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Vorrichtung und Verfahren zum Messen der Betoneinbringung beim Betonieren von Ortbetonpfählen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Messen der Betoneinbringung in den Pfahlschacht. beim Betonieren von Ortbetonpfählen sowie auf ein Messverfahren mittels einer solchen Vorrichtung.
Das einwandfreieausbetonieren vonpfahlschächten bei der Herstellung von Ortbetonpfählen erfordert genaue Kontrollmassnahmen beim Herausziehen des abgeteuften Ramm- oder Bohrrohres aus dem Boden.
Es besteht sonst die Gefahr, dass der Pfahl unterbrochen oder abgeschnürt wird, wenn beispielsweise der
Beton im Rohr stecken bleibt oder starkem Schwelldruck einzelner Bodenschichten ausgesetzt ist. Beim
Ziehen des Rohres muss daher die Betonfüllung ständig gemessen werden.
Dies geschieht üblicherweise durch eine Messstange oder durch ein Messlot. Eine Messstange ist bei tiefen Pfählen infolge ihrer Länge schwer zu handhaben, denn sie ragt im Anfangsstadium des Ziehens weit über das Rohr hinaus und erfordert eine Hantierung vom Rammgerüst bzw. einer Plattform am oberen Rohrende aus. Auch das Messlot muss von oben betätigt werden, u. zw. ganz besonders aufmerksam, damit das Lot tatsächlich auf der Betonoberfläche aufsitzt, ohne dass die Messleine, die von aussen nicht zu sehen ist, locker hängt.
Die vorbeschriebenen Messmethoden setzen voraus, dass das Rammrohr am oberen Ende während des Ziehens offen ist. Häufig sitzen aber Rammrohre so fest, dass sie nur wieder gezogen werden können, wenn gleichzeitig leichte Schläge mit dem Rammhammer die ruhende Reibung zwischen Rohr und Boden aus- schalten. Der Rammhammer bzw. die Schlaghaube decken dabei das obere Rohrende ab und verhindern eine Messung des Betonstandes durch Messstange oder Messlot. In solchen Fällen ist nur eine Überprüfung durch Unterbrechung des Ziehvorganges und Abheben des Rammhammers zwecks Einführung der Messstange bzw. des Messlotes möglich, eine nur unzulängliche und zeitraubende Massnahme.
Es ist auch schon ein Verfahren vorgeschlagen worden, bei welchem die mit einem Schwimmer verbundene Leine (Schnur) anRollen am oberen Ende des Rammgerüstet umgelenkt und zu einem Aufschreibgerät geführt wird, wobei eine zweite Leine mit dem Rammrohr verbunden ist. Durch dieses Gerät soll eine automatische Aufzeichnung der Füllung des Betonschachtes erfolgen. Die dazu notwendigen Spanngewichte, Federn und Seilzüge erfordern aber ein möglichst erschütterungsfreies Arbeiten, was beim Rammen nicht möglich ist. Durch die Verbindung des Schwimmers mit dem Schreibapparat wird die Aufzeichnung unterbrochen, wenn der Schwimmer an der Querverbügelung einer allfälligen Stahlbewehrung oder durch nachfolgendeBetonkrusten am Rohrinneren verklemmt wird. Ausserdem müssen bei jeder Nachfüllung von Beton die Schnüre neu eingestellt werden, was Zeit kostet.
Derartige empfindliche Geräte sind erfahrungsgemäss für den groben Baubetrieb an Rammgeräten zu kompliziert und daher nicht geeignet. Ausserdem setzt auch diese Messmethode voraus, dass das Rammrohr am oberen Ende während des Ziehens offen ist. Für die Messung des Betonflusses bei der Herstellung von Pfählen, bei welchen während des Ziehens auf das Rohr von oben geschlagen wird, ist sie daher überhaupt nicht anwendbar.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten Messmethoden zu vermeiden und erreicht dies bei einer Vorrichtung zum Messen der Betoneinbringung in den Pfahlschacht beim Betonieren von Ortbetonpfählen mit einem auf dem Beton aufsitzenden und einer Messleine verbundenenSchwimmer dadurch, dass die aus dem Rohrinneren kommende Leine am oberen Rohrende nach aussen umgelenkt, frei herabhängend nach unten geführt und mit einer Massteilung versehen ist.
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Durch die erfindungsgemäss e Vorrichtung wird mit einfachsten Mitteln eine einfache und doch genaue Messung der Betoneinbringung ermöglicht, weil in jeder Phase des Rohrziehens aus dem Mass, um welches das Rohr gezogen wurde, im Zusammenhang mit dem Absinken des Betonspiegels im Rohrinneren um eine Einheit der Messleine. auf den Querschnitt des ausbetonierten Pfahlabschnittes geschlossen werden kann.
Damit während desRohrziehens und Messens von oben auf das Rohr geschlagen werden kann, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung im Bereich des oberen Rohrendes eine Ausnehmung für die Messleine vorgesehen.
