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Kettfa. denwächter für eine Kantenbildevorrichtung an einem Webstuhl
Die Erfindung betrifft einen Kettfadenwächter für eine Kantenbildevorrichtung an einem Webstuhl für mindestens zwei gleichzeitig nebeneinander auf dem Webstuhl hergestellte Gewebe mit je einer Dreher- kante, welche Kantenbildevorrichtung ein im Webfach befindliches Drehscheibenpaar für die Fachbildung besitzt und zwei zugehörige, vom Drehscheibenpaar getrennte Dreherfädenspulen ausserhalb des Webfa- ches aufweist.
Bei derartigen Kantenbildevorrichtungen, wie sie z. B. in den deutschen Patentschriften Nr. 836475 und
Nr. 858976 beschrieben sind, ist es nicht möglich, die Dreherfäden durch den an sich bekannten, an je- dem Webstuhl vorhandenen Kettfadenwächter zu überwachen, da die sich ständig in einer Richtung mit- einander verschlingendenDreherfäden nichtdurchdieundrehbarangeordneten Wächterlamellen desKett- fadenwächters hindurchgeführt werden können. Die Wächterlamellen des bekannten Kettfadenwächters sind auf zwei gegeneinander verschiebbar angeordneten Zahnstangen aufgereiht. Bei den bekannten Kan- tenbildevorrichtungen wird daher auf die Überwachung der beiden Dreherfäden verzichtet.
Der vorliegende Kettfadenwächter ermöglicht es nun, die Dreherfäden auch bei einer solchen Kantenbildevorrichtung zu überwachen, bei der die Überwachung der Dreherfäden bisher nicht möglich war.
Dieser Kettfadenwächter ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass für jeden der beiden
Dreherfäden eine Wächterlamelle vorgesehen ist, welche beiden Lamellen in einer sich zusammen mit dem Halter für die Dreherfädenspulen drehenden Lamellenführung verschiebbar gehalten sind, und dass ein
Hebel vorgesehen ist, welcher eine Rast aufweist, in die das eine Ende eines zweiten Hebels eingreift, der sich mit seinem andern Ende im Bereich der Zahnstangen eines an sich bekannten Kettfadenwächters be- findet, wobei bei Bruch eines der Dreherfäden die entsprechende Wächterlamelle in den Bereich des He- bels gelangt, diesen verstellt und den zweiten Hebel auslöst.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung, in welch letzterer rein beispielsweise eineAusführungsform dargestellt ist. Es zeigen : Fig. 1 einen Kettfadenwächter in schaubildlicher Darstellung und Fig. 2 eine aus Dreherfäden und Schussfäden gebildete Dreherkante in vergrösserter Darstellung.
Der Kettfadenwächter weist eine U-förmige Schiene 10 auf, die als Lamellenführung dient. Die Schiene 10 ist an der Stirnseite eines Rohres 38 befestigt. Das Rohr 38 ist in einem Lagerbock 11 drehbar gelagert. Die als Lamellenführung dienende Schiene 10 weist in ihren zwei Schenkeln 12, 12'je zwei Schlitze 13,14 auf, in denen die Wächterlamellen 15, 16 geführt sind. Diese Wächterlamellen 15, 16 weisen eine etwas verbreiterte Partie 17,18 auf, welche verhindert, dass die Wächterlamellen 15,16 aus der Schiene 10 herausfallen. An dieser verbreiterten Partie 17, 18, die in ihrer Mitte eine Führung- öse 19 bzw. 20 für je einen Dreherfaden 21 bzw. 22 aufweist, greift mit ihrem einen Ende eine Druckfeder 23 bzw. 24 an, die sich mit ihrem ändern Ende an den Schenkeln 12 bzw. 12'der Lamellenführungs-Schiene 10 abstützt.
Diese Druckfeder 23,24 hat das Bestreben, bei Bruch eines Dreherfadens 21,22 die Lamelle 15,16 so weit zu verschieben, dass diese mit ihrer verbreiterten Partie 17,18 gegen den entsprechenden Schenkel 12, 12'derLamellenführungssehiene stösst. Im Bereich dieser Wächterlamellen 15,16 befindet sich ein Hebel 25. Der Hebel 25 ist um eine Achse 26 in beiden Drehrichtungen schwenkbar gelagert. An seinem unteren Ende besitzt er eine Rast 27, in welche das eine Ende 28 eines Hebels 29 eingreift. Die Rast 27 ist in der Bewegungsrichtung des Hebels 25 beidseitig abgerundet. Der Hebel 29 ist
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um eine Achse 30 schwenkbar gelagert und arbeitet mit seinem andern Ende 31 mit einem an sich bekannten Kettfadenwächter zusammen.
