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Verfahren zur Herstellung einer stabilen Lösung von 6-Desmethyl-tetracyclin oder 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer stabilen Lösung von 6-Desmethyl-tetracyclin oder 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin, die zur therapeutischen Verwendung geeignet ist, insbesondere von Lösungen für orale, parenterale oder topische Anwendung.
Es ist bekannt, dass wässerige Lösungen von 6-Desmethyl-tetracyclin und 7-Chlor-6-desmethyl- - tetracyclin unstabil sind. Im alkalischen Gebiet bilden sich die entsprechenden Isotetracycline, während sich im sauren Gebiet die Anhydrotetracycline bilden. Bei etwa neutralem PH- Wert erfolgt Epimerisierung. Infolgedessen sind wässerige Präparate aus 6-Desmethyl-tetracyclin und 7-Chlor-6-desmethyl- - tetracyclin lediglich während kurzer Zeiträume stabil, und diese Antibiotika wurden infolgedessen bisher entweder in Form einer Suspension oder in Form des Feststoffes zur Präparierung kurz vor dem Gebrauch auf den Markt gebracht. Obwohl derartige Verabreichungen zufriedenstellend sind, sind sie ziemlich unbequem, und es ergibt sich daneben bei ihrer Anwendung unter ungünstigen Umständen eine Möglichkeit zur Verunreinigung oder zur Verwechslung.
Da stabile Lösungen von 6-Desmethyl-tetracyclin und 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin sowohl in der Humanmedizin als auch in der Veterinärmedizin nötig gebraucht werden, wurden Lösungen dieser Antibiotika in verschiedenen Trägerstoffen bisher entwickelt, jedoch zeigte sich keine vom Gesichtspunkt der Lagerstabilität im sauren PH-Bereich zufriedenstellend. Es sind bereits Komplexverbindungen des Tetracyclins mit Calciumhalogeniden bekannt, die unter Verwendung von niederen Alkoholen im entsprechenden pH-Bereich und unter Zusatz einer Base hergestellt werden. Diese Produkte bilden flüssige Suspensionen, aber keine echten Lösungen.
Ferner ist es bekannt, Komplexverbindungen von Tetracyclin-Antibiotika, insbesondere von Tetracyclin und Oxytetracyclin, mit einem wasserlöslichen, physiologisch verträglichen Magnesiumsalz dadurch herzustellen, dass 0 - ] 25 mg/ml des Antibiotikums oder eines seiner nicht toxischen Säuresalze und 1-6 Mol-Äquivalente des Magnesiumsalzes in einem physiologisch verträglichen, mehrwertigen Alkohol gelöst werden, wobei das PH dieser Lösungen zwischen 8 und 9 liegt. Obwohl Tetracyclinpräparate in diesem alkalischen Bereich einen deutlich niedrigeren Blutspiegel liefern als bei sauren PHWerten, wurden bisher nur derartige alkalische Lösungen vorgeschlagen, da die meisten der bekannten Antibiotika der Tetracyclinreihe, z. B. Tetracyclin selbst, sich in sauren Zusammensetzungen der fraglichen Art als instabil erwiesen.
Nach dem bekannten Stand der Technik war daher nicht zu erwarten, dass es überhaupt möglich sein könnte, die an sich vorteilhafteren, einen höheren Blutspiegel ermöglichenden sauren Präparate herzustellen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass sich die einzelnen Tetracycline in dieser Hinsicht verschieden verhalten und dass 6-Desmethyl-und 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin in saurem Medium unter den vorstehend angegebenen Bedingungen stabil sind, ein Verhalten, auf das aus der Struktur dieser Antibiotika selbstverständlich nicht geschlossen werden konnte.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist daher dadurch gekennzeichnet, dass die in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellte Lösung auf einen scheinbaren PH-Wert von 1, 5 bis 5,0 eingestellt wird.
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Vorzugsweise werden 10- ]OO mg/ml an Antibiotikum verwendet.
Unter dem Ausdruck"scheinbarer pH-Wert", wie er hier verwendet wird, ist die pH-Wert-Ablesung zu verstehen, welche aus praktisch nicht wässerigen Lösungen, wie den erfindungsgemäss hergestellten, unter Verwendung von Glas- und Kalomelelektroden erhalten wird.
