<Desc/Clms Page number 1>
Bügelsägemaschine
Die Erfindung betrifft eine Bügelsägemaschine mit schräg zur Sägebügelführung eingespanntem Sägeblatt und selbsttätiger hydraulischer Steuervorrichtung für das Abheben des Sägeblattes vom und sein Aufsetzen auf das Werkstück bei der Bewegungsumkehr des Sägebügels und für die Erzeugung des Schnittdruckes, mit einem doppelt wirkenden Stützkolben, der durch seine die schwenkbare Sägebügelführung abstützende Kolbenstange mittels einer an der Sägebügelführung vorgesehenen,
in Abhängigkeit von der Hin- und Herbewegung des Sägebügels drehbaren Kurvenscheibe in einem Zylinder auf-und abbewegbar ist und bei seiner Bewegung in der einen Richtung Druckflüssigkeit aus dem dabei kleiner werdenden Zylinderraum über einen Überströmweg in den andern Zylinderraum und beiseiner Bewegung in gegenläufiger Richtung aus dem dabei kleiner werdenden Zylinderraum über ein verstellbares Einwegdrosselventil in eine die Druckflüssigkeit dem Sägeblatt zur Kühlung zuführende Rohrleitung pumpt, wobei eine die Kolbenstange in Richtung auf die Sägebügelführung unterstützende Druckfeder als Gewichtsausgleich für die Sägebügelführung und die mit ihr schwenkbaren Maschinenteile dient.
Die bekannten Bügelsägemaschinen der vorstehend bezeichneten Gattung besitzen einen doppelt wirkenden, seinen Zylinder in zwei Räume teilenden Stützkolben, der durch eine Kurvenscheibe hin- und herbewegt wird. Bei der Bewegung in der einen Richtung wird Druckflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter in den einen Zylinderraum eingesaugt, und bei der Bewegung in der andern Richtung wird die angesaugte Flüssigkeit über eine ein verstellbares Drosselventil enthaltende Überströmleitung in den andern Zylinderraum ausgestossen. Bei der anschliessenden gegenläufigen Bewegung des Kolbens wird die aus der Überströmleitung gelieferte Druckflüssigkeit über ein weiteres verstellbares Drosselventil in eine Leitung gefördert, die die Flüssigkeit dem Sägeblatt als Kühlung zuführt.
Der Kolben wird in beiden Bewegungsrichtungen durch die Drosselventile je nach ihrer Einstellung mehr oder weniger gebremst. Die Bremswirkung wird für das Abheben des Sägeblattes vom Werkstück nach Vollendung des Arbeitshubes, für das Aufsetzen des Sägeblattes auf das Werkstück nach vollendetem Rückhub und für die Erzeugung des Schnittdruckes ausgenutzt, u. zw. erfolgt beim Abbremsen des Stützkolbens in einer seiner Bewegungsrichtungen das Abheben des Sägeblattes vom Werkstück und beim Abbremsen in der andern Richtung das Aufsetzen des Sägeblattes auf das Werkstück, wobei gleichzeitig der erforderliche Schnittdruck hervorgerufen wird.
Für jede Schnittgeschwindigkeit muss die Bremswirkung durch entsprechende Einstellung der Drosselventile neu eingeregelt werden. Insbesondere muss beim Drosselventil, von dessen Einstellung die Abhebebewegung abhängt, die Änderung der Schnittgeschwindigkeit neu justiert werden. Wird die Neueinstellung unterlassen, so wird die Abhebebewegung des Sägeblattes bei zunehmender Laufgeschwindigkeit der Bügelsägemaschine zu gross, und das Aufsetzen des Sägeblattes erfolgt mit erheblichem Schlag, so dass die Zähne beschädigt werden können, während anderseits bei Verminderung der Laufgeschwindigkeit die Abhebebewegung kleiner wird, weil sich die Strömungsgeschwindigkeit im Drosselventil und damit der zur Erzeugung der Abhebebewegung wirksame hydraulische Druck in dem entsprechenden Zylinderraum verringert.
Im Grenzfall verschwindet die Abhebebewegung vollständig, so dass das Sägeblatt beim Rückhub auf dem Werkstück schleift, was zu einer vorzeitigen Abnutzung der Zähne des Sägeblattes führt.
