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Verstärker für Nachrichten-Verbindungssysteme nach dem Zeitvielfachprinzip
Im Patent Nr. 225235 (A 4472/59) wird ein Verstärker für Nachrichtenverbindungssysteme nach dem Zeitvielfachprinzip, der während vorbestimmter Zeitspannen von kurzer, untereinander gleicher Dauer zwei elektrisch aufeinander einwirkende Speichereinrichtungen in periodischer Zeitfolge über einen abgestimmten Kreis wiederholt miteinander verbindet, der dadurch gekennzeichnet ist, dass dieser Verstärker zusätzlich zu wenigstens einer die Energieübertragung zwischen den beiden Speichereinrichtungen über den abgestimmten Kreis ermöglichenden Reaktanz wenigstens einen negativen Widerstand enthält und so bemessen ist, dass er einerseits eine Verstärkung bewirkt,
die die bei der Energieübertragung über den abgestimmten Kreis hervorgerufenen normalerweise auftretenden Energieverluste ausgleicht oder übersteigt, und dass er sich anderseits während der Zeitspannen, in denen er mit den beiden Speichereinrichtungen nicht in wirksamer Verbindung steht, in stabilem Zustand befindet.
Die Erfindung ist eine Weiterbildung der Erfindung nach dem Stammpatent und ist dadurch gekennzeichnet, dass ein drittes Tor vorgesehen ist, dass einen dritten Speicher mindestens für einen Teil der Zeit während der Zeitspannen mit einem negativen Widerstand verbindet.
Bei einem solchen Verstärker ist nach der weiteren Erfindung vorgesehen, dass der negative Widerstand einseitig an Erde angeschaltet ist.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das genannte dritte Tor während jedes Zeitabschnittes, der die erste und die zweite Zeitlage voneinander trennt, immer wieder entsperrt wird.
Das genannte dritte Tor ist nach einer weiterenausbildungsform dererfindungwährend derschutzzeit, die die wirksame Verbindungszeit einer Zeitlage von der wirksamen Verbindungszeit der nächsten Zeitlage voneinander trennt, entsperrt.
Schliesslich ist nach der noch weiteren Erfindung vorgesehen, dass das dritte Tor mit einer Frequenz wiederholt entsperrt wird, die doppelt so gross ist, wie die Frequenz des Zeitvielfach-Systemes, und dass die erste und zweite Zeitlage im wesentlichen gegenphasig zueinander sind.
Eine derartige Verstärkerschaltung ist in dem Patent Nr. 225235 (A 4472/59) besonders in der Fig. 9 und 10 gezeigt. Das Prinzip der Resonanzkreis-Übertragung ist z. B. auch aus den belgischen Patentschriften Nr. 543262 und 558179 zu ersehen.
Eine Resonanzkreis-Übertragung verwendet Energiespeicher, die nahezu verlustlose Übertragung der Energie von einer Stromquelle an den Lastwiderstand ermöglichen und bei der ausserdem die Übertragung
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zwei derartigeEnergiespeicher für eine vorbestimmte Zeit miteinander verbunden, dann erfolgt ein vollkommener Energieaustausch. Die Verbindungszeit ist so gewählt, dass im Zeitpunkt in dem die Verbindung wieder unterbrochen ist, dieser Energieaustausch vollzogen ist. Dieser Energieaustausch kann durch Ladungsaustausch zweier gleich grosser Kondensatoren C erreicht werden, wobei jeder Kondensator mit einer Serieninduktivität L verbunden ist. Der freie Anschluss des Kondensators ist geerdet.
Werden die beiden
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- freien Enden der Serieninduktivitäten miteinander verbunden, dann ergibt sich ein Serienresonanzkreis. Nimmt man an, dass dieser Kreis verlustfrei arbeitet und dass zum Zeitpunkt der Zusammenschaltung die Spannungen VI und V2 an den Speicherkondensatoren liegen, dann sind die Momentanwerte der Spannun-
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+ V2 VI-V2VI geändert.
Diese Resonanzkreis-Übertragung ist besonders für elektronischeschaltsysteme nach dem Zeitmulti- plex-Prinzip geeignet, vorwiegend im Bezug auf die begrenzten Verluste im Gegensatz zu den Speiche- rungsverfahren der früheren Impulssysteme. Bei der Anwendung der Resonanzkreis-Übertragung werden trotzdem kleine Verluste auftreten, die insbesondere durch den ohmschen Widerstand der verwendeten
Induktivitäten und den Widerstand der Torschaltungen gegeben sind.
