DE2251469C3 - Hochreaktive, durch UV-Licht härtbare Harzmassen, die Acrylamidmethyloläther enthalten - Google Patents
Hochreaktive, durch UV-Licht härtbare Harzmassen, die Acrylamidmethyloläther enthaltenInfo
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Description
Überzugsmassen, die ungesättigte Polyester auf Basis «,^-ungesättigter Dicarbonsäuren und anpolymerisierbare
Monomere sowie Photoinitiatoren enthalten, können bekanntlich durch Einwirkung von UV-Licht
gehärtet werden. In der Praxis werden aus ihnen hergestellte Formulierungen in Schichten bis zu etwa
1 mm auf Hölzer oder andere Unterlagen aufgetragen und durch Vorbeiführen an geeigneten UV-Lichtquellen
in wenigen Minuten gehärtet. Derartige Systeme sind beispielsweise in der DT-AS 16 94 149 beschriebe!/. Der
inhibierende Einfluß des Luftsauerstoffs kann einmal durch Zusatz geringer Mengen an Paraffin zur
Lackformulierung ausgeschaltet werden, das beim Härtevorgang als dünne abschließende Schicht an der
Oberfläche ausschwimmt. Zum anderen trocknen auch solche in Styrol gelöste Polyester bei der Härtung
mittels UV-Licht klebfrei aus, die durch einen Gehalt an bestimmten Äthergruppierungen dem inhibierenden
Einfluß des Luftsauerstoffs nicht mehr unterliegen. Solche Systeme härten in der praxisüblichen Bestrahlungszeit
zu hochglänzenden Überzügen aus, ohne daß ein mattierender Paraffinfilm durch Schleifen entfernt
werden müßte. Lösungen von Polyestern dieser Art werden ebenfalls in der DT-AS 16 49 149 und in der
Patentanmeldung P 21 13 998.0 (Le A 13 643) beschrieben.
Wie bereits erwähnt, finden UV-lichthärtende Gemische
aus <x,/?-ungesättigten Dicarbonsäuren und mehrfunktionellen
Alkoholen hergestellte Polyester in Abmischungen mit Styrol breite Anwendung zur
Beschichtung von Hölzern und anderen bei der Möbellackierung üblichen Materialien. Die in den
angewendeten Formulierungen eingesetzten Bindemittel und die verfügbaren Lichtquellen bedingen Härtezeiten
von 0,5 — 2,0 Minuten.
Eine Beschleunigung dieses Trockenprozesses durch eine Erhöhung der Reaktivität der UV-Licht-härtenden
Harzmassen ist durcheus wünschenswert, da die
Taktzeiten in der Holz- und Möbelindustrie weiter verkürzt werden könnten. Eine größere Trocknungsgeschwindigkeit
UV-Licht-härtender Systeme würde aber auch vielfältige neue Einsatzgebiete erschließen, so
beispielsweise die Beschichtung von Druckerzeugnissen oder die Verwendung als Bindemittel für UV-Licht-härtende
Druckfarben. Bei diesen Einsatzgebieten, bedingt durch die hohe Geschwindigkeit der modernen
ίο Druckmaschinen, muß die Aushärtung in wenigen
Sekunden erfolgt sein.
Gegenstand von Untersuchungen war es daher, UV-Licht-härtende Systeme zu entwickeln, die in
wesentlich kürzerer Zeit ohne Inhibierung durch Luftsauerstoff aushärten.
In der Vergangenheit hat es nicht an Versuchen gefehlt, derartige Harzsysteme zu entwickeln. Beispielsweise
sind in der DT-OS 15 71 921 und in der DT-OS 16 94 930 Bindemittel beschrieben, die zur Herstellung
UV-Licht-härtender Druckfarben eingesetzt werden können. Zur Verwendung als Bindemittel für Lacke, die
in dickerer Schicht aufgetragen und in der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit zu praxisgerechten
Überzügen gehärtet werden können, sind diese Systeme nicht geeignet. Die damit herstellbaren Filme sind in
Schichten von mehr als wenigen μπι nur von gelartiger Beschaffenheit und genügen häufig nicht einmal den
Praxisanforderungen an Scheuerfestigkeit, die man an Druckfarben stellen muß.
