AT276047B - Verfahren und Einrichtung zur Behandlung, insbesondere Reifung und/oder Trocknung von Fette und Eiweiß enthaltenden tierischen und pflanzlichen Produkten - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Behandlung, insbesondere Reifung und/oder Trocknung von Fette und Eiweiß enthaltenden tierischen und pflanzlichen Produkten

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AT276047B
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  Verfahren und Einrichtung zur Behandlung, insbesondere Reifung und/oder Trocknung von Fette und Eiweiss enthaltenden tierischen und pflanzlichen Produkten 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Behandlung, insbesondere Reifung und/oder Trocknung von Fette und Eiweiss enthaltenden tierischen und pflanzlichen Produkten, insbesondere Fleischprodukten, wie Rohwurst, Schinken, Speck u. dgl., in klimatisierten Räumen. 



   Es ist bereits bekannt, tierische und pflanzliche Produkte zum Zwecke der Lagerung, Trocknung und/oder Reifung in Räume zu bringen, in denen bestimmte Klimata eingestellt und über gewünschte Zeiträume aufrechterhalten werden können. Dies geschieht in der Regel entweder zur Beschleunigung physikalischer, bakteriologischer und enzymatischer Prozesse im Lagerungsgut, um dadurch einem vorzeitig geernteten Produkt einen gewünschten Reifegrad zu erteilen und seine Eignung für den Verzehr zu verbessern, oder um bestimmte Prozesse im Lagerungsgut zu verzögern und damit eine längere Zeitspanne für Lagerung und Transport zu gewinnen. 



   Das Problem der Produktreifung tritt nicht nur bei pflanzlichen, sondern auch bei tierischen Gütern, insbesondere Fleischprodukten, auf. So wird beispielsweise Rohwurst in einem bestimmten Verfahren in klimatisierten Räumen bei 95 bis 85% relativer Luftfeuchte und Temperaturen von +18 bis +200C in zirka 6 Tagen gereift und getrocknet. Im allgemeinen erfolgt dabei nach 24 h Reifezeit eine Zuführung von Rauch, die bis zum Ende der Behandlungszeit mit dem Hauptzweck aufrechterhalten wird, ein Beschlagen der Wurstoberfläche auf Grund der Entstehung von Mikroorganismen zu verhindern. 



   Die Ablagerung der Rauchteilchen auf der Wurstgutoberfläche hat jedoch eine Verengung der Darmporen zur Folge, durch die die Atmung des Gutes behindert wird. Ausserdem erhält die Wurst infolge der Raucheinwirkung einen intensiv beissigen Rauchgeschmack und eine weniger ansprechende Oberflächenbeschaffenheit. Die Rauchzugabe bringt auch eine erhebliche Verschmutzung der Reifungskammer und ihrer Einrichtungen mit sich. 



   Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bereits vorgeschlagen worden, auf die Rauchzuführung, wenn diese nicht unbedingt zur Geschmacksbildung gewünscht wird, während der Reifung zu verzichten und den entstehenden Belag aus Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen nach beendeter Reifung abzuwaschen. Diese Art der Wäsche verfolgt somit den Zweck der blossen Reinigung der Produktoberfläche. Aber auch dieses Verfahren kann nicht befriedigen, weil derartige Waschungen nicht genügen, um den entstandenen Belag restlos zu entfernen. Hinzu kommt, dass mit der Bildung eines 
 EMI1.1 
 Trocknung des Produktkernes, Abhebung der Randzone vom nachtrocknenden Kern und Ablösung der äusseren Haut, nicht unterbunden werden. 



   Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, diese Nachteile zu beseitigen und ein Verfahren zur Reifung und Trocknung von tierischen und pflanzlichen Produkten, insbesondere aber von 

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Fleischprodukten, wie Rohwurst, Schinken, Speck u. dgl., und eine Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zu schaffen, durch die eine optimale Qualität des Produktes und eine wirtschaftlichere
Verfahrensdurchführung erreicht werden. 



   Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass die Feuchte in der Randzone der Reifungsprodukte während der Reifung durch mehrmaliges Beaufschlagen der   Produktoberfläche   mit einer Flüssigkeit und starkes Anströmen mit relativ hoher Geschwindigkeit durch ein umströmendes Gas periodisch erhöht und gesenkt wird. 