Das oben erwähnte System hat den Vorteil, dass die Energie auf der Zeitmultiplex-Übertragungslei- tung verstärkt werden kann. Es ist daher nicht erforderlich, bei elektronischen Vermittlungsanlagen Nie- derfrequenzverstärker pro Sprechstromkreis einzusetzen. Die Verstärker können direkt mit der Zeitmulti- plex-Übertragungsleitung verbunden werden, so dass sie zentral angeordnet sind und ihre Anzahl weit unter der Anzahl der an die Anlage angeschalteten Teilnehmer liegt. Die Verstärker, so wie sie in Fig. 9 und
Fig. 10 des Stammpatentes angegeben sind, haben den Nachteil, dass sie nur einseitig wirken. Aus diesem.
Grunde ist notwendigerweise dieAnzahl der Zeitlagen, die für eine Verbindung benötigt werden, doppelt so gross und man kann aus der Eigenschaft der Resonanzkreis-Übertragung, dass die Übertragung der Energie in beidenRichtungen möglich ist, nicht den erwünschten Nutzen ziehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verstärkerschaltung für ein Zeitmultiplex-System mit Resonanz- kreis-Übertragung anzugeben, die in beiden Richtungen wirkt, aber nicht strenge Stabilisierungsforderun- gen notwendig macht.
Gemäss dem ersten Merkmal der Erfindung ist in einem Zeitmultiplex-System der erwähnten Art eine dritte Torschaltung vorgesehen, die den dritten Speicher mindestens für einen Teil der Zeit, die die erste und zweite Zeitlage voneinander trennt, mit einem negativen Widerstand verbindet.
Es ist dabei aber noch zu bemerken, dass in dem Stammpatent auch schon ein negativer Widerstand als Verstärker verwendet wird, der jedoch stets mit der Zeitmultiplex-Übertragungsleitung verbunden ist.
Es werden stets zwei negative Widerstände benötigt. wenn eine Gesamtverstärkung ohne unerwünschte
Reflexionen erreicht werden soll. In diesem System sind die negativen Widerstände zu jeder Zeit wirk- sam mit der Zeitmultiplex-Übertragungsleitung verbunden. Diese Übertragungsleitung ist im allgemei- nen aus einem Koaxialkabel hergestellt. Die Stromquellen und Lastwiderstände sind über Tore mit der
Zeitmultiplex-Übertragungsleitung verbunden. In einer grossen Anlage sind eine Anzahl von Zeitmulti- plex-Übertragungsleitungen in Reihe geschaltet. Die Stromquellen und Lastwiderstände enthalten auch
Tiefpässe, die in den zum rufenden und gerufenen Teilnehmer führenden Leitungen eingeschaltet sind.
Diese Übertragungsleitungen stellen unvermeidbare zusätzliche Elemente, z. B. Streukapazitäten, dar.
Es ist klar, dass derartige Stromkreise sehr leicht zum Schwingen kommen, wenn sie nicht sorgfältig auf- gebaut und eingestellt werden. Die Erfindung bringt nun den Vorteil, dass der negative Widerstand in einem eigenen Stromkreis liegt, der nicht mit der Zeitmultiplex-Übertragungsleitung verbunden ist, so dass seine Eigenschaften getrennt überwacht werden können.
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung der Verstärkerschaltung ist der negative Widerstand einseitig geerdet. Dies ist offensichtlich ein Vorteil bei der Entwicklung von geeigneten Verstärkern aus negativen Widerständen, da hiebei keine Gleichstromtrennung erforderlich ist. Dies würde den Einsatz von Trennübertragern bedeuten, durch die aber Bandbreitenprobleme aufgeworfen werden. Auch in dem Stammpatent sind geerdete negative Widerstände vorgesehen, die jedoch alle induktiv angekoppelt sind.
Obwohl hier keine getrennte Ankopplungswicklung verwendet wird, ist es klar, dass die Vermeidung von induktiv gekoppelten Kreisen die Entwicklung vereinfacht.