! Es zeigte sich, dass erfindungsgemäss hergestellte Lösungen mit einem erheblichen Anteil (etwa 70 - 98 Gew. -0/0) eines physiologisch verträglichen mehrwertigen Alkohols als Trägerstoff bemerkens- wert stabile 6-Desmethyl-und 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclinlösungen mit relativ hohen Konzen- trationen des Antibiotikums ergeben. Dieser Vorteil der bemerkenswerten Stabilität gegenüber andern
Lösungen wird auf Grund der Bildung eines Antibiotikum-Magnesium-Komplexes ermöglicht. Es wird angenommen, dass dieser Komplex die Zusammensetzung von 1 bis 6 Mol Magnesiumsalz je Mol 6-Des-
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bilität bei oraler oder topischer Anwendung gewünscht wird, dann wird ein molares Verhältnis von Ma- gnesiumsalz zu Antibiotikum von etwa 2 : 1 bevorzugt.
Falls hohe Blutspiegelwerte bei parenteraler Verabreichung gewünscht werden, wird ein molares Verhältnis von Magnesiumsalz zu Antibiotikum von etwa 4 : 1 bevorzugt.
Ausser dem Chlorid können andere Anionen verwendet werden, d. h. andere Salze als beispielsweise
Magnesiumchlorid. Einzig erforderlich ist, dass das Salz eine klare Lösung ergibt und dass natürlich das Anion physiologisch verträglich, in Lösung mit dem 6-Desmethyl-tetracyclin oder dem 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin verträglich und bei dem PH-Wert der Lösung stabil ist. Zufriedenstellende Ergebnisse werden auch erzielt, wenn das Acetat, Lactat u. ähnl. an Stelle des Chlorids verwendet werden.
Durch geeignete Einstellung der Trägerkonzentration, des scheinbaren PH- Wertes und des Verhältnisses Magnesiumsalz zu Antibiotikum können die entsprechenden Acetate, Lactate u. dgl. an Stelle des Magnesiumchlorids verwendet werden. Weiterhin ist überraschend, dass andere Kationen, z. B. Calcium und Zink, in den neuen Komplexlösungen gemäss der Erfindung nicht wirksam sind.
Der pH-Wert der Lösungen gemäss der Erfindung kann eine Einregelung anschliessend an die Herstellung erforderlich machen, um den gewünschten PH- Wert zu erzielen. Unter diesen Umständen sind bevorzugte organische Basen zum Zweck der Einstellung des pH-Wertes der Lösungen gemäss der Erfindung die ss -Aminoalkanole, wie z. B. Monoäthanolamin und Diäthanolamin. Jedoch können andere organische Basen, wie z. B. Äthylendiamin, Piperazin, Morpholin, Diäthylamin, 1-Amino-propanol-2, l-Amino-propanol-3 und Diisopropanolamin ebenfalls zufriedenstellend verwendet werden. Anorganische Basen, wie z. B. Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd, können ebenfalls mit Erfolg angewandt werden.
Die zur Einstellung des PH- Wertes angewandte Menge der Base ist die Menge, die ausreichend ist, den scheinbaren PH-Wert der Lösung auf einen Wert zwischen 1, 5 und 5,0 und vorzugsweise zwischen 3,0 und 5,0 einzustellen.
Die Lösungsmittel, von denen es sich zeigte, dass sie. zur Durchführung der Erfindung am geeignetsten sind, sind die mehrwertigen aliphatischen Alkohole und Mischungen davon. Besonders zufriedenstellend sind Glycerin, Propylenglykol, die Polyäthylenglykole sowie Mischungen davon. Die zur Durchführung der Erfindung in Betracht kommenden Polyäthylenglykole bestehen aus einer Mischung von nicht flüchtigen, normalerweise flüssigen Polyäthylenglykolen, die sowohl in Wasser als auch in organischen Flüssigkeiten löslich sind und die Molekulargewichte zwischen etwa 200 und etwa 600 aufweisen. Solche Gemische werden üblicherweise durch Kondensation von Glykol mit Äthylenoxyd erhalten.
Obwohl unterschiedliche Gemische der vorstehend aufgeführten, nicht flüchtigen Polyäthylenglykole angewandt werden können, wird die Verwendung einer Mischung von nicht flüchtigen Polyäthylenglykolen bevorzugt, die ein Durchschnittsmolekulargewicht zwischen etwa 200 bis etwa 400 aufweist.
