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Fördervorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung, die aus mindestens zwei in Abstand voneinander ange- ordneten, im wesentlichen parallelen, endlosen Förderorganen, die über mit einem Antrieb versehene Rä- der oder sonstige Führungen laufen sowie einem zwischen den Förderorganen befindlichen Geflecht zur
Aufnahme des Förderguts besteht.
Es sind viele derartige Fördervorrichtungen bekannt. Ihre Nachteile liegen darin, dass sie für das La- den, die Förderung und das Abladen von schweren Gütern, wie Betonblöcken oder Natursteinen mit Stück- gewichten einiger Tonnen, insbesondere deshalb, da sie nur eine geringe Auflagerung per laufendem Meter zulassen, wenig geeignet sind. So ist bei den bekannten Gummiförderbändern nur eine Auflagerung von ungefähr 1, 5 Tonne pro Meter möglich, was, besonders wenn das Förderband gleichzeitig als Lager für eine grosse Materialmenge dienen soll, zu gering ist. Es müssen daher bei den bekannten Förderbändern zur Lagerung Bunker verwendet werden, die, insbesondere durch die dabei auftretende Brückenbildung nachteilig sind. Weiters kann das Material nur an einer bestimmten, z.
B. federnd unterstützten Stelle, auf das Förderband gestürzt werden.
Der Gegenstand der Erfindung hat die Aufgabe, eine Fördervorrichtung zu schaffen, bei der die oben erwähnten Nachteile vermieden werden.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erzielt, dass das Geflecht, das als schlaffes Geflecht ausgebildet ist, in an sich bekannter Weise an seinen Längsrändern aufgehängt ist und eine Breite aufweist, die wesentlich grösser als der Abstand der Förderorgane ist, so dass es kettenlinienförmig durchhängt. Dadurch, dass das Geflecht schlaff ist, wird die Belastung eines schweren Körpers über einen grossen Bereich des Geflechtes verteilt. Weiters kann die Fördervorrichtung infolge ihrer besonderen Ausbildung eine grosse Menge von Fördergut aufnehmen, ohne dass dieses seitlich abgleitet. Dieses kann auch ein hohes spezifisches Gewicht aufweisen, insbesondere deshalb, weil die Belastung in den Förderorganen nahezu nur als Vertikalkomponente auftritt.
Die Abladung des geförderten Gutes wird dadurch erleichtert, dass das Geflecht am Ende der Fördervorrichtung unterhalb des noch beladenen Geflechtes weggezogen wird.
Die Fördervorrichtung nach der Erfindung ist besonders geeignet für den Transport von Betonblöcken oder Natursteinen mit einem Gewichtvon mehreren Tonnen und kann in einfacher Weise hergestellt werden. Es ist dabei eine Beladung von z. B. 20 Tonnen pro Meter möglich, wodurch die Fördervorrichtung auch zum Lagern einer grossen Materialmenge benutzt werden kann und die mit Nachteilen behaftete Verwendung von Bunkern vermieden wird. Auch kann das Material an jeder beliebigen Stelle der Fördervorrichtung auf diese gestürzt werden, ohne dass dazu besondere Unterstützungen erforderlich sind.
Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist das Geflecht durch Ringgliederketten gebildet, wobei sich kreuzende Ketten gemeinsame Ringglieder aufweisen. Dadurch ist eine Fördervorrichtung gegeben, die den Punktbelastungen, welche z. B. bei Beladung des Geflechtes mit schwerem Material, wie z. B. Steinen, bei welcher Gewichte von mehreren Tonnen auftreten, besser gewachsen ist, da an der
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Stelle der Belastung die Ketten des Geflechtes in zwei dreieckigen Feldern gespannt werden, deren Spitzen an der Stelle der Belastung liegen und deren Basen durch Teile der Förderorgane gebildet werden. Sowohl die Ketten des Geflechtes als auch die Förderorgane werden bei dieser Ausführung weniger stark belastet als bei der Ausführung, bei der die Ketten sich parallel und senkrecht zu den Förderorganen erstrecken.
Dadurch kann die Fördervorrichtung leichter und billiger gebaut werden. Ausserdem kann dieses Geflecht an seinem Ende leichter umgeleitet werden.
