<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung des neuen p-Methoxybenzyloxy-carbonylfluorids
Im Gegensatz zum p-Methoxybenzyloxy-carbonylchlorid ist das bisher unbekannte p-Methoxy- benzyloxy-carbonylfluorid der Formel
EMI1.1
bei Temperaturen um 00C längere Zeit haltbar. Erst oberhalb 350C zersetzt es sich spontan unter CO-Entwicklung. Man erhält die Verbindung erfindungsgemäss in guten Ausbeuten, wenn man Carbonylfluoridchlorid der Formel
EMI1.2
bei Temperaturen von 0 bis-700C in einem inerten Lösungsmittel und in Gegenwart von säurebindenden Mitteln mit p-Methoxybenzylalkohol der Formel
EMI1.3
umsetzt.
Die erfindungsgemässe Umsetzung vollzieht sich in Methylenchlorid gemäss dem unten angegebenen Formelschema.
EMI1.4
Als säurebindende Mittel können Metalloxyde, Hydroxyde und tert.-Basen, vorzugsweise Pyridin, angewendet werden.
DasCarbonylchloridfluorid wird nach bekannten Methoden durch Fluorierung von Phosgen erhalten.
Es kann als Rohware, die unverändertes Phosgen und Fluorphosgen enthält, eingesetzt werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Das Hydrochlorid lässt sich nach dem Ausfällen mit Äther durch Filtrieren abtrennen und man erhält das gewünschte Fluorid nach dem Abziehen des Lösungsmittels als farbloses Öl.
Das p-Methoxybenzyloxy-carbonylfluorid eignet sich in Anwesenheit von säurebindenden Mitteln in wässeriger oder organischer Suspension oder in Lösungsmittelgemischen bei Temperaturen zwischen - 20 und +200C ausgezeichnet zur Acylierung von Aminosäuren und ihren teilgeschützten Derivaten.
Dabei ist es nicht erforderlich, das Reagenz rein zu isolieren. Als Aminosäure- bzw. Iminosäurekomponenten können alle natürlichen sowie synthetischen optisch aktiven oder racemischen Verbindungen der allgemeinen Formel
EMI2.1
die noch mindestens ein austauschbares Wasserstoffatom an der Amino. bzw. Iminogruppe enthaltenNer- wendet werden. Der Rest R kann dabei aliphatischer oder aromatischer Natur sein oder auch heterocyclisch und zusätzliche funktionelleGruppen, wie-NH ,-OH, oderCarboxylgruppen enthalten. Natürlich sind auch ss, y, 6 und verzweigte Aminosäuren als Reaktionspartner geeignet. Einige Beispiele sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
Mit Vorteil wird der pH-Wert während der Reaktion mittels eines Autotitrators konstant gehalten.
Gegenüber den bekannten p-Methoxybenzyloxy-carbonylierungsmitteln besitzt es zudem den Vorteil, dass die Umsetzungen bei tiefen Temperaturen und niedrigen pH-Werten also unter ungewöhnlich milden Bedingungen, in vergleichsweise kurzer Zeit (vgl. Tabelle) mit guten Ausbeuten ablaufen. Darüber hinaus kann man von Histidin ein Bis-Acylderivat gewinnen und ebenso beim Tyrosin auch die phenolische Hydroxylgruppe blockieren. Das Reagenz eignet sich ausserdem zur Einführung der Schutzgruppe bei der Nucleotid-Synthese.
<Desc/Clms Page number 3>
Tabelle
EMI3.1
<tb>
<tb> Synthese <SEP> einiger <SEP> p-Methoxybenzyloxycarbonyl-(MZ)-aminosäuren <SEP> unter <SEP> Verwendung
<tb> von <SEP> p-Methoxybenzyloxycarbonylfluorid <SEP> im <SEP> PH-Stat.-Verfahren
<tb> Reaktionszeit <SEP> Ausbeute <SEP> Schmelzpunkt <SEP> [α]578 <SEP> Analyse(%)
<tb> (in <SEP> h) <SEP> (%) <SEP> ( C) <SEP> (Lösungsmittel)Summcaformel) <SEP> C <SEP> H <SEP> N
<tb> Aminosäure <SEP> pH-Wert <SEP> lit. <SEP> lit. <SEP> lit. <SEP> lit. <SEP> (MG) <SEP> Ber. <SEP> Gef. <SEP> Ber. <SEP> Gef.
<tb>
Glycin <SEP> 8. <SEP> 5 <SEP> 1. <SEP> 5 <SEP> 49 <SEP> 69 <SEP> 76 <SEP> 94-96 <SEP> 94-96 <SEP> - <SEP> - <SEP> C11H13No5 <SEP> 55,22 <SEP> 55,48 <SEP> 5,47 <SEP> 5, <SEP> 48 <SEP> 5, <SEP> 85 <SEP> 5, <SEP> 95
<tb> (239, <SEP> 21) <SEP>
<tb> Asparagin <SEP> 8, <SEP> 3 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 96 <SEP> 67 <SEP> 57 <SEP> 149-151 <SEP> 158-159 <SEP> -5,1 <SEP> -5,3** <SEP> C18H16N2O6 <SEP> 52, <SEP> 70 <SEP> 52, <SEP> 55 <SEP> 5, <SEP> 44 <SEP> 5, <SEP> 33 <SEP> 9. <SEP> 45 <SEP> 9. <SEP> 46 <SEP>
<tb> (Methanol) <SEP> (Methanol) <SEP> (296, <SEP> 28)
<tb> Serin <SEP> 1) <SEP> 8, <SEP> 3 <SEP> 2. <SEP> 0 <SEP> 40/80 <SEP> 76 <SEP> 80/95 <SEP> 92-94 <SEP> 97-98 <SEP> + <SEP> 5.