Eine der bei Komplexlösungen von 6-Desmethyl-tetracyclin oder 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin auftretenden Schwierigkeiten besteht in der Verfärbung und dem Wirksamkeitsverlust, der teilweise auf oxydativen Abbau zurückzuführen sein dürfte. Dieses Problem tritt besonders stark bei wässerigen Lösungen auf, wird jedoch gelegentlich auch bei nicht wässerigen Lösungen beobachtet. Um diese Schwierigkeit zu vermeiden, müssen oxydierende Bedingungen während der Lagerung vermieden werden. In der Praxis ist es bequem, Antioxydantien anzuwenden und daneben das Produkt in einer inerten Atmosphäre zu lagern.
Zufriedenstellende Antioxydantien müssen pyhsiologisch verträglich bei Verwendung in parenteral verabreichbaren medizinischen Produkten und natürlich mit 6-Desmethyl-tetracyclin oder 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin verträglich sein. Beispiele für geeignete Antioxydantien sind Natriumbisulfit, Natrium-m-bisulfit, Monothioglycerin sowie Mischungen davon. Im allgemeinen werden
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etwa 0,05 bis etwa 0, 5% igue Konzentrationen des Antioxydationsmittels angewandt.
Die neuen Komplexlösungen werden erfindungsgemäss hergestellt, indem 6-Desmethyl-tetracyclin oder 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin, vorzugsweise in der amphoteren Form, jedoch alternativ auch als Säureadditionssalz, und das Magnesiumsalz in dem mehrwertigen Alkohol vermischt werden, wobei etwa die Hälfte des Endvolumen des Trägerstoffes angewandt wird. Der scheinbare pH-Wert des Gemisches wird dann auf etwa 3,5 mit einer der vorstehend aufgeführten Basen eingeregelt. Der pH-Wert der schliesslich erhaltenen Masse ist kritisch, und der scheinbare PH- Wert muss innerhalb des Bereiches von etwa 1, 5 bis etwa 5,0 liegen. Schliesslich wird die Komplexlösung erhalten, indem dann der Rest des Trägerstoffes zugegeben wird, und die Lösung wird dann sterilisiert, beispielsweise durch Filtration als Endstufe der Herstellung.
Die Verwendung eines Säureadditionssalzes des Antibiotikums, wie z. B. des Hydrochlorids, des Phosphats, des Nitrats od. dgl., bei der Herstellung der erfindungsgemäss erhältlichen Komplexlösungen ist zufriedenstellend. Jedoch ist dabei eine grössere Menge des Neutralisierungsmittels erforderlich, wobei eine grössere Menge des Nebenproduktes Säureadditionssalz des Neutralisierungsmittels gebildet wird.
Dieses überschüssige Material zeigt keine physiologische Wirkung, und deshalb wird es bevorzugt, das Antibiotikum in der amphoteren Form zu verwenden und die Gesamtkonzentration der Salze in der Lösung bei einem Minimum zu halten.
Die Konzentration des 6-Desmethyl-tetracyclins oder 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclins beträgt 10 - 125 mg/ml in den fertigen Komplexlösungen, wenn diese zur intramuskulären Injektion bestimmt sind. Jedoch sind sie in gleicher Weise zur intravenösen Verabreichung geeignet, wenn sie mit Wasser oder andern bei der intravenösen Therapie angewandten Verdünnungsmitteln in entsprechenden Mengen verdünnt sind. Für diesen Zweck sind anfängliche Konzentrationen bis herab zu 10-50 mg/ml des Antibiotikums zufriedenstellend. Derartige Lösungen sind auch für orale oder topische Präparate brauchbar.
Andere, allgemein in pharmazeutischen Präparaten angewandte Bestandteile können ebenfalls in die neuen Antibiotika-Komplexlösungen gemäss der Erfindung einverleibt werden. Beispiele dafür sind Harnstoff, Steroidhormone, wie Prednisolon und Triamcinolon, Lokalanästhetika, wie Procain und Xylocain, Niacinamin, Ascorbinsäure und bis zu 20 Gel.-% Wasser.
