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Verfahren zur Verbesserung des Haft- und Ubertragungsvermögens von
Duft- und Riechstoffen für Körperpflegemittel
Isörperpflegemittel bestehen aus anorganischen
und organischen Stoffen und gelangen in den verschiedensten Aggregatzuständen zur
Anwendung.
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Es werden ihnen in den meisten Fällen Duft- und Riechstoffe zugesetzt,
denen dabei recht verschiedene Aufgaben zufallen; sie sollen sich z. B. in dem Rörperpflegemittel
gut verteilen lassen, einen Wohlgeruch verbreiten, einen etwaigen Eigengeruch des
Mittels überdecken, in dem Wörperpflegemittel gut haften, den Wohlgeruch im Gebauch
des Mittels behalten und ihn auf den Verbraucher übertragen.
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Duft- und Riechstoffe bestehen vielfach aus höheren Alkoholen, Aldehyden
Retonen, Estern usw.; sie haben von Natur aus das Bestreben, sich zu verflüchtigen.
Es ist daher eine technische Aufgabe, sie in dem Grundstoff hzw. Rörperpílegemittel
so einzubauen, daß die ihnen zukommenden Aufgaben möglichst vollkommen erfüllt werden.
So besitzen z. B. zur Herstellung einer Feinseife dienende Grundseifenspäne oder
Sschnitzel gelegentlich einen beachtlichen Eigengeruch, der durch Duft- und Riechstoffe
überdeckt werden soll. Die Duftstoffe sollen in dem Seifenstück fest verankert bleiben,
nicht nur bei der Lagerung, sondern auch in dem oft längere Zeit beanspruchenden
Verbrauch; gleichzeitig sollen sie auch auf die Haut oder das Haar übertragen werden.
Für diese Zwecke sind bereits sehr viele Stoffe vorgeschlagen worden, so z. B. der
Zusatz von Wollfett, Walrat, Fettalkoholen, Balsamen, Harzen usw. zu Seifen, Pudern,
flüssigen Ixopfwaschmitteln.
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Es wurde nun gefunden, daß sich die Rondensationsprodukte aus Fetten
und Harzen, wie sie bei der Seifenherstellung angewandt werden - in gewi ssem Umfange
auch die Kondensationsprodukte von Wachsen, wie Japan- und Bienenwachs -, mit Monoalkylolaminen,
die mehr als 2 Kohlenstoffatome im Alkylrest enthalten und deren Hydroxylgruppe
sich in Isostellung befindet, gut dazu eignen, das Haftvermögen von Duft- und Riechstoffen
für Körperpflegemittel aller Art zu verbessern.
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Solche Kondensationsprodukte werden an sich in bekannter Weise hergestellt,
indem man die Ausgangsfettstoffe möglichst in ungefähr molekularem Verhältnis mit
den in Frage kommenden Isoalkylolaminen, insbesondere denen des Propans und/oder
Butans bei zunehmend steigender Temperatur, gegebenenfalls unter vermindertem Druck
umsetzt; es werden hierbei in hoher Ausbeute - 96 bis gSO/o - Kondensationsprodukte
erhalten, die erforderlichenfalls noch gereinigt werden können.
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Es ist zwar bekannt, oberflächenaktive Kondensationsprodukte höherer
Fettsäuren mit Alkylolaminen zu Seifen, Waschmitteln und kosmetischen Präparaten
zuzusetzen. Auch hat man Kondensationsprodukte von Fetten oder Japanwachs mit Äthanolamin
oder Diäthanolamin an Stelle von Fetten in kosmetische Erzeugnisse eingearbeitet.
Es war jedoch nicht bekannt, und auch nicht zu erwarten, daß das Haftvermögen von
Riechstoffen in Körperpflegemitteln verbessert wird, wenn sie mit Kondensationsprodukten
aus Fetten oder Wachsen mit solchen Monoalkylolaminen, die mehr als 2 C-Atome im
Alkylrest besitzen und deren OH-Gruppe sich in Isostellung befindet, vermischt und
dann erst in die Körperpflegemittel eingearbeitet werden.
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Da für die Kondensationsprodukte eine überaus große Anzahl von Ausgangsstoffen,
wie pflanzliche und tierische Öle und Fette, natürliche Wachse und Harze, zur Verfügung
stehen, lassen sich je nach Art des zu parfümierenden Körperpflegemittels, seines
Aggregatzustandes und der zugesetzten Duft- und Riechstoffe die mannigfaltigsten
Zusammenstellungen machen. So hat sich beispielsweise gezeigt, daß Duftstoffe, wie
Zitronen- und Bergamottöl, durch solche Kondensationsprodukte, die sich von Fettstoffen
mit niedriger Jodzahl ableiten, wie z. B. Kokos- und Palmkernöl, in Festseifen gut
fixiert werden. Zweckmäßig erfolgt der Zusatz der Kondensationsprodukte in Form
einer hochprozentigen Wasser-in-Öl-Emulsion. Die Kondensationsprodukte sind praktisch
wasserunlöslich, es lassen sich jedoch gewisse Mengen Wasser - etwa 10 bis 50 Teile
- einarbeiten, erforderlichenfalls unter Zuhilfenahme einer Emulgiermaschine.
