<Desc/Clms Page number 1>
Vorgespannte Baukonstruktion
Gegenstand des Stammpatentes Nr. 234335 ist eine vorgespannte Baukonstruktion, bei welcher auf zwischen Widerlagern in Seillinie angeordneten Spanngliedern druckfeste Fertigelemente angeordnet sind, wobei die Spannglieder nach Aufbringung der Fertigelemente angespannt sind. Die den Gegenstand des
Stammpatentes bildende vorgespannte Baukonstruktion besteht dabei im wesentlichen darin, dass zur Bildung von nach der Seillinie verlaufenden Traggliedern die gegebenenfalls aus armiertem Beton bestehen- den druckfesten Fertigelemente einen zentralen Kanal aufweisen, welcher ein Spannglied oder Spann- gliedbündel umschliesst und in welchem ein seitlicher Schlitz einmündet, dessen Breite zumindest der
Stärke des Spanngliedes bzw. des Spanngliedbündels entspricht.
Die vorgespannte Baukonstruktion gemäss Stammpatent weist den Vorteil auf, dass die Tragglieder oh- ne Lehrgerüst hergestellt werden können. Die Spannglieder werden einfach zwischen den Widerlagern ein- gehängt und auf diese Spannglieder werden dann die Fertigelemente aufgereiht, worauf die Vorspannung der Spannglieder erfolgt. Auf diese Weise können Tragglieder grosser Längen hergestellt werden, welche ebenso wie die vorgespannten Träger üblicher Art grosse Belastungen aufnehmen können.
Bei einer Aus- führungsform nach dem Stammpatent, bei welcher die Fertigelemente einen zentralen Kanal für die
Spannglieder aufweisen, in welchen ein Schlitz mündet, welcher das seitliche Aufsetzen der Fertigele- mente auf die Spannglieder ermöglicht, tritt nun die Schwierigkeit auf, dass die Lage der Fertigelemen- te auf den Spanngliedern während des Aufreihvorganges nicht bestimmt ist. Da der Kanal, durch wel- chen das Spannglied hindurchgeführt ist, zentral angeordnet ist, können die Fertigelemente nicht durch die Schwerkraft in ihrer Stellung am Spannglied gesichert werden.
Wenn beispielsweise der Schlitz, wel- cher das Aufsetzen der Fertigelemente auf das Spannglied ermöglicht, auf der Unterseite der Fertigele- mente mündet, so liegt sogar der grössere Teil der Fertigteile oberhalb des Spanngliedes und der kleinere
Querschnitt unterhalb desselben, so dass sich die Fertigelemente während der Montage im labilen Gleich- gewicht befinden. In allen Fällen aber genügen bereits geringe Erschütterungen, um die auf das Spann- glied aufgereihten Fertigelemente aus ihrer richtigen Lage zu bringen, so lange sie nicht durch die Vor- spannung in ihrer Lage festgehalten sind. Die Montage solcher Tragglieder ist dadurch mit Schwierigkei- ten verbunden.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Verbesserung einer solchen Ausbildung gemäss Stammpatent zu schaffen und besteht im wesentlichen darin, dass die hintereinander aufgereihten Fertigelemente we- nigstens zwei in Abstand voneinander parallel verlaufende Spannglieder überbrücken und wenigstens zwei parallele Kanäle zur Aufnahme der Spannglieder aufweisen. Auf diese Weise werden nun die Fertigele- mente beim Aufreihen auf die Spannglieder ohne weiteres in ihrer richtigen Lage gesichert und verlei- ben stabil in dieser Lage. Es ist sogar die Möglichkeit gegeben, dass das Tragglied bereits bei der Mon- tage begangen wird, da schon bei der Montage die losen Fertigelemente genügend stabil auf den Spann-
<Desc/Clms Page number 2>
gliedern aufliegen, und es ist daher die Montage wesentlich vereinfacht.
Beim Aufbau eines Hängedaches mit solchen parallel nebeneinander angeordneten Traggliedern kann das bereits fertiggestellte Tragglied ohne weiteres als Montagesteg für die Montage der benachbarten Tragglieder ausgenutzt werden. Abgesehen davon, bietet ein solches Tragglied mit wenigstens zwei nebeneinander parallel verlaufenden Spanngliedern den Vorteil einer vergrösserten Seitensteifigkeit bei ausreichender Elastizität in der Höhenrichtung. Zweckmässig ist hiebei die Anordnung so getroffen, dass die Kanäle an der Unterseite der Fertigelemente offen sind und von ebenen Seitenwänden begrenzt sind, so dass die Fertigelemente einfach der Reihe nach auf die Bewehrungsglieder von oben aufgelegt werden können. Aus Herstellungsgründen ist es vorteilhaft, wenn die Kanäle nach unten zu erweitert ausgebildet sind.
Gemäss der Erfindung können nun zwischen den hintereinander aufgereihten Fertigelementen mit Mörtel, Beton od. dgl. ausgefüllte Fugen vorgesehen sein. Hiebei kann gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Füllung der Kanäle mit Mörtel, Beton od. dgl. auf die Nachbarschaft der Fuge beschränkt sein, wogegen die Kanäle im restlichen Teil keine Mörtel- oder Betonfüllung aufweisen. In diesem, eine Mörtel- oder Betonfüllung aufweisenden Bereich der Kanäle, können die Spannglieder beispielsweise durch adhäsiven Werkstoff, wie Kitt od. dgl., abgedeckt und dadurch geschützt sein.
Bei einer solchen Ausbildung ist es nun zweckmässig, die Kanäle in den Fertigelementen so tief auszubilden, dass die Spannglieder die horizontale Schwerlinie des Querschnittes der Fertigelemente schneiden oder in geringem Abstand kreuzen. Auf diese Weise verteilen sich die durch die Vorspannung ausgeübten Druckspannungen gleichmässig über den Querschnitt der Fertigelemente, wobei berücksichtigt ist, dass die Kanäle keine Betonfüllung aufweisen, die bei der Berechnung in den Druckkörper mit einbezogen werden kann.
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
HerstellungSpannglieder aufweist, so gross, dass die gemäss dem Stammpatent vorgeschlagenen Abstandhalter zwischen den benachbarten Traggliedern 15 entfallen können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorgespannte Baukonstruktion, bei welcher auf zwischen Widerlagern in Seillinie angeordneten Spanngliedern druckfeste Fertigelemente angeordnet sind, wobei die Spannglieder nach Aufbringung der
Fertigelemente angespannt sind und wobei zur Bildung von nach der Seillinie verlaufenden Traggliedern die gegebenenfalls aus armiertem Beton bestehenden druckfesten Fertigelemente einen zentralen Kanal aufweisen, welcher ein Spannglied oder Spanngliedbündel umschliesst und in welches ein seitlicher Schlitz einmündet, dessen Breite zumindest der Stärke des Spanngliedes bzw. des Spanngliedbündels entspricht, nach Patent Nr.
234335, dadurch gekennzeichnet, dass die hintereinander aufgereih- ten Fertigelemente (1) wenigstens zwei in Abstand voneinander parallel verlaufende Spannglieder (6) überbrücken und wenigstens zwei parallele Kanäle (2) zur Aufnahme der Spannglieder aufweisen.