   Ausgehend von der Erkenntnis, dass mit der Trocknung auch die Reifung des Produktes verbunden ist, die durch Eigenschaften, wie z. B. Rötung, Bindung, Aroma, gekennzeichnet ist, wurde gefunden, dass insbesondere die Art und Weise der Trocknung den Reifeprozess wesentlich beeinflusst und ausschlaggebend für die Produktqualität ist.

   Versuche haben gezeigt, dass der zu starken und schnellen Austrocknung der Randzone des Produktes und der dadurch bedingten Abhebung der
Randzone vom Produktkern auf Grund unterschiedlicher   Feuchtetransport-und   Schrumpfungs- geschwindigkeiten der Produktmasse nicht, wie bisher als zulässig und erforderlich angenommen wurde, durch eine niedrige Gasgeschwindigkeit von zirka 0, 1 bis 0, 3 m/sec im Reifungsraum, sondern gerade durch eine hohe Gasgeschwindigkeit von zirka 1 bis 5   m/sec,   vorzugsweise 1 bis 3 m/sec, entgegengewirkt werden kann, wenn eine periodisch betriebene Durchfeuchtung der Randzone des
Produktes erfolgt.

   Die dazu erforderliche Befeuchtung der Produktoberfläche geschieht einmal durch
Erhöhung der Gasfeuchte im Reifungsraum, indem Flüssigkeit, deren Temperatur vorzugsweise über der
Taupunkttemperatur des im Reifungsraum befindlichen Gases liegt, in das Gas eingesprüht wird, die sich auf der Produktoberfläche niederschlägt, insbesondere aber durch direktes Bespritzen der
Produktoberfläche. 



   Während des periodischen Bespritzens der Produktoberfläche, das zweckmässig nur kurzzeitig vorgenommen wird, erfolgt eine Umkehr der Feuchtetransportrichtung in der Weise, dass die Feuchte von aussen mindestens teilweise durch die Guthaut in die Randzone und die äusseren Bereiche des Produktkemes eindringt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die aufzugebende Flüssigkeitsmenge und die Spritzzeit so zu wählen, dass sich der Feuchtegehalt der Randzone nicht über den Betrag erhöht, um den er seit der vorausgegangenen Flüssigkeitsbeaufschlagung abgefallen ist.

   Durch den periodischen Wechsel der Diffusionsrichtung der Feuchtigkeit und die relativ starken Schwankungen des Feuchtigkeitsgehaltes in der Randzone während der ganzen Reifungsdauer wird die Randzone elastisch und für den weiteren Trocknungsvorgang   wasserdampfdurchlässig   gehalten und kann sich daher der Schrumpfung des Produktes anpassen, ohne dass eine Faltenbildung oder eine Ablösung innerhalb der einzelnen Produktschichten erfolgt. 



   Die periodische Beaufschlagung der Produktoberfläche mit Flüssigkeit erfolgt zweckmässig einbis viermal täglich,   u. zw.   entweder über nur einige Tage des Behandlungszeitraumes oder über die ganze Zeitspanne der Trocknung und Reifung. Das Aufbringen der Flüssigkeit auf die Produktoberfläche kann dabei einmal auf Grund der hohen Gasfeuchte im Behandlungsraum durch blosses Auskondensieren des Gases auf der eine Temperatur unterhalb der Taupunkttemperatur aufweisenden Gutoberfläche oder durch direktes Bespritzen der Gutoberfläche erfolgen.

   Im letzteren Fall, der eine Art Spritzwäsche darstellt, kann die Beaufschlagung, so weit es die mehr oder weniger empfindliche Oberfläche des Produktes zulässt, so intensiv vorgenommen werden, dass dadurch beispielsweise bei Fleischprodukten, wie Rohwurst, alle Ansätze einer Belagbildung entfernt werden, die sich andernfalls im Laufe einiger Tage zu einer immer fester haftenden und dichter werdenden Mikroflora aus Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen entwickeln würden. 



   Für diese Spritzwäsche genügt im allgemeinen reines Wasser. Dem Wasser können jedoch zur Erzielung bestimmter Wirkungen auch biologische, bakterizide und reinigende Mittel getrennt oder in Kombination zugesetzt werden. 