Die Einstellung des Drosselventiles erfordert Zeit und Übung und wird von dem ungeschulten Personal,
<Desc/Clms Page number 2>
welches derartige Bügelsägemaschinen in der Regel bedient, unterlassen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Mängel durch Mittel überwunden werden können, die bewirken, dass der Sägebügel gegen eine elastische Kraft, die ihn in einer Schwenklage hält, bei der das Sägeblatt vom Werkstück abgehoben ist, durch hydraulischen Druck in die zum Aufsetzen des Sägeblattes auf das Werkstück erforderliche Schwenklage gebracht wird, wobei dieser Druck im Zeitpunkt der Bewegungsumkehr des Sägebügels nach vollendetem Arbeitshub durch eine Zusatzeinrichtung erzeugt wird, deren Wirkungsweise von der Schnittgeschwindigkeit unabhängig ist.
Diese Erkenntnis wird erfindungsgemäss in der Weise ausgewertet, dass für das Einschwenken des Sägebügels einschliesslich des seine Führung und seinen Antrieb enthaltenden Gehäuses aus der Schwenklage, bei der das Sägeblatt vom Werkstück abgehoben ist, in die dem Aufsetzen des Sägeblattes entsprechende Schwenklage gegen die Kraft der Stützfeder ein mit dem Stützkolben zusammenwirkender Ladekolben vorgesehen ist, der die zur Bewegung des Stützkolbens in die zum Aufsetzen des Sägeblattes auf das Werkstück erforderliche Stellung benötigte Druckflüssigkeit in den dafür vorgesehenen Raum des Zylinders des Stützkolbens fördert.
Die hin-und hergehende Bewegung von Stütz- und Ladekolben hat zur Folge, dass Flüssigkeit aus den verschiedenen Zylinderräumen in genau abgemessenen Mengen verdrängt werden muss. Die Förderungsmenge des Ladekolbens ist unabhängig von der Geschwindigkeit, mit der die Maschine läuft, praktisch stets die gleiche, und es ist nicht erforderlich, dass der Förderweg, auf dem der Ladekolben die Flüssigkeit zur Bewegung des Stützkolbens in die dem Aufsetzen des Sägeblattes auf das Werkstück erforderliche Stellung liefert, ein einstellbares Drosselventil aufweisen muss.
Eine besonders zweckmässige Ausführungsform besteht darin, dass zwischen dem Stützkolben und dem koaxial von ihm flüssigkeitsdicht geführten Ladekolben ein gegen den Zylinder abgeschlossener Flüssigkeitsraum mit veränderbarer axialer Ausdehnung gebildet ist, dass der Überströmweg durch in beiden Kolben vorgesehene Kanäle verläuft und über Rückschlagventile nur in Richtung vom Ladekolben zum Stützkolben durchgängig ist, und dass beide Kolben von je einem Exzentertrieb in Abhängigkeit vom Hin- und Hergang des Sägebügels antreibbar sind, wobei die Druckfeder den schwenkbaren Teil der Bügelsägemaschine in einer Stellung zu halten vermag, bei der das Sägeblatt vom Werkstück abgehoben ist. Die Rückschlagventile können in Kanälen des Stützkolbens und des Ladekolbens vorgesehen sein.
Als günstig hat sich eine Ausführungsform erwiesen, bei der die Kolbenstange des Stützkolbens mit einer Axialbohrung versehen ist, die die Kolbenstange des Ladekolbens aufnimmt. Der Ladekolben wird zweckmässig durch Stehbolzen mit dem Stützkolben verbunden und wird durch die Kraft mindestens einer Feder gegen den Stützkolben gepresst.
Zur genauen Einstellung der Fördermenge des Ladekolbens kann eine Bauweise gewählt werden, bei der die Kolbenstange des Ladekolbens mit ihrer diesem zugewendeten Stirnfläche an einen Anschlag des Ladekolbens anlegbar ist, wobei der Anschlag axial verstellbar ist.
Der den Ladekolben enthaltende Zylinderraum, der gleichzeitig auch den Saugraum für den Stützkolben bildet, wird zweckmässig über ein Rückschlagventil mit dem Flüssigkeitsbehälter verbunden.