Die. erfindungsgemässe Vorrichtung erweist sich als besonders zweckmässig wenn nach dem Verfahren gemäss der Erfindung vorgegangen wird. derart, dass beim Ziehen des Rohres das Absinken der Betonfül- lung um eine dem Abstand zweier Messmarken der Leine entsprechende Höhe aussen am Grundrohr mit Hilfe eines Fixpunktes markiert wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind nachstehend an Hand der beispielsweise Ausführungsformen darstellendenzeichnungen näher erläutert. Es zeigen dieFig. l und 2 in Vorder- und Seitenansicht eine erfindungsgemässe Vorrichtung montiert auf einer Schlag-bzw. Ziehvorrichtung ; die Fig. 3 ein Aufsatzstück für einRamm- oder Bohrrohr ; die Fig. 4 das obere Ende eines Rohres oder Aufsatzstückes mit einer Rolle für die Messleine.
Nach den Fig. l und 2 ist über das obere Ende des Rammrohres a eine Messleine b geführt, die an ihrem im Rohr befindlichen Ende mit einem Schwimmer c sowie mit Messmarken e, z. B. im Abstand von jeweils einem Meter, versehen ist. Auf das Rohr a ist ein Aufsatzstück g gesetzt, das eine schlitzförmige Öffnung f zum Durchlass der Leine b besitzt. Mit i ist die Schlaghaube, mit k der Rammhammer und mit l das Rammgerüst bezeichnet. Erfindungsgemäss erfolgt die Messung des Betonverbrauches während des Rohrziehens, indem beispielsweise das Verschwinden je einer Messmarke e der Messleine b im Rohr a durch z. B. einen Kreidestrich n am Ramm-bzw. Bohrrohr bei einem Messanschlag m oder einer Marke der Messleine markiert'wird.
Diese Art Messung kann zum Unterschied von der bisher üblichen Messmethode mit Senkel oder Messlatte durch einen neben dem Rammgerüst stehenden Mann allein durchgeführt werden.
Wenn d = lichter Rohrdurchmesser
D = entstandener Pfahldurchmesser h = die Höhe des Pfahlabschnittes die beim Ziehen des Rohres entsteht, während der Betonspiegel o l m im Rohr abgesunken ist (Teilung der Messleine 1 m), ist, so ergibt sich
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DDieMasseinheit der Leine kann auch in einem bestimmten Verhältnis zum Rohr oder Pfahldurchmesser gewählt werden, oder die vorstehende Beziehung wird in Tabellen oder Linienblättern zusammengefasst, so dass aus der jeweiligen Rohrhebung sofort derDurchmesser des entstandenen Pfahlabschnittes abzulesen ist.
Auf diese Weise ist daher sofort erkennbar, ob ein Pfahl vom Aussendurchmesser des Ramm- oder Bohrrohres entsteht (starkeRammrohre haben Wandstärken von 2 cm und mehr) oder noch grösser, was beim Durchfahren weicher Bodenschichten vorkommt und auch durch entsprechende Höhe der Betonsäule im Rohr bewirkt werden kann, oder ob nur ein Pfahl von derStärke des inneren Rohrdurchmessers oder noch weniger entsteht, was wieder bei druckhaften Bodenschichten vorkommt, und schliesslich ob eine örtliche Pfahlunterbrechung zu entstehen droht, wenn überhaupt kein Beton ausfliesst.
Werden diese Einwirkungen auf den Pfahl rechtzeitig erkannt, was die erfindungsgemässe Messmethode ermöglicht, so kann man ihnen durch entsprechende Massnahmen (beispielsweise Höhe der Betonsäule im Rohr, Betonsistenz usw. ) entgegenwirken.
In Fig. 3 ist ein Aufsatzstück p dargestellt, das auf das obere Rohrende a gesetzt wird und eine knickfreie Umlenkung des Messseiles b ermöglicht.
Die Fig. 4 zeigt das obere Ende eines Rohres a oder Aufsatzstückes g mit schlitzförmiger Auslass- öffnung f und eventuell abnehmbarer Rolle r für das Messseil b.
Eigene Aufsatzstücke haben insbesondere den Vorteil, dass eine Schwächung des Rammrohres am oberen Ende durch einen Schlitz vermieden ist.
Das Aufsatzstück bietet gleichzeitig die Möglichkeit, in der verbreiterten oder einer weiteren Ausnehmung die Zuleitung für einen Tauchrüttler aufzunehmen, wodurch erforderlichenfalls auch bei der Herstellung von Rüttelbetonpfählen während des Ziehens Rammschläge möglich sind.
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Bohrrohre, die gewöhnlich aus einzelnen, meist mit Gewinde zusammengeschraubten Rohrschüssen bestehen, sind üblicherweise auch mit einem Schlagring ausgestattet, welcher beim Abteufen des Rohres jeweils am obersten Rohrende aufgeschraubt ist, damit beim Nachschlagen der RohredieGewindenicht beschädigt werden. Dieser Schlagring kann zweckmässigerweise auch an Stelle eines eigenen Aufsatzstückes eine Ausnehmung für das Messseil aufnehmen und so ein gleichzeitiges Messen und Schlagen ermöglichen. Bei Verwendung von Druckluft zur Betonverdichtung muss die Ausnehmung beispielsweise durch ein Flanschstück luftdicht verschlossen sein und eine glatte Messleine (eventuell aus Kunststoff) durch eine Stopfbüchse geführt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Messen der Betoneinbringung in den Pfahlschacht beim Betonieren von Ortbetonpfählen, mit einem auf dem Beton aufsitzenden und einer Messleine verbundenen Schwimmer, dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem Rohrinneren kommende Leine am oberen Rohrende nach aussen umgelenkt, frei herabhängend nach unten geführt und mit einer Massteilung versehen ist.