   Die Befeuchtung der Produktoberfläche kann sowohl in der Reifungskammer selbst vorgenommen werden, als auch ausserhalb erfolgen. Zu diesem Zweck hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Produkte auf entsprechend beweglichen Transporteinrichtungen anzuordnen, die dann beispielsweise in Spritzkabinen gefahren werden können. Das Bespritzen der Produktoberfläche braucht nicht durch fest angeordnete Düsen zu geschehen, sondern kann auch mit Hilfe eines Schlauches von Hand vorgenommen werden. 



   Die bis auf kurzzeitige Unterbrechungen während des möglicherweise nicht im Reifungsraum erfolgenden Bespritzens der Produktoberfläche ständige Anströmung des Produktes mit einem Gas relativ hoher Geschwindigkeit erfolgt vorteilhafterweise durch zwei Gaskreisläufe, einem Primär-und einem Sekundärkreislauf. 

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   Der Primärkreislauf wird durch wenigstens einen im Reifungsraum angeordneten Ventilator erzeugt, der ständig eine konstante Gasmenge umwälzt. Er ist ausserdem zur Einstellung eines gewünschten Gaszustandes mit   Gaserwärmungs-und   Gasbefeuchtungseinrichtungen versehen. Da der
Primärkreislauf in der Regel eine grössere Gasmenge umwälzt als der Sekundärkreislauf, ist bei der
Regelung von Temperatur und Feuchte eine geringere Regelbreite erforderlich und eine bessere örtliche
Konstanthaltung dieser Werte im Reifungsraum erreicht. 



   Der Sekundärkreislauf lässt sich periodisch betreiben und ist vorzugsweise mit Einrichtungen zur
Gaskühlung und-trocknung ausgerüstet. Die Kühleinrichtungen können, gegen Spritzwasser geschützt, sowohl im Behandlungsraum selbst als auch ausserhalb angeordnet sein. 



   Im Behandlungsraum befindet sich mindestens eine Gasbefeuchtungsdüse, die vorteilhafterweise in den die eingebauten Ventilatoren verlassenden Gasstrom gerichtet ist, und deren Zuleitung mit einer
Erwärmungsvorrichtung für die Befeuchtungsflüssigkeit versehen sein kann. Sollten eine oder mehrere
Befeuchtungsdüsen zur Einstellung der erforderlichen hohen Gasfeuchte nicht ausreichen, so können allein oder als Zusatzaggregate Dampferzeuger, Nebeldüsen, sowie Aerosolgeräte mit   Kalt-und/oder  
Warmwasserspeisung angeschlossen werden. 



   Zur direkten Beaufschlagung und Waschung der Reifungsprodukte lassen sich im
Behandlungsraum Spritz-oder Sprühvorrichtungen, beispielsweise Düsen, anordnen, die sich gemäss einer zweckmässigen Ausgestaltung des Erfindungsgedankens auch von ausserhalb steuern lassen. 



   Als Kreislaufgas kann Luft verwendet werden, aber auch andere Gase sind denkbar, insbesondere dann, wenn mit der Reifung noch ein Konservierungseffekt des Produktes verbunden sein soll. 



   Insbesondere kann das Kreislaufgas auch aus einem Luft-Rauch-Gemisch bestehen, wenn dem
Reifungsprodukt ein bestimmter Geschmack erteilt werden soll. 



   Gemäss einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes lässt sich zur Vergrösserung des in der Randzone des Produktes bei der Beaufschlagung mit Flüssigkeit entstehenden Temperaturgefälles und der damit verbundenen, die Reifung günstig beeinflussenden Abschreckwirkung die Verdunstungsgeschwindigkeit der oberflächlich angelagerten und in den Poren befindlichen Flüssigkeitsteilchen durch kurzzeitige Steigerung der Gasbewegung erhöhen. Dabei hat sich überraschenderweise gezeigt, dass im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren eine ständige oder periodische Frischluftzufuhr oder Lufterneuerung nicht erforderlich ist. Dadurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine erhebliche Einsparung an Zusatzmitteln, wie Rauch u. dgl., vor allem aber können die   Kühl-und   Heizeinrichtungen schwächer ausgelegt werden.