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elektronischen Vermittlungsanlagen, die auf Zeitmultiplexbasis arbeiten, ist die Zeit in der die Teilnehmer miteinander verbunden sind etwas kleiner als die Kanalzeit, d. h. die Dauer der Umlaufzeit dividiert durch die Anzahl der Kanäle auf einer Zeitmultiplex-Übertragungsleitung. Die Umlaufzeit ist in der Grössenordnung von 100 sec und bei 25 Kanälen ergibt sich eine Kanalzeit von 4 sec. Die tatsächliche Verbindungszeit für einen Kanal beträgt jedoch nur 2 11 sec, so dass bei einer Kanalzeit von 4 li sec immer noch 2 psecSchutzzeit übrigbleiben.
DieseSchutzzeit wird benötigt, damit ein Übersprechen zwischen den Kanälen verhindert ist, was im wesentlichen durch das Entladen der Kapazitäten der Zeitmulti-
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plex-Übertragungsleitung entstehen kann. Das System der Erfindung bietet den Vorteil, dass in dieser Schutzzeit zwischen zwei Verbindungszeiten von zwei benachbarten Kanalzeiten das dritte Tor entsperrt wird und ein Stromkreis zwischen dem Speicherkondensator im dritten Energiespeicher und dem negativen Widerstand hergestellt wird. Aus diesem Grunde kann der negative Widerstand auch für eine Anzahl von Zwischenspeicher-Kondensatoren vorgesehen werden.
Hat der Verstärkerkreis eine geeignete Zeitkonstante, dann wird auch eine genügende Verstärkung des Signales. dass im Zwischenspeicher gespeichert ist, erreicht und es kann bereits während der folgenden Verbindungszeit das verstärkte Signal von diesem Speicher ausgesendet werden, wobei er im Wechsel gleich wieder ein unverstärktes Signal erhält, das im Zwischenspeicher während der nächsten Schutzzeit verstärkt werden muss usw.
Ein Einsatz von negativen Widerständen in dieser Art bei Zeitmultiplex-Systemen bringt keinerlei Schwierigkeiten im Bezug auf das Nebensprechen und, da die negativen Widerstände mit einer Frequenz betrieben werden die der Kanalzeit entspricht, sind Einrichtungen mit sehr grossem, hochfrequentem Band gewöhnlich nicht erforderlich.
Mit Rücksicht auf die Bandbreite des negativen Widerstandes, der mit dem Zwischenspeicher verbunden wird, werden die zwei Kanalzeiten, die am Energieaustausch in und vom Zwischenspeicher beteiligt sind, so gewählt, dass eine Verstärkungszeit zur Verfügung steht, die wesentlich grösser ist als die Kanalzeit oder die Schutzzeit zwischen zwei Verbindungszeiten benachbarter Kanalzeiten. Auf diese Weise wird die erforderliche Bandbreite für die negativen Widerstände verhältnismässig klein gehalten.
Diese und andere Merkmale der Erfindung werden an Hand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen die Fig. 1 eine allgemeine Anordnung einer Verstärkerschaltung für ein Zeitmultiplex-System das Zwischenspeicher verwendet, Fig. 2 die Impulszüge, die den Ablauf des Systemes nach Fig. l sicherstellen und Fig. 3 schematisch ein Zeitlagen-Auswahlsystem, das in Verbindung mit dem System nach der Erfindung arbeitet.
In Fig. 1 ist eine Zeitmultiplex-Übertragungsleitung Hl gezeigt, die über eine Vielzahl von Zwischenspeichern mit einer Zeitmultiplex-Übertragungsleitung H2 verbunden wird.
Im wesentlichen ist der Zwischenspeicher aus dem an Erde angeschalteten Kondensator C gebildet.
Der freie Anschluss des Kondensators wird über das erste Tor Gl mit der Zeitmultiplex-Übertragungsleitung Hl und über das zweite Tor G2 mit der Zeitmultiplex-Übertragungsleitung H2 verbunden. Über ein drittes Tor G3 wird der nicht an Erde angeschaltete Anschluss des negativen Widerstandes-R mit dem Speicherkondensator C verbunden. Die freien Enden der Übertragungsleitungen Hl, H2 werden jeweils über ein Tor Go, Go'mit den nicht dargestellten Sprechstromkreisen verbunden. Dabei liegt jeweils eine Induktivität Lo, Lo'in Reihe und der Sprechstromkreis enthält jeweils einen Tiefpass LP, LP'mit einem
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an, dass die Übertragungsleitung Hl an eine Vielzahl von derartigen Sprechstromkreisen angeschaltet werden kann.
