<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung eines Fleckentfernungsmittels
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fleckentfernungsmittels, welches sich durch seine schmutzlösende Wirkung, schonende Behandlung der Oberfläche und gute Hautverträglichkeit auszeichnet und das besonders für die Entfernung von Flecken aus der Oberfläche von aus Holz gefertigten Möbelstücken u. dgl. bestimmt ist.
Fleckenwasser, Beiz- oder Poliermittel sind bekannt. Sie bestehen vielfach aus sehr aggressiven Lösungsmitteln, welche die Oberfläche der befleckten Holzgegenstände angreifen und eine vollständige Entfernung des Fleckes unmöglich machen. Anderseits ist es sehr schwierig, die verschiedenen Flecke auf Möbelpolituren bildenden Schmutzstoffe und Substanzen, wie Farbstift, Lippenstift, Tinte, Fliegenkot, Alkohol, Teer usw. zu entfernen, ohne dass ein meistens vergrösserter Rest des Fleckes bleibt. Ausserdem nehmen die bekannten Mittel mehr oder weniger die Politur weg. Noch schwieriger ist es, mit ein und demselben Fleckentfernungsmittel alle in der Praxis möglichen Verschmutzungen der verschiedensten Herkunft zu beseitigen.
Bei der Herstellung eines Fleckentfernungsmittels muss aber darauf Rücksicht genommen werden, dass dieses die menschliche Haut nicht angreift, wodurch besonders bei allergischen Personen Entzündungen, Ekzeme usw. hervorgerufen werden können. Schliesslich muss ein Fleckentfernungsmittel in handlicher, jederzeit gebrauchsbereiter Form vorliegen.
Das gestellte Problem wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass ein aus feinstgemahlenen, oberflächenaktiven Stoffen bestehendes Schleifmittel in einer Emulsion dispergiert wird, die durch Emulgieren eines Gleitmittels und eines wachsartigen Oberflächenglanzgebers in Wasser unter Zugabe eines Emulgators erhalten wird, worauf diesem Produkt unter Beigabe eines weiteren hiefür geeigneten Emulgators emulgierte Anlösemittel sowie als Hautschutzmittel Ölsäure - Diäthanolaminate oder biologisch abbauende Fette zugesetzt und mit dieser Mischung ein hochsaugfähiges Gewebe imprägniert wird.
Die oberflächenaktiven Stoffe haben hiebei die Aufgabe, durch ihre elektrische Ladung dieSchmutzstoffe anzuziehen und festzuhalten. Da ferner diese Stoffe sich in feinstgemahlenem Zustand befinden, so wirken sie auch mechanisch reinigend, ohne dass sichtbare Kratzer entstehen. Das dem Fleckentfernungsmittel zugesetzte Gleitmittel soll ein Verreiben des Mittels auf der Unterlage, z. B. dem Tisch oder Möbelstück erleichtern. Schliesslich bedingen die hochsiedenden, unter Beigabe eines weiteren hiefür geeigneten Emulgators emulgierten Anlösemittel lediglich ein oberflächliches Anquellen der Politur ohne schädliche Tiefenwirkung, so dass in dieser angequollenen Schicht das Schleifmittel zur Wirkung kommen kann.
Die Zugabe von biologisch abbauenden Fetten gewährleistet bei dem Fleckentfernungsmittel eine gefahrlose Benutzung selbst für empfindliche Hände.
Zur besseren Handhabung des Fleckentfernungsmittels ist gemäss der Erfindung ein hochsaugfähiges Gewebe, insbesondere ein langhaariges, textiles Wollgewebe (Doppelgewebe), schwach gewalkt, mit unter der Haardecke sichtbarer Bindung mit diesem Fleckentfernungsmittel getränkt. Dieses getränkte Gewebe wird zweckmässig in einem Plastikbeutel aufbewahrt, der gut verschliessbar ist.
