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Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kunststein mit Kunstharzoberfläche
Kunststein besitzt infolge seiner Porosität eine sehr empfindliche Oberfläche, die rasch verschmutzt und dadurch unansehnlich wird. Dieser Nachteil des Kunststeines steht seiner weiteren Vcrbrcitung in der Baubranche, z. B. zur Herstellung von Bauplatten aller Art, Spültischen u. dgl. entgegen, so dass Versuche zur Verbesserung seiner Oberfläche schon lange im Gange sind.
So wurde z. B. bereits versucht, die Kunststeinmasse durch Betondichtungsmittel im Anms. chwasse !' so weit als möglich zu verdichten. Auch hat man bereits Kunstharz an Stelle keramischer Bindemittei für Sand u. dgl. zwecks Verbesserung der Oberflächeneigenschaften verwendet. In allen bisher bekannten Fällen waren jedoch keine restlos befriedigenden Ergebnisse zu erzielen.
Auch ist es bereits bekannt, die Oberfläche von Kunststein zu spachteln oder zu fluatieren ; hiebei können zwar glatte Oberflächen mit entsprechenden mechanischen und ästhetischen Eigenschaften erzielt werden. Derartige Verfahren sind jedoch zu unwirtschaftlich, um in grösserem Rahmen zur Anwendung zu gelangen.
In der franz. Patentschrift Nr. l, 210,532 wird ein Verfahren zur Herstellung von Kunststeinplatten beschrieben, bei dem erstens eine Polyesterschicht auf eine geeignete Oberfläche gebracht und mit den ästhetischen Effekt verbessernden Zusätzen versehen, zweitens ein die Verbindung zwischen Oberflächenschicht und Kern bewirkendes Steingranulat und drittens der Beton aufgebracht werden.
Dieses Verfahren ist jedoch, wie eigene Versuche gezeitigt haben, in bezug auf die Haftfestigkeit der Kunstharzschicht auf dem Kunststein unbefriedigend, weil an der Berührungsstelle Kunstharz-Kunststein Zersetzungsreaktionen, z. B. im Fall von Polyester oder Epoxyharzen Verseifungsreaktionen eintreten.
Es wurde nun gefunden, dass man ohne diese Nachteile Gegenstände aus Kunststein mit KunstharzOberfläche durch Einbringen der die Oberfläche des Gegenstandes zu bilden bestimmten Kunstharzschicht in eine beliebige Form nach Applikation eines Trennmittels, eines die Verbindung zwischen Oberflächenschicht und Kern erhöhenden Mittels und nach Erhärtung der Oberflächenschicht der den Kern des Gegenstandes aufzubauen bestimmtenKunststeinmasse inwirtschaftlicher Weise herstellen kann, wenn man zwischen Kunstharz und Kunststein eine Zwischenschicht vorsieht, die den negativen Einfluss der der Betonmasse inhärenten Basizität auf das Kunstharz aufhebt.
Es empfiehlt sich, für eine gute Haftung zwischen Kunstharz und Kunststein Sorge zu tragen, wie dies z. B. durch Aufstreuen eines granulierten Materials auf die noch ungehärtete Kunstharz-Oberfläche vor dem Einfüllen der Kunststeinmasse möglich ist.
Die für das erfindungsgemässe Verfahren besondere Bedeutung besitzende Zwischenschicht zwischen dem die Oberfläche bildenden Harz und der den Kern des Gegenstandes bildenden Kunststeinmasse wird entweder aus einem hydraulischen Bindemittel mit verminderter Basizität, wie z. B. Tonerdeschmelzzement, hergestellt, oder aus einer neutralen, alkalibeständigen Schicht aus organischem Material. Das alkalibeständige organische Material kann entweder seinerseits ein Kunstharz sein, das mit dem für die Herstellung der Oberfläche verwendeten Harz eine haftfeste Verbindung eingeht, oder z. B. Paraffin.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird im einzelnen wie folgt durchgeführt :
Die zu verwendende Form wird mit einem Trennmittel ausgekleidet, dessen Wahl vom betreffenden
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eingesetzte Harze sind die kalthärtenden Polyester- und Epoxyharze. Gegebenenfalls können mehrere Schichten aus demselben oder verschiedenen Harzen aufgetragen werden. Die letzte Harzschicht kann als Schutzschicht gegenüber der alkalischen Kunststeinmasse ausgebildet sein und in diesem Fall z. B. aus einem alkalibeständigen Harz oder auch aus einem paraffinhaitigen Polyesterharz bestehen, dessen Paraffinanteil im Verfahrensverlauf an die Oberfläche steigt und dort sodann die Schutzschicht gegenüber der Kunststeinmasse bildet.
Die letzte Harzschicht wird zur Erhöhung der Haftung zwischen Kunstharz und Kunststein zweckmässigerweise vor der vollständigen Härtung mit einem granulierten mineralischen, vorzugsweise SiO- haltigen Material bestreut.
Ist die letzte Harzschicht nicht alkalibeständig oder von einem alkalibeständigen organischen Material bedeckt, so wird vor dem Einfüllen der Kunststeinmasse die mineralische Neutralisationsschicht aufgebracht, die auf Grund ihrer geringeren Basizität mit dem Harz verträglich ist. Wie bereits erwähnt, eignen sich zur Herstellung dieser Schicht insbesondere die Tonerdezemente, bei denen ein Teil Kalk durch Tonerde ersetzt und ausserdem ein gewisser Anteil an Kieselsäure vorhanden ist.
Auf die alkali beständige Harz- oder sonstige organische Schicht oder aber auf diezementgebundene Neutralisationsschicht wird sodann eine Kunststeinmasse üblicher Zusammensetzung nach bekannten Methoden, wie z. B. Einrütteln oder Vibrieren eingefüllt, wobei im Falle der Neutralisationsschicht feucht in feucht gearbeitet wird. Nach dem Erhärten der Kunststeinmasse kann das Werkstück entformt werden. Es besitzt eine fehlerfrei glatte und hochwertige Oberfläche.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kunststein mit Kunstharzoberfläche, bei welchem in eine beliebige Form nach Applikation eines Trennmittels zuerst die die Oberfläche des Gegenstandes zu bilden bestimmte Kunstharzschicht, ein die Verbindung zwischen Oberflächenschicht und Kern erhöhendes Mittel und nach Erhärtung der Oberflächenschicht die den Kern des Gegenstandes aufzubauen bestimmte Kunststeinmasse eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass man zwischen Kunstharz und Kunststein eine Zwischenschicht vorsieht, die den negativen Einfluss der der Betonmasse inhärenten Basizität auf das Kunstharz aufhebt.