Die neuen Antibiotika-Magnesiumsalz-Lösungen gemäss der Erfindung sind besonders vorteilhaft auf Grund ihrer bemerkenswerten Stabilität während langer Zeiträume. Ihre Bedeutung erstreckt sich nicht nur auf Menschen, sondern auch auf die Behandlung von Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen, Pferden, Geflügel, Haustieren u. a. Tieren. Verglichen mit den bisher erhältlichen Antibiotika-Lösungen ist ihre Stabilität und Lagerfähigkeit hervorragend. Sie unterliegen keiner Schädigung, infolgedessen bleibt ihre Wirksamkeit im wesentlichen konstant. Die Dosierung der vorliegenden Massen wird so eingestellt, dass sich etwa 2 mg bis etwa 10 mg Antibiotikum-Aktivität je Tag je kg Körpergewicht ergibt. Ähnliche oder verminderte Dosierungen können bei der Behandlung von kleineren Tieren angewandt werden.
In- tramuskuläre Injektionen werden im allgemeinen in einem Volumen von] bis 4ml verabreicht. So kann die gesamte Tagesdosis in einer oder zwei Injektionen verabreicht werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiel l : In 40 ml von 60 bis 700C warmem Propylenglykol wurden 2, 22 g Magnesiumchlorid gelöst. Nach Abkühlen der erhaltenen Lösung auf etwa 500C wurden 60 mg Natriumbisulfit unter Rühren zugesetzt, bis Lösung eintrat. Nach Abkühlen der erhaltenen Lösung auf etwa 350C wurden 2,95 g 6-Desmethyl-tetracyclin darin unter Rühren gelöst. Das Volumen wurde auf etwa 55 ml mit Propylenglykol eingestellt und der scheinbare PH- Wert der Lösung auf einen Wert von 3,9 durch Zugabe von etwa 0, 3 mlMonoäthanolamin eingestellt. Die erhaltene Lösung wurde mit Propylenglykol auf 60 ml verdünnt und ausreichend Monoäthanolamin zugesetzt, um den End-pH-Wert auf einen scheinbaren Wert von 4,0 zu bringen.
Der anfängliche Testwert dieses Präparates betrug 52,7 mg/ml des Antibiotikums.
Die Stabilität dieses Präparates wurde untersucht, die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefasst.
Tabelle I
EMI3.1
<tb>
<tb> Verstrichene <SEP> Zeit <SEP> Temperatur <SEP> Testwert <SEP> % <SEP> des <SEP> anfänglichen
<tb> mg/ml <SEP> Testwertes
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 52,2 <SEP> 99
<tb> 6 <SEP> Monate <SEP> 250C <SEP> 50, <SEP> 6 <SEP> 96
<tb> 4 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 48,0 <SEP> 91
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 44,4 <SEP> 84
<tb>
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Beispiel 2 : Es wurde gemäss dem Verfahren nach Beispiel 1 gearbeitet, jedoch nur soviel Mono- äthanolamin angewandt, um den schliesslichen PH- Wert auf einen scheinbaren Wert von 3,5 einzustellen. Der anfängliche Testwert dieses Präparates betrug 56,6 mg/ml Antibiotikum. Mit diesem Präparat wurde die Stabilität untersucht, die Ergebnisse sind in Tabelle n zusammengefasst.
Tabelle II
EMI4.1
<tb>
<tb> Verstrichene <SEP> Zeit <SEP> Temperatur <SEP> Testwert <SEP> % <SEP> des <SEP> anfänglichen
<tb> mg/ml <SEP> Testwertes
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 54, <SEP> 2 <SEP> 96
<tb> . <SEP> 6 <SEP> Monate <SEP> 250C <SEP> 56,2 <SEP> 99
<tb> 4 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 47, <SEP> 9 <SEP> 85
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 43, <SEP> 4 <SEP> 77
<tb>
Beispiel 3 : Es wurde gemäss Beispiel 1 gearbeitet, jedoch ausreichend Monoäthanolamin angewandt, um den schliesslichen PH- Wert auf einen scheinbaren Wert von 5, 0 zu bringen. Der ursprüngliche Testwert dieses Präparates betrug 53,0 mg/ml Antibiotikum. Das Präparat wurde auf Stabilität untersucht, und die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefasst.
