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Verfahren zum Phosphatieren von Eisen-, Stahl- oder verzinkten Drähten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Oberflächenbehandlung von Eisen- oder Stahl- drähten bzw. verzinkten Drähten durch Phosphatieren. Dieses in der Industrie als Zieh-Bonder verfahren bekannte Verfahren erleichtert den Ziehvorgang ganz besonders und ergibt dadurch grosse Vorteile bei der
Verfeinerung hochgekohlter Stahldrähte. Aber auch beim Ziehen von Eisen- und Stahldrähten oder ver- zinkten Drähten ergeben sich grosse Vorteile, da bei der Anwendung dieses Verfahrens sehr starke Quer- schnittsverminderungen erzielt werden können. Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei der Anwendung dieses
Verfahrens dadurch, dass sich die Standzeit der Ziehwerkzeuge sehr wesentlich erhöht.
Es ist bisher üblich, die Drähte nach verschiedenen Reinigungsbädern in Bünden etwa bis 15 min in eine entsprechende Phosphatlösung zu tauchen und nach dem Spülen zu trocknen. Dieser bisher übliche
Vorgang, bei dem die aus den Reinigungsbädern auslaufenden Drähte vorerst gebunden und dann mittels Krananlagen in die Bäder getaucht werden müssen, ist jedoch nicht nur umständlich, sondern auch sehr zeitraubend. Der grösste Nachteil dieser Verfahrensschritte besteht aber darin, dass wegen dieses Vorganges der kontinuierliche Arbeitsgang unterbrochen wird.
Es sind zwar Beizanlagen bekannt, bei denen das zu beizende Gut spiralförmig auf einer Trommel aufgewickelt ist, die in der Beizflüssigkeit umläuft, jedoch bedingen diese Anlagen einen sehr grossen Verbrauch der an sich sehr teuren Beizflüssigkeit.
Um das zu behandelnde Gut nur in dem unbedingt nötigen Ausmass mit der Badflüssigkeit in Berührung zu bringen, wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, den Draht in benetzte Rillen eines ausserhalb der Wanne liegenden Abschnittes einer am Umfang von der Badflüssigkeit bespülten, allseitig geschossenen Trommel einzulegen und mit Badflüssigkeit zu übergiessen, die an den Rillenstegen angeordnete Näpfchen hochschöpfen.
Der Gegenstand des Verfahrens gemäss der Erfindung wird an einer in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens erläutert. Die Fig. 1 zeigt die Förderwalze gemäss der Erfindung im Querschnitt und Fig. 2 die gleiche Walze in Ansicht.
Die Walze 1 ist mit Rillen oder Führungsnuten versehen, die die aus den Reinigungsbädern bzw. dem Verzinkungsbad kommenden Drähte 2 aufnehmen. An den Stegen 6 zwischen den Führungsrillen 5 zur Aufnahme der Drähte sind in Abständen voneinander, u. zw. im dargestellten Fall an jeder Führungsrille, rund um den ganzen Walzenumfang acht Näpfchen 3 angeordnet. Unter der Walze befindet sich eine Wanne 4, in der sich die Phosphatierungsflüssigkeit befindet. In die Flüssigkeit der Wanne taucht die Walze mit einem Teil ihres Umfanges so weit ein, dass gerade noch der Rillengrund von den Rillen der Trommel benetzt wird.
Der Arbeitsvorgang zum Phosphatieren der Drähte ist etwa folgender. Die von der Walze durch die Vorbehandlungsbäder warm hochgezogenen Drähte werden über die Walze 1 in den einzelnen Rillen geführt und mit dem Umlauf der Walze in ihrer Richtung um etwa 1800 umgelenkt zu einem zweckmässig unter dieser Walze befindlichen Behälter geleitet, der die Kühl- und Nachbehandlungsflüssigkeit enthält.
Die Walze 1 taucht mit einem Umfangsteil in die Phosphatierungslösung der Wanne 4 ein und wird im Verlauf ihrer Bewegung von dieser Lösung rund um ihren Umfang benetzt. Mit dieser Walzenbewegung gelangen auch die Näpfchen 3 an den Stegen der Walze in diese Lösungen und schöpfen einen kleinen Teil der Lösung aus dem Behälter.
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Die von der Walze allmählich hochgezogenen Drähte legen sich in die mit der Flüssigkeit benetzten Rillen und kommen dadurch an ihren Auflageflächen mit Phosphatierungslösung in Berührung. Mit der Umdrehung der Walze steigen auch die Näpfchen am Walzenumfang hoch und giessen, entsprechend ihrer Neigung, die hochgeschöpfte Lösung über den freien Umfangsteil der in den Rillen liegenden Drähte, so dass diese nicht nur an ihrer Auflagefläche, sondern auch an den freien Umfangsflächen mit der Phosphatierungslösung in Berührung kommen. Anschliessend gelangen die Drähte im Zuge der Walzenbewegung in das Nachspülbecken und können einem Trockenvorgang zugeführt werden.
Es hat sich gezeigt, dass die kurze Zeit der Einwirkung der Phosphatlösung auf die Drahtoberfläche während des kontinuierlichen Fördervorganges hinreicht, um die gewünschte zieherleichternde Wirkung durch die Phosphatierung zu erreichen. Für die Arbeitstemperatur und die Konzentration der Phosphatierungsbadlösung können die bisher üblichen Werte beibehalten werden. Eine zusätzliche Vorrichtung zur
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entfallen, da der dem Bad zugeführte Draht während des Durchlaufens der Vorbehandlungsbäder die erforderliche Temperatur erhält.
Durch diese erfindungsgemässe Anordnung ist es möglich, die Drähte kontinuierlich durch die Reinigungs-und Vorbehandlungsbäder und durch das Phosphatierungsbad zu führen.
Der besondere Vorteil der Vorrichtung gemäss der Erfindung ist darin gelegen, dass der Verbrauch an Phosphatierungslösung überaus gering ist.