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Platte aus keramischem Material
Es sind Platten aus keramischem Material bekannt, welche an der Schauseite in regelmässigen Abständen voneinander mit Kerben versehen sind, die die Platte in Form von Quadraten oder in Diagonalen dazu unterteilen, so zwar, dass von dieser Platte kleinere Stücke in Form von Streifen oder Plättchen abgebrochen werden können.
Bei diesen Platten handelt es sich ausschliesslich darum, mittels der kleinen Quadrate oder Dreiecke,
Beläge auf Unterlagen in Form von Mosaiken zu bilden, deren Begrenzungen ausschliesslich gerade Linien- züge bilden.
Es sind ferner Platten aus Kunststoff oder Holzfaserplatten mit Kunststoffpressung bekannt, die lediglich auf der Rückseite, also auf der der Schauseite abgewendeten Seite mit parallelen Rillen versehen sind. Da- durch ist es möglich, solche Platten durch Biegen in zylindrischer Form bei der Herstellung von Möbeln od. dgl. verwenden zu können. Diese Rillen haben ausschliesslich den Zweck, das Biegen unter Ausschaltung des Bruches solcher Beläge zu erleichtern. Ausserdem erleichtern die Rillen die Verklebung der Auflage an der Unterlage.
Es sind ferner Platten beträchtlicher Dicke aus Holzfaserstoff mit Kunststoffbeimengung bekannt, die an der Rückseite und an der Vorderseite mit das Material vollständig durchsetzenden Rillen, Aus- nehmungen, ovalen Löchern od. dgl. versehen sind. Diese Platten dienen zur Verkleidung von Wänden zum Zwecke der Schalldämpfung. Die Ausnehmungen oder Löcher können in verschiedener Anordnung und Grösse vorgesehen sein. Solche Platten werden besonders zur Auskleidung der Wände in Konzert- sälen oder im Zuschauerraum von Opern verwendet und sollen das Echo ausschliessen.
Es sind ferner Holz- oder Holzfaserplatten bekannt, die in regelmässigen Abständen voneinander auf der Vorderseite und auf der Rückseite mit geraden Rillen, allenfalls in Schachbrettanordnung versehen sind.
Die Rillen auf der Vorderseite haben den Zweck, durch Füllen mit Farbe oder einem farbigen Mischmaterial beim Aufkleben auf einer Holzunterlage dem Gegenstand einen mosaikartigen Anschein zu geben.
Die Einschnitte auf der Rückseite hingegen dienen dazu, das Material um zylindrische Gegenstände zu biegen und auf diesen aufzukleben. Alle Einschnitte weisen völlig gleiche Tiefe auf.
Bei dem Gegenstand der Erfindung handelt es sich um eine Platte aus keramischem Material mit einer
Glasierung auf der Schauseite zur Herstellung von Mosaiken durch Abbrechen von Teilen derselben unter Zuhilfenahme von in die Platte eingebrachten Einschnitten und Hohlkörpern, die von der der Schauseite abgewendeten Fläche in das Material reichen und unter der Oberfläche der Schauseite enden, wobei das wesentliche Kennzeichen der Erfindung darin besteht, dass die Begrenzungslinien und -flächen zwischen den nach den Gesetzen der Ornamentik und Symmetrie in der Platte regelmässig verteilten Einschnitten und Hohlkörpern einerseits und dem Material dieser Platte anderseits einen gebrochenen Linienzug bilden.
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass die Hohlkörper im Schnitt mit der Längsebene der Platte eine flächenförmige Form aufweisen.
Weiters besteht ein Kennzeichen der Erfindung noch darin, dass die Einschnitte und Hohlkörper im Schnitt mit einer Ebene senkrecht zur Längsebene miteinander abwechseln und durchwegs gleiche Tiefe aufweisen.
Die Vorteile des Gegenstandes der Erfindung bestehen vor allem darin, dass von einer solchenkeramischen Platte für die Herstellung von Mosaiken Stücke mit unregelmässigen Umrisslinien abgebrochen werden können, und man solche Stücke auch in verschiedenen Grössen und auch mit geraden Umrisslinien, wenigstens zum Teil abgenommen werden können. Durch die verschiedene Tiefe der Einschnitte, welche durch den oben genannten, gebrochenen Linienzug sich ergibt, sind schon beim Abbrechen Abrundungen möglich, die dann durch Feilenbearbeitung die entsprechende beabsichtigte Linienführung des Umrisses ergeben. Aus einer solchen Platte können also grosse und kleine Stücke weggenommen werden und daraus Mosaike mit verschieden grossen Teilen ganz verschiedener Umrissform nach Wahl des Künstlers zusammengesetzt werden, was bisher nicht möglich war.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung u. zw. stellt die Fig. 1 eine Untersicht einer keramischen Platte einer Ausführungsform dar, während die Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 und die Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie lIl-lIl der Fig. 1 zeigt. Die Fig. 3 a veranschaulicht eine Variante eines Schnittes nach der Linie lIl-lIl der Fig. 1.