Überraschend wurde nun gefunden, daß Mischungen aus bestimmten ungesättigten Polyestern mit Allyl- oder
Methallyläthern des N-Methylolacrylamids oder -methacrylamids
sowie Photoinitiatoren UV-Licht-härtende Überzugsmassen ergeben, die in wenigen Sekunden zu
festen, klebfreien Überzügen aushärten, wenn sie mit UV-Licht bestrahlt werden, wie es beispielsweise durch
die praxisüblichen Quecksilberhochdrucklampen geliefert wird.
Die DT-OS 18 07 893 betrifft photopolymerisierbare Formmassen enthaltend
(A) einen ungesättigten Polyester,
(B) Acrylsäure und
(C) einen Photoinitiator.
Die Formmassen können als vierte Komponente bis zu 75 Gew.-°/o der Acrylsäure (Meth-)Acrylsäureamid,
N-Alkylol(meth-)acrylsäureamide oder deren Alkyläther
enthalten. Werden mehr als 75 Gew.-% der Acrylsäure durch die Amidverbindungen ersetzt, geht
die Verträglichkeit mit den ungesättigten Polyestern
so und der Acrylsäure verloren, die Photopolymerisation
ist gehemmt und es werden Formkörper mit wesentlich geringerer Zugfestigkeit erhalten (Seite 9, Absatz 1, Z.
1 — 7 von unten). Weiterhin können zur Verbesserung von Durchsichtigkeit, Wasserbeständigkeit und Bieg-
ss samkeit der herzustellenden Formkörper weitere Anteile der Acrylsäure durch Vinyl- oder Vinylidengruppen
enthaltende Verbindungen, vorzugsweise Styrol und Diallylphthalat, und durch Acrylsäureester
ersetzt werden (Seite 9, Absatz 2 — Seite 10, Absatz 1;
Seite 10, Mitte—Seite M). Lufttrocknende, d.h. j3,)»-äthylenisch ungesättigte Äthergruppen enthaltende,
Polyester werden in dieser Druckschrift nicht erwähnt.
Da nun einerseits die Lufttrocknung ungesättigter Polyesterharze nicht etwa durch copolymerisierbare
(15 Monomere, die ^,y-äthylenisch ungesättigte Äthergruppen
tragen, sondern lediglich durch Polyester, die solche Äthergruppen enthalten, bewirkt werden kann, andererseits
erfahrungsgemäß bei lufttrocknenden Polyestern
durch Abmischung mit copolymerisierbaren Monomeren, die keine ß.y-äthylenisch ungesättigten Äthergruppen
tragen (wie z. B. Styrol), die Lufttrocknung durch eine Art Verdünnungseffekt verschlechtert wird, hätte
man logischerweise erwarten müssen, daß auch durch ß.y-äthylenisch ungesättigte Äthergruppen-haliige Monomere
die Lufttrocknungseigenschaften der Polyesterharze nachteilig beeinflußt werden. Überraschenderweise
trat dieser vom Durchschnittsfachmann zu erwartende Fall nicht ein; vielmehr wurde unerwartet
gefunden, daß die Verwendung der erfindungsgemäß zuzusetzenden ungesättigten Äther als Vernetzungsmittel
in Kombination mit /ty-äthylenisch ungesättigte
Äthergruppierungen tragenden Polyestern keinerlei Einbuße der Lufttrocknungseigenschaften bewirkt.
Gegenstand der Erfindung sind demnach durch UV-Licht härtbare Harzmassen aus
(A) 10—90 Gewichtsprozent eines Polyesters mi' einem Gehalt an ajS-äthylenisch ungesättigten
Dicarbonsäureresten und an /?,)>-äthylenisch ungesättigten
Äthergruppierungen,
(B) 90—10 Gewichtsprozent eines Allyl- oder Methallyläthers des N-Methylolacrylamids oder -methacrylamids
und
(C) 0,3—10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Summe der Komponenten A+ B, eines Photoinitiators,
vorzugsweise aus der Klasse der halogenalkylierten Benzophenone, sowie gegebenenfalls
(D) einer oder mehreren weiteren damit verträglichen Harzkomponenten und/oder weiteren üblichen
Zusätzen.