Tabelle III
EMI4.2
<tb>
<tb> Verstrichene <SEP> Zeit <SEP> Temperatur <SEP> Testwert <SEP> % <SEP> des <SEP> anfänglichen
<tb> mg/ml <SEP> Testwertes
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 49, <SEP> 4 <SEP> 93
<tb> 6 <SEP> Monate <SEP> 250C <SEP> 52, <SEP> 4 <SEP> 99
<tb> 4 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 39,7 <SEP> 75
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 35,2 <SEP> 67
<tb>
Beispiel 4 : In 60 ml von 60 bis 700C heissem Propylenglykol wurden 7,53 g Magnesiumchlorid gelöst. Nach Abkühlen der erhaltenen Lösung auf etwa 500C wurden 0, Ig Nathumformaldehydsulfoxylat und 2,0 g Versacaine-hydrochlorid unter Rühren zugegeben, bis Lösung eintrat. Nach Abkühlen der erhaltenen Lösung auf etwa 350C wurden 5,0 g 6-Desmethyl-tetracyclin darin unter Rühren gelöst.
Das Volumen wurde auf etwa 90 ml mit Propylenglykol eingestellt und der scheinbare PH- Wert der Lösung auf einen Wert von 3,9 durch Zugabe von etwa 1, 0 ml Monoäthanolamin eingeregelt. Die erhaltene Lösung wurde mit Propylenglykol und ausreichend Monoäthanolamin, um den schliesslichen PH- Wert auf einen scheinbaren Wert von 4,0 zu bringen, verdünnt. Der ursprüngliche Testwert dieses Präparates betrug 52,8 mg/ml Antibiotikums. Dieses Präparat wurde auf Stabilität untersucht und die Ergebnisse in Tabelle IV zusammengefasst.
Tabelle IV
EMI4.3
<tb>
<tb> Verstrichene <SEP> Zeit <SEP> Temperatur <SEP> Testwert <SEP> % <SEP> des <SEP> anfänglichen
<tb> mg/ml <SEP> Testwertes
<tb> 4 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 52,1 <SEP> 99
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 53, <SEP> 0 <SEP> 100
<tb> 4 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 47, <SEP> 5 <SEP> 90
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 43, <SEP> 1 <SEP> 82
<tb>
Beispiel 5 : Es wurde gemäss dem Verfahren nach Beispiel 4 gearbeitet, jedoch eine 2'% ige Lö- sung von Kaliumhydroxyd in Propylenglykol an Stelle des Monoäthanolamins verwendet.
Der ursprüngliche Testwert dieses Präparates betrug 53, 2mg/mlAntibiotikum. Dieses Präparat wurde auf Stabilität untersucht und die Ergebnisse in Tabelle V zusammengefasst.
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Tabelle V
EMI5.1
<tb>
<tb> Verstrichene <SEP> Zeit <SEP> Temperatur <SEP> Testwert <SEP> % <SEP> des <SEP> anfänglichen
<tb> mg/ml <SEP> Testwertes
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 53, <SEP> 4 <SEP> 100
<tb> 4 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 46,4 <SEP> 87
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 42 C <SEP> 44,5 <SEP> 82
<tb>
Beispiel 6 : In 3, 9 ml Wasser wurden 30 mg Natriumformaldehydsulfoxylat und 650 mg Magnesiumchlorid gelöst. Die erhaltene Lösung wurde zu 33, 1 g Polyäthylenglykol 400 zugegeben und 0,85 g 6-Desmethyl-tetracyclin darin unter Rühren gelöst.
Der scheinbare PH- Wert wurde auf einen Wert von 4, 0 mit Monoäthanolamin eingestellt und die Lösung zu einem Gemisch von 66 g Polyäthylenglykol ] 540 und 94 g Polyäthylenglykol 6000 gegeben, das vorher geschmolzen worden war und bei 650C gehalten wurde. Es wurden Suppositorien hergestellt, indem die geschmolzene Mischung in eine Form gegossen wurde. Das Durchschnittsgewicht betrug 3,38 g je Suppositorium, und der ursprüngliche Testwert betrug 7,52 mg/g Antibiotikum. Diese Suppositorien wurden auf Stabilität untersucht und die Ergebnisse in Tabelle VI zusammengefasst.
Tabelle VI
EMI5.2
<tb>
<tb> Verstrichene <SEP> Zeit <SEP> Temperatur <SEP> Testwert <SEP> % <SEP> des <SEP> anfänglichen
<tb> mg/ml <SEP> Testwertes
<tb> 6 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 7,78 <SEP> 103
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 7,62 <SEP> 101
<tb> 16 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 7,54 <SEP> 100
<tb>
Beispiel 7 : Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch 3,50 g Magnesiumlactat an Stelle des Magnesiumchlorids eingesetzt. Ebenso wurde Diäthanolamin an Stelle des Monoäthanolamins des Beispiels] eingesetzt, um den PH- Wert der Lösung auf einen Wert von 3,75 zu bringen. Der ursprüngliche Testwert dieses Präparates betrug 52,7 mg/ml Antibiotikum. Dieses Präparat wurde auf Stabilität untersucht und die Ergebnisse in Tabelle VII zusammengefasst.
