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OSTERREICHISCHES PATENTAMT f Ausgegeben am 30. Dezember 1963
RHEINMETALL G. M. B. H.
IN DÜSSELDORF (DEUTSCHLAND)
Pendellafette, insbesondere für automatische Feuerwaffen
Angemeldet am 18. Juni 1962 (A 4877/62) ; Priorität der Anmeldung in Deutschland vom 5. Juli 1961 beansprucht.
Beginn der Patentdauer : 15. April 1963.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Pendellafette, insbesondere für automatische Feuerwaffen, mit einem zur Aufnahme der Waffe dienenden Tragelement, das über durch eine Feder in Ruhelage gehaltene
Lenkerpaare mit der Wiege gekoppelt ist und um diese Ruhelage in Richtung des Waffenlaufes pendeln kann.
5 Lafetten dieser Art sind bekannt, u. zw. als Rückstossdämpfvorrichtungen, bei denen zwischen der
Waffe und dem Untergestell parallel zueinander stehende Lenkerpaare angeordnet sind, so dass ein par- allelogrammartiges Gelenkviereck entsteht, das der Waffe rückläufige Bewegungen gestattet. Als Dämp- fungsmittel für den Rückstoss greifen dabei an jedem Lenker der einzelnen Lenkerpaare Federelemente an,
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hoch, und bei einem Nachlassen oder Ausfallen einer Einzelfeder besteht die Gefahr, dass durch die dann ungleich angreifenden Federkräfte das ganze Gelenkviereck verwunden und verklemmt wird.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, die Gelenkbolzen in Kautschukringen zu lagern, die bei einem
Auspendeln der Lenker durch ihre elastische Verformung die erforderlichen Rückstellkräfte aufbringen sol- 15 len. Es zeigte sich aber, dass solche Kautschukringe bei der grossen Beanspruchung durch automatische
Feuerwaffen einen sehr starken und schnellen Verschleiss aufweisen bzw. die erforderlichen Rückstellkräf- te nicht aufbringen können.
Zweck der Erfindung ist es nun, diese Nachteile der bekannten Vorrichtungen auszuschalten und eine
Pendellafette zu schaffen, bei der die den Rückstoss der Waffe dämpfenden Federelemente in fertigungs- 20 technisch sehr einfacher Weise ausgebildet sind und dabei ein Höchstmass an Funktionssicherheit aufwei- sen. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass jedem Lenkerpaar eine Drehstabfeder zugeordnet ist, die die in der Wiege gelagerten, mit einem radialen Schlitz versehenen Gelenkzapfen eines Lenker- paares durchgreift und mit abgewinkelten Enden in radialen Schlitzen einerseits am Gelenkzapfenlager der
Wiege und anderseits am gegenüberliegenden Gelenkzapfen des betreffenden Lenkerpaares abgestützt ist.
25 Auf diese Weise wird eine Lagerung der Drehstabfedern geschaffen, die nahezu keine zusätzlichen Teile erfordert. Verschmutzungen durch Sand, Eisbildung od. dgl. bleiben ohne Einfluss auf die Funktion, wo- durch die Gefahr des Blockierens des Schlittenrücklaufes, die z. B. vor allem bei offenliegenden Schrau- benfedern gegeben ist, ausgeschaltet wird. Die Störanfälligkeit gegenüber äusseren Einflüssen, z. B. Be- schädigungen durch Schlag oder Stoss, sowie gegenüber kleineren Geschosssplittern, ist recht gering.
30 Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung trägt der das abgewinkelte Drehstabende ab- stützende Gelenkzapfen einen mit einer radialen Nut versehenen und mit einem Stift fest aufgebrachten
Stellring.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung des in der Zeichnung darge- stellten Ausführungsbeispieles. Dabei zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemässe Pendellafette mit einem Trag- 35 element zur Befestigung einer nicht dargestellten automatischenFeuerwaffe schematisch in Seitenansicht und Fig. 2 einen Schnitt durch ein Lenkerpaar längs der Linie A-A in Fig. 1.
Die Pendellafette besteht aus einer Unterlauflafette 1, einer Wiege 2 und dem zur Waffenaufnahme
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Wiege 2, dem Tragelement 3 und dem vorderen und hinteren Lenkerpaar 4, 4'bzw. 5, 5'. Zwischen Un- terlafette 1 und der Wiege 2 sind dabei Vorrichtungen 6 zum Einstellen der Höhen- und Seitenrichtung angeordnet.
Die Lenker eines Lenkerpaares, z. B. 4,4', sind-wie Fig. 2 zeigt-in ihrem unteren Teil mit ge-
5 schlitzen Gelenkzapfen 7, 7'versehen, mit denen sie in Lagerhülsen 9, 9'der Wiege 2 gelagert sind.
Erfindungsgemäss ist nun jeweils innerhalb der koaxialen Schlitze 8, 8'der Gelenkzapfen 7, 7'eines Len- kerpaares 4, 4'eine Drehstabfeder 12 angeordnet, deren beiderseitige Enden 13, 13'rechtwinkelig um- gebogen sind. Das eine Ende 13 ist dabei unmittelbar gegen die Wiege 2, u. zw. in einer Aussparung 10 der Lagerhülse 9, und das andere Ende 13'gegen den Lenker 4', u. zw. in einer Aussparung 10'des Stell- 10 ringes 11 abgestützt.
Hiedurch wird erreicht, dass bei einem Schwenken der Lenker 4, 4'um die Gelenk- zapfen 7, 7' dieDrehstabfeder 12 auf Torsion beansprucht wird und die gewünschte Rückstellkraft erzeugt.
An den inneren Eckpunkten der abgewinkelten, eingebauten Drehstabfeder 12 sind-wie die Zeichnung zeigt-noch zwei Querstifte 14, 14'angeordnet, die ein Verschieben der Drehstabfeder 12 senkrecht zur
Federachse verhindern bzw. den Stellring 11 mit dem Gelenkzapfen 7'starr verbinden.
15 Im Tragelement 3 der Pendellafette sind die Lenker 4, 4'über einen gemeinsamen Gelenkbolzen 15 gelagert. Mit 16 ist in der Zeichnung noch die Waffenachse und mit 17 die Schussrichtung bezeichnet.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie erstreckt sich auch auf eine sinngemässe Anwendung des dadurch verkörperten Prinzips
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PATENTANSPRÜCHE : 20 1. Pendellafette, insbesondere für automatische Feuerwaffen, mit einem zur Aufnahme der Waffe dienenden Tragelement, das über durch eine Feder in Ruhelage gehaltene Lenkerpaare mit der Wiege ge- koppelt ist und um diese Ruhelage in Richtung des Waffenlaufes pendeln kann, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Lenkerpaar (4, 4'bzw. 5, 5') eine Drehstabfeder zugeordnet ist, die die in der Wiege (2) ge- lagerten, mit radialen Schlitzen (8, 8') versehenen Gelenkzapfen (7,7') eines Lenkerpaares (4, 4'oder 25 5, 5') durchgreift und mit abgewinkelten Enden (13, 13')
in radialen Schlitzen einerseits am Gelenkzap- fenlager der Wiege (2) und anderseits am gegenüberliegenden Gelenkzapfen (7') des betreffenden Lenker- paares (z. B. 4,4') abgestützt ist.