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Maschine zum Formen von Gegenständen aus plastischem
Bandmaterial
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Gemäss einer zweckmässigen Ausgestaltung der Erfindung ist für die vorübergehende Öffnungsbewe- gung der Patrizen in der Führungsbahn für die normale Bewegung der Patrizen mit einem Band eine Ab- zweigung vorgesehen, in welche eine mit der Patrize zusammenwirkende Rolle, mittels einer von einer
Nockebetätigbaren Hilfsrolle in diese Abzweigung führbar ist. Zweckmässigerweise ist dabei am Eingang in die Abzweigung der Führungsbahn eine von einer Feder gehaltene Klappe angeordnet.
Im nachfolgenden soll ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Maschine an Hand der Zeichnungen näher erläutert. werden. Es zeigen Fig. 1 und 2 die erfindungsgemässe Formmaschine für zwei relative Stellungen der Matrizenzufuhrbänder und die Fig. 3 und 4 das besondere Steuersystem für die Freigabe der Bänder in zwei Betriebsabschnitten.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine schematische Darstellung einer automatischen Formmaschine von einem bereits in der franz. Patentschrift Nr. 1. 116. 151 beschriebenen Typ. Bei dieser Art von Maschinen sind am Umfang eines umlaufenden, trommelförmigen Werkzeugträgers 3 ortsfeste Matrizen 1 und diesen gegenüberstehend in Richtung zu den Matrizen bewegbare Patrizen 2 angeordnet. Die Matrizen-Patri- zen Paare, die sich nacheinander schliessen können, sind unmittelbar an einem ringförmigen Hohlkörper 4 befestigt, in dem. ein Wärmeträger zirkuliert, der ihnen die zum Formen erforderliche Wärme vermittelt. EinzelnenichtdargestellteSteuervorrichtungen, die jeder beweglichen Patrize zugeordnet sind, steuern das Schliessen dieser Patrizen.
Der Zeitpunkt für das Schliessen und Öffnen der Patrizen wird beispielsweise von einem am festen Gehäuse der Maschine angeordneten Nockensatz bestimmt, an dem mit jeder einzelnen Steuervorrichtung fest verbundene Rollen angreifen. In den Fig. 3 und 4 sind bei 5 derartige sich mit der Trommel verschiebende und dabei einem Nockenprofil folgende Rollen zu erkennen, jedoch wird das besondere Rollenführungssystem, das in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist, erst später erläutert.
In den Fig. 1 und 2 sind bei 6 zwei Walzen dargestellt, zwischen denen sich ständig einVorrat des zu verpressenden Materials befindet. Von diesen Walzen gehen beim vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Bänder 7 und 8 aus verformbarem Material aus, die von den Führungsrollen 9 mitgenommen werden. Diese Bänder rollen ohne Unterbrechung so ab, dass sie in der Zone, in der die Formwerkzeuge sich eines nach dem andern schliessen, vor diesen vorbeilaufen und dann zu dem Materialvorrat zwischen den Walzen 6 zurückgeführt werden. Eines der beiden Bänder, das Band 7, befindet sich ständig in einer parallel zur Angriffsfläche der Formwerkzeuge liegenden Ebene zwischen den geöffneten Formwerkzeugen.
Während des Umlaufes schliessen sich diese (eine nach der andern über dem Band 7, und sie trennen von diesem Rohlinge ab, die während des Formvorganges in den Formvertiefungen verbleiben. Damit sich das Band 7 leicht von den geschlossenen Formwerkzeugen lösen kann und vermieden wird, dass die Formwerkzeuge es mitnehmen und dabei zerreissen, sind die Führungsrollen 9 so eingestellt, dass das Band von den Formwerkzeugen entlang einer seiner Kamen durchlöchert wird. Das zweite Band 8 befindet sich in einer zu der des ersten Bandes benachbarten Ebene, normalerweise jedoch ohne sich zwischen die Formwerkzeuge zu legen. Es ist eine von den Patrizen 2 betätigbare Bandführung 10 vorgesehen, um im Bedarfsfall dieses zweite Band nach unten zwischen die Formwerkzeuge abzusenken, damit seine Stärke zu der des ersten Bandes hinzukommt.
