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Schaltungsanordnung zur Auswertung von Gleichstrom-Codezeichen
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Auswertung von Gleichstrom-Codezeichen, die zeitlich nacheinander in einer oder mehreren Spannungsstufen und bzw. oder Spannungsrichtungen abgefragt werden.
Für die Tastwahl vom Fernsprechteilnehmer zu der Vermittlungsstelle sind schon verschiedene derartige Gleichstrom-Codeverfahren angegeben worden. Es ist bekannt, die erforderlichen Codezeichen dadurch zu bilden, dass bei der Signalgabe in der Station die Sprechadern getrennt über einen Gleichrichter in der einen oder andern Stromrichtung, direkt oder gar nicht mit der Erde verbunden werden. Daraus ergeben sich sechzehn Kombinationen, die in zwei Stromrichtungen abgefragt werden müssen. Bei der Auswertung eines anstehenden Codezeichens wird zunächst positive Spannung über Auswerteschaltmittel an die Leitung angelegt. Danach wird die Umpolung der Spannung und das Anschalten anderer Auswerteschaltmittel veranlasst. Nach diesem zweiten Zeitabschnitt ist das Codezeichen ausgewertet.
Es ist auch eine symmetrischeSchaltungsanordnung von Sprechadern bekannt, bei der in beiden Stromrichtungen vier verschiedene Strombereiche verwendet werden. Auch bei dieser Schaltungsanordnung muss die Auswertung in zwei Zeitabschnitten mit positiver und negativer Spannung erfolgen. Weitere bekannte Schaltungsanordnungen sehen in der Station verschiedene Kombinationen von spannungs-und richtungsabhängigen Widerständen und einen oder mehrere Widerstände vor, um die erforderlichen Codezeichen bilden zu können. Bei diesen Schaltungsanordnungen erfolgt die Auswertung in mehreren Zeitabschnitten mit verschiedenen Spannungsstufen und bzw. oder Spannungsrichtungen.
Alle diese erwähnten bekannten Schaltungsanordnungen haben den Nachteil, dass beim Übergang von einem Auswertezeitabschnitt auf den nächsten die Leitungskapazitäten einen andern Ladungszustand annehmen müssen, der von dem gesendeten Codezeichen und den angelegten Auswertespannungen abhängt. Die hiebei auftretenden Ein- oder Ausschwingströme können zum Fehlansprechen der angeschalteten Auswerteschaltmittel führen.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, eine Schaltungsanordnung zur Auswertung derartiger Codezeichen zu finden, dass diesen Nachteil vermeidet. Sie erreicht dies durch eine Relaiskette, bei der ein bestimmtes Potential über die Kontakte des ersten Relais, gegebenenfalls über einen Schutzwiderstand und über durch Aibeitskontakte des zweiten Relais der Relaiskette überbrückten ersten und zweiten Auswerterelais niederohmig an beide Adern der Leitung anschaltbar ist, dass weiters über Kontakte des dritten Relais der Relaiskette ein anderes Potential ebenso über die dritten und vierten Auswerterelais an beide Adern der Leitung anschaltbar ist, so dass vor jeder Auswertezeit eine Schutzzeit eingelegt ist, in der die Leitungskapazitäten auf die bei der folgenden Auswertezeit wirksamen Spannungen aufgeladen werden.
In Weiterentwicklung der Ertindung wird eine Schaltungsanordnung angegeben, bei der die Relaiskette doppelt soviel Schaltstellungen aufweist wie Zeitschritte für die Auswertung des Codezeichens erforderlich sind.
Weiters sind die Schutz- und Auswertezeiten durch gleiche oder unterschiedliche Abfallzeiten der Relaiskette vorgegeben.
In einer Erfindungsvariante ist das Speiserelais als Kettenrelais mitverwendet.
Die Erfindung wird nun an einem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Wahl des Gleichstrom-Codes ist für das Wesen der Erfindung nicht von Bedeutung. In dem Ausführungsbeispiel wird z. B. die erwähnte unsymmetrische Schaltungsanordnung mit einer Spannungsstufe und zwei Spannungsrichtungen dargestellt.
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Bei derBelegung des Amtes wurde dort in üblicher, nicht gezeigter Weise, eine Wahlaufnahme- und
Wahlauswerteeinrichtung angeschaltet. Diese Einrichtung enthält ein Speiserelais, durch das der Schlei- fenschluss über die Station überwacht wird. Mit diesem Relais A werden weitere Relais B, C und D erregt.
