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Kippbarer Tiegel oder Konverter zum Frischen von Roheisen
Das Stammpatent Nr. 206454 bezieht sich auf einen kippbaren Tiegel oder Konverter zum Frischen von Roheisen mit einem um den Mantel des Tiegels gelegten Tragkörper, der zwischen abstehenden Flanschen von um den Umfang des Tiegels gelegten Pratzenpaaren gelagert ist. Nach dem Stammpatent wird eine Dreipunktlagerung vorgeschlagen, gemäss welcher nur drei, Auflagerkräfte aufnehmende, als Pratzenpaare ausgebildete Stützelemente vorgesehen sind. Diese Konstruktion ist statisch bestimmt, wodurch eine genaue rechnerische Erfassung der Beanspruchungen möglich ist.
Die als Ringe oder einseitig offene Rahmen ausgeführten Tragkörper brauchen nicht überdimensioniert zu werden, sondern sie können leichter ausgelegt sein als die statisch unbestimmten Auflagerungen mit beispielsweise 4- 8 um den Umfang des Tiegels angeordneten Pratzenpaaren.
Gemäss dem Zusatzpatent Nr. 235 325 wurde eine weitere statische Verbesserung des Dreipunktlagerprinzips vorgeschlagen, die darin besteht, dass ein Stützelement in der Kippebene des Gefässes und zwei weitere Stützelemente aussermittig in einer zur Kippebene senkrechten Ebene angeordnet sind, derart, dass die Radialebenen durch diese beiden Stützelemente mit der Kippebene Winkel von mehr als 900 einschlie- ssen.
Beim Betrieb von modernen Stahlwerken sind meist mehrere Tiegel nebeneinander in einer Reihe angeordnet, die taktweise arbeiten, z. B. derart, dass einer chargiert wird, während ein oder zwei andere Tiegel blasen, ein weiterer Tiegel gerade abgestochen wird usw., weil auf diese Weise die rationellste und schnellste Operation erreicht wird. Da von Zeit zu Zeit die Ausmauerung der Tiegel erneuert werden muss, ist man bestrebt, die Ausmauerung an einer von den Blasständen entfernten Stelle vorzunehmen, damit der betreffende Blasstand während der Überholung des Tiegels nicht stillgelegt werden muss.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, Frischgefässe auswechselbar im Gerüst aufzuhängen und bei Bedarf den Tiegel mittels eines Transportwagens aus dem Blasstand zu dem Mauerstand oder einem Abstell- stand wegzufahren und in das frei gewordene Gerüst einen neu ausgemauerten Tiegel einzuhängen. Bekannte auswechselbare Tiegeltragkonstruktionen bestehen z. B. aus einem einseitig offenen Rahmenvon etwa hufeisenförmiger Gestalt.
Alle bekannten Einrichtungen dieser Art haben den Nachteil, dass die Tiegel beim Aus- und Einbau in den Blas- bzw. Ausmauer- oder Abstellstand angehoben und abgesenkt werden müssen. Teilweise betragen die Hubhöhen bis zu 3 m. Das Heben von solchen Lasten erfordert einen grossen technischen Aufwand ; meist sind kompliziert gesteuerte hydraulische Hubeinrichtungen in Verwendung.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer statisch bestimmten Tiegeltrag- und Tiegellagerkonstruktion, aus der bzw. in die ein Tiegel oder Konverter ohne Hubbewegung ausgebaut bzw. eingesetzt
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werden kann ; die Übergabe des Tiegels von einem Tiegelstand auf einen Transportwagen oder umgekehrt soll also ohne Anheben und Absenken des Tiegels bewerkstelligt werden.
Die erfindungsgemässe Lösung dieses Problems besteht darin, dass bei einer Tragkonstruktion gemäss Patent Nr. 235325. bei welcher ein Stützelement in der Kippebene des Gefässes und zwei weitere Stützelemente in einer zur Kippebene senkrechten Ebene aussermittig angeordnet sind, der Tragkörper aus einem U-förmigen Teil und einem an den Schenkeln des U-förmigen Teiles lösbar befestigten und die Schenkel verbindenden Teil besteht, wobei der U-förmige Teil durch Kippen vom Gefäss - ohne Vertikalbewegung des letzteren-lösbar ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind das Stützelement in der Kippebene und die Stützelemente in der zur Kippebene senkrechten Ebene an gegenüberliegenden Seiten des Tragkörpers (Ober- bzw. Unterseite) angeordnet ; zweckmässig können die Stützelemente von sogenanntenKippbrücken gehalten werden, wie im nachfolgenden näher beschrieben wird.
