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Durch Polymerisation härtbare Polyesterharzmassen
Es ist bekannt, aus Mischungen, die a) ungesättigte harzartige Polyester und b) monomere, polymerisierbare Verbindungen enthalten, sowohl mit als auch ohne Zusatz von Füll- bzw. Faserstoffen Formkörper herzustellen. An die Oberflächen solcher Formkörper werden oft spezielle Anforderungen gestellt.
So ist in vielen Fällen eine glatte, feste Oberfläche erwünscht, die nicht nur flexibel, d. h. möglichst zäh und dehnbar, sondern auch gegen Lösungsmittel sehr widerstandsfähig ist. Insbesondere die Oberflä-
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Wellplatten für Dächer und Wände, Bootskörper, Karosserieteile von Verkehrsmitteln, Behälter und Rohre, sollen geschlossen und dabei nicht nur unempfindlich gegen Schlag und Stoss, sondem auch gegen chemische Agenzien, z. B. Wasser oder Atmosphärilien, sein, weil beim Zutagetreten der Glasfasern an die Oberfläche vorzeitige Erosion und Korrosion der Körper erfolgt, bedingt durch kapillare und chemische Effekte längs der Glasfasern.
Man hat deshalb schon auf Artikel aus glasfaserverstärkten ungesättigten Polyesterharzmassen vor, während oder nach ihrer Härtung oberflächlich spezielle, sogenannte Geloder Feinschichten aufgebracht und hiezu glasfaserfreie Polyesterharzmassen verwendet, die so gewählt sind, dass Oberflächen erhalten werden, die in möglichst hohem Masse den bereits erwähnten Forderungen gerecht werden. Für diesen Oberflächenschutz hat man bisher Mischungen von ungesättigten Polyesterharzmassen, die für sich allein harte Polymerisationsprodukte liefern, mit solchen, die, für sich allein polymerisiert, flexible Produkte ergeben, eingesetzt. Die Mitverwendung der flexibel machenden Komponente führt jedoch dazu, dass die Oberfläche empfindlich gegen Lösungsmittel wird. Diese Eigenschaft kann sich schon bei der Herstellung der Formkörper nachteilig auswirken.
So kann man z. B. noch nicht völlig gehärtete, glasfaserverstärkte Polyesterartikel nicht mit folienartigen Überzügen aus den genannten, schützend wirkenden Polyesterharzmischungen beschichten, da der Styrolgehalt in den Formkörpern quellend auf die Folie wirkt, wodurch diese sich von den Rändern her aufrollt und von der Oberfläche ablöst. Anderseits ist die mangelnde Lösungsmittelbeständigkeit der fertigen Formkörper nicht nur nachteilig, wenn sie bei ihrer Verwendung mit Lösungsmitteln in Berührung kommen, sondern auch bei Reparaturen, weiteren Beschichtungen oder Anstrichen. So kann man z.
B. auf die erwähnten, schützend wirkenden Oberflächenschichten keine weiteren Polyesterharzschichten, etwa Lacke, aufbringen, ohne dass das in dem Harz enthaltene Styrol eine Quellung bewirkt, wodurch die Oberflächenschichte Runzeln wirft und sich oftmals sogar vom Formkörper abhebt.
Es wurde nun gefunden, dass durch Polymerisation härtbare Polyesterharzmassen auf der Grundlage von Mischungen, die a) einen ungesättigten harzartigen Polyester und b) eine monomere polymerisierbare Verbindung enthalten, zur Herstellung von lösungsmittelbeständigen und flexiblen Produkten, insbesondere auch von Beschichtungen auf glasfaserverstärkten Formkörpern besonders gut geeignet sind, wenn sie als weitere Komponente c) einen sauren Ester einer a, ss-äthylenisch ungesättigten Dicarbonsäure mit einem oxalkylierten aliphatischen Alkohol enthalten.
Als et, ss-äthylenisch ungesättigte Dicarbonsäuren, von denen sich die sauren Ester c) einerseits ablei- : en, sind z. B. geeignet : Fumarsäure, Itaconsäure, Mesaconsäure, Citraconsäure und insbesondere Ma- leinsäure bzw. die Anhydride dieser Säuren.
Als oxalkylierte aliphatische Alkohole, von denen sich die sauren Ester c) anderseits ableiten, sind
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ganz besonders geeignet die Oxalkylierungsprodukte von drei-und höherwertigen Alkoholen, z. B. des
Glycerins, Trimethylolpropans, Pentaerythrits, Sorbits und ähnlicher Polyalkohole. Oxalkylierungspro- dukte von aliphatischen Dialkoholen, wie z. B. des Äthylenglykols, der isomeren Propandiole, Butandiol,
Pentandiol und des Butendiols- (l, 4), sind ebenfalls brauchbar. Oxalkylierungsprodukte einbasischer, alii phatischer Alkohole sind zwar zu verwenden, aber nicht so gut geeignet wie die entsprechenden Derivate der höherwertigen Alkohole. Die Verwendung von Oxalkylierungsprodukten drei-und höherwertiger Alko- hole ist am zweckmässigsten.
Unter Oxalkylierungsprodukten von Alkoholen werden hier solche Produkte verstanden, wie sie z. B. auf übliche Weise durch Umsetzung von Alkoholen mit Epoxyden, etwa Äthy- lenoxyd, Propylenoxyd, den isomeren Butylenoxyden, Epichlorhydrin, Styroloxyd, erhalten werden kön- nen. Bekanntlich bilden sich hiebei nach dem Schema
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Glasfasermatten aufgelegt. Die Zeit zwischen dem Auflegen der Folie und dem Ablösen und beginnenden Aufrollen ihrer Ränder von der Unterlage wurde als Lösungsmittelbeständigkeit gemessen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Durch Polymerisation härtbare Polyesterharzmassen auf der Grundlage von Mischungen, die a) einen ungesättigten harzartigen Polyester und b) eine monomere polymerisierbare Verbindung enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass sie als weitere Komponente c) einen sauren Ester einer a, ss-äthylenisch ungesättigten Dicarbonsäure mit einem oxalkylierten aliphatischen Alkohol enthalten.