Durch den mit "2n" bezeichneten Vielfachpfeil ist angedeutet, dass an diesem Punkt 2n Zwischenspeicher angeschaltet sind, wobei 2n die Anzahl der Zeitlagen auf der Übertragungsleitung HI ist.
Die Verbindungen für die zweite Zeitmultiplex-Übertragungsleitung H2 sind ähnlich.
Nimmt man an, dass die beiden Übertragungsleitungen Hl. H2 an ihren inneren Enden zeitselektiv oder dauernd miteinander verbunden werden, dass kann bei gleichzeitiger Entsperrung der Tore Go, Go'der zweiseitig gerichtete Energieaustausch zwischen den Kondensatoren Co und Co'erfolgen, u. zw. infolge der Reiheninduktivitäten Lo und Lo'auf Resonanzkreisbasis.
Mit dem Zwischenspeichersystem nach Fig. l ist es jedoch möglich, die Übertragung der Energie in zwei Schritten vorzunehmen, wobei das Signal in der Zwischenzeit auf einen erwünschten Betrag verstärkt werden kann, insbesondere um die Verluste, die durch die ohmschen Widerstände der Induktivitäten Lo, Lo'und der Tore Go, Go'gegeben sind, aufzuheben.
In Fig. 2 sind verschiedene Impulszüge gezeigt, von denen die ersten vier die Verbindungszeiten (tl... t2n) einiger Kanalzeiten wiedergeben. Davon gibt es 2n, obwohl nur 4 dargestellt sind. Aus der Fig. 2 ist weiterhin zu ersehen, dass die Impulsdauer nur halb so gross ist wie die Kanalzeit, die ja durch die Umlaufdauer des Zeitmultiplex-Systemes bestimmt ist und die erhalten wird, wenn diese Periodendauer durch 2n, d. h. der Anzahl der Kanäle, dividiert wird. Daraus ergibt sich eine Zeit zwischen zwei benachbarten Impulsen tl und t2, die der Verbindungszeit einer Kanalzeit entspricht.
Während der ersten Kanalzeit, z. B. tl, werden die Tore Go und Gl gleichzeitig entsperrt, so dass ein Energieaustausch zwischen den Kondensatoren Co erfolgen kann. Beide Kondensatoren sind gleich gross und die Induktivität Lo ist so bemessen, dass eine Resonanzkreis-Übertragung erreicht wird. Die Induktivit. ät Lo ist als Einzelelement pro Sprechkreis dargestellt, kann aber auch als gemeinsames Element
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für mehrere Sprechstromkreise der Zeitmultiplexleitung zugeordnet werden. Aus Symmetriegründen ist der Verbindungspunkt von Gl mit G2 mit dem Verbindungspunkt des Kondensators C, mit dem Tor G3 über weitere Induktoren (nicht dargestellt) verbunden, welche den gleichen Wert haben wie Lo und Lo'.
Die wirksame Serieninduktivität für den Resonanzkreis muss daher den doppelten Wert annehmen, wie bei einem direkt durchgeschalteten System.
ImZeitraum tl'vomEnde des Impulses tl bis zum Anfang des Impulses t2 wird das Tor G3 entsperrt, so dass der Kondensator C mit dem negativen Widerstand-R verbunden wird. Während dieser Zeit wird das Potential am Kondensator C exponentiell ansteigen und durch geeignete Wahl der negativen Zeitkonstanten C. R wird eine genügende Verstärkung erreicht. Der Verstärker kann natürlich nur die Verluste aufheben, einschliesslich den bei der Zwischenspeicherung im Kondensator C entstehenden.
Während des Impulses t2 werden die Tore G2 und Go'entsperrt, so dass der Energieaustausch zwi-
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rend derzeit die auf t2 folgt dieses Signal genau so verstärkt, wie es bei der Entsperrung von G3 während des Impulses tl'mit dem Signal von Co der Fall war. Am Ende von t2'hat der Kondensator das verstärkte Signal von Co'gespeichert und beim nächsten Impuls tl werden die Tore Go und Gl wieder geöffnet, so dass das verstärkte Signal von Co'aus dem Zwischenspeicher C zum Kondensator Co übertragen wird.