Der Antrieb für Stütz- und Ladekolben kann von einer in Abhängigkeit vom Hin- und Hergang des Sägebügels umlaufenden, im schwenkbaren Gehäuse des Sägebügelantriebes vorgesehenen Welle abgeleitet werden, auf der sich zwei je mit einer der Kolbenstangen zusammenwirkende Exzentertriebe befinden, wobei der eine, mit der Kolbenstange des Stützkolbens zusammenwirkende aus zwei Exzentern mit glei- cher Exzentrizitätund gleicher Winkelstellung zur Welle und der andere, mit der Kolbenstange des Ladekolbens zusammenwirkende aus einem Exzenter besteht, der zwischen den beiden Exzentern für den Antrieb der Kolbenstange des Stützkolbens angeordnet ist.
Hiebei können die beiden Exzenter für den Antrieb der Kolbenstange des Stützkolbens von einem gemeinsamen Exzenterring umfasst sein, in den die Kolbenstange für den Stützkolben radial eingesetzt, z. B. eingeschraubt ist.
Im Gegensatz zu den Bügelsägemaschinen der eingangs besprochenen bekannten Ausführung ist er- findungsgemäss nur ein einziges verstellbares Drosselventil vorgesehen, welches in an sich bekannter Weise den einen der vom Stützkolben getrennten Zylinderräume mit der Rohrleitung verbindet, welche die Flüssigkeit dem Sägeblatt zuleitet.
Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen : Fig. l eine Bügelsägemaschine, teilweise geschnitten, in Seitenansicht und Fig. 2 die zugehörige hydraulische Steuervorrichtung und deren Antrieb im Schnitt.
Die Bügelsägemaschine weist ein Gestell 1 auf, auf dessen Tischplatte 2 in bekannter Weise Spannbacken 3 zum Einspannen des zu sägenden Werkstückes 30 angeordnet sind. Das Sägeblatt 4 ist in dem Bügel 5 eingespannt, der in nicht näher dargestellter Weise durch eine Antriebsvorrichtung
<Desc/Clms Page number 3>
in der im Gehäuse 6 untergebrachten Führungsbahn 31 mittels seines Schlittens 32 maschinell hinund herbewegt wird. Die Antriebsvorrichtung für den Bügel 5 mit Führung im Gehäuse 6 kann z. B. ein an sich bekanntes Kreuzschleifengetriebe aufweisen.
Das Gehäuse 6 ist um die Drehachse 7 schwenkbar gelagert, so dass es zusammen mit dem Sägeblatt 4 und dem Bügel 5 nach oben ausschwenken kann und das Sägeblatt auf Grund der Gewichtsbelastung durch diese Teile und gegebenenfalls durch ein Zusatzgewicht auf das Werkstück 30 gedrückt wird.
In Fig. l ist der Sägebügel 5 in der Stellung gezeigt, die er am Ende des Arbeitshubes einnimmt.
Da das Sägeblatt 4 gegen die Bewegungsrichtung, die durch die Führungsbahn 31 und den Schlitten 32 bestimmt ist. um einen bei 33 angedeuteten Winkel geneigt ist, schwenkt das Gehäuse 6 zusammen mit dem Sägebügel 5, sobald das Sägeblatt nach beendetem Rückhub wieder auf das Werkstück 30 aufsetzt, im Uhrzeigersinn und beim anschliessenden Arbeitshub (Pfeil 34) in Gegenrichtung.
Dieses Auf-und Abschwingen wird in bekannter Weise dazu ausgenutzt, einen Pumpenkolben hin-und herzubewegen, der Kühlflüssigkeit für das Sägeblatt fördert.
Der Antrieb für die hydraulische Steuerung zum Abheben des Sägeblattes vom Werkstück beim Rückhub und zum Aufsetzen desselben auf das Werkstück beim Beginn des Arbeitshubes sowie zur Erzeugung des Schnittdruckes wird von einer Welle 8 abgeleitet, auf der sich in einem Gehäuse 35, welches mittels mehrerer durch die Flanschbohrungen 36 durchgesteckter Schraubenbolzen mit dem Gehäuse 6 verbunden ist, ein Exzenter 17 und ein Doppelexzenter befinden. Der Doppelexzenter besteht. wie Fig. 2 zeigt, aus zwei Exzenterscheiben 9 und 9'mit gleicher Exzentrizität, die den Exzenter 17 zwischen sich aufnehmen.