Als Schleifmittel hat sich z. B. feinstes Quarzpulver in einer Korngrösse von vorzugsweise 0,1 bis 0,05 u
<Desc/Clms Page number 2>
bewährt, da es dank seiner oberflächenaktiven Eigenschaften den Schmutz anzieht, so dass er in dem genannten Gewebe hängen bleibt. Holzmehl, Zellstoff, Bimsmehl, Korund, Aluminiumphosphat, mikrofein gemahlen, können die gleichen Wirkungen haben.
Gemäss der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, als Gleitmittel Paraffinöl bzw. Paraffinwachs, als Oberflächenglanzgeber Ceresin oder Wachse und als Emulgator Salze des Diäthanolamins der Ölsäure zu verwenden. Die Glanzgeber haben hiebei die Eigenschaft, der Oberfläche nach der Entfernung des Fleckes, den ursprünglichen Glanz wieder zu verleihen, während die Ölsäure-Diäthanolaminate, die sich bekanntlich zu biologisch abbauendem Fett, nämlich Ölsäure, spalten, die Aufgabe haben, eine Schädigung der Haut bei der Benutzung des Fleckentfernungsmittels zu verhindern. Als Emulgator für die Lösemittel wird gemäss der Erfindung z. B. ein Ricinusölfettsäurepolyglykolester vorgeschlagen.
Da die Oberflächenschichten bzw. Polituren der Möbelstücke ganz verschiedener Herkunft sein können, je nachdem welche Lacke oder Poliermittel verwendet wurden, wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, Mischungen gegenüber den verschiedenen, die Oberflächenschichten bildenden Polituren wirksamer Anlösemittel,'wie z. B. Dibutylphthalat, Methoxybutanol, Diacetonalkohol, höhere Ester der Glykolsäure u. dgl. der Emulsion zuzusetzen.
Das neue Fleckentfernungsmittel ist durch seine Zusammensetzung nicht nur vollkommen ungefährlich für die Haut, sondern es hat auch den Vorteil, dass es mit Wasser von gewöhnlicher Temperatur vollständig weggespült werden kann, ohne dass ein Gefühl der Klebrigkeit, des Zusammenziehens der Haut, des Juckens oder der Sprödigkeit entsteht.
Beispiel l ; 30 Gew.-Teile von feinstgemahlenem Quarz, z. B. Sikron F 500 und 35 Teile Wasser werden im Rührwerk unter Zugabe von 3 Teilen Wachsemulgator und 10 Teilen Ceresin so lange gerührt, bis eine Dispersion entstanden ist. Dann werden 27 Teile Ricinusölfettsäurepolyglykolester als Emulgator mit 110 Teilen Paraffinöl zugesetzt und unter ständigem Weiterrühren 15 Teile Dibutylphthalat, 5 Teile Diacetonalkohl, 5 Teile Ester der Glykolsäure, 5 Teile Methoxybutanol und schliesslich 45 Teile Ölsäurediäthanolaminat zugesetzt. Das Mischen erfolgt unter ständigem Rühren bei zirka 400 C.
Beispiel 2 : 10 Gew.-Teile von feinstgemahlenem Quarz, z. B. Sikron W 3 und 10 Teile Wasser werden im Rührwerk unter Zugabe von einem Teil Wachsemulgator und 5 Teilen Esterwachs so lange gerührt, bis eine Dispersion entstanden ist. Dann werden 9 Teile Ricinusölfettsäurepolyglykolester als Emulgator mit 40 Teilen Paraffinöl zugesetzt und unter ständigem Weiterrühren 5 Teile Dibutylphthalat, 1, 6 Teile Diacetonalkohol, 1, 6 Teile Ester der Glykolsäure, 1, 6 Teile Methoxybutanol und schliesslich 15 Teile Ölsäurediäthanolaminat zugesetzt. Das Mischen erfolgt unter ständigem Rühren bei zirka "400 C.
Beispiel 3 : 25 Gew.-Teile feingemahlener Zellstoff, sogenannter Mikrozellstoff 570-26 werden in 80 Gew.-Teilen einer 4'igen Lösung von Oxäthylmethylcellulose eingetragenund mit einem kräftigen Rührwerk gut durchgearbeitet.