Die
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Fig. 4 zeigt eine Untersicht der Platte aus keramischem Material mit einem Wabenmuster und die Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4, während die Fig. 6 eine dritte Variante einer Platte aus keramischem Material gemäss der Erfindung in Untersicht und die Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 6 veranschaulicht.
Die Fig. 1 zeigt in Untersicht einen Ausschnitt aus einer grösseren keramischen Platte 1, die auf der Schauseite 1 a farbig glasiert ist. Sie ist von der Unterseite her mit einer Schar von Einschnitten 2 und mit einer weiteren Schar von Einschnitten 3 versehen, die beide vorzugsweise einander im rechten Winkel schneiden. Dadurch entstehen eine Vielzahl von für die Mosaikarbeit verwendbare quadratische Plättchen, die abgebrochen werden können. Diagonal zu diesen Einschnitten 2 und 3 sind Hohlkörper 4 und 5 vorgesehen, die in Fig. 1 als strichlierte Linien angedeutet sind. Die Formen der letzteren lassen sich aus den Fig. 3 und 3 a erkennen, wobei die Hohlkörper 4 und 5 in der Längserstreckung entweder einen stumpfen Keil mit der Spitze 6 im Inneren der Platte unter der Schauseite (Fig. 3) oder eine stumpfe Keilspitze bei den Ecken bei 7 besitzen.
Je nach dieser Ausbildung bricht nun ein Teil bei Wegnahme mit der Zange entweder nach der strichpunktierten Linie 8 oder nach der strichpunktierten Linie 9 der Fig. 1 aus. Dadurch lassen sich von einer solchen keramischen Platte Teile mit bogenförmigen Begrenzungslinien herstellen, jedoch können von solchen Platten auch rechteckige kleinere oder grössere Stücke abgebrochen werden, bzw. solche bei welchen nur ein Teil gerade Flanken und ein anderer Teil gebogene Flanken autweist. Dadurch ist dem Künstler eine sehr grosse Freiheit in der Flächengestaltung eines Mosaikes ermöglicht, das aus grösseren und kleineren Stücken beliebiger Umrisslinien zusammengesetzt werden kann.
Die Umrisslinien der einzelnen Teile, die man mit einer Zange vorsichtig abbricht, können mit Feilen nachbehandelt werden. Die Herstellung der Platten kann dadurch geschehen, dass man mit Leisten in Abständen und in der Form der Einschnitte versehene Platten od. dgl. aus Gips mit der Aufschwemmung des keramischen Materials, dem Brei versieht und dieses Material erhärten lässt, worauf die vorgehärtete Platte abgehoben und gebrannt wird. Anderseits kann die Herstellung auch so vorgenommen werden, dass man in einer bei der Herstellung von keramischen Platten üblichen Weise eine Platte aus dem Brei auf einem Brett mit Rand aufgiesst, und in die noch nicht ganz erhärtete, lufttrockene Vorform mit einem Blech, einer Blechschablone die Einschnitte herstellt.
Gemäss der schematischen Darstellung der Fig. 4 sind die Einschnitte in Form eines Wabenmusters 10 auf der Platte 11 vorgesehen, und andere Einschnitte in einer Diagonalen 13 vorgesehen, wie die Fig. 4 in Untersicht und die Fig. 5 in einem Schnitt veranschaulichen. Nach den Fig. 6 und 7 kann man die Einschnitte 14 in zick-zack-Form vorsehen und die dazugehörigen, quer verlaufenden Einschnitte 15 in Abständen, wie im Bild gezeigt wird. Die andern Einschnitte 17 sind strichliert dargestellt. Von einer so ausgebildeten Platte lassen sich Streifen und Zackenmusterteile verschiedener Form abbrechen und daraus Mosaike herstellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Platte aus keramischem Material mit Glasieruhg auf der Schauseite zur Herstellung von Mosaiken durch Abbrechen von Teilen derselben unter Zuhilfenahme von in der Platte eingebrachten Einschnitten und Hohlkörpern, die von der der Schauseite abgewendeten Fläche in das Material reichen und unter der Oberfläche der Schauseite enden, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungslinien und -flächen zwischen
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einen gebrochenen Linienzug bilden.