AT275574B - Verfahren zur Umhüllung von gekörnten Feststoffen - Google Patents

Verfahren zur Umhüllung von gekörnten Feststoffen

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AT275574B
AT275574B AT1075865A AT1075865A AT275574B AT 275574 B AT275574 B AT 275574B AT 1075865 A AT1075865 A AT 1075865A AT 1075865 A AT1075865 A AT 1075865A AT 275574 B AT275574 B AT 275574B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Umhüllung von gekörnten Feststoffen 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umhüllung von gekörnten Feststoffen unter Anfeuchten des gegenüber den Feststoffen inerten   Puder- (Umhüllungs-) mittels.   



   Die Puderung von Feststoffen ist seit jeher ein besonderes Problem der chemischen Verfahrenstechnik. Ausserdem stellt die   Staübbelästigung   durch schlecht haftende Puderüberzüge ein ernstes Problem der Arbeitshygiene dar. Die Anwendung von überhöhten Puderstoffmengen wegen der mangelnden Haftung ist ausserdem ein erheblicher Kostenfaktor in der Herstellung von anorganischen Salzen, insbesondere von Düngemitteln. 



   Bei   der Herstellung von Düngemitteln können die Umwandlungen,   die in dem   Düngemittelkom   noch nach dem eigentlichen Produktionsprozess stattfinden, leicht zu Verbackungen im Produktionslager führen. Ausserdem können Verbackungen durch Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe im Lager des Verbrauchers auftreten. Um ein lagerbeständiges Produkt zu bekommen, kann mit einem "inerten" Material gepudert werden. 



   Schwierigkeiten bereitete es bisher, auf das frische   Düngemittelkom   eine festhaftende Puderschicht aufzubringen. Die Haftung der Puderschicht wird nach verschiedenen Vorschlägen durch Anwendung von Wasser bzw.   von Salzlösungen zur Benetzung   des Pudermittels bzw. des Düngemittelkorns verbessert. 



  Bei Befeuchtung des Pudermittels, beispielsweise der Kieselgur, war es bisher unmöglich, eine gleich- 
 EMI1.1 
 rung des Düngemittelkorns, auch war die Haftung des Puders ungenügend. Darüber hinaus wurde in der Pudertrommel eine Granulierung einzelner stark befeuchteter Puder-Agglomerate beobachtet. 



   Ausgehend von der Überlegung, dass eine bessere Verteilung des Wassers im flüssigen Aggregatzustand in der Gur immer auf Schwierigkeiten stossen wird, wurde die Anfeuchtung der Gur mit Wasser durch eine Anfeuchtung mit Dampf ersetzt. Durch geeignete Kühlmassnahmen war es möglich, bis etwa 10% Feuchtigkeit durch Dampf in die Gur einzubringen, ohne dass Schwierigkeiten bei den Transportorganen auftraten. Es kann jedoch auch von Vorteil sein, von 4 bis 8% (bezogen auf die Gurmenge) eingebrachtem Wasserdampf nur 1,8 bis 2, 8% unmittelbar in die Gur einzubringen. Diese Feuchtigkeitsmenge war, wie Versuche zeigten, in der gesamten Gurmenge gleichmässig verteilt, so dass keine Granulierung von Puder mehr beobachtet wurde.

   Wie durch Messung der relativen Feuchtigkeit in der Pudertrommel festgestellt wurde, findet ausserdem während des Puderungsprozesses durch den Wasserdampf eine Befeuchtung des   Düngemittelkorns   statt. 



   Durch mikroskopische Aufnahmen wurde festgestellt, dass nach vorstehenden Verfahren gepuderte   Düngemittelkörner   mit einer gleichmässigen gut haftenden Gurschicht bedeckt waren, wohingegen bei Anfeuchtung der Gur mit Wasser die   Düngemittelkömer   nur mit einer lockeren ungleichmässigen Gurschicht bedeckt waren. Rein äusserlich war dies schon daran zu erkennen, dass dieser Dünger beim Einbringen ins Lager stark staubte, so dass die Lagerhalle ohne Staubmaske nicht betreten werden konnte. 



  Beim Einlagern des unter Dampfzusatz gepuderten Düngers trat praktisch keine Staubentwicklung auf. 



   Von den bekanntgewordenen Puderungsverfahren scheint zunächst besonders das in der brit. Patentschrift Nr. 638,061 dem Gegenstand der Erfindung am nächsten zu kommen. Bei diesem britischen Verfahren jedoch handelt es sich nicht um die Anfeuchtung von Pudermittel durch Dampf. Das Pudermittel kann lediglich aus der bestenfalls mit Wasserdampf gesättigten Luft etwas Feuchtigkeit aufnehmen, 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 während beim erfindungsgemässen Verfahren ohne die Verwendung von Luft direkt Dampf in das Pudermittel eingeblasen wird und es so zu einer Kondensation des Dampfes in das Pudermittel kommt. Dass die Massnahme gemäss der   brit.

   Patentschrift Nr. 638, 061   nicht gleichwertig sein kann, geht schon daraus hervor, dass gemäss Anspruch 3 mit der drei-bis vierfachen Menge gepudert werden muss, während beim erfindungsgemässen Verfahren praktisch die gesamte bei der Puderung eingebrachte Pudermenge auf dem   Düngerkorn   haftet, so dass sich eine nachträgliche Windsichtung erübrigt. 