Wird diese Verstärkerschaltung in einem System eingesetzt, wie es in der belgischen Patentschrift Nr. 538096 beschrieben wurde, und sind die Verluste hauptsächlichdurch die Zwischenspeicherung verursacht, dann fällt die Spannung am Speicherkondensator C in der Zeit zwischen zwei Verbindungszeiten, die auf den Übertragungsleitungen HI und H2 verwendet werden, ab. Das Tor G3 wird daher wiederholt in einem derartigen Zeitintervall entsperrt, wie durch die Impulse tl*, t2' usw. angedeutet ist. In diesem Falle ist eine selektive Entsperrung des Tores G3 nicht erforderlich, denn es wird einfach mit 2n-facher Frequenz periodisch gesteuert. Auf diese Weise ist die Verstärkungszeit proportional der Abfallzeit und es kann eine exakte Kompensation der Verluste erreicht werden.
Wenn der Verkehr auf der Übertragungsleitung H2 nicht nur auf den Verkehr mit der Übertragungsleitung Hl beschränkt ist, d. h. wenn diese Übertragungsleitungen nicht ausschliesslich miteinander verbunden werden, sondern auch mit andern Übertragungsleitungen zusammenarbeiten, dann sind bei der Wahl der Kanalzeiten auf den zwei Übertragungsleitungen einige Einschränkungen gegeben.
Ist dies der Fall, dann darf der negative Widerstand nur in einer Schutzzeit, z. B. tl', die der Kanalzeit tl unmittelbar folgt, angeschaltet werden. Dabei kann der negative Widerstand in einer Art Zeitvielfach verwendet werden. Hat er während einer Schutzzeit seine Aufgabe erfüllt, dann kann er in der nächsten Schutzzeit in Verbindung mit einem andern Speicherkondensator arbeiten usw. Auf diese Weise kann der negative Widerstand-R an eine Vielzahl von Toren G3 angeschaltet sein.
Werden Verbindungen jedoch grundsätzlich über zwei Übertragungsleitungen Hl, H2 hergestellt, dann wird vorteilhafterweise pro Zwischenspeicher ein individueller negativer Widerstand vorgesehen, damit der Verstärker eine wesentlich kleinere Bandbreite haben muss, wie bei einer Verwendung im Zeitvielfach. Auf diese Weise sind die beiden Kanäle genau in Gegenphase und es ergibt sich daraus die beste Trennung der Kanäle. Diese maximale Trennung wird dazu ausgenützt, den Speicherkondensator C während des entsprechendenZeitintervalles durch Entsperrung des Tores G3 mit dem negativen Widerstand-R zu verbinden.
Dazu ist ein Impulszug tll, wie er in Fig. 2 gezeigt ist, erforderlich. Dieser Impulszug sieht einen positiven Impuls vor, der vom Ende des positiven Impulses tl bis zum Anfang des positiven Impulses tn+l andauert. Dieser Impuls wird wiederholt vom Ende des positiven Impulses tn + 1 bis zum Anfang des
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des Zeitmultiplex-Systemes und daher genügt eine Halbperiode, um das Tor G3 zu entsperren, damit die Verstärkung in beiden Richtungen durchgeführt werden kann.
Wird das in Fig. 1 gezeigte System nur für einseitig gerichtete Signalübertragung eingesetzt, dann kann die gesamte Zeit zwischen dem Ende des Impulses tl bis zum Anfang des Impulses t2n zur Entsperrung des Tores G3 herangezogen werden. Der Impuls tl entsperrt dabei das Tor Gl und der Impuls t2n das Tor G2. Der negative Widerstand-R liegt dann während des grössten Teiles der Umlaufzeit parallel zum Zwischenspeicherkondensator C. Bei einer zweiseitig gerichteten Übertragung werden die Impulse tl und tn+I für eine Verbindung und die Impulse t2 und tn+2 (nicht gezeigt) für die andere usw. zur Entsperrung der Tore Gl und G2 verwendet. Das Tor G3 wird durch die Impulse tll, t12 entsperrt.
