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Schuhzunge
Die Erfindung betrifft eine Schuhzunge zum Abdecken der Schnüröffnung von Sportschuhen, welche Zunge in ein sich in Längsrichtung der Zunge erstreckendes Polstermittelstück und zwei seitliche Randteile unterteilt ist.
Die bekanntenschuhzungen besitzen den Nachteil, dass sie sich im Laufe der Zeit durch Faltenbildung verformen, u. zw. sowohl in Quer-als auch in Längsrichtung. Dieser Nachteil macht sich bei Sportschuhen deshalb besonders bemerkbar, weil hiebei die Schnüröffnung sich im allgemeinen bis kurz vor die Zehen erstreckt und weit ausgeschnitten ist. Die Zungen von Sportschuhen sind deshalb sehr viel länger und breiter ausgebildet als z. B. die Zungen von normalen Strassenschuhen.
Da durch die lange Schnürung bei Sportschuhen ein fester Sitz des geschnürten Schuhes am Fuss bezweckt wird und ein solcher Sitz die sportliche Leistung massgeblich beeinflussen kann, kommt es deshalb auch darauf an, dass sich die Schuhzunge dem Fuss gut und ohne Falten anpasst.
Die bekannten Zungen für Sportschuhe brachten bereits beim Festziehen der Schnürung Schwierigkeiten mit sich, da sich die Zungen zufolge der Eigensteifigkeit des Materials, im allgemeinen Leder, nicht glatt an die Fussrückenpartie anlegen konnten. Zufolge der grossen Breite der Zungen entstanden beim Festziehen der Schnürung sich über die gesamte Länge des Fussrückens erstreckende (Längs) Falten, die besonders dann störend sind und eine gute Durchblutung des Fusses behindern, wenn der Schuh am nackten Fuss getragen wird, wie es z. B. bei Rennschuhen üblich ist. Diese Falten formen sich dauerhaft in die Zunge ein, was durch Feuchtigkeitseinwirkung, z. B. Fussschweiss, noch begünstigt wird. Neben den Längsfalten entstehen, insbesondere im Mittelteil der Zunge, auch Querfalten, die zu einer nachteiligen Verkürzung der Zunge führen.
Die in die Zunge eingeformten Falten rufen nicht nur Druckbeschwerden am Fuss hervor. Nach einer Verformung der Zunge kann auch nie mehr der richtige, d. h. genau mittige Sitz der Zunge auf dem Fussrücken gewährleistet sein. Die Folge ist, dass die Zunge sich beim Festschnüren schief legt und allmählich vom Fussrücken seitlich nach aussen, d. h. zum Aussenballen hin, abrutscht. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die verhältnismässig breite und lange Zunge nur über eine kleine, unmittelbar vor den Zehen liegende Annähstelle mit dem Schaft verbunden ist, die naturgemäss einem Verziehen der Zunge nicht den erforderlichen Widerstand entgegensetzen kann.
Da sich die Annähstelle unmittelbar vor den Zehen befindet, kann sie auch nicht durch Verbreiterung des unteren Zungenendes vergrössert werden, andernfalls Druckstellen an der empfindlichen Zehenpartie auftreten würden.
Man hat zwar bereits bei Sportschuhen die Zunge auf ihrer dem Fussrücken zugekehrten Seite abgepolster, z. B. mit einem Schaumstoff (Schaumgummi, Schaumkunststoff), um die durch die Schnürung hervorgerufenen Druckbeschwerden zu mildern. Das Faltenproblem konnte jedoch hiemit nicht gelöst werden. Dabei war die Zunge vielfach noch mit einer wenig unterhalb ihres oberen Endes auf ihrer Fussseite befestigten Lasche versehen, die über das obere Zungenende nach aussen übergeschlagen werden konnte, wobei in dem Überschlag ebenfalls eine Öffnung zum Durchziehen der Schnürung vorgesehen war. Beim Schnüren wurde also sowohl die Zunge selbst als auch der mit dieser verbundene Überschlag erfasst.
Abgesehen davon, dass bei einer solchen Zunge für den Sportler das Durchziehen der Schnürriemen mühsam ist, wird hiedurch dem grundsätzlichen Mangel der bekannten Zungen, nämlich ihre völlig unzureichende Anpassungsfähigkeit an die Gestalt des Fussrückens, nicht abgeholfen. Dieser Mangel ergibt
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sich auch bei einer bekanntgewordenen Schuhzunge für Eishockeyschuhe, die bereits in ein sich in Längsrichtung der Zunge erstreckendes Polstermittelstück und zwei seitliche Randteile unterteilt ist. Bei dieser Zunge lassen sich die Randteile nur unter Erzeugung einer verhältnismässig grossen Spannung in der Zunge von dem Polstermittelstück zur Schuhsohle hin abbiegen.