Diese Relais bilden eine Relaiskette, die bei Schleifenunterbrechung mit Relais A beginnend der Reihe nach auslöst.
Bei der Betätigung einer beliebigen Wahltaste wird die Gleichstromschleife zum Amt unterbrochen und über Kontakte Tl-To die entsprechende Code-Kombination an die Sprechadern gelegt. Das Relais
A fällt ab und es wird zunächst auf beide Adern die Spannung +U gegeben. Es sind dabei nur niederoh- mige Schutzwiderstände R vorgeschaltet, damit die Aufladung der Leitungskapazitäten Ca, Cb und Gab sehr schnell erfolgen kann. Die Aufladung ist dabei von der in der Station eingestellten Codekombination
Tl-To abhängig. Die Auswerterelais liegen ebenfalls in dem Stromkreis, sie sind aber durch die noch geschlossenen Kontakte des B-Relais kurzgeschlossen und können daher durch die fliessenden Ladeströme nicht beeinflusst werden. Ein Kontakt des abgefallenen Relais A unterbricht den Stromkreis für das Relais
B, so dass auch dieses auslöst.
Ist das Relais B abgefallen, dann werden die Auswerterelais I und II in ihren
Stromkreisen wirksam und entsprechend der eingestellten Kombination betätigt. Nachdem das Relais B ab- gefallen ist, wird auch das Relais C ausgelöscht. Ist das Relais C abgefallen, dann wird die Spannung - U über die, mittels Kontakte des noch erregten Relais D kurzgeschlossen, Auswerterelais III und IV sowie niederohmige Schutzwiderstände R auf die Leitung (a, b) gegeben. Es erfolgt nun die Umladung der Lei- tungskapazitäten, ohne dass die Auswerterelais III und IV beeinflusst werden. Durch das abgefallene Re- lais C wird nun das Relais D ausgelöscht. Ist das Relais D abgefallen, dann werden die Relais III und IV entsprechend dem eingestellten Code betätigt.
Die Auswertung des Codezeichens ist beendet. Über die
Auswerterelais wird das Codezeichen in einen Speicher gegeben und dort zum Verbindungsaufbau weiter- verwendet.
Gibt der Teilnehmer die Wahltaste frei, dann wird die Schleife zum Amt wieder geschlossen. Das
Relais A spricht an und die Relais B, C, D der Relaiskette werden demzufolge der Reihe nach auch wieder erregt, so dass die Einrichtung für die Auswertung eines neuen Codezeichens bereitsteht.
Es ist noch zu bemerken, dass die Zeiten für die Auf- bzw. Umladung der Leitungskapazitäten (Schutzzeiten) und die Zeiten für die Auswertung des Codezeichens (Auswertezeiten) durch die Abfallzei- ten der Relais, die die Schutzzeiten bestimmen, müssen für die Kapazitätsverhältnisse der längsten Lei- tung bemessen werden. Die Abfallzeiten der Relais, die die Auswertezeiten bestimmen, sind nur durch die maximale Ansprechzeit der Auswerterelais gegeben. Es ist also durchaus möglich, dass diese Zeiten auch unterschiedlich bemessen sein können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaltungsanordnung zur Auswertung von Gleichstrom-Codezeichen, die zeitlich nacheinander in einer oder mehreren Spannungsstufen und bzw. oder Spannungsrichtungen abgefragt werden, gekennzeichnet durch eine Relaiskette (A, B, C, D) bei der ein bestimmtes Potential (+U) über die Kontakte des ersten Relais (A), gegebenenfalls über einen Schutzwiderstand (R) und über durch Arbeitskontakte (b2, b3) des zweiten Relais (B) der Relaiskette überbrückten ersten und zweiten Auswerterelais (I und II) niederohmig an beide Adern der Leitung anschaltbar ist, dass weiters über Kontakte (c2, c3) des dritten Relais (C) der Relaiskette ein anderes Potential ebenso über die dritten und vierten Auswerterelais (III und IV) an beide Adern der Leitung anschaltbar ist, so dass vor jeder Auswertezeit eine Schutzzeit eingelegt ist,
in der die Leitungskapazitäten (Ca, Cb, Cab) auf die bei der folgendenAuswertezeit wirksamen Spannungen aufgeladen werden.