Das System nach Fig. 1 kann offensichtlich auch dann verwendet werden, wenn alle einzuschaltenden
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Sprechstromkreise mit derselben Übertragungsleitung z. B. Hl, verbunden sind. Die Tore, wie z. B. G2 in Fig. l, können offensichtlich erspart werden, da es keine ÜbertragungsleitungH2 gibt. Es bleiben nur die Tore Gl und G3 übrig, aber zu den 2n derartigen Toren sind nur noch n Zwischenspeicherstromkreise mit Speicherkondensator C und zugeordnetem negativem Widerstand-R vorhanden.
Die Tore Gl werden in der Umlaufzeit zweimal entsperrt, das erstemal um die Übertragung vom ersten Sprechstromkreis mit Kondensator Co zum Speicherkondensator C sicherzustellen und das zweitemal um das verstärkte Signal vom Speicherkondensator C an einen andern Sprechstromkreis, der auch an derselben Übertragungsleitung angeschaltet ist, weiterzuleiten.
Wird das System nach Fig. l, das Verstärker in den Zwischenspeichern zwischen zwei Übertragungsleitungen oder derselben Übertragungsleitung enthält, so eingesetzt, dass zwischen den beiden Kanälen keineZuordnung vorgegeben werden kann, dann wird eine besondere Kanalauswahleinrichtung vorgesehen, die es erlaubt, die Anschaltung des negativen Widerstandes an den Speicherkondensator sicherzustellen für eine Zeit, die wesentlich grösser ist als die Zeit zwischen zwei Verbindungszeiten benachbarter Zeitlagen.
In der belgischen Patentschrift Nr. 515605 ist beschrieben, wie dieselbe Zeitlage auf zwei in Reihe geschalteten Übertragungsleitungen ausgewählt werden kann. Auch an anderer Stelle ist ein System zur Feststellung und Auswahl von freien zugeordnetenübertragungskanälen beschrieben. Bei einer Verbindung, die über zwei Übertragungsleitungen hergestellt wird, ist die Identität der beiden Übertragungsleitungen bekannt und die Information über den Frei- oder Besetztzustand der Zeitkanäle wird über eine Überwachungseinrichtung erhalten. Die Information, die den Frei- oder Besetztzustand aller Kanäle auf den betrachteten zwei Übertragungsleitungen beinhaltet, kann aus dieser Quelle entnommen werden und durch zwei Sätze von Flip-Flop-Stufen für einen bestimmten Zeitabschnitt festgehalten werden.
Insgesamt sind doppelt soviele Flip-Flop-Stufen vorhanden, wie eine Übertragungsleitung Kanäle aufweist. Zeigen zwei Flip-Flop-Stufen, die demselben Zeitkanal zugeordnet sind über eine Koinzidenzschaltung an, dass die Kanäle frei sind, dann wird ein Ausgangssignal erhalten. Dieses Ausgangssignal wird zu einem Auswahlstromkreis gegeben, der ebensoviele Eingänge und Ausgänge aufweist, wie die Übertragungsleitung Kanäle aufweist. Dieser Auswahlstromkreis gibt, unabhängig davon wieviele Eingangssignale anstehen, nur an einem Ausgang ein Signal ab. Auf Grund der vorgegebenen Zuordnung wird ein Signal erhalten, welcher zur Verfügung stehende Kanal aus mehreren ebenfalls freien Kanälen ausgewählt wurde.
In dem vorliegenden System mit Zwischenspeicher ist keineZuordnung der Kanäle mehr erforderlich.
Um jedoch eine Mindestzeit zwischen zwei belegten Zeitkanäle zu erhalten, braucht die Zuordnung auch nicht mehr selektiv zu sein.
Fig. 3 zeigt in einem Ausführungsbeispiel wie dies erreicht wird. Dabei wird angenommen, dass die Reihenschaltung über zwei Übertragungsleitungen erforderlich ist und dass jede Übertragungsleitung 10 Zeitkanäle aufweist.
