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Dauerhaft schaumverträgliches siliconhaltiges Feuerlöschpulver
Die Erfindung betrifft ein schaumverträgliches und alterungsbeständiges siliconhaltiges Feuerlöschpulver, bei dem die Hauptbestandteile und die Zusatzmittel einschliesslich der Silicone in beliebiger Reihenfolge zugemischt bzw. zugesetzt werden können.
Um das Zusammenbacken von Feuerlöschpulvern (beispielsweise Alkalibicarbonaten und/oder Alkalicarbonaten) zu verhindern und den trockenen fein körnigen Zustand der Pulver im wesentlichen zu erhalten, wurden schon die verschiedensten Zusätze, z. B. Stearate, Silicone usw., vorgeschlagen. Es wurde jedoch davon abgesehen, schaumverträgliche Feuerlöschpulver mit Siliconen oder Stearaten in herkömmlicher Weise zu hydrophobieren, weil diese Stoffe schaumzerstörend wirken.
Es ist weiterhin bekannt, Polysiloxan durch Hydrolyse von Alkylsilanen oder Alkylhalogensilanen mit reaktiven Gruppen, wie Wasserstoff, Halogen usw., beispielsweise gemäss den folgenden Gleichungen :
EMI1.1
EMI1.2
bzw. n, a und b ebenfalls ganze Zahlen bedeuten, wobei a + b = n ist, herzustellen, wobei die Polymerisation auf der Oberfläche der zu schützenden bzw. zu überziehenden Teilchen erfolgt. Die so erhaltenen Polysiloxane sind bei völliger Umsetzung frei von reaktiven Gruppen, also auch frei von Halogenen. Wie aus den tieferstehend folgenden Beispielen 1 und 2 ersichtlich ist, sind die mit den
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Polysiloxanen behandelten Feuerlöschpulver (Natriumbicarbonat u. dgl. ) nicht schaumverträglich.
Die
Schaumverträglichkeit tritt auch dann nicht ein, wenn man Polysiloxane verwendet, die noch reaktive
Halogengruppen enthalten, weil bereits geringe Feuchtigkeit zur Weiterpolymerisation genügt.
Gemäss der deutschen Auslegeschrift 1156 655 wurde zur Lösung des Problems vorgeschlagen, die
Schaumverträglichkeit des Feuerlöschpulvers dadurch zu erreichen, dass man unter Einhaltung be- stimmter Mischreihenfolgen die Zusatzmittel getrennt mit dem Silicon in an sich bekannter Weise überzieht und erst danach mit dem Hauptbestandteil des Feuerlöschpulvers vermischt. Es zeigte sich je- doch bei Versuchen, dass Feuerlöschpulver gemäss dieser Auslegeschrift den Nachteil aufweisen, dass mit der Lagerungsdauer die Schaumverträglichkeit des Feuerlöschpulvers wieder abnimmt. Nach einigen
Wochen Lagerungsdauer tritt praktisch der gleiche Zustand auf, als wäre die vorgenannte Mischreihen- folge nicht eingehalten worden.
Die Schaumunverträglichkeit des Silicons macht sich nach Lagerung eines solchen Pulvers sehr stark bemerkbar, so dass der durch die Behandlung der Zusatzkomponente mit
Silicon erhaltene Vorteil entfällt. Dieses siliconhaltige Feuerlöschmittel ist daher nicht"alterungs- beständig".
Gemäss zwei noch nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlägen konnte dieser Nachteil dadurch behoben werden, dass man dem Feuerlöschpulver eiweisshaltige Stoffe oder Eiweisskörper, beispielsweise Polypeptide, Proteine, insbesondere Phosphorproteide, Skleroproteine, Gluteline, Albumine, vorzugsweise jedoch Casein, und/oder Kohlenhydrate, vorzugsweise jedoch Stärke, zumischte, wobei aber auch die Mischreihenfolge in der Form eingehalten werden muss, dass die Zusatzkomponenten getrennt mit einer Lösung eines Silicons überzogen werden, ehe sie den Hauptbestandteilen des Feuerlöschmittels zugefügt werden.
Ziel und Aufgabe der Erfindung war es daher, ein alterungsbeständiges, siliconhaltiges und schaumverträgliches Feuerlöschmittel zu entwickeln, bei dem diese Mischreihenfolgen (z. B. getrennte Zumischung usw. ) und die Verwendung von Lösungsmitteln entfallen.
