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Verfahren zum Entleeren von mit unreinen Flüssigkeiten oder Aufschwemmungen, wie Fäkalien und Schlamm füllbaren Transportkesseln und Transportfahrzeug zur Durchführung dieses Verfahrens
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kann, wodurch es unter anderem zu einer Verseuchung des Bodens und des Grundwassers kommt.
Die festeren Bestandteile der Aufschwemmung setzen sich in Form von festen, unporösen Schichten am Boden fest, wobei diese Schichten selbst dann, wenn nachgespült wird oder die Entleerung des Kessels bei Regenwetter erfolgt, auf Wiesenund Feldern vorhandene Vegation zerstören. die Bodengare vernichten und überdies eben wegen ihrer geringen'Porosität erst nach langen Zeiträumen durch die Witterungseinflüsse hinreichend aufbearbeitet werden, um beispielsweise einen brauchbaren Humus zu ergeben.
Alle aufgezeigten Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Diese betrifft zunächst ein Ver - fahren zum Entleeren von mit unreinen Flüssigkeiten oder Aufschwemmungen, wie Fäkalien und Schlamm füllbaren Transportkesseln und besteht im wesentlichen darin, dass während sowie gegebenenfalls kurz vor Beginn des Entleerungsvorganges unmittelbar in die Flüssigkeit bzw. Aufschwemmung Druckluft eingeblasen wird. Durch dieses Einblasen von Druckluft kommt es zu einer beträchtlichen Aufwirbelung der Flüssigkeit. so dass die vorher stattgefundene Sedimentierung zumindest zum grössten Teil wieder aufgehoben wird.
Vor allen Dingen wird ein einigermassen homogenes, ablassbares Gemisch erhalten. Wird beim Füllvorgang ein Teil der Trägerflüssigkeit abgelassen, dann ist beim Entleeren wegen der guten Durchmischung durch das Einblasen der Luft gewährleistet, dass eine bestimmte Flüssigkeitsmenge den grösstmöglichen Teil fester Bestandteile aufnimmt, wobei überdies eine gleichmässige Verteilung und Zerteilung der festen Bestandteile stattfindet. Die Luftzufuhr selbst kann im Bereich des Kessels oder auch in der Anlassleitung stattfinden.
Neben der Verringerung oder Verhinderung des Ausbildens von Kesselrückständen wird beim Ablassen durch die mechanische Zerkleinerung, die feine Verteilung der Schwebstoffe in der Flüssigkeit und dadurch, dass sich an den Teilchen Luftblasen anlagern, eine günstige Aufbereitung des Füllgutes erzielt. das nunmehr leicht am Boden verteilt werden kann und überdies zufolge der angelagerten Luftbläschen auch nach Absickern der Flüssigkeit in poröser Form vorliegt, in welcher Form Schlamm-und Fäkalien- rückstände schon in kürzester Zeit durch die Witterungseinflüsse in einen brauchbaren Humus umgewandelt werden. Wird die Druckluft unmittelbar in die Ablassleitung eingeblasen, dann ist überdies dadurch ein Versprühen des Kesselinhaltes auf wesentlich grössere Flächen als beim einfachen Ablassen möglich.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann an sich bei allen für die angegebenen Zwecke verwendeten Transportkesseln angewendet werden. Eine besonders günstige Anwendungsmöglichkeit ist bei sogenann- ten Saugewagen gegeben, bei denen ein Transportfahrzeug mit einem auf ein Fahrgestell aufgesetzten Transportkessel vorgesehen ist, der mit einer ebenfalls am Fahrgestell angebrachten Luftpumpe verbinbar ist. Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird ein derartiges Transportfahrzeugerfindungsgemäss im wesentlichen derart ausgestaltet, dass unten in den Füllgutraum des Kessels und bzw. oder in ein an diesen anschliessendes Ablassrohr od. dgl. wenigstens ein mit der Druckseite der Pumpe verbindbares Blasrohr mündet.
Je nach Ausführungsform kann das Blasrohr ein oder mehrere Luftauslassöffnungen aufweisen. Bei einer möglichen Ausführungsform mündet ein Blasrohr nahe über der unteren Kesselwandung in einem der Entleerungsöffnung des Kessels gegenüberliegenden Bereich, wobei die Entleerungsöffnung zu einem Ablassstutzen führt oder durch einen Schnellverschlussdeckel verschliessbar ist. Es wird dadurch erreicht, dass einerseits gerade in dem am entferntesten von der Entleerungsöffnung liegenden Kesselbereich eine gute Durchwirbelung stattfindet und anderseits beim Entleeren die Abflussströmung durch die Durchwirbelung nicht beeinträchtigt wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung mündet ein Blasrohr nach Art eines Injektors in einen mit dem Kessel verbundenen Ablassstutzen. Wie oben beschrieben, wird dadurch eine feine Verteilung des Füllgutes am Anlagerplatz durch das Ausblasen ermöglicht und anderseits ergibt sich durch diese Art des Einblasens eine Saugwirkung auf den Kesselinhalt, so dass auch breiartige Füllgüter unter dieser Saugwirkung noch aus dem Kessel herausgerissen und über die Ablassleitung entfernt werden. Es wird also auch dann, wenn nur ein derartiger Injektor vorgesehen ist. eine gute Entleerung des Kessels gewährleistet. Der Injektor kann aber auch in Verbindung oder intermittierend mit einem im Kessel selbst mündenden Blaserohr arbeiten.