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Die Handhabung des Parfümzusatzes zu Körperpflegemitteln ist verschieden,
und jeder Fachmann wird die Durchführung je nach Art der herzustellenden Produkte
variieren. Das Problem der Parfümierung und die Fixierung der Duft- und Riechstoffe
in der Grundmasse, damit diese meist sehr teuren Beimengungen bei der Lagerung und
im Gebrauch möglichst lange erhalten bleiben und zur Wirkung kommen, ist von ausschlaggebender
Bedeutung, und es hat nicht an Vorschlägen für »Fixierungsmittel« in dieser Richtung
gefehlt.
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Es ist möglich, die erfindungsgemäß fixierten Parfümstoffe sowohl
direkt den Grundmassen zuzusetzen oder aber mit tSberfettungs- bzw. weiteren Fixierungsmitteln,
Trägerstoffen zu mischen und gleichzeitig mit diesen zuzusetzen, um die Gemische
dann in Grundseifen in Misch- und Knetmaschinen einzuarbeiten.
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Es ist das Kennzeichen der vorliegenden Erfindung, daß die Kondensationsprodukte
mit dem Parfüm gemischt und dann erst den Grundseifenspänen, flüssigen Waschgrundstoffen
oder Pudergrundlagen zugesetzt werden. Bei Verwendung solcher Kondensationsprodukte,
z. B. des Talges, die feste Substanzen darstellen, müssen diese durch leichtes Erwärmen
weich oder flüssig gemacht werden.
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Ein besonderer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß erfindungsgemäß
verhältnismäßig geringe Mengen der Kondensationsprodukte genügen, um eine vorteilhafte
Wirkung zu erzielen.
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DieAnwendungsweise der Kondensationsprodukte soll in nachstehenden
Beispielen erläutert werden.
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Beispiel I 100 Teile frisch hergestellte Grundseifenspälle für eine
Feinseife werden mit einer Mischung aus I Teil Kölnischwasser-Riechstol°r, 0,70
Teilen Kondensationsprodukt von Kokosöl und Isopropanolamin, 0,25 Teilen Kondensationsprodukt
von Ölivenöl und Isopropanolamin, 0,05 Teilen Kondensationsprodukt von Balsanlharz
und Isopropanolamin versetzt und zu einer Feinseife verformt. Der zugesetzte Riechstoff
bleibt in der hergestellten Seife sowohl in der Lagerung wie bei ihrem Gebrauch
gut erhalten; dabei wird der Eigengeruch der Seife stark zurückgedrängt. Vergleichsweise
zeigt eine Seife ohne den Zusatz der Kondensationsprodukte zur Riechstoffkomposition
nach einer Lagerung von einigen Wochen einen Geruch nach Kernseife, der als Nachteil
anzusprechen ist.
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Beispiel 2 100 Teile frische Grundseifenspäne zur Herstellung einer
Rasierseife werden in üblicher Weise mit einer Mischung aus 2 Teilen Duft- und Riechstoíien,
1 Teil Kondensationsprodukt von Rindertalg mit Isopropanolamin, 0,5 Teilen Kondensationsprodukt
von Kokosöl mit Isopropanolamin, 0,5 Teilen Kondensationsprodukt von Olivenöl mit
Isopropanolamin, I Teil Titandioxyd versetzt und verformt. Im Vergleich zu einer
Rasierseife
ohne den erfindungsgemäßen Zusatz der Kondensationsprodukte zur Riechstoffmischung
vermag eine Rasierseife gemäß obiger Zusammensetzung die zugesetzten Duft- und Riechstoffe
gut zu übertragen.
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Beispiel 3 100 Teilen einer flüssigen Kopfwaschseife, enthaltend
etwa I5 Teile in üblicher Weise verseifter Fettstoffe, werden die üblichen Duft-
und Riechstoffe nach Vermischung mit I,5 Teilen des Kondensationsproduktes von Ricinusöl
mit Isopropanolamin zugesetzt; beim Gebrauch einer solchen Kopfwaschseife zeigt
sich, daß die zugesetzten Duft- und Riechstoffe gut haften bzw. der Geruch lange
in dem Haar vorhält.
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Beispiel 4 loo Teilen eines Körperpuders üblicher Zusammensetzung
werden 15 Teile Kondensationsprodukt von Olivenöl und Isopropanolamin, 1,5 Teile
Kondensationsprodukt von Japanwachs und Isopropanolamin, vermischt mit den üblichen
Duft- und Riechstoffen, zugesetzt; auch hier zeigt sich, daß, ähnlich wie unter
Beispiel 3 ausgeführt, die Duft- und Riechstoffe gut haften.
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Beispiel 5 100 Teilen eines lockeren oder zusammengepreßten Gesichtspuders
wird ein Gemisch aus 3 Teilen eines E;otldensationsproduktes: von Kakaobutter mit
Isopropanolamin, I Teil des Kondensationsproduktes von Mandel-oder Pfirsichkernöl
mit Isopropanolamin und den üblichen Duft- und Riechstoffen zugesetzt.
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Durch den Zusatz der Kondensationsprodukte bleiben die so hergestellten
Gesichtspuder bei der Lagerung lange Zeit wohlriechend; beim Gebrauch findet eine
gute Übertragung der Duft- und Riechstoffe statt.