Tabelle VII
EMI5.3
<tb>
<tb> Verstrichene <SEP> Zeit <SEP> Temperatur <SEP> Testwert <SEP> % <SEP> des <SEP> anfänglichen
<tb> mg/ml <SEP> Testwertes
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 250C <SEP> 54, <SEP> 0 <SEP> J02 <SEP>
<tb> 6 <SEP> Monate <SEP> 250C <SEP> 55, <SEP> 2 <SEP> 105
<tb> 4 <SEP> Wochen <SEP> 42 C <SEP> 46, <SEP> 4 <SEP> 86
<tb> 8 <SEP> Wochen <SEP> 420C <SEP> 45, <SEP> 8 <SEP> 85
<tb>
EMI5.4
ge Lösung mit einem scheinbaren PH- Wert von 3,6 erhalten. Der usrprüngliche Testwert dieses Präparates betrug 29,0 mg/ml Antibiotikum. Nach vier Wochen bei 560C betrug der Testwert 24, 5 mg/ml, was einen Wirksamkeitsverlust von nur] 2, 5% gegenüber dem ursprünglichen Testwert darstellt.
Nach zwei Jahren bei Raumtemperatur betrug der Testwert 24,8 mg/ml, was einen Wirksamkeitsverlust von nur 1. 1% bedeutet.
Beispiel 9 : Es wurde gemäss dem Verfahren nach Beispiel 8 gearbeitet, jedoch Polyäthylenglykol 400 an Stelle des Propylenglykols verwendet. Es wurde eine klare, bernsteinfarbige Lösung mit einem scheinbaren PH- Wert von 4, 1. erhalten. Der ursprüngliche Testwert dieses Präparates betrug
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29, 0 mg/ml Antibiotikum. Nach 18 Monaten bei Raumtemperatur betrug der Testwert 25, 5 mg/ml, was einen Wirksamkeitsverlust von nur 12% gegenüber dem ursprünglichen Testwert darstellt.
Beispiel 10 : Es wurde gemäss dem Verfahren von Beispiel 8 gearbeitet, jedoch unter Verwen- dung von 1, 62 g MgCI-4HO. Es wurde eine klare, bernsteinfarbige Lösung mit einem scheinba- 5ren PH-Wert von 2, 2 erhalten. Der ursprüngliche Testwert dieses Präparates betrug 27, 0 mg/ml Anti- biotikum. Nach vier Wochen bei 560C betrug der Testwert 24, 8 mg/ml, was einen Wirksamkeitsver- lust von nur 8% gegenüber dem ursprünglichen Testwert darstellt.
Bei s pie I 11 : In 80 ml Glycerin wurden 2, 134gMgC-4HOund2, 5g7-Chlor-6-desmethyl- - tetracyclin gelöst. Es wurde eine klare, bernsteinfarbige Lösung mit einem scheinbaren pH-Wert von 3, 9 erhalten. Der ursprüngliche Testwert dieses Präparates betrug 28, 3 mg/ml Antibiotikum. Nach vier
Wochen bei 560C betrug der Testwert 24, 0 mg/ml, was einen Wirksamkeitsverlust von nur 15% gegen- über dem ursprünglichen Testwert darstellt. Nach einem Jahr bei Raumtemperatur betrug der Testwert
26,5 mg/ml, was einen Wirksamkeitsverlust von nur 6% darstellt.
Beispiel 12 : In ausreichend Propylenglykol, um 20 ml Lösung zu ergeben, wurden 1, 0 g 6-Des- methyl-tetracyclin, 0,76g Magnesiumchlorid, 400 mg Procainhydrochlorid, 20 mg Natriumbisulfit und ausreichend Monoäthanolamin, um einen scheinbaren PH- Wert der Lösung von 4, 0 einzustellen, gelöst.