Bei allen Ausführungsvarianten weist der Kessel vorzugsweise oberhalb des Flüssigkeitsspiegels eine verschliessbare Lüftungsöffnung auf. Wird die Druckluft unmittelbar im Kessel eingeblasen, dann kann man über diese Lüftungsöffnung den dadurch im Kessel erzeugten Überdruck auch dann in vorbestimmten Grenzen halten, wenn die Belüftung bereits vor dem Ablassen des Kessels zur Erzielung einer gleichmässigen Konsistenz des Kesselinhaltes begonnen wird. Beim Entleeren des Kessels ausschliesslich mit Hilfe des in
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die Abflussleitung mündenden Injektors, kann man durch Öffnen dieser Belüftungsöffnung das Ausbilden eines Unterdruckes im Kessel durch den der Entleervorgang schliesslich beeinträchtigt würde, vermeiden.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemässes Transportfahrzeug schematisch teilweise geschnitten dar- gestellt.
Auf einem Lastkraftwagen 1 sind ein Transportkessel 2 und eine Luftpumpe 3, die im Schema unterhalb des Kraftwagens eingezeichnet wurde, angebracht. Der Transportkessel 2 besitzt im Bereich seines hinteren Endes, gegen das er geneigt angeordnet ist, eine durch einen Schnellverschlussdeckel 4 verschliessbare Entleerungsöffnung, wobei der Deckel 4 seinerseits einen durch ein Absperrorgan 5 verschliessbaren Ablassstutzen 6 aufweist, an den wahlweise ein Saugrohr oder, wie dargestellt, ein Ablassrohrstutzen 7 angeschlossen sind, wobei der Ablassrohrstutzen 7 zusätzlich einen Anschluss für ein Saugrohr bzw. eineSaugleitung aufweisen kann. In den Ablassrohrstutzen 7 mündet ein Rohr 8 kleineren Durchmessers nach Art eines Injektors.
Ferner ragt von oben her ein Blasrohr 9 in den dem Deckel 4 gegenüberliegenden Bereich des Kessels ein, welches Blasrohr in der Nähe der unteren Kesselwandung eine oder mehrere Austrittsöffnungen 10 besitzt. Der Kessel 2 ist ferner oben mit einem durch ein Absperrorgan 11 verschliessbaren Lüftungsstutzen 12 versehen. Die Pumpe 3 ist druckseitig über Rohr- oder Schlauchleitungen 13,14, 15, in die Absperrorgane. 16,17 eingeschaltet sind, mit den Rohren 8,9 verbunden.
Die Füllung des Kessels 2 erfolgt vorzugsweise in der Weise, dass die Pumpe 3 bei geschlossenen Absperrorganen 11, 16, 17 und unter Freigabe der Pumpendruckseite über ein nicht eingezeichnetes Absperrorgan saugseitig über eine Rohrleitung mit der am höchsten liegenden Stelle des Kesselinnenraumes verbunden wird. Dadurch wird der Kesselinnenraum unter Unterdruck gesetzt und es ist daher möglich, über eine an den Stutzen 6 bzw. das Rohr 7 angeschlossene Saugleitung den Kessel zu füllen. Nach dem Füllvorgang wird auch das Absperrorgan 5 geschlossen. Nach dem Transport des Füllgutes an die gewünschte Entladestelle wird entweder zunächst nach Ingangsetzen der Pumpe 3 das Absperrorgan 16 sowie das Absperrorgan 11 geöffnet.
Dadurch wird der Kesselinhalt, der sich zum Teil entmischt und abgesetzt hat, zufolge der an der Öffnung 10 austretenden Druckluft kräftig durchwirbelt und neu gemischt, so dass er nach Öffnen des Absperrorgans 5 in etwa gleichbleibender Konsistenz abgelassen werden kann.
Fallweise ist es auch möglich. nach der Durchwirbelung den Schnellverschlussdeckel 4 zu öffnen, um so den Kesselinhalt in einem grossen Schwall abzulassen. Ferner kann der Kessel vor oder während des Ablassvorganges zusätzlich mit Spülwasser beschickt werden. Beim Ablassen über den Stutzen 6 kann bei ge- öffnetem oder geschlossenem Absperrorgan 16 auch das Absperrorgan 17 geöffnet werden, so dass über das Rohr 8 injektorartig Druckluft in Ausflussrichtung in das Rohr 7 eingeblasen wird, wodurch einerseits der Kesselinhalt beschleunigt über das Rohr 6 herausgesaugt und anderseits dieser Kesselinhalt noch einmal belüftet und über das Rohr 7 breit verteilt ausgesprüht wird.
Auch dann, wenn ausschliesslich mit dem Injektor 8 gearbeitet wird, empfiehlt es sich, das Absperrorgan 11 während des Entleerungsvorganges zu öffnen, um beim Absaugen die Ausbildung eines Unterdruckes im Kessel zu vermeiden.