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Abferkelbucht
Angemeldet am 28. Juni 1963 (A 5191/63).-Beginn der Patentdauer : 15. März 1967.
Die moderne Schweinezucht wird erst bei Haltung einer grösseren Anzahl Zuchtsauen und einer möglichst verlustlosen Aufzucht der lebend geborenen Ferkel rentabel. Bei der althergebrachten Einrichtung der Zuchtställe werden je nach Aufstallungsart 15 - 200/0 der lebend geborenen Ferkel von der Muttersau erdrückt.
Die Erfindung betrifft nun eine Abferkelbucht aus vier miteinander lösbar verbundenen, zweckmässig aus einem Gitter bestehenden Wänden, von denen die Längswände an den Stirnwänden zur Veränderung der Buchtbreite seitlich versetzbar sind. Diese Massnahme hatte bei den bekannten Buchten nur den Zweck, die Buchtbreite dem Tier anzupassen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, zusätzlich zur Querversetzbarkeit der Gitter auch noch eine Höhenverstellung vorzusehen, welche für den Schutz der Ferkel vor Verletzungen durch die Zuchtsau beim Säugen sehr von Vorteil ist.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die vertikalen Rahmenschenkel der Längswände bzw. Längsgitter in gegenüber der Rahmenschenkellänge wesentlich kürzeren Rohrstücken od. dgl. der Stirnwände lagern und mittels in Rasten einspringender federnder Sperrhebel in der jeweils eingestellten Höhenlage fixierbar sind und dass die Rohrstücke nahe ihrer oberen und unteren Enden radial abstehende Ösen besitzen, die mittels Steckstiften od. dgl. mit an den Stirnwänden angebrachter und gelochter Anschlagleisten verbindbar und in Richtung der Buchtweite verstellbar sind.
Diese erfindungsgemässe Massnahme hat den Vorteil, dass das Mutterschwein mit dem Rücken nicht unter das Längsgitter geraten und sich eventuell im Kreuz verletzen kann, die Ferkel hingegen zum Säugen ungehindert unter dem Längsgitter hindurch zur Muttersau gelangen können, ohne Gefahr zu laufen, durch die Muttersau erdrückt zu werden. Ausserdem wird dadurch auch der Futterplatz der Ferkel für die Muttersau unerreichbar.
Im wesentlichen ist der Vorgang beim Abferkeln folgender : Das Muttertier wird drei Tage vor dem Abferkeln in diese Abferkelbucht gebracht und bleibt darin über einen Zeitraum von zirka drei Wochen, wobei sie zu den Futterzeiten vorübergehend herausgelassen wird. Nach diesem Zeitraum von drei Wochen ist die Gefahr des Erdrücktwerdens der Ferkel durch das Muttertier abgewendet und kann mit den Ferkeln in einen andern Stall gebracht werden.
In den Zeichnungen ist eine erfindungsgemäss ausgebildete Abferkelbucht in einer beispielsweisen Ausführungsform in Fig. 1 im Aufriss, in Fig. 2 im Grundriss und in Fig. 3 in Ansicht auf die Aussenfläche der rückwärtigen Stirnwand veranschaulicht.
Die Abferkelbucht besteht aus den beiden Seitengittern 1, 2, den Stirnwänden 3 und 4 sowie der äusseren Umrahmung 5,6, die aus einem an der Profiloberkante durch ein Einlageeisen verstärkten Blechgehäuse gebildet ist und an den beiden Stirnseiten Pressrippen 7 aufweist. Dieses Blechgehäuse hat in der Buchtrückwand einen Türrahmen 8 aus U-Stahl, in welchem eine aus Profilstahl hergestellte Tür 9 um Scharniere 10 schwenkbar gelagert ist. Diese Tür 9 ist in der Schliesslage mittels eines Riegels 11 sperrbar und besitzt auf ihrer Innenfläche einen in einer die Ferkel vor dem Erdrücktwerden schützenden Höhe vom Buchtboden halbkreisförmigen Stützbogen 12, der durch eine im spitzen Winkel nach oben zur Tür 9 verlaufende Strebe 13 gegen Durchbiegen gesichert ist.
Der Abstand des Stützbügels 12 vom Boden und von der Tür beträgt vorteilhaft 230 mm.
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An der Innenseite der beiden Steher des Türrahmens 8 und an den Rahmenstehern der Vorderwand 4 sind in einem Abstand übereinander je zwei horizontal angeordnete, im Querschnitt zweckmässig U-förmige und parallel zur Tür- bzw. Wandebene liegende Anschlagleisten 14,15 angeschweisst, die mehrere, z. B. drei, die U-Schenkel der Anschlagleisten in der Vertikalrichtung durchsetzende Löcher 16 für Steckstifte 17 besitzen. In je zwei Anschlagleisten 14,15 greifen Ösen 18 ein, die an den Enden von rohrförmigen Verbindungsstücken 19, von diesen radial abstehend, befestigt sind.
In diesen Verbindungsstücken 19 sind die vertikalen Rohrschenkel 20 der Rohrrahmen der Seitengitter l, 2 verschiebbar, also höhenverstellbar, gelagert und mittels Federhebel 21 in der eingestellten Lage feststellbar. Zu diesem Zweck greifen die mit ihrem einen Ende am Verbindungsstück 19 befestigten Federhebel 21 mit Zapfen 22 durch Radialbohrungen der rohrförmigen Verbindungsstücke 19 und der vertikalen Rohrrahmenschenkel 20 der Seitengitter 1,2 ein und müssen ent- gegen der elastischen Spannkraft ihrer Federn von Hand aus zum Verstellen des Seitengitters in der Höhenrichtung aus den Rasten vorübergehend ausgerückt werden.
Die Seitenverstellung der Seitengitter 1, 2 auf eine andere Buchtweite ist durch Versetzen der Ösen 18 der Verbindungsstücke 19 in den Anschlagleisten 14,15 nach vorübergehender Entfernung der Steckstiften 17 in einfacher Weise durchführbar. Der Verstellbereich der Seitengitter l, 2 reichtvon einer lichten Buchtweite von 550 mm bis zu einem Ausmass von 750 mm, wogegen das Ausmass der Höhenverstellung der Seitengitter 200 bis 400 mm beträgt.
Die Ausmasse einer Abferkelbucht betragen zirka 2200 X 1300 mm. Der Buchtbogen wird wie üblich aus Holzpfosten gebildet. Die Ausführung der Verbindungsstücke und der Anschlagleisten ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Wesentlich ist nur, dass die Verbindungsstücke so beschaffen sind, dass sie die Einstellung der Seitengitter 1, 2 auf eine grössere Höhe bzw. auf eine grössere oder kleinere Buchtweite ermöglichen.