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Diskontinuierlich arbeitende Zuckerzentrifuge
Die Erfindung betrifft eine diskontinuierlich arbeitende Zuckerzentrifuge in Steilkonusausführung zur Schnell- oder Selbstentleerung mit gelochter Trommel und einem darin gehaltenen Sieb.
Die bekannten Zentrifugen mit Schnell- oder Selbstentleerung sind im allgemeinen als Steilkonuszentrifugen so ausgebildet, dass der Zuckerkuchen bei der Abbremsung der Schleudertrommel bzw. bei Erreichen des Stillstandes selbsttätig ausfüllt. Je nach Festigkeit des Zuckerkuchens wird das Ausfallen gegebenenfalls durch Rütteln der Schleudertrommel oder durch die Schleudertrommel geführte Schläge eingeleitet bzw. unterstützt, wobei die Schlag-oder Rüttelvorrichtungen einen zusätzlichen baulichen Aufwand bedingen.
Den Vorteilen dieser Zentrifugen mit Schnellentleerung, welche darin bestehen, dass eine Ausräumvorrichtung und hiezu erforderliche Antriebseinrichtungen nicht benötigt werden, steht der Nachteil gegenüber, dass auch trotz der Rüttel-oder Schlagvorrichtung häufig Reste und dadurch entstehende Krusten des Zuckerkuchens in den Schleudertrommeln zurückbleiben und den einwandfreien Ablauf der folgenden Arbeitsspiele beeinträchtigen. Ausserdem stören zurückbleibende Reste den Schleudervorgang.
Diesen Schwierigkeiten versuchte man dadurch zu begegnen, dass man die Form, Grösse und Verteilung der Sieböffnung in dem metallischen Sieben veränderte. Dabei konnte festgestellt werden, dass es weniger auf die Ausführung und Verteilung der Sieblöcher ankommt, sondern dass ein Zurückbleiben von Zuckerkuchenresten umso seltener auftritt, je glatter und härter die Oberflächen des Siebes ausgebildet sind. Es sind daher Siebe mit hartverchromten, elektropolierten Oberflächen verwendet worden, die jedoch in der Herstellung verhältnismässig teuer sind und bei der Montage und Ausrüstung der Zentrifugen mit besonderer Sorgfalt behandelt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zentrifuge der einleitend genannten Art so auszubilden, dass sie, ohne die Nachteile bei den bekannten Zentrifugen und ohne zusätzlichen baulichen Aufwand für die Ausführung mit Sicherheit nach jedem Arbeitsspiel vollständig entleert wird, auch ohne dass zusätzliche Rüttel- oder Schlagvorrichtungen erforderlich sind.
Zur Lösung dieser Aufgaben kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, dass das Sieb aus einem temperaturbeständigen und verschleissfesten Kunststoff mit wenigstens für Zucker abweisender Oberfläche, vorzugsweise auf der Basis von Tetrafluoräthylen, hergestellt ist. Bei dieser neuen Ausgestaltung der Zentrifuge wird abweichend von dem Bekannten nunmehr ein Sieb aus Kunststoff verwendet, welches nach den praktischen Erfahrungen das Anhaften von Zuckerrückständen in überraschender Weise verhindert, wobei in Abkehr von dem bisher bekannten die Oberfläche des Siebes weder die sonst geforderte Glätte noch die Oberflächenhärte aufweist, die bei metallischen Sieben als zweckmässig bzw. notwendig gefordert worden ist.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass es sehr wesentlich auf das Werkstoffverhalten
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des Siebes ankommt. welches dieses in bezug auf Zucker aufweist. Wird nämlich ein für Zucker ab- weisender Kunststoff verwendet wie es die Erfindung vorsieht, dann fällt, wie es sich in der Praxis zeigt, der Zuckerkuchen vollständig aus, und es bleiben keine Reste an den Siebflächen zurück. Es werden somit in sehr einfacher und wirtschaftlicher Weise Zentrifugen mit Schnell- und Selbstentleerungen geschaffen, die ohne zusätzliche Baumassnahmen einen vollautomatischen Betrieb gewährleisten.
Es ist zwar bereits bekanntgeworden, in Schleudertrommeln von Zentrifugen einen Einsatz aus
Kunststoff einzubringen, wobei jedoch dieser Einsatz aus einem plastischen Werkstoff besteht mit einem etwas kleiner gehaltenen Aussendurchmesser als die lichte Weite der Schleudertrommel, um zu erreichen, dass sich der Einsatz während des Schleuderns an die Trommelwandung anlehnt und durch elastische Rückfederung beim Stillsetzen der Trommel die angesetzten Feststoffe von seiner Innenwandung absprengt.
