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Bandwebstuhl
Die Erfindung betrifft einen Bandwebstuhl jener Gattung, bei welchem der Schussfaden intermittie- rend jeweils vor dem Eintragen einer feststehenden Spule entnommen, mittels einer Eintragnadel in das
Fach eingetragen und auf der Fangseite durch einen Fangfaden abgebunden wird, wobei der Schussfaden nach der Spule durch eine Fadenbremse geführt ist.
Die Erfindung besteht darin, dass zwischen der lüft- baren Fadenbremse und der Eintragnadel im Wege des Schussfadens eine als umlaufender Kurbelzapfen ausgebildete Fadenausziehvorrichtung und eine Fadenausgleichsvorrichtung vorgesehen sind und die Be- tätigungseinrichtungen für die Fadenbremse und die Fadenausziehvorrichtung synchron laufen, wobei die
Fadenbremse erst nach Einsetzen des Ausziehens des Fadens gelüftet und am Ende dieses Vorganges wieder angezogen wird, wodurch die Ausziehvorrichtung bei angezogener Bremse stillgesetzt wird. Es wird da- durch erreicht, dass bei der von Schuss zu Schuss transportierten Fadenlänge dem augenblicklichen Bedarf
Rechnung getragen wird.
Vorteilhafterweise wird der Kurbelzapfen längs der Sehne eines Kreises mit dem Mittelpunkt in seiner
Drehachse verschiebbar angeordnet, was beispielsweise dadurch erfolgen kann, dass er an einem bezüglich der ihn drehenden Welle tangential gerichteten Arm angeordnet und nach dessen Länge verschiebbar ist.
Eine besonders zweckmässige Ausgestaltung der Fadenausgleichsvorrichtung besteht darin, dass in dem
Weg des Schussfadens zwischen dem Kurbelzapfen und der Eintragnadel ein bei einer Umdrehung des Fang- organes eine Schwingbewegung zwischen seinen beiden Endstellungen ausführender Schwinghebel mit einer Öse an seinem Ende vorgesehen ist, durch die der Schussfaden hindurchgeführt ist.
In der Zeichnung ist der Aufbau und die Funktionsweise des Erfindungsgegenstandes schematisch dar- gestellt, u. zw. zeigen die miteinander grundsätzlich übereinstimmenden Fig. 1 und 2 verschiedene Pha- sen des Arbeitsablaufes.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Bandwebstuhl an sich bekannter Bau- art, wie beispielsweise in der Schweizer Patentschrift Nr. 340202 beschrieben ist, welchem der Schussfaden 1 in das Fach 2 mittels einer Eintragnadel 3 in der Form einer Schlaufe (vgl. Fig. 2) eingetragen wird. An der Fangseite ist ein um eine Achse 4 rotierendes Fangorgan 5 angeordnet, welches eine Kerbe 6 (vgl. Fig. 2) aufweist, in die der eingetragene Schussfaden 1 eingelegt wird. Das Fangorgan 5 nimmt den Schussfaden 1 während einer Umdrehung mit, wodurch die Schussfadenschlaufe um eine innerhalb des Fangorgans 5 angeordnete Fangfadenspule (nicht dargestellt) gelegt wird. Der dabei auf der Fangseite abgebundene Schussfaden wird durch die zurückschwingende Eintragnadel 3 aus dem Fach 2 zurückgeholt und mit dem nicht dargestellten Rietkamm angeschlagen.
Bei dem hier beschriebenen Bandwebstuhl wird der von einer feststehenden Schussfadenspule 7 entnommene Schussfaden zunächst durch Fadenführungen 8 und 9, durch die Öse eines Fadenspanners 10 und anschliessend durch eine Fadenbremse 11 geführt, welche in nicht näher dargestellter Weise gelüftet bzw. geschlossen werden kann. Zu diesem Zwecke weist die Fadenbremse 11 eine bewegliche Bremsbacke 11' in der Form einer um eine Achse 12 schwenkbaren, federnden Zunge auf, welche gegen eine feststehende Bremsbacke 11"gedrückt bzw. von dieser abgehoben werden kann. Die Bewegung der beweglichen Bremsbacke 11'wird von der Hauptwelle des Bandwebstuhles in noch näher zu erläuternder Weise abgeleitet.
Nachdem der auf die Fadenbremse 11 folgende Schussfadenabschnitt eine rotierende Welle 13 sowie eine weitere Fadenführung 14 umschlingt, verläuft der Schussfaden durch die Öse 15 eines zwischen zwei Stellungen (vgl. Fig. 2) hin-und herschwingenden, ebenfalls von der Hauptwelle angetriebenen Ausgleichshebels 16, um anschliessend durch eine Fadenführung 17 und durch die Öse 18 der Eintragnadel 3 zu
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der Fachspitze zu gelangen. Die rotierende Welle 13 trägt einen tangential gerichteten, der Länge nach verstellbaren Kurbelarm 19, welcher mit einem umlaufenden und dabei am Schussfaden zwecks Auslen- kung desselben (vgl. Fig. 1) angreifenden Kurbelzapfen 20 ausgerüstet ist.
Wie aus der Zeichnung hervor- geht, wird durch Auslenken des Schussfadens eine bestimmte, der jeweiligen Entfernung des Kurbel- zapfens 20 von der Welle 13 entsprechende Fadenlänge von der Spule 7 abgezogen.
