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Schuh
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh mit einer neuartigen Gestaltung des Schuhfutters im Be- reich des Schuhgelenkes und verfolgt den Zweck, der Deformation und Ermüdung des Fusses im Sprung- gelenk vorzubeugen.
Die Erfindung kann bei allen Arten von Schuhen angewendet werden, so insbesondere bei Strassen- und Sporthalbschuhen, bei allen Arten von Schnürschuhen, wie z. B. bei Arbeits-, Pirsch-, Berg- und
Kletterschuhen und auch Sport- und Skischuhen mit einfacher oder Doppelschnürung ; selbst bei Haus- schuhen, auch solchen mit Schnellverschlüssen, ist sie denkbar. Es ist bekannt, bei Schuhen zur
Stützung des Fussgewölbes Bandagen mit einer eigenen Verschnürung vorzusehen. Es ist auch be- kannt, ein eigenes Zugbandauf der Fussaussenseite der Brandsohlezubefestigen und es auf der gegenüber- liegenden Seite in Verbindung mit der Schnürung im Bereich der Fusswölbung hochzuziehen.
Die Verbin- dung solcher Bandagen kann in bekannter Weise im Bereich des Fussgewölbes bogenförmig, u. zw. etwa der
Trittspur des normalen Fusses entsprechend, mit der Brandsohle verbunden sein.
Weiterhin ist bei orthopädischen Schuhen die Anordnung von starren Einlagen zur Stützung des Fussge- wölbes bekannt.
Der Nachteil dieser bekannten Einrichtungen besteht darin, dass sie entweder starr sind oder - iofer- ne sie in ihrer Verbindung mit der Brandsohle der sogenannten Trittspur folgen-einen separaten Teil des
Schuhes bilden.
Letztere bedingen jedoch einen relativ hohen Verbrauch an Material und vergleichsweise höhere
Kosten in der Herstellung. Auch das Gewicht dieser Schuhe, die meist nur als Spezial-Abfahrtsskischuhe gebaut werden, ist erheblich grösser. Ferner können diese bekannten Einrichtungen nicht bei allen Schuh- arten angewendet werden.
Die genannten Mängel sind weitestgehend durch die Erfindung behoben worden. Dieselbe betrifft einen Schuh mit einem Futter aus Leder, Gummi od. dgl., welches im Bereiche des Ristes mit dem Oberleder verbunden ist, oder eine eigene Schnürung aufweist, und welcher Schuh dadurch gekennzeichnet ist, dass das Futter im Bereich des inneren Längsgewölbes, der Trittspurbegrenzung des normalen Fusses folgend, mit der Brandsohle verbunden ist und dass gegebenenfalls der Raum im Bereich des inneren Längsgewölbes, der vom Futter, dem Oberleder und der Brandsohle begrenzt wird, mit einer Schaumgummiod. dgl. Polsterung gefüllt ist.
Durch die erfindungsgemässen Massnahmen wird der Fuss beim Verschnüren des Schuhes nur im Bereich der normalen Trittspurauflage auf seine Unterlage, die Brandsohle, gedrückt, ohne dass jedoch das sehr empfindliche Fuss-Längsgewölbe, das sogenannte Sprunggelenk, durchgedrückt würde ; letzteres wird vielmehr durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung des Futters nach oben gezogen, welche Wirkung gegebenenfalls durch die Polsterung unterstützt wird.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt, z. zw. zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf die Brandsohle, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Schuh längs der Linie III-III in Fig. 1, mit einem Futter ohne eigene Schnürung und Fig. 3 einen Querschnitt durch den Schuh längs der Linie III-III der Fig. 1 mit einem Futter mit eigener Schnürung.
Wie aus der Draufsicht auf die Brandsohle 1gemäss Fig. 1 ersichtlich, ist das Futter im Bereich der Innenseite des Fuss-Längsgewölbes derart mit der Brandsohle verbunden, dass die Verbindungslinie, z. B. eine Naht, die Form eines Bogens 2 aufweist, der von der Stelle a über e zur Stelle b verläuft. Der übri-
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ge Teil des Futters kann wie üblich ausgebildet sein. Unter dem Futterteil 3 wird somit ein Hohlraum 5 (Fig. 1, 2 und 3) gebildet, der erfindunsgemäss mit Schaumgummi, Korkschrot od. dgl. Material ausge- füllt sein kann. Die Bogenform der Befestigungslinie auf der Brandsohle kann sich auch aus einzelnen, mehr oder weniger langen, geraden Teilen zusammensetzen.
Der Futterteil 3 braucht im Bereich des Fussge- wölbes nicht durchgehend längs der Kurvenlinie a-e-b mit der Brandsohle verbunden sein, sondern es ge- nügt eine abschnittsweise Verbindung. Auch der Futterteil 6 der Fussaussenseite ist bei beiden gezeigten
Ausführungsbeispielen, wie üblich, mit der Brandsohle verbunden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Ausbildung des Futters der Fuss stark geschnürt werdenkann, ohne dass bei so erreichtem festen Sitz das sehr empfindliche Sprunggelenk durch- gedrückt wird. Es ist untergriffen und sozusagen wie in einer Hängematte aufgehängt. Diese erfindungs- gemässe Anordnung ist durch die Stärke der Verschnürung individuell einstellbar, sie passt sich jeder Eigen- art des Fusses an.
Die Herstellung des erfindungsgemässen Schuhes ist einfach. Die Einfachheit der Herstellung ist auch dadurch gegeben, dass der das Sprunggelenk untergreifende Futterteil nicht unbedingt schon beim Bogen a-e-b enden muss, sondern bis zu der dem Bereich a-b gegenüberliegenden Brandsohlenkante 9, 9 geführt werden kann. Es ist lediglich gemäss der Erfindung notwendig, den Futterteil längs der Linie a-e-b durchgehend oder mit Unterbrechungen an der Brandsohle zu befestigen. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Futterteil über die ganze Brandsohlenfläche zu erstrecken.
Der Futterteil 6 auf der einen Seite und der Futterteil 3 auf der andern Schuhseite können an ihren dem Rist zugewendeten freien Rändern Laschenösen 10 bzw. auch andere bekannte Verschlussmittel aufweisen und mit deren Hilfe zusammengeschnürt werden (s. Fig. 3). Die Verschnürung kann aber auch, wie in Fig. 2 gezeigt, durch Haken 4b oder durch Ösen, für das Futter und das Oberleder 4 gemeinsam, erfolgen ; dabei sind entweder die Futterteile mit den Oberlederteilen vernäht und letztere tragen allein die Verschlussmittel, oder die Verschlussmittel stellen selbst die Verbindungsmittel dieser beiden Teile dar (Fig. 2).
Beim Verschnüren der Futterteile für sich oder beim gemeinsamen Verschnüren mit dem Oberleder 4 wird der Futterteil 3 (Fig. 2,3) angespannt und angehoben. Diese Anhebung ist im Zenit des Bogens von Punkt e ausgehend am stärksten und hört, immer schwächer werdend, an den Punkten a bzw. b ganz auf, wie es der natürlichen Hohllage des Fusses entspricht.