   Auch braucht die Ortswahl derartiger Behandlungsräume nicht mehr unter dem Gesichtspunkt einer möglichst günstigen Frischluftzufuhr zu erfolgen. 



   Auf Grund der erfindungsgemäss erforderlichen und zulässigen Steigerung der Gasgeschwindigkeit im Behandlungsraum kann auf die bei den bekannten Anlagen dieser Art notwendigen Gasknäle und Gasverteilungseinrichtungen verzichtet werden, wodurch nicht nur eine kostenmässige Einsparung, sondern auch eine bessere Raumausnutzung und leichtere Sauberhaltung möglich sind. 



   Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann sowohl als ortsfeste Raumanlage als auch als kompakte Baueinheit, beispielsweise als klimatisierter, ortsbeweglicher Schrank, ausgebildet werden. 



  Sämtliche zur Steuerung und Regelung der Gaskreisläufe und der Flüssigkeiten liefernden Vorrichtungen erforderlichen Schalt-und Messelemente lassen sich dabei in vorteilhafter Weise an einer Schrankaussenwand leicht zugänglich anbringen. 



   Sind alle zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens notwendigen Vorrichtungen in einem klimatisierten Schrank oder Raum eingebaut, so besteht die Möglichkeit, die verschiedenen Verfahrensschritte, wie das Spritzwaschen des Reifungsgutes, die eventuelle Zugabe von Rauch, die Einstellung bestimmter, zeitlich begrenzter Klimazustände   u. dgl.,   mit Hilfe einer Programmsteuerung, beispielsweise wie bei einem Waschautomaten, selbsttätig ablaufen zu lassen, wodurch eine erhebliche Arbeitsersparnis erzielt wird. 



   An einem Beispiel, das sich auf die Reifung von Rohwurst bezieht, ist die Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen weiter ausgeführt. 



   In den Zeichnungen sind : Fig. l ein Schaubild mit einer Gegenüberstellung des Trocknungsverlaufes als Funktion der Reifungszeit bei konstanter Lufttemperatur und verschiedenen relativen Luftfeuchten für eine bekannte und für die erfindungsgemässe Reifungstrocknung, Fig. 2 Grund-und Aufriss eines für die Reifungstrocknung geeigneten Behandlungsraumes in schematischer Darstellung, Fig. 3 Grund-und Aufriss eines weiteren Behandlungsraumes in schematischer Darstellung und Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines aufgeschnittenen klimatisierten Schrankes, in dem sich die verschiedenen Behandlungsvorrichtungen und ein herausnehmbares, mit Rohwürsten beladenes 

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 Transportgestell befinden. 



   Die zu reifenden Rohwürste wurden in einer Luftatmosphäre bei 20 C, diskontinuierlich von 95 bis 85% abnehmender relativer Luftfeuchte und einer mittleren Luftgeschwindigkeit im Reifungs-oder Behandlungsraum von 3   m/sec   5 Tage lang behandelt. Vor jeder Senkung der relativen Luftfeuchte, die etwa elle 24 h erfolgte, wurde die Oberfläche der Wurst mit Wasser von   100C   bespritzt und dadurch nicht nur von zirka 200C auf zirka 150C abgekühlt, sondern auch befeuchtet. Den   Spitzen--a, b--   des in Fig. 1 dargestellten   Kurvenzuges--A--ist   zu entnehmen, in welchem Masse der Feuchtegehalt der Randzone durch die Beaufschlagung mit Wasser zugenommen hat. Aus der   Kurve--B-ist   die Intensität des Feuchtetransportes durch den Darm der Wurst ersichtlich.

   Nach jeder Bespritzung der Darmoberfläche erfolgt eine sofortige Umkehr der Wanderungsrichtung in der Weise, dass die Feuchte 
 EMI4.1 
 
Wanderungsgeschwindigkeit auf Grund der Differenz der Wasserdampfdrücke zwischen dem wärmeren
Wurstkern und der kälteren Randzone rasch ansteigt. 