Auf diese Weise ist es möglich, die Stärke des den Formwerkzeugen zugeführten verformbaren Materials nach Wunsch auszuwählen.
Die Regelung der Stellung des zweiten Bandes wird zweckmässigerweise nach der Lehre der franz.
Patentschrift Nr. l. 294.715 vorgenommen.
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derung der Neigung des Bandes 8, das bei der erfindungsgemässen Maschine jedoch dazu benutzt wird, um das Band 8 zwischen die Formwerkzeuge zu leiten und im umgekehrten Fall, um es von ihnen abzuziehen. Dank dieses Systems lässt sich während des Betriebes die Stärke des verformbaren Materials automatisch verändern, was die Anordnung von Formwerkzeugen verschiedenen Typs auf der Maschine ermöglicht, insbesondere solcher, deren Formvertiefungen von einem Formwerkzeug zum andern nicht die gleiche Grösse aufweisen. Wie in der vorgenannten franz.
Patentschrift Nr. l. 294. 715 beschrieben, ist die Änderung der Neigung des Bandes 8 dadurch automatisch gestaltet worden, dass das Hebelorgan der Bandführung einem Nocken zugeordnet ist, dessen Profil für jedes Formwerkzeug von dessen Merkmalen abhängt. Im Falle der vorgenannten Patentschrift ist dieser Nocken eine Funktion des Durchmessers der Formwerkzeuge. Im vorliegenden Fall ist der Nocken eine Funktion der Grösse bzw. Ausbildung der Formvertiefungen jedes Formwerkzeuges. Es genügt praktisch, bei Anordnung der Formwerkzeuge diesen einen Finger zuzuordnen, dessen Kaliber der Einstellung der Bandführung in dem Augenblick, in dem das entsprechende Formwerkzeug das verformbare Material angreift, eine vorbestimmte Neigung vermittelt.
Es sei angenommen, dass auf der Maschine Formwerkzeuge mit einer oder mehreren kleinen Formvertie-
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fungen von geringen Abmessungen und Formwerkzeuge mit einer oder mehreren Formvertiefungen von grossen Abmessungen angebracht sind, die eine Zufuhr von verformbarem Material in grösserer Stärke als die ersten verlangen. Unter diesen Voraussetzungen zeigt F ig. 1 eine in Betrieb befindliche Maschine beim
Schliessvorgang von kleine Formvertiefungen besitzendenFormwerkzeugen. In diesemFall legt sich allein das Band 7 zwischen die Formwerkzeuge. Fig. 2 stellt die Betriebsbedingungen dar, wenn es sich bei den zu beschickendenFormwerkzeugen um solche mit stärkerenFormvertiefungen handelt. In diesem Fall steuert die Bandführung 10 die Bänder 7 und 8 so, dass sie sich aufeinanderlegen.
Sobald wieder ein
Formwerkzeug der ändern Kategorie erscheint, zieht die Bandführung 10 das Band 9 wieder aus dem
Bereich der Formwerkzeuge zurück. Bei zwei Bandstärken ist es vorteilhaft, wenn die Rohlinge nicht ent- lang einer Kante jedes Bandes entnommen werden müssen. Es ist möglich, die Bänder einfach in ihrer
Mitte zu durchlöchern und die Formwerkzeuge etwas zu öffnen, damit sie das Band freigeben. Die Stärke des Rohlings ist nämlich genügend gross, so dass dieser nicht vorzeitig bei halbgeöffnetem Formwerkzeug seinen Platz verlässt. Wenn die Formwerkzeuge das Band freigegeben haben, schliessen sie sich erneut über dem Rohling zum eigentlichen Formvorgang. Diese zweite Art der Bandfreigabe ist an sich bekannt. Ein geringfügiges Öffnen der Formwerkzeuge vor dem Formen ist vorteilhaft.
Es ermöglicht ein Abziehen des Materialüberschusses, der sich dann auf dem verschnittenen Band wiederfindet, um zu den Walzen zurückgeleitet zu werden, sowie ein Abziehen der Luft oder der Gase, die sonst in die Formwerkzeuge eingeschlossen wären.
