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Karosserie für Motorfahrzeuge, insbesondere Autobusse
Die Erfindung ist eine Karosserie für Motorfahrzeuge, insbesondere für Autobusse. Die heutigen Ver- kehrsverhältnisse, besonders in den Städten, bringen es mit sich, dass an das Fassungsvermögen der Mo- torfahrzeuge des öffentlichen Verkehres immer grössere Anforderungen gestellt werden. Dabei darf aber aus verkehrstechnischen Gründen die Länge des starren Fahrzeugskastens ein bestimmtes Mass nicht über- schreiten. Zur Vergrösserung des Fassungsvermögens von Autobussen sind bisher zwei Vorschläge bekannt geworden. Der eine, in andern Ländern schon verschiedentlich verwirklichte Vorschlag, betrifft die so- genannten Stockwerkautobusse, bei welchen die Fahrgastsitze in zwei übereinanderliegenden Etagen an- geordnet sind.
Die Länge dieser Fahrzeuge entspricht zwar der der üblichen Autobusse, dagegen ist ihre
Höhe erheblich grösser, was sie in vielen Städten zufolge niedriger Unterführungen bzw. Brücken und Ober- leitungen sowie auf Bergstrecken unverwendbar macht ; vielerorts wird diese Lösung auch aus ästhetischen
Gründen abgelehnt. Die Kosten dieser Fahrzeuge sind im übrigen erheblich grösser als bei üblichen Auto- bussen. Der andere, in den letzten Jahren bekannt gewordene Vorschlag betrifft die Gelenkautobusse bzw.
Gelenk-Trolleybusse ; bei diesen Fahrzeugen ist an einen Triebwagen von an sich normaler Länge ein Anhänger angelenkt, dessen Fahrgastraum durch einen Balg mit dem Fahrgastraum des Triebfahrzeuges verbunden ist. Die fahrtechnische Handhabung dieser Fahrzeuge ist aber gegenüber jener von üblichen Autobussen erschwert, und die Anlage vieler heutiger Strassen in den Städten begrenzt die Verwendbarkeit dieser Fahrzeuge.
Man hat nun auch schon versucht, unter Beibehaltung der für Normalbusse üblichen Länge und der einetagigen Bauweise, durch geeignete Anordnung des Führersitzesso viel Platz zu gewinnen, dass das Fassungsvermögen eines solchen Fahrzeuges erheblich gesteigert wird, ohne dass Fahrgestell und Karosserie vollständig neu geschaffen werden müssen. So sind bereits Karosserien für Motorfahrzeuge, insbesondere Autobusse vorgeschlagen worden, bei denen der Vorderteil der Karosserie einen Kabinenaufbau besitzt, in welchem der Fahrersitz seitlich der Fahrzeuglängsmitte und gegenüber der Fahrgastplattform erhöht angeordnet ist.
Bei einer derartigen Anordnung des Fahrersitzes bzw. der Fahrerkabine ergeben sich nun gewisse Schwierigkeiten hinsichtlich der Sicht des Fahrers zufolge der erhöhten und einseitigen Lage des Fahrersitzes. Um nun auch diesem Übelstand soweit als möglich abzuhelfen, sieht die Erfindung gemäss ihrem Hauptkennzeichen vor, dass die vor dem Fahrersitz befindliche Führerstandsverglasung in von StrassenbahnMotorfahrzeugen her an sich bekannter Weise aus zur Horizontalen entgegengesetzt geneigten Scheiben besteht und über die Ebene der vorderen Stirnwand der Karosserie hinausragt, wobei die Scheiben auf der Höhe der Sitzfläche des Fahrersitzes winklig zusammenstossen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung liegt dabei vorteilhafterweise der am weitesten vorspringende Teil der Frontverglasung auf der Höhe des oberen Rahmenteils der Seitenwandverglasung der Karosserie.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Dabei zeigen : Fig. l in Seitenansicht den Vorderteil eines Autobusses, Fig. 2 in kleinerem Massstab eine Draufsicht zu Fig. 1 und Fig. 3 eine Frontansicht zu Fig. 2.