   Die in das Diagramm in Fig. 1 eingezeichneten Kurven-C-geben zum Vergleich den ungefähren   Trocknungsverlauf   des gleichen Reifungsproduktes nach dem bisher üblichen Verfahren an, bei dem während der Reifungszeit keine periodische Bespritzung der Gutoberfläche erfolgte und im Reifungsraum eine um zirka eine Zehnerpotenz geringere Luftgeschwindigkeit verwendet wurde. 



   Bei der   erfindungsgemässen   Verfahrensweise wird jede Belagbildung auf dem Wurstdarm bis zum Reifungsende verhindert, ohne dass es der Einwirkung von Rauch bedarf, und der Darm selbst sowie die unter ihm liegende Randzone der Wurst elastisch und wasserdampfdurchlässig gehalten. An sich sind die zwischen den einzelnen Spritzvorgängen liegenden Zeitintervalle beliebig lang, sollen aber bei einer Reifungsdauer von zirka 5 bis 6 Tagen etwa einen Tag nicht überschreiten. Die Luftgeschwindigkeit im Reifungsraum soll dabei nicht unter 1   m/sec   liegen, damit die Abtrocknung der Wurstoberfläche nicht zu langsam geschieht, da eine zu langsame Abtrocknung eine Ablösung der einzelnen Randschichten des Gutes und speziell der Wursthaut sowie ein stärkeres Wachstum der Mikroflora zur Folge hat. 



   Vergleicht man die Enden der   Kurvenzüge--A   und C--, so wird deutlich, dass mit dem neuartigen Verfahren bei gleicher Reifungszeit eine geringere Endfeuchte des Produktes erzielbar ist, was insbesondere auf die Auswirkungen der relativ hohen Luftgeschwindigkeit während der Reifungsdauer zurückzuführen ist. Das Produkt ist nach dem Ende der Reifung gleichmässig durchrötet und qualitativ hochwertig. 



   Die in Fig. 1 dargestellten Werte der Temperatur und der relativen Feuchte können variiert werden. Es wurde gefunden, dass der bisher genutzte Bereich der relativen Luftfeuchte auf Grund der hohen Luftgeschwindigkeit und des Waschvorganges überschritten und auf Grund der Auffeuchtung unterschritten werden kann. 



   In Fig. 2 ist schematisch ein Reifungsraum dargestellt, der von einer feuchtigkeits-und wärmeisolierten Wandung--l--umgeben ist. Etwa in der Mitte der Raumdecke befindet sich ein Ventilator--2--, der den primären Luftkreislauf erzeugt. An einer Seitenwand ist das aus Ventilator, Verdampfer und Verflüssiger bestehende   Kalteaggregat--4--,   das zur Aufbereitung der Umluft bzw. zur Einstellung und Aufrechterhaltung eines gewünschten Klimazustandes im Raume dient, angebracht.

   Auf der Druckseite des zum   Kälteaggregat-4-gehörigen   Ventilators befindet sich eine Heizung   --5--.   Zur Befeuchtung der im Behandlungsraum zirkulierenden Umluft dient eine   Wassersprühdüse   
 EMI4.2 
    --2-- beaufschlagen.--6--   dienen zur kurzzeitigen periodischen Waschung und Abkühlung des im Reifungsraum befindlichen Reifungsproduktes mit Wasser oder einer andern geeigneten Flüssigkeit. Sobald die   Spritzdüsen --6-- in   Betrieb gesetzt werden, werden die Ventilatoren und das Kälteaggregat zweckmässigerweise ausgeschaltet. Im   übrigen.   sind diese Aggregate durch geeignete Abdichtungen, 
 EMI4.3 
 geeignete Steuerorgane so geschaltet, dass sie sich von einer gemeinsamen Steuerwarte aus betätigen lassen. 



   Die Schaltung der einzelnen Aggregate erfolgt gewöhnlich mit vier Kontakten für jeweils   "Kühlen" oder "Heizen" in   Abhängigkeit von der Temperatur und für jeweils "Befeuchten" oder "Trocknen" in Abhängigkeit von der Luftfeuchte im Reifungsraum. Bei sehr hohen Werten für die relative Feuchte wird vorzugsweise mit nur drei Kontakten gearbeitet, wobei die Schaltstellung 

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   "Trocknen" entfällt.   Ein gegebenenfalls erforderlicher Trocknungsanteil kann mittels Anpassung einer Heizungsgrundlast erreicht werden. Eine weitere Schaltmöglichkeit ergibt sich durch Veränderung der Ventilatordrehzahl.