Bei der erfindungsgemässen Maschine sind die beiden vorgenannten Arten der Bandfreigabe zusammengefasst, zu welchem Zweck ein individuelles Steuerungssystem für Formwerkzeuge vorgesehen ist, das sich, wie die Fig. 3 und 4 zeigen, an jede dieser Arten anpasst.
Die Rollen 5 folgen normalerweise der Führungsbahn 11, die dem Schliessen der Formwerkzeuge nur über dem Band 7, u. zw. entlang von dessen Kante entspricht. Die Führungsbahn 11 für die Formwerkzeuge verdoppelt sich erfindungsgemäss in der für dieFreigabe der Bänder vorgesehenen Zone zu einer zweiten Nockenbahn 12, die an die Führungsbahn 11 anschliesst und als Abzweigung an dieser zwischen zwei der Zone der Bandfreigabe entsprechenden Punkten angeordnet ist. Der Umriss dieser Abzweigung bestimmt die Amplitude der Rückbewegung der beweglichen Patrize sowie die vorbestimmte Zeit, um die Patrize während der Bewegung der Rollen 5 wieder an die feste Matrize heranzuführen. Eine von einer Feder 14 gehaltene Schutzklappe 13 sperrt normalerweise den Eingang zu dieser Abzweigung 12 an der Stelle, an der sie an der Führungsbahn 11 anschliesst.
Angenommen, ein die Verwendung von zwei Bandstärken erforderndes Formwerkzeug gelangt zur Formzone. Wie bereits oben beschrieben, wirkt ein diesem Formwerkzeug zugeordneter Schrägstellnokken auf das Hebelorgan für die Bandführung 10 ein, die ein Anlegen des Bandes 8 an das Band 7 bewirkt.
Ausserdem wird erfindungsgemäss dem Einzelsteuermechanismus jeder der Formwerkzeuge dieses zweiten Typs eine mit der Hauptrolle 5 kraftschlüssig verbundene Hilfsrolle 15 beigegeben, die jedoch nicht, wie die Hauptrolle, dem Profil der Führungsbahn 11 folgen muss. Ausserdem ist ein ortsfesterStellnocken 16 in der Nähe des Anfangs der Abzweigung 12 so angeordnet, dass sich die Hilfsrolle 15 bei der Bewegung des Werkzeugträgers 3 an diesem Nocken abstützt. Der Umriss des Stellnockens 16 ist so ausgebildet, dass die mechanisch mit der Hilfsrolle 15 verbundene Hauptrolle 5 dieSchutzklappe 13 entgegen ihrer Feder 14 zurückdrückt und unterVerlassen derFührungsbahn 11 in die Abzweigung 12 einfällt, die den augenblicklichen Rückzug der entsprechenden beweglichen Patrize 2 auslöst.
So ist an der erfindungsgemässen Maschine auf einfache Weise eine Vorrichtung zur automatischen Regelung der Bandfreigabe geschaffen. Es können somit ein oder zwei Bänder von verformbarem Material zwischen die Formwerkzeuge gelangen, wobei jedes Formwerkzeug die Wahl der Bänder und die für diese geeignete Freigabemethode bestimmt.
Der besseren Übersichtlichkeit halber ist in der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemässen Maschine angenommen worden, dass nur zwei Formwerkzeugtypen auf der Maschine angeordnet sind, und dass nur zwei Bänder von verformbarem Material für die Beschickung der beiden Formwerkzeugtypen vorgesehen sind. Es ist selbstverständlich denkbar, dass die Bänder in grösserer Anzahl vorhanden sind, dass ihre Stärke und ihre Breite ungleich sind, oder dass sie ebensogut einzeln wie gleichzeitig erscheinen. Ebenso kann an jedem Band eine Bandführung vorgesehen sein.
Auch kann bei Formwerkzeugen, deren Formvertiefungen klein, aber in unterschiedlicher Anzahl vorhanden sind und deren Seitenabmessungen verschieden sind, eine Bandführung die Neigung des Bandes 7 regeln, damit das Ausschneiden der Rohlinge aus dem einzigen Band 7 kontinuierlich entlang der Kante erfolgt, wie es in der vorgenannten franz. Patentschrift Nr. 1. 294. 715 beschrieben ist.