Ferner ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung solcher Massen zur Herstellung von Überzügen,
Druckfarben und Spachtelmassen.
Ungesättigte Polyester im Sinne der Erfindung sind Kondensate, die aus <x,j9-äthylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, und mono- und/oder bifunktionellen Hydroxyverbindungen,
die eine oder mehrere jS.y-äthylenisch
ungesättigte Äthergruppierungen im Molekül enthalten, beispielsweise Triniethylolpropanmono- und/oder -diallyläther,
Glycerinmono- und/oder -diallyläther, Pentaerythritmono-,
-di- oder -triallyläther, aufgebaut sind. Der Dicarbonsäureanteil der erfindungsgemäß eingesetzten
Kondensate kann bis zu 50 Molprozent aus den üblichen in der Polyesterchemie gebräuchlichen gesättigten
aliphatischen, cycloaliphatischen und/oder aromatisch ungesättigten Dicarbonsäure gebildet werden.
Geeignet sind hier beispielsweise Phthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, Tetrahydrophthalsäure,
Hexahydrophthalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Norbornendicarbonsäure,
Hexachlornorbornendicarbonsäure. Ferner können alle gebräuchlichen polyfunktionellen Alkenole, wie Äthylenglykol,
Propandiol-1,2 und -1,3, Butandiol-1,2 und -1,4,
Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Neopentylglykol, Cyclohexandiol-1,2, 2,2-Bis-(p-hydroxycyclohexylpropan),
l^-Bismethylolcyclohexan, mitverwendet
werden. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Mitverwendung von Ätherglykolen, wie Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, sowie den Monoalkyläthern dieser Glykole in Mengen von 0 bis 70
Mol-%, bezogen auf die eingesetzten Hydroxykomponenten.
Die im vorangegangenen beschriebenen Polyester können hergestellt werden nach den üblichen Verfahren
der Schmelzkondensation oder azeotropen Veresterune.
wobei bei dem letzteren Verfahren die hierzu gebräuchlichen, dem Fachmann bekannten Katalysatoren
eingesetzt werden können. Von Fall zu Fall kann es angezeigt sein, bei der Herstellung der Polyester
Polymerisationsinhibitoren, wie Hydrochinon, Benzo-
chinon, 3-Methylbrenzkatechin. oder Metallverbindungen
in praxisüblichen Mengen von 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent mitzuverwenden. Die Molekulargewichte
der Polyester liegen im allgemeinen zwischen 300 und 4000, vorzugsweise zwischen 500 und 2000.
Allyl- und/oder Methallyläther des N-Methylolacrylamids und/oder N-Methylolmethacryiamids, die in den
erfindungsgemäßen UV-lichthärtenden Massen eingesetzt werden können, sind Verbindungen der allgemeinen
Formel
O
CH2=C-C-NH-CH2-OR2
R1
R1
worin R1 = H, CH3; R2 = Allyl oder Methallyl sein kann.
Diese Verbindungen sind nach bekannten Verfahren leicht zugänglich. Beispielsweise können sie gemäß
DT-AS 10 02 326 aus N-Methylolacrylamid oder -methacrylamid
und dem gewünschten Alkohol durch Umsetzung in Gegenwart saurer Katalysatoren erhalten
werden oder wie in der DT-AS 12 81438 beschrieben, durch direkte Umsetzung von Paraformaldehyd
und Acryl- oder Methacrylamid mit einem Alkohol, ebenfalls in Gegenwart eines sauren Katalysators.
Diese Vinylmonomere zeichnen sich neben einer hohen Reaktivität durch eine äußerst geringe Flüchtigkeit
aus. Dies führt dazu, daß die erfindungsgemäßen Massen geruchlos sind und auch beim langen Verweilen
auf Auftragswalzen keinerlei Neigung zum Eindicken zeigen.