Diese bekannte Ausführung ist mit dem Erfindungsgegenstand deshalb nicht vergleichbar, weil es sich hier nicht um eine gelochte Trommel, sondern um eine Vollwandtrommel handelt und der Einsatz aus Kunststoff ebenfalls ungelocht ausgebildet ist und als Federungsteil die Ablösung der Feststoffe bewirkt, während erfindungsgemäss ein Sieb aus Kunststoff vorgesehen ist, welches sowohl beim Stillstand der Trommel als auch während des Schleuderns seine Lage beibehält. Aufgabe und Lösung beim Bekannten sind mit der Erfindung somit nicht vergleichbar.
Mit der erfindungsgemäss ausgebildeten Zentrifuge können selbst Zuckerprodukte geschleudert werden, die wegen ihrer besonders grossen Haftung der Feststoffe an Sieb bisher ausschliesslich mit Zentrifugen verarbeitet werden mussten, die einen mechanischen Ausräumer aufweisen.
Fertigungstechnisch und hinsichtlich des Betriebsverhaltens ergeben sich bei einer weiteren Ausgestaltung der Zentrifuge nach der Erfindung besondere Vorteile, wenn das Sieb konische Löcher aufweist und wenn die Löcher in Dreiecksteilung angeordnet sind.
Zur Begünstigung der Flüssigkeitsabfuhr und Steigerung der mechanischen Festigkeit ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung zweckmässig, wenn zwischen dem Sieb und der Trommelwandung ein Stützgewebe angeordnet ist, welches auch bei Metallsieben allgemein Verwendung findet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt in schematischer Wiedergabe eine Zentrifuge mit dem neuen Sieb. Die Fig. 2 und 3 zeigen einen Teil des Siebes in Draufsicht bzw. im Schnitt.
In Fig. 1 ist mit-l-der Antriebsmotor für die Zentrifuge bezeichnet. Diese weist in üblicher Weise ein Gehäuse --2-- auf, welches die von dem Motor-l-angetriebene Schleudertrommel umgibt.
Die Schleudertrommel --3-- ist, wie die Fig. l zeigt, als Steilkonustrommel ausgebildet und mit Durclitrittsöffnung für die abzuschleudernde Flüssigkeit in der Wandung ausgerüstet. Auf den Innenseiten der Trommel--3-- das das Sieb --4-- vorgesehen. Zwischen dem Sieb und der Trommelwandung kann ein in den Zeichnungen nicht dargestelltes Stützgewebe vorgesehen sein.
Die in Fig. 1 dargestellte Zentrifugentrommel --3-- ist nach unten hin für den Austritt des Feststoffes offen, wobei die Trommel lediglich über schmale Stege oder Arme --5-- mit der unteren Nabe --6-- verbunden ist. Aufgegeben wird das Schleudergut über einen Spritz- und Verteilungs- teller --7--, von dem das Gut bei laufender Trommel auf die Innenfläche des Siebes --4-- gelangt und nach beendetem Schleudervorgang, spätestens beim Stillstand der Trommel nach unten fällt.
Die besondere Ausführung des Siebes --4-- ist aus den Fig. 2 und 3 erkennbar. Die Siebe --4-weisen Sieblöcher --8-- auf, die in Dreiecksteilung zueinander angeordnet sind, wie die Draufsicht auf
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zu Fall der jeweils durchzuführenden Schleuderarbeit bzw. dem zu verarbeitenden Produkt angepasst werden.
Als Werkstoff für das Sieb dient ein Kunststoff, dessen Haupteigenschaft darin besteht, dass er sich für den Feststoff, also für Zucker, abweisend verhält. Ausserdem darf der Kunststoff weder bei den zu erwartenden Temperaturen der Füllmasse aufweichen noch durch die relativ harten und scharfkantigen Zuckerkristalle abgerieben werden, d. h. er muss wärmebeständig und weitgehend abrieb- und verschleissfest sein. Seine mechanische Festigkeit kann durch geeignete Bemessung der Wandstärke des Siebes --4-- oder durch Stützgewebe der jeweils zu erwartenden Belastung durch Schleuderkräfte angepasst werden.
Für Zuckerzentrifugen als besonders geeignet haben sich Kunststoffe auf Tetrafluoräthylen-Basis erwiesen.