf den Sohlenschlamm möglich ist. Durch Variation der Anordnung der Haltearme für das Schwimmschlammräumschild an den Rahmen des Sohlenräumschildes und der Geometrie der Rahmen kann je nach Erfordernissen die Schwimmschlammberäumung gleichzeitig mit der Sohlenberäumung oder beim Rückholen des Sohlenschlammschildes erreicht werden.
Im ersten Fall ist die Halterung des Schwimmschlammschildes an den Rahmen so angeordnet und gestaltet, dass bei Arbeitsstellung des Sohlenschlammschildes auch das Schwimmschlammschild in Arbeitsstellung steht. Dies wird dadurch erreicht, dass am in Arbeitsstellung oben befindlichen Teil der Rahmen je eine Halterung für die Arme des Schwimmschlammschildes so angebracht und ausgebildet ist, dass diese Arme um eine horizontale Achse senkrecht zur Längsrichtung der Becken geschwenkt werden können. Durch die Drehung der Rahmen um 900 bei Änderung der Arbeitsstellung in Rückholstellung wird der Drehpunkt für die Arme des Schwimmschlammschildes um ein bestimmtes Mass gesenkt, welches bewirkt, dass das Schwimmschlammräumschild unter die Wasseroberfläche taucht und das Räumgerät ohne Einwirkung auf den Schwimmschlamm rückgeholt werden kann.
Ein Anschlag an den Rahmen verhindert, dass beim Räumvorgang das Schwimmschlammschild nach hinten wegkippen kann.
Die Führung der Seile zur Betätigung des Räumgerätes wird durch der jeweiligen Beckenform entsprechende Anordnung von Seilrollen an den Stirnwänden des Beckens vorgenommen. Der Antrieb erfolgt durch eine oder mehrere Seilwinden.
Die Drehrichtung der Seilwinde kann durch Kontaktschalter, die von an den Zug- oder Rückholseilen angebrachten Elementen betätigt werden, zum gewünschten Zeitpunkt verändert werden.
Die Arme des Schwimmschlammschildes können auch entgegengesetzt zur Räumrichtung schwenkbar sein, so dass je nach Verwendungszweck, abhängig von der Anordnung der Schwimmschlammrinne zu den Schlammtrichtern, bei Sohlenschlammräumfahrt das Schwimmschlammschild ausser Arbeitsstellung ist und beim Rückziehen der Vorrichtung nur das Schwimmschlammschild in seiner Arbeitsstellung den Schwimmschlamm zur Schwimmschlammrinne des Absetzbeckens fördert.
Die geschilderte Schlammräumvorrichtung hat den Vorteil, dass infolge des einfachen konstruktiven Aufbaus die Fertigung nicht nur bei speziellen Herstellungsbetrieben, sondern in jeder Werkstatt unter wesentlich geringerem Kostenaufwand erfolgen kann. Der Materialaufwand und die Wartungskosten können gesenkt werden. Vorteilhaft ist weiterhin die einfache Bedienung sowie der Betrieb mit kleinem Energieaufwand. Der Räumeffekt der Vorrichtung erfüllt in jeder Hinsicht die
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Erfordernisse der Praxis.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel, das vereinfacht dargestellt ist, näher erläutert werden. Es zeigen : Fig. l eine Gesamtansicht der Vorrichtung in Arbeitsstellung und Rückholstellung bei geschnittenem Langbecken mit angeordnetem Antrieb, Fig. 2 eine Vorderansicht der Schlammräumvorrichtung, Fig. 3 eine Seitenansicht der Schlammräumvorrichtung, Fig. 4 eine Seitenansicht der Schlammräumvorrichtung in Arbeitsstellung für Becken mit an gleicher Seite angeordnetem Schlammtrichter und Schwimmschlammrinne und Fig. 5 eine Seitenansicht der Schlammräumvorrichtung in Rückholstellung für Becken mit an gleicher Seite angeordnetem Schlammtrichter und Schwimmschlammrinne.
An den Profilrahmen --1-- mit U-förmiger Ausbildung, die an je einem Ende als Nase - ausgebildet und mit Bohrungen-8-für die Befestigung-9-des Zugseils-10versehen sind, befinden sich Träger--7--, an denen gelenkig mittels Drehbolzen--12--die Arme --5-- für das Schwimmschlammschild --6-- angebracht sind. Die Bewegungsmöglichkeit der Arme - um die Drehbolzen--12-wird begrenzt durch einen Anschlag--15--. Die Rahmen - umschliessen dreiseitig das Sohlenschlammräumschild --3-- und sind mit diesem durch Haltebleche --4-- fest verbunden. Das Zugseil --10-- ist unmittelbar vor dem Räumgerät in vier Einzelseile aufgeteilt.
Zwei dieser Seile sind an je einer Nase--20--befestigt, während die andern
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der Arme --5-- befestigt- und den Bolzen--11--befestigt sind. Bei Arbeitslauf der Seilwinde --16-- wird das Zugseil--10--aufgetrommelt, so dass die Rahmen--l--auf der Beckensohle--21--gleiten.
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Sohlenschlammschild-3-denTrägern --7-- über den Armen-5-in aufrechter Stellung gehaltene Schwimmschlammschild - 6-- den Schwimmschlamm --24-- zur Schwimmschlammrinne --23-- in voller Beckenbreite.
Ist das Zugseil --10-- so weit eingeholt, dass der Aus-und Umschaltkontakt--18--betätigt wird, entlastet sich das Zugseil --10-- und durch Anziehen des Rückholseils --14-- kippen die Rahmen --1-- um 900, gleichzeitig kippen die drehbar in den Trägern --7-- gelagerten Arme --5-- um 900, so dass in rechtwinkeliger Stellung zur Beckensohle --21-- die Oberkante des Schwimmschlammschildes--6--unter der Oberfläche der Flüssigkeit --26-- und der Schicht des Schwimmschlamms --24-- steht und sich anderseits auch das Sohlenschlammschild-3-ausser Arbeitsstellung befindet und ein Mittransportieren von Schlamm während des Rückholens nicht erfolgt.
Erreichen die Rahmen die Höhe der Umlenkrollen--17--, erfolgt infolge verstärkten Zuges in den
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--14-- undfür den nächsten Räumzug stehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schlammräumvorrichtung für Langabsetzbecken mit festem Sohlenschlammschild und
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zwei U-förmig ausgebildeten Rahmen (1) innenseitig mittels Halteblechen (4) das bis zur Sohle (21) und den Seitenwänden des Beckens reichende, mit eingebrachten Dichtungslagen abschliessende,
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imschwenkbaren Armen (5) mit Anschlägen (15) angeordnet sind, und dass in Arbeitsstellung der Rahmen an unten liegenden Rahmennasen (20) sowie an den kurzen Hebelarmen der Arme (5) ein Zugseil (10) über Zugseilaufhängungen (9) und gleichfalls an den kurzen Hebelarmen der Arme (5) sowie an in Arbeitsstellung oben liegenden Rahmenpunkten in zum Zugseil (10) entgegengesetzter Richtung ein Rückholseil (14) über Seilaufhängungen (13) angreift, wobei die Seile (10, 14) über Umlenkrollen (17) mittels vorzugsweise einer Seilwinde (16)
angetrieben werden.
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