Geeignete Photoinitiatoren, die in den UV-Licht-härtenden Harzmassen verwendet werden können, sind
Benzoin und seine Derivate, beispielsweise gemäß den DT-OS 17 69 168, 17 69 853, 17 69 854, 18 04 297,
18 07 301, 19 19 678 und der DT-AS 16 94 149. Aber auch Phenacylchlorid, Phenacylbromid, Desylchlorid,
(a-Chlor-Ä-phenylacetophenon) und andere halogenhaltige
Photoinitiatoren sind verwendbar.
Bevorzugte Photoinitiatoren im Sinne der Erfindung sind halogenmethylierte Benzophenone der allgemeinen
Formel
Vr,
worin
Ri CH2-X;CH-X2;CX3;
R2 H;CH3;CH2-X;CH-X2;CX3und
X Chlor, Brom, Jod
bedeutet.
(,0 Solche Verbindungen sind in der DT-OS 19 49010
beschrieben. Auch Gemische der dort beanspruchten Verbindungen können Verwendung finden.
Die erfindungsgemäßen UV-Licht-härtenden Harzmassen zeichnen sich durch eine überraschend hohe
f>5 Reaktivität bei der Aushärtung unter den praxisüblichen
Quecksilberhochdrucklampen aus. Die mit ihnen herstellbaren Überzüge haben auch in dickeren Schichten
die für Lacke erforderlichen guten mechanischen
Eigenschaften. Als Bindemittel fur UV-Licht-härtende Druckfarben zeichnen sie sich durch eine gute
Scheuerfestigkeit schon unmittelbar nach dem Härtevorgang aus.
Die Harzmassen können je nach den Erfordernissen des Anwendungszwecks Zusätze enthalten. Beispielsweise
können die üblichen Füllstoffe, wie Kieselsäure, Talkum, Kreide, Leicht- und Schwerspat, eingesetzt
werden, ohne die Photoreaktion zu behindern. Soll eine Anwendung als Bindemittel für UV-Licht-härtende
Druckfarben erfolgen, so können die hier üblichen Pigmente, wie organische Pigmente der Azoreihe (s.
Ulimanns Enzyklopädie der techn. Chemie, Bd. 13, Seite
809); Anthachinonfarbstoffe (s. Ulimanns Enzyklopädie der techn. Chemie, Bd. 13, 1952, Seite 693) und
Chinacridon-Pigmente, anorganische Pigmente, wie Titandioxid, Eisen-, Cadmium-, Chrom- und Zinkpigmente,
sowie Ruß in den praxisüblichen Mengen eingesetzt werden.
UV-Absorber, weitere Stabilisatoren, organische Peroxide können, wenn es der Anwendungszweck
erfordert, mitverwendet werden.
Ebenso ist aber eine Kombination mit anderen, beispielsweise in den Lackrohstofftabellen von
Dr. Erich Karsten (4. Auflage, 1967, Curt R. Vincentz-Verlag, Hannover) aufgezählten, Harzen möglich.
Soweit eine Mischbarkeit gegeben is·., und die zugesetzten Harze nicht durch Vorhandensein inhibierender
Gruppen, beispielsweise phenolischer OH-Gruppen, den Härtevorgang verzögern, können solche
Zusätze, die bis zu 50 Gewichtsprozent der Mischung ausmachen können, zur Optimierung der UV-Licht-härtenden
Harzmassen eingesetzt werden.
Je nach der Viskosität der beanspruchten Harzmassen, die sich, wie leicht ersichtlich, in erster Linie nach
dem Molekulargewicht des Polyesters und dem Mischungsverhältnis der Komponenten richtet, können
verschiedene Auftragsverfahren zur Anwendung gelangen. Beispielsweise kann die Applizierung durch
Walzen, Gießen, Sprühen, Spachteln, Drucken oder Pinsel-Auftrag erfolgen. So angewendet, eignen sich die
erfindungsgemäßen UV-Licht-härtenden Harzmassen zum Beschichten oder Bedrucken von Papier, Holz,
Kartonage, Leder, Kunststoff, Textilien, Metall, Glas oder anderen Materialien, auf denen innerhalb kurzer
Zeit ein fester Überzug erzeugt werden soll.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern; die darin aufgeführten Teile sind
Gewichtsteile.