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eine Vielzahl von Toren G16 werden jeweils Paare von Zeitlagen wie z. B. Al und B6, entsprechend tl und t6, miteinander verbunden. Jeder Leiter eines Satzes wird über Tore nur mit drei Leitern des andern Satzes verbunden. Diese Paare sind so ausgewählt, dass zwischen den beiden belegten Kanälen auf den zwei Übertragungsleitungen der maximale Zeitabstand erreicht wird. Der Zeitkanal tl kann z. B. den Zeitkanäle t5, t6 und t7 der andern Übertragungsleitung zugeordnet werden, wie durch drei Tore G16 angedeutet ist, die Al mit B5, B6 und B7 verbinden. Dasselbe gilt für Bl und A5, A6 und A 7.
Es sind also 30 Tore G16 erforderlich, von denen bei einer Auswahl eines Kanalpaares verschiedene Kombinationen markiert werden. Die 30 Ausgänge dieser Tore sind dann zu einem nicht dargestellten, bereits beschriebenen Auswahlstromkreis geführt.
Aus Fig. 3 ist zu ersehen, dass unabhängig vom ausgewählten Kanalpaar mindestens drei volle Zeitlagen zwischen den beiden ausgewählten Zeitlagen liegen. Diese Zeitintervalle werden in der beschriebenen Weise dazu ausgenützt, um durch die Zusammenschaltung des negativen Widerstandes mit dem zugeordnetenZwischenspeicherkondensator eine geeignete Verstärkung zu erzielen. Es ist eindeutig zu erkennen, dass die Erfindung überall dort angewendet werden kann, wo Zwischenspeicherung vorgesehen ist. In der belgischen Patentschrift Nr. 576802 ist ein Zweidraht-Vierdraht-Umsetzer für Zeitmultiplex-Systeme angegeben, der die übliche Gabelschaltung ersetzt und auch einen Zwischenspeicherkondensator enthält.
In geeigneten Zeitintervallen, die die drei Zeitlagen, die an dem Umsetzer beteiligt sind voneinander
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trennen, kann die Verstärkung des in diesem Zwischenspeicher befindlichen Signales durch einen zugeord- neten negativen Widerstand vorgenommen werden.
Auch in dem Patent Nr. 225235 wurde auseinandergelegt, dass Fehler im Zeitablauf der Entsperrung der Tore einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verstärkung ergeben, da die Spannungszeitkennlinie des
Signales am Zwischenspeicherkondensator während der Anschaltung des negativen Widerstandes keinen
Anstieg mehr aufweist, wenn das Tor gesperrt wird, das den negativen Widerstand angeschaltet hat. Wie in dem Patent erklärt wird, kann dies durch entsprechende Dimensionierung der Resonanzkreis-Übertra- gung erreicht werden und bei dem vorliegenden System kann dies auch dadurch erzielt werden, dass dem
Kondensator eine Induktivität zugeordnet wird, die dann eingeschaltet wird, wenn das Tor G3 entsperrt ist und diese beiden Elemente miteinander verbindet.
Durch geeignete Wahl der Induktivität im Bezug auf die andern Parameter, die die Verbindungszeit beeinflussen, kann dieses nicht mehr Ansteigen der Spannung zur Verstärkungsstabilisierung verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verstärker für Nachrichten-Verbindungssysteme nach dem Zeitvielfachprinzip, der während vorbestimmter Zeitspannen von kurzer, untereinander gleicher Dauer zwei elektrisch aufeinander einwirkende Speichereinrichtungen in periodischer Zeitfolge über einen abgestimmten Kreis wiederholt miteinander verbindet, bei welchem dieser Verstärker zusätzlich zu wenigstens einer die Energieübertragung zwischen den beiden Speichereinrichtungen über den abgestimmten Kreis ermöglichenden Reaktanz wenigstens einen negativen Widerstand enthält und so bemessen ist, dass er einerseits eine Verstärkung bewirkt, die die bei der Energieübertragung über den abgestimmten Kreis hervorgerufenen normalerweise auftretenden Energieverluste ausgleicht oder übersteigt, und dass er sich anderseits während der Zeitspannen,
in denen er mit den beidenSpeichereinrichtungen nicht in wirksamer Verbindung steht, in stabilem Zustand befindet, nach Patent Nr. 225235 (A 4472/59), dadurch gekennzeichnet, dass ein drittes Tor (G3) vorgesehen ist, dass einen drittenSpeicher (C) mindestens für einen Teil der Zeit während der Zeitspannen mit einem negativen Widerstand (-R) verbindet.