Hiezu werden eine Dispersion portionsweise zugesetzt, die getrennt, unter Erwärmen bis auf 600'C zubereitet wurde, aus :
EMI2.1
<tb>
<tb> 90 <SEP> Gew. <SEP> -Teilen <SEP> Paraffinöl <SEP> DAB <SEP> VI <SEP> weiss
<tb> 30 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Fettalkoholpolyglykoläther
<tb> 10 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Dimethylglykolphthalat
<tb> 12 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Äthylester <SEP> der <SEP> Glykolsäure
<tb> 10 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Methoxybutanol
<tb> 10 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Diacetonalkohol
<tb> 5 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Äthylglykolacetat
<tb> 10 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Polyäthylenoxydwachs
<tb> 7,5 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Polyglykolölsäureester <SEP> (Monofettsäureester
<tb> des <SEP> Polyoxäthylenglykols)
<tb> T, <SEP> 5 <SEP> Gew.
<SEP> -Teilen <SEP> Polyglykolstearylamin <SEP> (tertiäres <SEP> Stearylamin <SEP> mit <SEP> 5 <SEP> Mol <SEP> Polyoxäthylenglykolgruppen)
<tb> 3 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Wachsemulgator <SEP>
<tb>
<Desc/Clms Page number 3>
Nach längerem Rühren entsteht eine gleichmässige Dispersion, die nun auf 500 C angewärmt werden kann. In einem Foulard wird das genannte Gewebe mit der Dispersion imprägniert und auf das 2 1/2fache seines Gewichtes abgepresst. Nach kurzem Verhängen und Beschneiden ist ein fertig gebräuchliches Entfleckungstuch erstellt.
EMI3.1
<tb>
<tb>
Beispiel <SEP> 4 <SEP> : <SEP> Zu <SEP> 110 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> reines <SEP> Olivenöl <SEP> werden
<tb> 35 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Fettalkoholpolyglykoläther <SEP>
<tb> 12 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Dinonylphthalat
<tb> 5 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Diacetonalkohol
<tb> 5 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Äthylglykolester <SEP> der <SEP> Glykolsäure
<tb> 5 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Methoxybutanol
<tb> 36 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Ölsäure
<tb> 9 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Diäthanolamin <SEP>
<tb> 3 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Wachsemulgator <SEP> (z. <SEP> B. <SEP> Polyäthylenglykolphytooder-zymostereat)
<tb> 10 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Esterwachs
<tb>
gegeben und unter Umrühren eine homogene Lösung hergestellt.
Hiezu werden portionsweise, unter lebhaftem Rühren, 40 Gew.-Teile feinstgemahlener Quarzsand (Sikron F 300), der mit 30 Gew.-Teilen
Wasser angesetzt wurde, zugesetzt und so lange in Bewegung gehalten, bis eine homogene Dispersion entstanden ist. Unter Rühren wird auf 65 C erwärmt und in einem Foulard eine offenzellige, weiche elastische Polyurethanschaumfolie abgequetscht, verhangen und in handgrosse Stücke geschnitten. Das erhaltene Muster ist sofort gebrauchsfertig. Zur Aufbewahrung werden Zellglastüten verwendet, die mit einem Haftkleber verschlossen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Fleckentfernungsmittels, dadurch gekennzeichnet, dass ein aus feinstgemahlenen, oberflächenaktiven Stoffen bestehendes Schleifmittel in einer Emulsion dispergiert wird, die durch Emulgierung eines Gleitmittels und eines wachsartigen Oberflächenglanzgebers in Wasser unter Zugabe eines Emulgators erhalten wird, worauf diesem Produkt unter Beigabe eines weiteren hiefür geeigneten Emulgators emulgierte Anlösemittel sowie als Hautschutzmittel Ölsäure-Di- äthanolaminate oder biologisch abbauende Fette zugesetzt und mit dieser Mischung ein hochsaugfähiges Gewebe imprägniert wird.