<SEP> 8 <SEP> +7,1 <SEP> C12H15NO6 <SEP> 53,54 <SEP> 53,72 <SEP> 5,62 <SEP> 5,63 <SEP> 5,21 <SEP> 4,99
<tb> (eisessig) <SEP> (Eisessig) <SEP> (269,25)
<tb> *** <SEP> ***
<tb> Methionin <SEP> 1) <SEP> 8,5 <SEP> 2,5 <SEP> 52 <SEP> 86* <SEP> 45* <SEP> 148-150* <SEP> 152-153* <SEP> +4,9 <SEP> +3,35 <SEP> C26H42N2O5S <SEP> 63,12 <SEP> 63,26 <SEP> 8,56 <SEP> 8,65 <SEP> 5,66 <SEP> 5,61
<tb> Asparagin- <SEP> 8. <SEP> 5 <SEP> 1. <SEP> 5 <SEP> 68 <SEP> 72 <SEP> 68 <SEP> 120-122 <SEP> 122. <SEP> 5-124 <SEP> + <SEP> 6.9 <SEP> +7,1 <SEP> C18H15NO7 <SEP> 52,52 <SEP> 52, <SEP> 77 <SEP> 5, <SEP> 08 <SEP> 5. <SEP> 37 <SEP> 4. <SEP> 71 <SEP> 5. <SEP> 02
<tb> saure <SEP> (Eisessig) <SEP> (Eisessig) <SEP> (297. <SEP> 26)
<tb> Glutamin- <SEP> 3) <SEP>
<tb> säure-γ
- <SEP> 8,3 <SEP> 2,0 <SEP> 2 <SEP> 89* <SEP> 89,5* <SEP> 150-151* <SEP> 146-147* <SEP> +4,5 <SEP> +4,2C33H46N2O7 <SEP> 68,02 <SEP> 67,96 <SEP> 7,96 <SEP> 7,82 <SEP> 4,83 <SEP> 4,97
<tb> benzylester <SEP> (Methanol) <SEP> (Methanol) <SEP> (587,72)*
<tb>
EMI3.2
<Desc/Clms Page number 4>
kritllUiett ioddMMhetHienttbBCHA-Stlte Uterat 1) F. Weygand und K. Hunger, Chem. Ber. 95 [1962}. S. 1Beispiel : Herstellung von p-Methoxybenzyloxycarbonylfluorid (MZ-Fluorid).
In einem 500 ml Dreihalskolben mit Rührer, Thermometer und einem auf-70 C gehaltenem Rück- flusskühler werden 75 ml abs. Methylenchlorid vorgelegt und anschliessend 31 g iges Carbonylchlorid- fluorid (0, 3 Mol) bei einer Badtemperatur von-70 C aufkondensiert. Innerhalb 1 h lässt man ein Gemisch von 34, 5 g (0, 25 Mol) p-Methoxybenzylalkohol und 20 g (0, 25 Mol) abs. Pyridin in 75 ml abs. Methylenchlorid langsam unter Rühren zutropfen (Kühltemperatur-70 C ; Sumpftemperatur-70 C). Im Ver- lauf 1/2 h lässt man die Reaktionstemperatur des Gemisches auf -100C ansteigen und destilliert dann das Methylenchlorid bei einer Badtemperatur von -10oC im Wasserstrahlvakuum (12 mm) vollständig ab.
Den Rückstand versetzt man mit 150 ml abs. Äther und saugt vom festen Pyridinhydrochlorid ab. Nach zweimaligem Nachwaschen mit je 100 ml abs. Äther wird der Äther im Vakuum (12 mm) bei einerBadtemperatur von 00C abgezogen. Die letzten Spuren Lösungsmittel werden im Hochvakuum (0, 4 mm,
EMI4.1
;Analyse: C9H9FO3 (184,17) Ber.: F 10, 3%
Gef. : F 9, 8%
Im Kühlschrank ist die Verbindung einige Tage haltbar, zersetzt sich aber oberhalb 350C spontan unter CO -Entwicklung. Bei -300C erfolgt selbst nach mehreren Wochen keine merkliche Zersetzung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung des neuen p- Methoxybenzyloxy-carbonylfluorids, dadurch gekennzeichnet, dass man Carbonylfluoridchlorid bei Temperaturen von 0 bis -70 C in einem inerten Lösungsmittel und in Gegenwart von säurebindenden Mitteln mit p-Methoxybenzylalkohol umsetzt.