     Durch Bestimmung derBlainezahl   (Zeitschriftenreihe   der Zementindustrie,   Heft 7,   Düsseldorf 1951)   konnte festgestellt werden, dass bei   der Bedüsung mit Wasser   die Guroberfläche kleiner wird, dass aber bei   der Bedüsung mit Wasserdampf   die Oberfläche des Pudermittels grösser als bei der unbehandelten Gur ist. 



  Bei der Dampfbehandlung muss es also zu einer Auflösung von Guragglomeraten gekommen sein. Da es bekannt ist, dass ein Puderstoff umso besser haftet, je feinteiliger er ist, muss angenommen werden, dass die bessere Gurhaftung im vorliegenden Fall zumindest teilweise durch eine Erhöhung der Teilchenoberfläche hervorgerufen wird. 



   Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass eine besonders   gute Haftung der Gur   erzielt wird, wenn die Gur vor ihrer Bedüsung mit Wasserdampf stark vorgetrocknet wurde. Vorteilhaft bedüst man die kalte Gur mit Wasserdampf. Eine weitere Ursache für die bessere Haftung der Gur mag sein, dass die in der Gur mit etwa 5% enthaltenen tonigen Bestandteile durch den Wasserdampf"aktiviert"werden. 



   Bei den Beispielen 1 und 2 wurde Dampf in die   Gurförderschnecke   eingeblasen. Die Gur gelangte aus der Förderschnecke gemeinsam mit dem überschüssigen Wasserdampf in die Pudertrommel. 



     Beispiel l :   Dünger 15/15/15 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> Gurfeuchte <SEP> vorher <SEP> 20/0
<tb> Blainezahl <SEP> vorher <SEP> 45800
<tb> Dampfeinsatz <SEP> 8 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Gur
<tb> Gureinsatz <SEP> 18 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Dünger
<tb> Gurfeuchte <SEP> hinterher <SEP> 5%
<tb> Gurabrieb <SEP> etwa <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Dünger
<tb> Blainezahl <SEP> hinterher <SEP> +) <SEP> 48250
<tb> 
   Beispiel 2 :

     Dünger 13/13/21 
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> Gurfeuchte <SEP> vorher <SEP> 2%
<tb> Blainezahl <SEP> 44 <SEP> 600 <SEP> 
<tb> Dampfeinsatz <SEP> 7 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Gur
<tb> Gureinsatz <SEP> l, <SEP> 5 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Dünger
<tb> Gurfeuchte <SEP> hinterher <SEP> 4, <SEP> 5%
<tb> Gurabrieb <SEP> etwa <SEP> 0. <SEP> 1 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Dünger
<tb> Blainezahl <SEP> hinterher <SEP> +) <SEP> 47000
<tb> 
 Beispiel 3 :

   Dünger 15/15/15 
 EMI2.3 
 
<tb> 
<tb> Gurfeuchte <SEP> 2%
<tb> Blainezahl <SEP> vorher <SEP> 45800
<tb> Wasserzusatz <SEP> 3 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Gur
<tb> Gureinsatz <SEP> 2 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Dünger
<tb> Gurfeuchte <SEP> hinterher <SEP> 5%
<tb> Gurabrieb <SEP> etwa <SEP> 1 <SEP> kg/100 <SEP> kg <SEP> Dünger
<tb> Blainezahl <SEP> hinterher <SEP> +) <SEP> 41700
<tb> 
 +) Die Gur wurde vor dem Eintritt in die Pudertrommel abgenommen und untersucht. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 Zum Vergleich :

   Mit Dampf und Wasser angefeuchtete Kieselgur 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Blainezahl <SEP> vorher <SEP> 45800
<tb> Gurfeuchte <SEP> vorher <SEP> 1% <SEP> 
<tb> Anfeuchten <SEP> mit <SEP> Dampf <SEP> auf <SEP> 30/0 <SEP> Hp <SEP> 
<tb> Blainezahl <SEP> hinterher <SEP> 48250
<tb> Anfeuchten <SEP> mit <SEP> Wasser <SEP> auf <SEP> 3% <SEP> HO
<tb> Blainezahl <SEP> hinterher <SEP> 41700.
<tb> 
 



    PATENTANSPRÜCHE :    1. Verfahren zur Umhüllung von gekörnten Feststoffen unter Anfeuchten des gegenüber den Fest- 
 EMI3.2 
 während seiner Einführung in das Puderaggregat bis auf 10 Gew. -%, vorzugsweise 1,8 bis 2,8   Gew. -0/0,   gebracht wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Pudermittel zusammen mit Dampf in das Puderungsaggregat eingegeben wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Dampf und Puderstoff vor Eingang in das Puderungsaggregat gemischt werden.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen Ibis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Pudermittel unter Kühlung mit Dampf befeuchtet wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein stark ge- trocknetes Pudermittel verwendet wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Verweilzeit der Pudermittel-Dampfmischung vor dem Puderungsaggregat so eingestellt wird, dass nur etwa 50% des Wasserdampfes von dem Pudermittel aufgenommen werden.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlung so eingestellt wird, dass nur etwa 50% des Wasserdampfes von dem Pudermittel aufgenommen werden.
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