Beispiel 1
2552 Teile Fumarsäure und 451 Teile Propylenglykol-1,2
werden unter Überleiten von Stickstoff langsam auf 150° C erhitzt. Bei dieser Temperatur gibt man 1441
Teile Diäthylenglykol, 941 Teile Trimethylolprcpandiallyläther, 428 Teile Diäthylenglykolmonobutyläther und
0,34 Teile Hydrochinon hinzu. Man erhöht die Innentemperatur um 10°C pro Stunde auf 180°C und
kondensiert, bis 98% der theoretischen Menge an Wasser freigesetzt worden sind.
Eine gute Kontrolle über den Stand der Veresterung erlauben auch Messungen der Viskosität und Säurezahl.
Man bricht die Kondensation am besten bei einer Viskosität von 19,5 s im DIN-4-Becher (50%ige in
Styrol) oder bei einer Säurezahl von 30 (OH-Zahl etwa
80) ab.
100 Teile des ungesättigten Polyesterharzes wurden mit 20 Teilen N-Methylolacrylamidallyläther vermischt
und jeweils mit 3 Teilen p-Benzoylbenzalchlorid bzw. 3
Teilen Benzoinisopropyläther versetzt. Die Viskositäten der beiden Mischungen betrugen 15 Pas. Mittels einer
Gummiwalze wurden die Harzmassen in gleichmäßiger dünner Schicht auf weiße Kartonblätter aufgetragen.
Anschließend wurde im Durchlaufverfahren unter vier Quecksilberhochdruckstrahlern (Philips HTQ, Strahlerabstand
25 cm) im Abstand von 5 cm bis zur völligen Trocknung ausgehärtet Die Präparationen mit p-Benzoylbenzalchlorid
benötigte 5 s, die mit Benzoinisopropyläther 11 s. Die Beschichtungen waren nach dieser
Bestrahlungsdauer hart, völlig klebfrei und hochglänzend.
Die Schichtdicke betrug 3—5 μπι bei einer
Auftragsmenge von 5—8 g/m2. Erhöht man den Gehalt des Photoinitiators auf jeweils 5,0%, so erfolgt eine
Trocknung im Falle des p-Benzoylbenzalchlorids in 2 s,
im Falle des Benzoinisopropyläthers in 5 s.
Aus 2550 Teilen Fumarsäure, 459 Teilen Propylenglykol,
1470 Teilen Diäthylenglykol, 989 Teilen Trimethylolpropandiallyläther,
463 Teilen Diäthylenglykolmonobutyläther und 0,34 Teile Hydrochinon wurde nach Beispiel 1 ein ungesättigter Polyester hergestellt. Die
Kondensation wurde bei 15,0 s(DlN-4-Becher, 50%igin Styrol) abgebrochen und 85 Teile des isolierten
Polyestsrs mit 15 Teilen N-Methylolacrylamidallyläther: Mischung A und 15 Teilen N-Methoxymethylmethacrylamid:
Mischung B vermischt.
Beide Mischungen wurde mit jeweils 2,50 Teilen p-Benzoylbenzalchlorid bzw. mit 2,50 Teilen Benzoinisopropyläther
versetzt. Die Viskosität der Mischungen betrug wieder ca. 13 Pas. Die Harzmassen wurden wie
unter Beispiel 1 beschrieben auf weißen Karton
.15 aufgetragen und bestrahlt. Die folgenden' Ergebnisse
wurden erhalten.
Photoinitiator
Mischung Trocknungszeit
(SJ
p-Benzoylbenzalchlorid A 5
2,5% B 6
Benzoinisopropyläther A 11
2,5% B 13
Vergleichsbeispiel I
70 Teile des unter Beispiel 1 beschriebenen so Polyesterharzes werden mit 30 Teilen Styrol vermischt.
Proben dieser Harzmasse werden 2,5%ig mit Benzoinisopropyläther bzw. mit p-Benzoylbenzalchlorid versetzt.
Es wurde, wie unter Beispiel 1 beschrieben, aufgetragen auf weiße Kartonblätter und bestrahlt. Die
ss Mischung mit Benzoinisopropyläther härtet nach 13 s aus, die mit p-Benzoylbenzalchlorid nach 23 s zu völlig
klebfreien und harten Überzügen.