Gemäss der Erfindung können sich die beiden Stützelemente senkrecht zur Kippebene des Tiegels auf dem die Schenkel des U-förmigen Teiles verbindenden Teil abstützen. Es ist aber auch möglich, dass alle drei Stützelemente sich auf dem U-förmigen Teil des Tragkörpers abstützen und der die beiden Schenkel des U-förmigen Teiles verbindende Teil an der Tiegelwand starr befestigt ist.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden genaueren Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen, in denen Fig. 1 eine Seitenansicht der Tragkonstruktion mit eingesetztem Tiegel und einen den Tiegel unterfahrenden Transportwagen, Fig. 2 einen Grundriss der Tragkonstruktion und Fig. 3 eine Ansicht auf die Tragkörperkonstruktion in Richtung des Pfeiles A in Fig. 1 darstellen ; die Fig. 4 und 5 erläutern das Lösen des Tragkörpers vom Tiegel, nachdem dieser vom Transportwagen aufgenommen ist, wobei Fig. 5 wieder eine Ansicht auf die Tragkörperkonstruktion in Richtung des Pfeiles A in Fig. 4 wiedergibt. Die Fig. 6,7 und 8 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform der Tragkörperkonstruktion in gleicher Darstellung wie die Fig. 1 - 3.
In den Zeichnungen ist mit 1 der Tiegel und mit 2 ein um den Umfang des Tiegels gelegter Tragkörper bezeichnet, der, wie aus Fig. 2 hervorgeht. aus einem U-förmigen Teil 3 und einem an den Schenkeln 4, 4'des U-förmigen Teiles lösbar befestigten, diese Schenkel verbindenden Teil 5 besteht. Der Tragkörper 3 und der Verbindungsteil 5 können zweckmässig aus einem C- oder kastenförmigen Profil gebildet sein. Mit 6 und 61 sind die an der Tragkonstruktion starr befestigten Kippzapfen bezeichnet, an denen der mit 20 bezeichnete Kippantrieb angreift.
Die Auflagerung des Tiegels 1 am Tragkörper 3 erfolgt mittels eines an der Tiegelwand befestigten Stützelementes 7, welches in der Kippebene K liegt, und mittels zweier weiterer Stützelemente 8 und 9, die die Enden des Verbindungsteiles 5 bilden, welcher seinerseits an der gegen- überliegenden Tiegelwand befestigt ist. Diese beiden Stützelemente 8 und 9 liegen in einer zur Kippebene senkrechten Ebene aussermittig zur Achse des Tiegels, so dass die Radialebenen (strichliert eingezeichnet) durch die Stützelemente mit der Kippebene Winkel von etwa 1200 einschliessen. Das Stützelement 7 befindet sich an der Unterseite des Tragkörpers 3 (vgl. Fig. 3), die Stützelemente 8 und 9 an der Oberseite der Schenkel 4, 41 des Tragkörpers (Fig. 1). Alle drei Stützelemente sind als Zapfen oder Bolzen ausgebildet.
Sie kommen in entsprechend geformte (U-förmige) Ausnehmungen 10 des Tragkörpers 3 bzw. der Schenkel 4, 41 zu liegen, und sie sind mittels schwenkbarer Klappelemente 11 lagefixiert.
Befestigungselemente dieser Art, die an einem Ende schwenkbar gelagert und am andern mittels Schrauben 21 od. dgl. in einer Verriegelungsstellung befestigbar sind, werden auch "Kippbrücken" genannt. Der Tiegel ist durch einen Transportwagen 12, der mittels Rädern 13 auf Schienen läuft, unterfahrbar. Der Transportwagen ist mit einer Anzahl, z. B. drei, schwenkbaren Stützeinrichtungen 14 ausgerüstet, welche nach Unterfahren des Tiegels an die Tiegelwand angelegt werden und dann mittels geeigneter Befestigungselemente, die z. B. als einen Schlitz der Stützeinrichtungen durchsetzende, mit einem Ende am Wagen schwenkbar befestigte Zugschrauben 15 und entsprechende Gegenmuttern 16 ausgebildet sein können, fixierbar sind.
Nachdem der Tiegel, wie in Fig. 1 gezeigt, vom Transportwagen unterfahren und die Stützeinrichtungen in Stellung gebracht sind, so dass die Last des Tiegels gleichmässig auf alle Stützen verteilt ist, kann der Ausbau des Tiegels aus der Tragkonstruktion erfolgen, wie in den Fig. 4 und 5 erläutert. Es werden zunächst die Schrauben 21 entfernt und die Kippbrücken gelöst. Die Kippbrücken werden aufgeklappt und der Tragkörper 2 so weit gekippt, bis die Bolzen 9 frei sind. Dieser Kippwinkel des Tragkörpers kann wesentlich kleiner sein als 900. Der Tiegel kann nun mit dem Wagen 12 in horizontaler Richtung weggefahren werden.
Am Abstell- oder Ausmauerstand wird der Tiegel in gleicher Weise, aber in umgekehrter Reihenfol-
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