Für die nachfolgende Funktionsbeschreibung sei zunächst angenommen, dass die einzelnen Teile ihre in der Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellte Lage einnehmen. Die Fadenbremse 11 ist dabei noch geschlossen und die Eintragnadel 3 befindet sich im letzten Abschnitt ihres Weges beim Rückschwingen aus dem Fach. Durch die zurückschwingende Eintragnadel wird etwa in deren dargestellter Lage der aus dem Fach zurückgeholte Schussfaden 1 zunächst angespannt. Nun wird aber die Fadenbremse 11 geöffnet, so dass durch die Weiterbewegung der Nadel 3 bis zu deren strichpunktiert angedeuteter Totpunktlage von der Schussfadenspule 7 eine entsprechende Schussfadenlänge abgezogen wird.
Der in Richtung des Pfeiles P umlaufende Kurbelzapfen 20 hat in der Zwischenzeit, d. h. bis die Ein- tragnadel 3 in ihre Totpunktlage gelangt, den auf die Bremse folgenden Schussfadenabschnitt erreicht, so dass der Schussfaden ausgelenkt und das Abziehen des Schussfadens von der Spule 7 durch den Kurbelzapfen 20 fortgesetzt wird.
In der strichpunktiert angedeuteten Lage des Kurbelzapfens 20 gemäss Fig. 1 ist die Phase des Fadenvorschubes beendet und die Fadenbremse 11 wird geschlossen. Die Eintragnadel 3 schwingt durch das Fach, wobei die für das Eintragen des Schussfadens benötigte Fadenlänge von dem seine Umlaufbewegung fortsetzenden Kurbelzapfen 20 abgegeben wird. Die innere Totpunktlage der Eintragnadel mit der eingetragenen Schussfadenschlaufe ist in Fig. 2 dargestellt. Aus dieser Figur ist zugleich ersichtlich, dass der Kurbelzapfen 20 zu diesem Zeitpunkt bereits die Berührung mit dem zwischen der Welle 13 und der Fadenführung 14 verlaufenden Schussfadenabschnitt verloren hat. Damit ist das Ende des Eintragens des Schusses erreicht und der Schussfaden wird nun in der Kerbe 6 des Fangorgans 5 während einer Umdrehung desselben mitgenommen.
Die hiebei benötigte, in Fig. 2 bei 21 angedeutete Schussfadenüberlänge wird vom Ausgleichshebel 16 abgegeben, welcher gegen den Sinn des Uhrzeigers in seine strichpunktiert angedeutete Endlage verschwenkt wird. Durch Zurückschwenken des Ausgleichshebels 16, was bereits etwa nach einer halben Umdrehung des Fangorgans 5 einsetzt, wird die vorhergehend abgegebene Fadenlänge wieder zurückgezogen, so dass der um das Fangorgan und damit um die nicht dargestellte Fangfadenspule herumgetragene Schussfaden wieder die gleiche Lage wie zu Ende der Eintragsphase einnimmt. Nun beginnt die Eintragnadel aus dem Fach zurückzuschwingen, wobei-wie erwähnt-in der mit vollen Linien ausgezogenen Stellung der Eintragnadel gemäss Fig. 1 der nunmehr abgebundene Schussfaden angezogen und angeschlagen wird.
Damit ist ein Arbeitsspiel beendet, und mit dem Öffnen der Bremse 11 setzt wie- der-zunächst mit Hilfe der Eintragnadel 3 und alsdann mit Hilfe des Kurbelzapfens 20 - der Transport der für die Eintragung des nächsten Schusses benötigten Fadenlänge ein.
Durch die Aufteilung des Fadenvorschubes auf den letzten Abschnitt der Rückwärtsbewegung der Eintragnadel 3 und die Anordnung eines besonderen Fadentransporteurs namentlich des Kurbelzapfens 20 wird erreicht, dass bei der von Schuss zu Schuss transportierten Fadenlänge jeweils dem momentanen Bedarf Rechnung getragen wird. Dies ist notwendig, da beim Weben ein-und desselben Bandes die Länge des für
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werden solche Unterschiede durch die bekannte Erscheinung der steten Wanderung der Fachspitze verursacht.
Damit'beim Weben eines breiteren oder eines schmäleren Bandes mehr oder weniger Faden transportiert wird, kann der Kurbelzapfen, wie erwähnt, der Länge des Armes 19 nach verstellt werden. Die tangentiale Anordnung dieses Armes 19 ist nun in diesem Zusammenhang insofern von grosser Bedeutung, als dadurch nicht nur der wirksame Durchmesser des Kurbelzapfens, sondern der zeitliche Einsatz der Fadenabgabe verändert wird. Beim Weben eines schmäleren Bandes gibt beispielsweise der auf einem verkürzten Arm 19 umlaufende Kurbelzapfen 20 nicht nur weniger Faden ab, sondern es setzt-entsprechend der kleineren Bandbreite - die Abgabe des Fadens zu einem späteren Zeitpunkt ein.
Ergibt sich die Notwendigkeit eines grösseren Fadentransportes, dann könnte der Schussfaden gegebenenfalls zweimal um den Kurbelzapfen und die Welle gewickelt sein, wobei eine allzu grosse Verringerung des Kurbelarmes vermieden werden kann. Zu dem gleichen Zweck könnte man die Anzahl der Fadentransporteure erhöhen und beispielsweise zwei Kurbelzapfen verwenden.
Bei einem Bandwebstuhl der eingangs genannten Art, bei welchem jedoch beim Abbinden des Schussfadens die in Fig. 2 bei 21 dargestellte Fadenlänge nicht notwendig oder wesentlich kürzer ist, kann der Ausgleichshebel 16 einen kleineren Weg ausführen oder überhaupt wegbleiben. An Stelle dieses Aus-
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