Die in der Zeichnung dargestellte Karosserie 1 des als Frontlenker ausgebildeten Autobusses besitzt in ihrem Vorderteil eine Ein-und Ausstiegöffnung 2 mit einwärtsklappender Flugelture. An den Seiten-
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wänden der Karosserie ist im Fahrgastraum je eine Sitzreihe 3 vorgesehen. Das Fahrzeug ist als Linkslen- ker ausgebildet. Am Vorderteil der Karosserie 1 ist ein Kabinenaufbau 4 vorgesehen, dessen Dach etwa über dem Dachteil 5 des Karosseriehauptteiles liegt und nach hinten stromlinienförmig in diesen übergeht.
Der als Fahrerkabine ausgebildete Aufbau 4 liegt mit seiner vorderen Oberkante annähernd senkrecht über der bis auf die Höhe der Seitenfenster 6 hochgeführten Frontwand 7 der Karosserie 1. Zwischen Frontwand
7 und vorderer Dachkante des Aufbaus 4 ist die Führerstandsverglasung vorgesehen, die durch zwei entgegengesetzt geneigte Scheiben- bzw. Scheibenpaare 8,8 und 9, 9 gebildet ist. Die Stossstelle der beiden Scheibenpaare liegt somit vor der Ebene der Frontwand 7. Die beiden winklig zueinander stehenden Scheiben 8 bzw. 9 jedes Scheibenpaares könnten auch durch eine Rundscheibe ersetzt sein. Ebenso könnte an Stelle der beiden Scheibenpaare 8, 9 eine nach vorn gewölbte verglaste Kuppel vorgesehen sein, Die Seitenteile des Kabinenaufbaues 4 sind sowohl im Bereich der Scheiben 8 als auch im Bereich der Scheiben 9 mit Seitenfenstern 10 bzw. 11 versehen.
Die Anordnung ist so getroffen, dass die Stossstelle der Scheibenpaare 8 und 9 auf der Höhe des oberen Rahmenteiles der Seitenfenster 6 des Hauptteiles der Karosserie 1 liegt. Annähernd auf gleicher Höhe liegt die Sitzfläche des im Aufbau 4 auf einem Einbaurahmen 12 angeordneten Fahrersitzes 13. Eine zum Fahrersitz 13 fuhrende Sprossenleiter 14 bildet eine Verlängerung der längs der Frontwand 7 im Bereich der Vorderkante der Einstiegsöffnung 2 verlaufenden Abschränkung 15. Zwischen dem Frontscheibenpaar 8 und dem im geeigneten Abstand davon angeordneten Fahrersitz 13 liegt in üblicher Anordnung das Lenkrad 16.
Durch die nachvornspringendenFrontscheiben8, 9kommt derFahrersitz 15 relativ weit nach vorn zu liegen. Die Augenhöhe des Fahrers ist in allen drei Figuren mit einem Kreuz angedeutet, wogegen die Sichtwinkel durch die Frontverglasung durch Pfeile a angedeutet sind. Aus der Zeichnung ist leicht ersichtlich, dass durch die gewählte Hochlage des Fahrersitzes und die beschriebene Verglasung des Frontteiles der Karosserie äusserst günstige Sichtwinkel erzielt werden. Der Fahrer sitzt gegenüber den auf der Plattform neben dem Fahrersitz stehenden Fahrgästen derart erhöht, dass er seitlich über diese hinweg schräg nach unten blicken kann (Fig. 3). Zufolge seines Hochsitzes ist der Fahrer ausserdem gegen Blendwirkung durch die Beleuchtung entgegenkommender Fahrzeuge geschützt.
PATENTANSPRÜCHE : l. Karosserie für Motorfahrzeuge, insbesondere Autobusse, bei welcher der Vorderteil der Karosserie einen Kabinenaufbau besitzt, in welchem der Fahrersitz seitlich der Fahrzeuglängsmitte und gegenüber der Fahrgastplattform erhöht angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die vor dem Fahrersitz (13) befindliche Führerstands verglasung (8, 9) in an sich bekannter Weise aus zur Horizontalen entgegengesetzt geneigten Scheiben (8 und 9) besteht und über die Ebene der vorderen Stirnwand (7) der Karosserie (1) hinausragt, wobei die Scheiben auf der Höhe der Sitzfläche des Fahrersitzes (13) winklig zusammensto- ssen.