Mit der vorliegenden Erfindung soll nun eine Schuhzunge für Sportschuhe geschaffen werden, welche die vorerwähntenMängel nicht mehr aufweist. Ausgehend von der zuletzt erwähnten, bereits in ein Polstermittelstück und zwei seitliche Randteile unterteilten Zungenausführung ist die erfindungsgemässe Schuhzunge dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermittelstück mit einem dehnungsfesten Überzug versehen ist und dass die Randteile durch eine im Vergleich zum Polstermittelstück geringere Materialstärke und bzw. oder durch eine Reduzierung ihrer Materialstärke an der Übergangsstelle zum Polstermittelstück als von diesem zur Schuhsohle hin leicht abbiegbare Klappen ausgebildet sind. Vorzugsweise besteht der dehnungsfeste Überzug aus einem Gewebe aus Polyamidfaser, vorzugsweise Nylon (Hexamethylen-Adipinsäure-Polykondensat).
Die Randteile der Zunge sind zweckmässigerweise aus Leder gefertigt.
Zufolge der durch die Unterteilung der Zunge erzielten Abklappbarkeit ihrer Randteile kann sich die erfindungsgemässe Zunge glatt, also ohne Falten, an den Fussrücken und seitlich von diesem an den Fuss anlegen. Eine Verkürzung der Zunge wird durch den dehnungsfesten Überzug des Polstermittelstückes vermieden.
Die erfindungsgemässe Schuhzunge kann aus drei Teilen zusammengesetzt, aber auch aus einem der Gestalt der Zunge entsprechenden Werkstoffstück gebildet sein. Im letzteren Fall lässt sich die Reduzierung der Materialstärke an der Übergangsstelle vom Polstermittelstück zu den Randteilen durch eine Einschnürung des Materials vermittels fester Nähte erzielen.
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sicht auf eine Zunge anderer Ausführung, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 4 und Fig. 6 die Anlage der erfindungsgemässen Zunge am Fuss mit vom Polstermittelstück abgeklappten Randteilen.
Die erfindungsgemäss insgesamt mit 1 bezeichnete Zunge ist aus dem streifenförmigen Polstermittelstück 2 und den an dessen Längsrändern angesetzten, im Vergleich zum Polstermittelstück dünner ausgebildeten Randteilen 3, 4 zusammengesetzt.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 sind die Zungenteile 2, 3 und 4 durch die Nähte 5 miteinander verbunden. Die Randteile 3, 4 sind so geschnitten, dass sich insgesamt die normale Gestalt einer Zunge ergibt. Am unteren Zungenende hängen die Randteile 3, 4 zusammen. Dies hat den Vorteil, dass sich die Zunge sehr viel fester mit dem Schaft vernähen lässt. als wenn die Naht an dem Polstermittelstück angebracht werden müsste.
Wie aus Fig. 3 und 5 ersichtlich, ist das eigentliche Polster beidseitig mit (Gewebe) Streifen 6,7 überzogen, die ebenfalls mit den Randteilen 3, 4 vernäht sind. Der Überzug ist dehnungsfest ausgebildet.
In den Fig. 4 und 5 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Zunge gezeigt, bei der das Polstermittelstilck : 2 und die Randteile 3, 4 aus einem der Gestalt der Zunge entsprechenden Werkstoffstück gebildet sind, dessenMaterialstärke an der Übergangsstelle von dem Polstermittelstück 2 zu den Randteilen 3 durch die das Werkstoffstück einschnürenden Längsnähte 5 stark reduziert ist. Die Zunge ist also in diesem Fall nicht aus mehreren Teilen zusammengesetzt.
Die Fig. 6 zeigt die erfindungsgemässe Zunge im Gebrauch, also in der Anlage am Fuss. Das Polstermittelstück erstreckt sich in Längs- und Querrichtung über den Fussrücken. Die neben dem Fussrücken liegende Fusspartie wird durch die Randteile 3, 4 abgedeckt, die von dem Polstermittelstück zur Sohle hin abklappbar sind.
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