   Im Normalfall, d. h. in der   Schaltstellung "Kühlen",   arbeitet der Ventilator des Sekundärkreislaufes über Verdampfer des   Kälteaggregates-4-mit   hoher Drehzahl und dadurch auf Grund der grossen Fördermenge und der daraus resultierenden geringen Temperaturdifferenz zwischen druckseitiger und saugseitiger Luft mit einer nur schwachen Trocknungswirkung. In der Schaltstellung "Trocknen" ist die Drehzahl des   Kälteaggregat-Ventilators   so gering, dass bei eingeschalteter Kühlung eine gute Trocknung der Luft erreicht wird. Die Steuerung der Ventilatordrehzahl des Sekundärkreislaufes ist auch mit der Heizungsgrundlast kombinierbar. In allen Fällen bleibt der von dem   Ventilator --2-- erzeugte   Primärluftkreislauf konstant. 



   Durch die Anordnung des   Primärluftkreis-Ventilators --2-- sowie   der Heizung für die Umluft und der Befeuchtungsvorrichtung innerhalb des Reifungsraumes ergeben sich sehr viele Möglichkeiten. 



  Auch braucht die Anzahl der Primärluftkreis-Ventilatoren nicht auf einen beschränkt zu sein. Bei dem in Fig. 3 schematisch dargestellten Reifungsraum sind beispielsweise zwei   Primärluftkreis-Ventilatoren     --2-   vorhanden, die in den beiden den Ventilator des Sekundärluftkreises gegenüberliegenden, oberen Raumecken angebracht sind. Die   Luftbefeuchtungsdüse--3--befindet   sich unterhalb dieser Ventilatoren und liegt so, dass sie den druckseitigen Luftstrom der Ventilatoren beaufschlagt. Vor jedem Ventilator --2-- ist druckseitig eine Heizung --8-- angebracht, wodurch erreicht wird, dass die durch die Schaltintervalle entstehenden Temperaturdifferenzen sehr gering bleiben.

   Der in Fig. 3 gezeigte Reifungsraum ist nicht mit Spritzdüsen zur Abspritzung der Reifungsprodukte ausgerüstet, da dieser Verfahrensschritt nicht notwendigerweise innerhalb des Reifungsraumes durchgeführt werden muss, sondern vor allem bei bereits vorhandenen Waschkammern und Spritzkabinen auch in diesen Räumlichkeiten vorgenommen werden kann. Zu diesem Zweck werden die Reifungsprodukte vorteilhafterweise auf einem transportablen Gestell angeordnet. 



   Der Reifungsraum braucht nicht stationär zu sein, sondern kann auch, vor allem dann, wenn nur relativ kleine Räume dieser Art benötigt werden, als   Schrank--9--mit Türen--18--ausgebildet   sein, wie dies beispielsweise in Fig. 4 gezeigt ist. In den Schrank lässt sich beispielsweise auf Gleitschienen ein mit zu reifenden   Produkten-17-beladenes Gestell--16-hineinschieben   und nach vollendeter Reifung wieder herausziehen. Innerhalb des mit einer   Wärmeisolation --10-- und   einer Wasserdampfdiffusionssperre versehenen Schrankes befinden sich grundsätzlich die gleichen Verfahrensmittel, die auch die beschriebenen stationären Reifungsräume aufweisen.

   So ist an der Raumdecke ein   Primärluftkreis-Ventilator--12--und   beispielsweise an einer der Seitenwände ein   Kälte aggregat --13-- mit   Ventilator, Verdampfer und Verflüssiger für den Sekundärluftkreis angeordnet. Die Befeuchtung der Umluft erfolgt durch die   Sprühdüsen --14--,   vor die zur Vermeidung von Verstopfungen ein nicht dargestelltes Wasserfilter geschaltet sein kann. Das Bespritzen des Reifungsgutes wird mit besonders starken Wasserstrahlen durch die an den Raumwänden 
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 Organe zur Steuerung und Regelung der vorhandenen Geräte bzw. der verschiedenen Messgrössen befinden.