100 Teile des unter Beispiel 2 hergestellten Polyesterharzes
wurden mit 50 Teilen N-Methylolacrylamidallyläther vermischt und mit jeweils 3,75 Teilen p-Benzoylbenzalchlorid
bzw. Benzoinisopropyläther versetzt. Die Viskosität der Mischung betrug ungefähr 25 Poise. Die
ds Harzmassen wurden mittels eines Rakels in gleichmäßig
dünnen Schichten auf weißen Karton aufgetragen. Im Durchlaufverfahren wurden anschließend unter 4
Quecksilberhochdruckstrahlern (Philips HTQ-4,
Strahlerabstand 25 cm) im Abstand von 5 cm bis zur völligen Trocknung bestrahlt. Die Präparation mit
p-Benzoylberizalchlorid benötigte 8 s, die mit Benzoinisopropyläther
16 s. Die Beschichtungen waren nach dieser Bestrahlungsdauer hart, völlig klebfrei und s
hochglänzend. Dabei betrug die Schichtdicke 20 μηι bei
einer Auftragsmenge von 25 g/m2.
Harzmassen, hergestellt nach Beispiel 3, wurden mit ι ο einem Filmzieher (500 μπι Spaltbreite) auf Glasplatten
aufgetragen. Anschließend wurde unter der Strahlung von 4 Quecksilberhochdruckstrahlern (Philips HTQ,
Strahlerabstand 25 cm) im Abstand von 7 cm ausgehärtet. Bis zur völligen Trocknung wurden im Falle des is
p-Benzoyibenzaichlorids 20 s im Faüe des Benzoinisopropyläthers
40 s benötigt. Die Beschichtungen waren nach dieser Bestrahlungszeit hart, völlig klebfrei und
hochglänzend. Die Schichtdicke betrug 320 μπι, bei einer Auftragsmenge von 400 g/m2.
100 Teile des ungesättigten Polyesterharzes nacl· Beispiel 1 wurden mit 50Teilen N-Methylolacrylamidal
lyläther und jeweils mit 3,75 Teilen p-Benzoylbenzal chlorid bzw. Benzoinisopropyläther versetzt. Di«
Viskositäten der Mischungen betrugen ca. 25 Poise. Urr zu einem Walzspachtel zu gelangen, wird mit 80 Teiler
Talkum und 40 Teilen Leichtspatpulver versetzt. Die se erhaltene Masse wird mittels einer Walzspachtelauf
tragsmaschine mit 100 g/m2 auf Spanplatten aufgetragen.
Anschließend wurde unter der Strahlung von viel Quecksilberhochdruckstrahlern (Philips HTQ-4; Lampenabstand
25 cm) im Durchlaufverfahren im Abstanc von 7 cm ausgehärtet Im Falle des p-Benzoylbenzal·
Chlorids wurden hierzu 20 s benötigt, im Faüe de-Benzoinisopropyläther
30 s. Die Beschichtungen warer nach dieser Bestrahlungszeit hart, schleiffähig und
wiesen zu nachfolgenden Decklackierungen gute Haftung auf.
Claims (3)
1. Durch UV-Licht hai tbare Harzmassen auf Basis
von
A) IO bis 90 Gew.-% /?,y-äthylenisch ungesättigte
Äthergruppierungen uid Λ,/ϊ-äthylenisch ungesättigte
Dicarbonsäurereste enthaltender Polyester,
B) 90 bis 10 Gew.-% damit copolymerisierbarer Monomerer und
C) 0,3 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten A und B, eines Photoinitiators,
sowie gegebenenfalls,
D) einem oder mehreren anderen, damit verträglichen Harzen und/oder weiteren üblichen
Zusätzen,
dadurch gekennzeichnet, daß die copolymerisierbaren Monomeren Allyläther oder Methallyläther
des N-Methylolacrylamids oder des
N-Methylolmethacrylamids sind.
2. Harzmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Photoinitiator ein halogenalkyliertes
Benzophenon ist.
3. Verwendung der Harzmassen nach Anspruch 1 oder 2 zum Herstellen von Überzügen, Druckfarben
oder Spachtelmassen.
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