Vorteilhafterweise ist die Fördervorrichtung so ausgeführt, dass das Geflecht eine Länge hat, die jener des sich zwischen den mit einem Antrieb versehenen Führungen erstreckenden Teiles der endlosen Förderorgane nahezu gleich ist. Dadurch erhält man auf billige Weise eine Fördervorrichtung, auf der eine grosse Menge schweren Gutes auch gelagert und von der dieses zu jeder erwünschten Zeit schnell abgeladen werden kann.
Nach einem bevorzugten Merkmal ist das eine Ende des Geflechtes an einem sich zwischen den För- derorganen erstreckenden und daran befestigten Querbalken aufgehängt, wodurch die für eine bestimm- te Auflagerung erforderliche Länge des Geflechtes kleiner sein kann und somit auch die Baulänge der
Fördervorrichtung kleiner sein kann. Sind weiters am vorderen Rand des frei nach unten hängenden an- dern Endes des Geflechtes Zugorgane, wie Seile od. dgl. befestigt, die sich zu weiter vorne liegenden
Stellen der Förderorgane erstrecken, so wird eine gute Umlenkung des Geflechtes während der Abladung desselben gewährleistet.
Es erweist sich als vorteilhaft, die Förderorgane als Rollenketten auszuführen, die in Schienen geführt sind. Vorzugsweise ist dabei der Abstand der Rollen in der Längsrichtung der Förderketten mindestens zweimal so gross wie die Teilung der Ketten selbst. Eine gute Aufnahme des Quermomentes wird erreicht, wenn die auf den dem Geflecht zugekehrten Enden der Kettenachsen sitzenden Rollen nur durch unterhalb der Rollen angeordnete Schienen und die auf den vom Geflecht abgekehrten Enden der Kettenachsen sit- zenden Rollen durch oberhalb der Rollen angeordnete Schienen getragen bzw. geführt sind.
Der Gegenstand der Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der einige Ausführungs- formen der Erfindung schematisch dargestellt sind.
Es zeigen ; Fig. l in Seitenansicht ein Schema einer ersten Ausführungsform einer Fördervorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie li-li der Fig. l, Fig. 3 einen Längsschnitt einer zweiten Ausführungsform einer Fördervorrichtung nach der Erfindung, Fig. 4 eine Draufsicht der Fördervorrichtung der Fig. 3, Fig. 5 einen Teil eines Geflechtes einer Fördervorrichtung nach den Fig. 3 und 4 und Fig. 6 einen Querschnitt eines Förderorgans einer erfindungsgemässen Fördervorrichtung.
In den Fig. 1 und 2 sind zwei als Ketten ausgeführte, endlose Förderorgane 1 und 2 über Kettenräder 3 und 4 geführt, von denen die Räder 3 durch einen nicht gezeichneten Antriebsmechanismus in der durch den am Rad 4 gezeichneten Pfeil angedeuteten Richtung bewegt werden. Die Förderketten können z. B. Rollenketten sein. Die Wellen 5 der Kettenräder laufen in Lagern 6 eines nicht dargestellten Gestells. An den Förderketten 1 und 2 sind Querketten 7 aufgehängt. Weiters sind zwischen den Förderketten parallel zu diesen verlaufende Längsketten 8 und 9 angeordnet, die von den Querketten 7 getragen werden. Die Längsketten zusammen mit den Querketten bilden ein zwischen den Förderketten aufgehängtes, verhältnismässig schlaffes Geflecht. Anstatt der Ketten kann das Geflecht auch aus andern Tragorganen, wie z. B.
Seilen, bestehen. Ist das Geflecht stark genug ausgeführt, so eignet sich die Fördervorrichtung nach der Erfindung besonders für den Transport schwerer Körper 10 beliebiger Gestalt, z. B. Natursteine. Wird ein schwerer Körper auf die Fördervorrichtung aufgeladen, so wird das Geflecht in Form zweier Dreiecke gespannt, deren Spitzen an der Stelle der Belastung liegen und deren Basen durch die Förderorgane gebildet werden.
Bei der Ausführungsform der Fördervorrichtung nach den Fig. 3 - 6 sind die Kettenräder 4 auf eine ge- meinsame Welle 11 aufgebracht, die durch Lager 12 eines nicht dargestellten Gestells getragen ist und welche auf ebenfalls nicht dargestellte Weise angetrieben wird.