Erfindungsgemäss wurde festgestellt, dass ein Feuerlöschpulver, bestehend aus einem Alkalibicarbonat, Alkalicarbonat, Alkalichlorid, Alkalisulfat oder Phosphat allein oder einem ihrer Gemische als Hauptbestandteil und einem in flüchtigen Kohlenwasserstoffen, vorzugsweise Benzin oder Benzol nicht löslichen Fluorsilicon schaumverträglich und alterungsbeständig ist, ohne dass eine bestimmte Mischreihenfolge eingehalten bzw. ohne dass ein Zusatzmittel, z. B. Tricalciumphosphat mit einer dünnen Schicht eines Silicons versehen zu werden braucht. Das Fluorsilicon wird zweckmässig in Mengen von 0, 01 bis etwa 0, 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Feuerlöschpulver, verwendet, ohne dass zusätzliche Lösungsmittel notwendig sind.
Als weitere Zusatzmittel werden zweckmässig feinteilige Kieselsäure, Glimmer oder andere Silicate, Calcium- oder Magnesiumcarbonat oder andere an sich bekannte Zusatzmittel verwendet, ohne dass diese in einem getrennten Vorgang mit dem Fluorsilicon überzogen werden. Diese Zusatzmittel können allein oder in Form ihrer Gemische in Mengen von etwa 1 bis 7 Gew.-lo, vorzugsweise 2 bis 4 Gew. -0/0, verwendet werden.
Es wurde weiterhin festgestellt, dass die Schaumverträglichkeit der fluorsiliconhaltigen Feuerlöschpulver durch den Zusatz von eiweisshaltigen Stoffen oder Eiweisskörpern, beispielsweise Polypeptide, Proteine, insbesondere Phosphorproteine, Gluteline, Albumine, vorzugsweise jedoch Casein, und/oder Kohlenhydrate, vorzugsweise jedoch Stärke, vergrössert werden kann. Diese Stoffe setzt man in Mengen von etwa 0,5 bis 20 Gew. -0/0, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%, ein, wobei keine besondere Mischreihenfolge eingehalten werden muss.
Zur Veranschaulichung der Wirkung des erfindungsgemässen alterungsbeständigen schaumverträglichen Feuerlöschpulvers wurden folgende Vergleichsversuche durchgeführt : Beispiel l : (Vergleichsbeispiel)
979 Gew.-Teile Natriumbicarbonat
20 Gew.-Teile feinteilige Kieselsäure
1 Gew. -Teil Dimethylpolysiloxan mit einer Zähigkeit von 300 cSt wurden 45 min vermischt.
Beispiel 2 : (Vergleichsbeispiel)
949 Gew. -Teile Natriumbicarbonat
30 Gew.-Teile feingemahlenes Casein
20 Gew.-Teile feinteilige Kieselsäure
1 Gew.-Teil Dimethylpolysiloxan mit einer Zähigkeit von 300 cSt
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wurden 45 min vermischt.
Beispiel 3 :
979 Gew. -Teile Natriumbicarbonat
20 Gew.-Teile feinteilige Kieselsäure
1 Gew.-Teil FluorsiliconQl mit einer Zähigkeit von 300 cSt wurden 45 min vermischt.
Beispiel 4 :
EMI3.1
20 Gew.-Teile feinteilige Kieselsäure
1 Gew.-Teil Fluorsiliconöl mit einer Zähigkeit von 300 cSt wurden 45 min vermischt.
Die Beispiele 3 und 4 stellen beliebige Beispiele im Rahmen der erfindungsgemässen Zusammensetzung der Feuerlöschpulver dar.
Die Feuerlöschpulver wurden in Polyäthylenbeutel gefüllt und beim Lagern Temperaturschwankungen von +20 bis +40 C und Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit von 35 bis zo ausgesetzt.
Die Schaumverträglichkeit der beschriebenen Pulver wurde in der allgemein üblichen und auch in der deutschen Auslegeschrift 1117395 im Prinzip beschriebenen Weise dadurch geprüft, dass man auf eine auf Benzin schwimmende Schaumdecke des zu untersuchende Pulver streut, einen Teil der Schaumdecke entfernt, das Benzin entzündet und die Zeit misst, die vergeht, bis z. B. die Hälfte des Schaumes zerstört worden ist. Dieser Wert muss mit dem sogenannten Blindwert, das ist die Zeit, die zur Zerstörung der Hälfte des Schaumes benötigt wurde, wenn kein Pulver auf den Schaum gestreut wurde, verglichen werden.