Im Interesse einer übersichtliche Darstellung sind die Exzentrizitäten übertrieben gross dargestellt, und alle Einzelteile, die zur Bildung von Exzentertrieben zur Erzeugung einer gradlinigen Bewegung der zugehörigen Exzenterstange notwendig sind, fortgelassen. Dargestellt sind lediglich die Exzenterstangen 12 und 20, wobei die mit 20 bezeichnete die hohlgebohrte Exzenterstange 12 axial durchsetzt. Die beiden Exzenterscheiben 9 und 9'werden von einem gemeinsamen Exzenterring 37 umfasst, in den das Ende der Exzenterstange 12 eingesetzt, z. B. eingeschraubt ist. Ein Ring 42, der in das Gehäuse 35 eingesetzt ist, sichert die axiale Lage des Exzenterringes 37. Die Exzenterstange 20 liegt mit ihrem kopfartig ausgebildeten Ende am Umfang des Exzenters 17 an.
Sie wird von diesem lediglich abwärts verschoben, wogegen die gegenläufige Bewegung der Stange 20 auf andere, unten noch näher erläuterte Weise hervorgerufen wird.
Die beiden durch die Exzenter axial gegeneinander verschiebbaren Exzenterstangen 12 und 20 durchsetzen flüssigkeitsdicht den Deckel eines Zylinders 11. Dieser Zylinder steht über ein Rückschlagventil 16 (Fig. 2) mit einem Filter 15 in Verbindung, welcher in die im Behälter des Gestells 1 befindliche Kühlflüssigkeit eintaucht. Die Kühlflüssigkeit wird in eine Rohrleitung 23 gepumpt, an die über eine Abzweigung ein Druckausgleichsbehälter 22 angeschlossen ist, und an das Sägeblatt 4 weitergeleitet. Im Zylindergehäuse befindet sich ein Drosselventil 18 (Fig. 2) in Form einer Kugel, die in Sperrichtung durch eine Feder belastet ist, deren Vorspannung durch ein Stellrad 19 eingestellt werden kann.
Die Exzenterstange 12 ist von einer Stützfeder 14 umgeben, die sich einerseits unter Vermittlung einesFedertellers 38 auf dem Zylinderdeckel und anderseits auf einem Federteller 39 abstützt, der fest an der Exzenterstange 12 angebracht ist. Der Federteller 39 trägt eine Hülle 40 zum Schutz der Druckfeder 14.
Der im Zylinder 11 auf-und abbewegliche Hauptkolben 13 sitzt am unteren Ende der Exzenterstange 12, wogegen das Ende der Exzenterstange 20 auf einem axial verstellbaren Anschlag 25 aufsitzt, der den Ladekolben 21 axial durchsetzt. Der obere Teil des Ladekolbens 21, der nicht im Zylinder 11 gleitet, ist seinerseits als Zylinder ausgebildet, der eine Abstufung des Hauptkolbens 13 flüssigkeitsdicht aufnimmt. Der Hauptkolben trägt eine Anzahl auf dem Umfang verteilter Stehbolzen 41 (nur einer ist dargestellt), deren Köpfe mit Spiel in Bohrungen des Ladekolbens 21 hineinpassen. Die Bohrungen sind an ihren oberen, dem Hauptkolben 13 zugewendeten Enden derart verengt, dass sie die Schäfte der Stehbolzen 41 mit Schiebesitz umfassen.
Die Schäfte der Stehbolzen 41 sind im erweiterten Teil der Bohrungen von Schraubenfedern 24 umgeben, die sich auf die Köpfe der Stehbolzen und die zwischen dem erweiterten und dem verengten Teil der Bohrungen gebildeten Ringschultern abstützen.
Haupt- und Ladekolbensind von exzentrisch angeordneten achsparallelen Bohrungen mit Rückschlagkugelventilen 27 und 29 derart versehen, dass die Flüssigkeit nur in Richtung von der Unterseite des Ladekolbens 21 über den Flüssigkeitsraum 26 nach der Oberseite des Hauptkolbens 13 in den Raum 28 strömen kann. Die Flüssigkeit kann aus dem Raum 26 in den Raum 28 über dem Haupt-
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1