Das zwischen den Rollenketten 1 und 2 aufgehängte schlaffe Geflecht 13 erstreckt sich nur. über etwa die Hälfte der Länge dieser Ketten 1, 2. In den das Geflecht tragenden Teilen der Ketten 1 und 2 sind die Paare der Kettenglieder durch Achsen 14 miteinander verbunden. Der Abstand dieser Achsen 14 ist dabei zweimal so gross wie die Teilung der Ketten. Die Achsen tragen die Rollen 15 und 16 der Rollenketten.
Die auf der dem Geflecht zugekehrten Seite der Achsen 14 sitzenden Rollen 15 laufen nur auf uin. erhalb der Rollen angeordneten Schienen 17, während die auf den andern Seiten der Achsen 14 sitzenden Rollen 16 von unterhalb und oberhalb der Rollen angeordneten Schienen 18 und 19 geführt werden. Weiters sind die Achsen 14 an ihren dem Geflecht zugekehrten Enden als Ansätze 20 ausgebildet, die mit einem Loch 21 versehen sind.
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Zwischen den Rollenketten 1 und 2 sind Ringgliedketten 22 und 23 aufgehängt, die das Geflecht 13 bilden. Diese Ketten kreuzen einander unter etwa 900, während sie mit den Rollenketten 1 und 2 Winkel von etwa 450 einschliessen. In ihren Kreuzungspunkten weisen die Ketten 22,23 des Geflechtes gemeinsame Ringglieder 24 auf. Die gemeinsamen Endglieder oder Endringe 25 sind an den Ansätzen 20 aufgehängt, indem sie durch deren Löcher 21 hindurchgeführt sind.
Das rechte Ende des Geflechtes 13 ist mit Endgliedern an einem Querbalken 26 aufgehängt, der mit den Rollenketten 1 und 2 verbunden ist. Weiters sind in der Mitte 28 des frei nach unten hängenden vorderen Randes 27 des Geflechtes 13 zwei Teile 29 und 30 befestigt, die mit weiter vorne liegenden Gliedern der Rollenketten 1, 2 verbunden sind.
Im Betrieb wird das Geflecht 13 der Fördervorrichtung mit Gut, z. B. Steinen, beladen. Darauf wird es durch den Antrieb der Rollenketten 1,2 in der Richtung des Pfeiles A bewegt, worauf, sobald es die Kettenräder 3 erreicht hat. die Stelle 28 des Geflechtes nach unten zurückgezogen wird. Dadurch wird das im Geflecht vorhandene Gut in der Nähe der Kettenräder 3 hinausgestürzt. Bei der weiteren Bewegung des Geflechtes in der Richtung des Pfeiles A bewegt sich der geleerte Teil unterhalb des noch beladenen Teiles in entgegengesetzter Richtung, wobei auch die Seile 29 und 30 den leeren Teil des Geflechtes mitziehen, wodurch eine richtige Ausbiegung des Sturzteiles des Geflechtes gewährleistet wird. Nach dem Leeren des Geflechtes werden die Rollenketten 1 und 2 in der Richtung des Pfeiles B bewegt und die Fördervorrichtung in die Ausgangsstellung zurückgebracht.
Danach kann das Geflecht wieder aufgeladen werden.
Bei denjenigen Teilen der Förderorgane 1 und 2, an denen keine Glieder des Geflechtes 13 aufge- hängt sind, kann der Abstand der Rollen 31 voneinander grösser sein. Das Kettengeflecht nach der Erfin- dung kann ohne Schwierigkeiten für Belastungen von etwa 20 Tonnen per Meter ausgeführt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fördervorrichtung, bestehend aus mindestens zwei in Abstand voneinander angeordneten, im we- sentlichen parallelen, endlosen Förderorganen, die über mit einem Antrieb versehene Räder oder sonstige Führungen laufen und einem zwischen den Förderorganen befindlichen Geflecht zur Aufnahme des För- dergutes, dadurch gekennzeichnet, dass das Geflecht (7, 8, 9 ; 22,23, 24), das als schlaffes Geflecht ausgebildet ist, in an sich bekannter Weise an seinen Längsrändern aufgehängt ist und eine Breite aufweist, die wesentlich grösser als der Abstand der Förderorgane (1, 2) ist, so dass es kettenlinienförmig durchhängt.