Im einzelnen ging man dabei so vor, dass in Metallgefässe mit ebenem Boden von etwa 25 cm Länge, 25 cm Breite und 5 cm Höhe 625 cms Benzin (entsprechend einer Höhe von 1 cm) gefüllt und danach Schaum auf die Benzinoberfläche bis zur Oberkante des Metallgefässes (4 cm hoch) aufgetragen wurde. Der über den Gefässrand herausragende Schaum wurde abgestrichen. Nach der Entfernung eines Teiles der Fläche der Schaumdecke (4 x 4 cm) an einer Ecke wurden jeweils 40 g Feuerlöschpulver gleichmässig über die Oberfläche des zurückbleibenden Schaumes verteilt und das Benzin entzündet. Die Zeiten, die das Feuer zur Zerstörung der Hälfte des in den Gefässen vorhandenen Schaumes benötigte, wurden gemessen. Diese Zeiten werden im folgenden"halbe Rückbrennzeit"genannt.
Diese Schaumverträglichkeitsuntersuchungen wurden in Abständen wiederholt, um so die zeitliche Veränderung der Pulver hinsichtlich ihrer Schaumverträglichkeit beobachten zu können.
Die Ergebnisse der beschriebenen Versuche sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.
Blindwert : 11 min.
Halbe Rückbrennzeit : benötigte Zeit, um die Hälfte des Schaumes zu zerstören.
EMI3.2
<tb>
<tb>
Halbe <SEP> Rückbrennzeit
<tb> Pulver <SEP> nach <SEP> am <SEP> Tag <SEP> der
<tb> Beispiel <SEP> Nr. <SEP> Herstellung <SEP> nach <SEP> 4 <SEP> Wochen <SEP> nach <SEP> 7 <SEP> Wochen <SEP> nach <SEP> 12 <SEP> Wochen
<tb> 1 <SEP> 4 <SEP> min <SEP> 15 <SEP> sec <SEP> 3 <SEP> min <SEP> 45 <SEP> sec <SEP> 3 <SEP> min <SEP> 45 <SEP> sec <SEP> 3 <SEP> min <SEP> 45 <SEP> sec
<tb> 2 <SEP> 8 <SEP> min <SEP> 5 <SEP> min <SEP> 45 <SEP> sec <SEP> 4 <SEP> min <SEP> 45 <SEP> sec <SEP> 4 <SEP> min <SEP> 45 <SEP> sec
<tb> 3 <SEP> 6 <SEP> min <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 6 <SEP> min <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 6 <SEP> min <SEP> 30 <SEP> sec <SEP> 6 <SEP> min <SEP> 30 <SEP> sec
<tb> 4 <SEP> 9 <SEP> min <SEP> 9 <SEP> min <SEP> 9 <SEP> min <SEP> 9 <SEP> min <SEP>
<tb>
Wie die Ergebnisse zeigen, ist das Pulver nach Beispiel 1 von vornherein nicht schaumverträglich,
das Pulver nach Beispiel 2 ist bereits nach 4 Wochen nicht mehr schaumverträglich (vgl. Werte für die halbe Rückbrennzeit).
Wird aber, wie die Beispiele 3 und 4 zeigen, an Stelle von normalem Siliconöl (z. B. Dialkyl-
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polysiloxan, insbesondere Dimethylpolysiloxan oder Alkyl-arylpolysiloxan, insbesondere Methylphenylpolysiloxan) Fluorsiliconöl verwendet, so können, ohne dass dafür gesorgt werden muss, dass nur die Zusatzstoffe, insbesondere feinteilige Kieselsäure, mit dem Silicon überzogen werden, also ohne dass eine bestimmte Mischreihenfolge der einzelnen Komponenten des herzustellenden Feuerlöschpulvers hergestellt werden, die hinsichtlich ihrer Schaumverträglichkeit auch alterungsbeständig sind.
Um die Schaumverträglichkeit weiter zu verbessern, werden vorteilhaft neben dem Fluorsilicon noch eiweisshaltige Stoffe oder Eiweisskörper, beispielsweise Polypeptide, Proteine, insbesondere Phosphorproteine, Gluteline, Albumine, vorzugsweise jedoch Casein, und/oder Kohlenhydrate, vorzugsweise jedoch Stärke zugefügt.
Nachfolgend sind noch weitere Beispiele für einige Zusammensetzungen des erfindungsgemässen Feuerlöschpulvers angegeben. Bei diesen Versuchsbeispielen wurde als Grundgemisch ein Feuerlöschpulver der Zusammensetzung
EMI4.1
-Teile Natriumbicarbonat1 Gew.-Teil Fluorsiliconöl verwendet.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.