Eine Gruppe von vier Kaninchen (Gruppe 1) wurde intramuskulär mit diesem Präparat mit einem Anti- biotikumspiegel von 5mg/kg Körpergewicht injiziert und Herz-Blut nach 1, 4 und 7 h nach der Injizie- rung entnommen. Das Blutserum von jedem Kaninchen wurde mikrobiologisch nach der Entnahme unter Verwendung der Plattenflecken-Methode mit Bazillus cereus untersucht. Die Ergebnisse sind in Tetra- cyclinhydrochlorid-Äquivalenten in der nachfolgenden Tabelle 1 in mcg/ml Blutserum angegeben.
In ausreichend Propylenglykol, um 20 ml Lösung zu ergeben, wurden 1, 0 g 6-Desmethyl-tetra- cyclin, 1, 52 g Magnesiumchlorid, 400 mg Procainhydrochlorid, 20 mg Natriumbisulfit und ausreichend
Monoäthanolamin, um den scheinbaren PH- Wert der Lösung auf einen Wert von 4, 0 einzustellen, gelöst.
Eine Gruppe von vier Kaninchen (Gruppe II) wurde intramuskulär mit diesem Präparat bei einem Anti- biotikumspiegel von 5 mg/kgKörpergewichtinjiziert und Herz-Blut nach 1, 4 und 7h nach der Injektion entnommen. Das Blutserum von jedem Kaninchen wurde mikrobiologisch nach der Entnahme unter Ver- wendung der Fleckenplattenmethode mit Bezillus cereus untersucht. Die Ergebnisse sind in Tetracyclin- hydrochlorid-Äquivalenten in der nachfolgenden Tabelle 1 in mcg/ml Blutserum angegeben.
Eine Kontrollgruppe von vier Kaninchen (Gruppe III) wurde jeweils intramuskulär mit einer Stan- dard-Tetracyclinhydrochlorid-Formulierung bei einem Antibiotikumspiegel von 5 mg/kg Körpergewicht injiziert und Herz-Blut bei 1, 4 und 7 h nach der Injizierung entnommen. Das Blutserum von jedem
Kaninchen wurde mikrobiologisch nach der Entnahme unter Verwendung der Fleckenplattenmethode mit
Bazillus cereus untersucht. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 in mcg Tetracyclin- hydrochlorid/ml Blutserum angegeben.
Tabelle l
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<tb>
<tb> Stunden <SEP> nach <SEP> der <SEP> Injizierung
<tb> Gruppe <SEP> von <SEP> Kaninchen <SEP> 1 <SEP> 4 <SEP> 7 <SEP>
<tb> I <SEP> 1, <SEP> 00 <SEP> 0, <SEP> 95 <SEP> 0, <SEP> 81 <SEP>
<tb> 0, <SEP> 96 <SEP> 0, <SEP> 87 <SEP> 0, <SEP> 75 <SEP>
<tb> 1, <SEP> 16 <SEP> 1, <SEP> 12 <SEP> 0, <SEP> 72 <SEP>
<tb> 1, <SEP> 10 <SEP> 0, <SEP> 96 <SEP> 0, <SEP> 81 <SEP>
<tb> II <SEP> 1, <SEP> 22 <SEP> 1, <SEP> 17 <SEP> 0, <SEP> 96 <SEP>
<tb> 1, <SEP> 32 <SEP> 1, <SEP> 17 <SEP> 0, <SEP> 90 <SEP>
<tb> 1, <SEP> 40 <SEP> 1, <SEP> 15 <SEP> 0, <SEP> 84 <SEP>
<tb> 1, <SEP> 40 <SEP> 0, <SEP> 99 <SEP> 0, <SEP> 78 <SEP>
<tb> III <SEP> 1, <SEP> 36 <SEP> 0, <SEP> 75 <SEP> 0, <SEP> 39 <SEP>
<tb> 1, <SEP> 26 <SEP> 0, <SEP> 71 <SEP> 0, <SEP> 34 <SEP>
<tb> ], <SEP> 44 <SEP> 0, <SEP> 71 <SEP> 0, <SEP> 33 <SEP>
<tb> 1, <SEP> 72 <SEP> 0,
<SEP> 93 <SEP> 0, <SEP> 59 <SEP>
<tb>
Aus den obigen Werten ergibt sich, dass sich bei einem molaren Verhältnis von 4 : 1 von Magnesium
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zu Antibiotikum überlegene Blutspiegel im Vergleich zu einem molaren Verhältnis von 2 : 1 von Ma- gnesium zu Antibiotikum ergeben. Aus den obigen Werten zeigt sich auch, dass die neuen erfindungs- gemäss erhältlichen Massen überlegene Blutspiegel während längerer Zeiträume im Vergleich zu einer Standard-Tetracyclinhydrochlorid-Formulierung ergeben.