   Oberhalb dieses   Kastens--21--sind   die Skalen ---20-- der Geräte zum Messen und Anzeigen der Reifungsbedingungen, wie Lufttemperatur, Luftfeuchte, Luftdruck, Luftgeschwindigkeit innerhalb des Reifungsraumes angebracht. 



   Alle zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens erforderlichen Vorrichtungen, Aggregate, Steuergeräte usw. lassen sich gegebenenfalls blockartig in einer Baueinheit zusammenfassen. Ein derartiger Block kann sowohl ausserhalb als auch im Behandlungsraum selbst aufgestellt werden, mit dem er dann durch geeignete Anschlussöffnungen in Verbindung steht. 

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Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Behandlung, insbesondere Reifung und/oder Trocknung von Fette und Eiweiss enthaltenden tierischen und pflanzlichen Produkten, insbesondere Fleischprodukten, wie Rohwurst, in EMI5.2 <Desc/Clms Page number 6> Geschwindigkeit anströmendes Gas beaufschlagt wird, wobei die auf eine Stunde bezogene Luftumwälzzahl grösser als 60 sein soll. EMI6.1 Beaufschlagung der Produktoberfläche mit Flüssigkeit in Zeitintervallen von 6 bis 48 h, vorzugsweise 24 h, erfolgt. EMI6.2 Abspritzen der Reifungsprodukte im Reifungsraum erfolgt.
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Produktoberfläche ablaufende Flüssigkeit aus dem Reifungsraum entfernt wird. EMI6.3 mittlere Gasgeschwindigkeit im Reifungsraum auf einem Wert zwischen 1 und 5 m/sec konstant gehalten wird. EMI6.4 Gasgeschwindigkeit im Reifungsraum nach jedem Abspritzen der Produktoberfläche kurzzeitig auf Werte zwischen 1 und 5 m/sec erhöht wird. EMI6.5 gehalten werden.Kreislaufgas im Reifungsraum zur zusätzlichen Kühlung der Randzone der Produkte vor, während oder nach dem Befeuchtungsvorgang in gleichen oder ähnlichen Intervallen gekühlt wird. EMI6.6 im Reifungsraum umströmende Gas in einem primären und einem sekundären Kreislauf umgewälzt wird.
    EMI6.7 Gaskreislauf eine konstante Gasmenge und der sekundäre Gaskreislauf eine den jeweiligen Betriebsbedingungen angepasste Gasmenge liefern, wobei im primären Kreislauf das Gas erwärmt und/oder befeuchtet und im sekundären Kreislauf das Gas gekühlt und/oder getrocknet wird. EMI6.8 Produkt im Behandlungsraum einer ständigen oder periodischen Einwirkung von konservierenden und/oder aromatisierenden gasförmigen oder flüssigen Mitteln ausgesetzt wird.
    18. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere zur Reifung und/oder Trocknung von Fette und Eiweiss enthaltenden tierischen und pflanzlichen Produkten, insbesondere Fleischprodukten, wie Rohwurst, in klimatisierten EMI6.9 Gaskreislaufventilator (2) und einer Heizung (5) auf der Druckseite des Ventilators (2), sowie mindestens eine Gasbefeuchtungsdüse (3, 14) vorgesehen ist, wobei im Reifungsraum.
    Spritzdüsen (6, 15) zur Beaufschlagung der Reifungsprodukte mit einer wässerigen Flüssigkeit vorgesehen sind. EMI6.10 befeuchtungsdüse (3, 14) mit einer Heizvorrichtung in Verbindung steht, die die durch die Düse zu verteilende Flüssigkeit auf eine Temperatur erwärmt, die über der Taupunkttemperatur des im Reifungsraum befindlichen Gases liegt. EMI6.11 <Desc/Clms Page number 7> EMI7.1
AT240667A 1966-03-29 1967-03-13 Verfahren und Einrichtung zur Behandlung, insbesondere Reifung und/oder Trocknung von Fette und Eiweiß enthaltenden tierischen und pflanzlichen Produkten AT276047B (de)

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