Von diesem bekannten Kettfadenwächter sind in der Zeichnung nur die beiden Zahnstangen 32,33 dargestellt, die in ihre Längsrichtung gegeneinander verschiebbar gelagert sind.
Die Achsen 26 und 30 sind in einer Wand 39 befestigt. Diese Wand 39 sowie der Lagerbock 11 sind in nicht dargestellter Weise am Maschinengestell des Webstuhles unbeweglich befestigt.
Am Rohr 38 sind mittels Trägern 34,35 zwei Spulen 36,37 für die Dreherfäden 21,22 befestigt.
Diese Dreherfäden 21,22 gehen durch das Rohr 38 und gelangen durch die Löcher 39, 39'der Schiene 10 sowie durch die Ösen 19,20 der Lamellen 15,16 in das in der Zeichnung nur an Hand von Schussfäden 41,42, 43 dargestellte Gewebe.
Das für einen Dreherfaden 21 bzw. 22 dienende Loch 39 und die Öse 20 bzw. das Loch 39'und die Öse 19 sind so zueinander angeordnet, dass die Dreherfäden 21, 22 durch ihre Spannung die Wächterlamelien 15,16 gegen die Wirkung der Druckfedern 23,24 in einer Stellung halten, bei der der Webstuhl arbeitet, so dass sich die Wächterlamellen 15,16 bei der Drehung der Lamellenführungsschiene 10 nicht in dem Bereich des Hebels 25 befinden.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Kettfadenwächters ist wie folgt : Die Drehung der Lamellenführung 10, deren Antrieb in der Zeichnung nicht dargestellt ist, bewirkt in bekannter Weise die Bildung des Webfaches, indem je nach der Stellung der Lamellenführung 10 der eine Dreherfaden 21 gesenkt wird, während der andere Dreherfaden 22 gehoben ist. Dreht sich die Lamellenführung 10 um 1800, so gelangt der im Oberfach befindliche Dreherfaden 22 ins Unterfach, und der im Unterfach befindliche Dreherfaden 21 wird ins Oberfach gehoben. Die Lamellenführung 10 kann sich in beiden Drehrichtungen drehen, je nachdem, welche Verdrehrichtung für die beiden Dreherfäden 21, 22 gewünscht wird.
Die Lamellenführung 10 wird in bekannter Weise bei jedem Arbeitszyklus des Webstuhles in einer gleichbleibenden Drehrichtung um 1800 gedreht, so dass nach jedem Schussfaden 41,42, 43 usw. die Stellung der Dreherfäden 21,22 vertauscht wird. Dabei wird durch die beiden Dreherfäden 21,22 eine an sich bekannte Dreherkante 40 im Gewebe gebildet (Fig. 2).
Falls nun einer der beiden Dreherfäden 21,22 reisst oder der Garnvorrat auf einer der Spulen 36,37 aufgebraucht wird, so kann die entsprechende Wächterlamelle 15,16 nicht mehr von einem Dreherfaden 21, 22 in der in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung gehalten werden. Die Wächterlamelle 15,16, die von keinem Dreherfaden 21, 22 gehalten ist, gelangt unter der Wirkung der entsprechenden Druckfeder 23, 24 in die in der Zeichnung gestrichelt dargestellte Lage (bei der Lamelle 15 dargestellt). In dieser Stellung befindet sich die Wächterlamelle 15 im Bereich des Hebels 25. Je nachdem, ob die Lamellenführung 10 im Uhrzeigersinn (Pfeil A) oder entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird, stösst die Wächterlamelle 15 von der einen oder von der andern Seite gegen den Hebel 25 (z.
B. in Richtung des Pfeiles B), so dass der Hebel 25 mit seiner Rast 27 ausser Eingriff mit dem Ende 28 des Hebels 29 gelangt. Der Hebel 29 fällt daher durch sein Eigengewicht mit seinem andern Ende 31 zwischen die Zähne der zwei Zahnstangen 32,33 des an sich bekannten Kettfadenwächters. Dadurch wird die gegenseitige Verschiebung der beiden Zahnstangen 32,33 in ihrer Längsrichtung verhindert, und der Webstuhl wird abgestellt.
Um den Webstuhl dann wieder in Betrieb setzen zu können, muss der gebrochene Dreherfaden, z. B.
21, geknüpft und so gespannt werden, dass die Wächterlamelle 15 entgegen der Wirkung der Druckfeder 24 wieder in ihre in Fig. 1 gezeichnete Betriebsstellung gelangt. Ausserdem muss der Hebel 29 von Hand mit seinem Ende 28 in die Rast 27 des Hebels 25 in Eingriff gebracht werden.
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