Bei s pie 1 13 : Aus diesem Beispiel ergibt sich, dass Tetracyclin und Oxytetracyclin bezüglich der
Wirksamkeit unter sauren Bedingungen unstabil sind und dass Desmethyl-tetracyclin und 7-Chlor-6-des- methyl-tetracyclin bezüglich der Wirksamkeit unter sauren Bedingungen stabil sind.
Es wurden Komplexlösungen aus den folgenden Bestandteilen hergestellt :
Formulierung A
EMI7.1
<tb>
<tb> Tetracyclin <SEP> 500 <SEP> mg
<tb> Magnesiumchlorid'4H20 <SEP> 360 <SEP> mg <SEP>
<tb> Natriumformaldehydsulfoxylat <SEP> 10 <SEP> mg
<tb> Destilliertes <SEP> Wasser <SEP> 1 <SEP> ml <SEP>
<tb> Äthanolamin <SEP> zu <SEP> einem <SEP> PH- <SEP> Wert <SEP> von <SEP> zirka <SEP> 4
<tb> Propylenglykol <SEP> ad <SEP> 10 <SEP> ml
<tb>
Formulierung B
EMI7.2
<tb>
<tb> Desmethyl-tetracyclin <SEP> 500 <SEP> mg
<tb> Magnesiumchlorid.
<SEP> 4HzO <SEP> 360 <SEP> mg
<tb> Natriumformaldehydsulfoxylat <SEP> 10 <SEP> mg
<tb> Destilliertes <SEP> Wasser <SEP> 1 <SEP> ml
<tb> Äthanolamin <SEP> auf <SEP> einem <SEP> PH- <SEP> Wert <SEP> von <SEP> zirka <SEP> 4
<tb> Propylenglykol <SEP> ad <SEP> 10 <SEP> ml
<tb>
Proben von jeder der vorstehenden Formulierungen wurden bei Raumtemperatur und bei 420C gelagert und auf ihre antibiotische Wirksamkeit durch mikrobiologischen Versuch zu verschiedenen Zeitpunkten während der Lagerung untersucht.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst :
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<tb>
<tb> Stabilitätswerte
<tb> Raumtemperatur <SEP> 420C
<tb> % <SEP> der <SEP> anfänglichen <SEP> antibiotischen <SEP> % <SEP> der <SEP> anfänglichen <SEP> antibiotischen
<tb> Wirksamkeit <SEP> Wirksamkeit
<tb> 2 <SEP> 4 <SEP> 8 <SEP> 26 <SEP> 2 <SEP> 4 <SEP> 8 <SEP> 26
<tb> Wochen <SEP> Wochen <SEP> Wochen <SEP> Wochen <SEP> Wochen <SEP> Wochen <SEP> Wochen <SEP> Wochen
<tb> Tetracyclin <SEP> 88 <SEP> 79 <SEP> 79 <SEP> 53 <SEP> 39 <SEP> 15 <SEP> 15 <SEP> 15
<tb> Desmethyl- <SEP> tetracyclin <SEP> 101 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 89 <SEP> 96 <SEP> 87 <SEP> 70 <SEP> 58
<tb>
Das vorstehende Verfahren wurde wiederholt unter Verwendung derselben Formulierungen,
jedoch unter Verwendung von Oxytetracyclin an Stelle von Tetracyclin und von 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin an Stelle von Desmethyl-tetracyclin. Proben von jeder dieser Formulierungen wurden beschleunigten Stabilitätsuntersuchungen unterworfen.
Die Proben wurden bei 560C vier Wochen lang gehalten und wurden dann auf antibiotische Wirksamkeit durch mikrobiologischen Versuch getestet. Bei den Versuchen ergab sich, dass die Formulierung mit dem Oxytetracyclin 41% ihrer ursprünglichen Wirksamkeit beibehält, während die Formulierung mit 7-Chlor-6-desmethyl-tetracyclin 83, 50/o ihrer ursprünglichen Wirksamkeit beibehält.
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