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Behälter
Die Erfindung betrifft einen Behälter mit aus Metall bestehenden Wandungen, zum Anmachen von Gipsbrei oder Gips enthaltenden Gemischen oder zum Herstellen von Gipsformkörpern. Bei
Gefässen, die in Formmaschinen zur Erzeugung von Gipsplatten verwendet werden, also Formkasten darstellen, besteht eines der Probleme darin, den Gipskörper im abgebundenen oder halbabgebundenen Zustand etwa hydraulisch aus dem Gefäss (Formkasten) zu entfernen. Hiezu bedarf es einer möglichst glatten Oberfläche jener Wandungen, mit welchen der Gips in Berührung kommt. Diese Oberflächen müssen darüber hinaus noch in hohem Masse verschleissfest und korrosionsbeständig sein. Aus der österr. Patentschrift Nr. 202501 wurde es beispielsweise bereits bekannt, die mit dem Gips in Berührung kommenden Flächen mit einem Chrom- bzw. Hartchromüberzug zu versehen.
Die Herstellung dieser bekannten Überzüge ist ziemlich kostspielig, weil vor dem Aufbringen des Überzuges die Oberfläche geschliffen, poliert sowie metallisch blank gemacht werden muss. Diese Bearbeitungen sind zeitraubend und erhöhen in beträchtlichem Masse die Herstellungskosten. Weiters entstehen beim galvanischen Aufbringen von Metallschichten an den Kanten der Platten und besonders bei Profilplatten Wülste durch erhöhte Metallabscheidung. Diese Wülste müssen durch eine nachträgliche, teure mechanische Bearbeitung durch Schleifen und Polieren wieder abgebaut werden. Schliesslich kann es bei galvanisch aufgebrachten Oberflächenbeschichtungen zu einem Absplittern bzw. Abplatzen der Schicht kommen.
Auf die Gefahr der Rostbildung zwischen der Beschichtung und dem Basiswerkstoff nach Verletzungen der Beschichtung ist auch noch hinzuweisen.
Das eingangs aufgezeigte Problem wird unter Vermeidung der Nachteile des Bekannten gelöst, wenn gemäss der Erfindung, die mit dem Gipsbrei bzw. mit dem Gips enthaltenden Gemisch in Berührung kommenden, insbesondere aus Aluminium bestehenden Wandungsflächen anodisch behandelt, insbesondere hartanodisiert und gegebenenfalls noch zusätzlich verdichtet sind. Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung des Gefässes wird eine ausserordentlich glatte, verschleissfeste Oberfläche an jenen Stellen erzielt, die mit dem Gips in Berührung kommen. Der Gips haftet an der Oberfläche kaum. Die Adhäsionskraft zwischen dem erstarrten oder noch plastischen Gips einerseits und den hartanodisierten und bevorzugt noch zusätzlich verdichteten Behälterwandungen anderseits ist äusserst gering.
Die Gleiteigenschaften der Oberfläche sind günstig, so dass beim Herauspressen der Formplatten aus dem Behälter bzw. der Form nur geringe Reibungskräfte zu überwinden sind. Es ist selbstverständlich, dass auch die schmalen Seitenflächen der Form, die gegebenenfalls mit Längsnuten bzw. Längsrippen versehen sind, hartanodisiert und gegebenenfalls zusätzlich verdichtet sind. Bei erfindungsgemässer Ausgestaltung des Gefässes entfällt die zeitraubende, mechanische Vorbereitung der Oberfläche durch Schleifen und Polieren, wodurch die Herstellung erfindungsgemässer Gefässe im Vergleich zu Gefässen mit hartverchromten Wandungen wirtschaftlicher durchgeführt werden kann.
Die hartanodisierte Oberflächen schichte hat eine korundähnliche Härte und eine feste Verankerung mit dem Grundmaterial, da es sich im Gegensatz zu dem vorerwähnten Bekannten um keine Aufbringung einer artfremden Schichte, in welchem Falle man vom Ersatz eines Werkstoffes durch einen andern sprechen könnte, handelt, sondern lediglich um eine Umwandlung der Oberfläche.
Ein Abplatzen der Oberflächenschichte, wie es bei galvanisch aufgebrachten Metallschichten vorkommen kann, ist ausgeschlossen. Ebenfalls ist ein Unterrosten unmöglich ; selbst dann, wenn die
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Oberflächenschichte verletzt werden sollte, bleibt die chemische Beständigkeit erhalten. Nach dem Hartanodisieren ist keine weitere Bearbeitung erforderlich, weil die Innenkonturen des Gefässes scharf wiedergegeben werden, im Gegensatz zu hartverchromten Wandungen, bei welchen die während des Hartverchromens an den Kanten gebildeten Wulste abgetragen werden müssen.
Das Hartanodisieren bietet selbst dann, wenn die teuerste Aluminiumlegierung als Grundwerkstoff verwendet wird, durch den Fortfall der Kosten für mechanisches Schleifen und Polieren einen wirtschaftlichen Weg zur Herstellung verchromt wirkender Teile. Auch ist das Hartanodisieren wesentlich billiger als das Verchromen bzw. Hartverchromen.
Bei Behältern, die durch mehrere parallele, insbesondere vertikale Trennwände in Kammern unterteilt sind, sind gemäss einer weiteren Ausgestaltung deErfindung die Trennwände als bevorzugt aus drei Schichten gebildete Sandwichplatten ausgebildet, wobei die beiden Aussenschichten aus kaltgewalzten, hartanodisierten, gegebenenfalls zusätzlich verdichteten Aluminiumblechen bestehen, die, bevorzugt durch Kleben, an der Mittellage befestigt sind, die z. B. aus Stahl oder aus einer Aluminiumlegierung besteht. Als Aussenschichten können hiebei Bleche aus einer naturharten, kaltgewalzten Aluminiumlegierung Verwendung finden, die wie bereits erwähnt, einem Anodisierungsprozess unterworfen wurde. Die kaltgewalzten Aluminiumbleche besitzen hiebei schon entsprechend ihrem Herstellungsverfahren eine spiegelglatte, ebene Oberfläche.
Durch die Sandwichbauweise der Zwischenwände wird eine grosse Steifigkeit des gesamten, aus mehreren Kammern bestehenden Behälters erzielt. Die Verwendung einer einzigen, dicken Aluminiumplatte, die nur durch Warmwalzen hergestellt werden kann, besitzt nicht die für den erfindungsgemässen Zweck erforderliche Oberflächengüte. Bei der Sandwichbauweise hingegen ist die Oberflächenbeschaffenheit der Mittellage bedeutungslos für die Qualität des in dem Gefäss herzustellenden Produktes.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Behälter mit aus Metall bestehenden Wandungen, zum Anmachen von Gipsbrei oder Gips
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d u r c h g e k e n n z e i c h -net, dass die mit dem Gipsbrei bzw. mit dem Gips enthaltenden Gemisch in Berührung kommenden, insbesondere aus Aluminium bestehenden Wandungsflächen anodisch behandelt, insbesondere hartanodisiert und gegebenenfalls noch zusätzlich verdichtet sind.
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