DE640101C

DE640101C - Sportschuh, insbesondere Ski- und Bergschuh

Info

Publication number: DE640101C
Application number: DET45678D
Authority: DE
Original assignee: EUGEN MATTHIAS DR
Current assignee: EUGEN MATTHIAS DR
Priority date: 1935-07-03
Filing date: 1935-08-22
Publication date: 1936-12-22
Also published as: CH183109A; FR795219A; GB461529A; CH185340A; US2109751A

Description

Die Erfindung betrifft einen Sportschuh, der insbesondere als Ski- und Bergschuh geeignet ist. Zur gesunden Ausübung des Sportes und zur Vermeidung von Schädigungen des Fußes muß dem Fuß im ,Schuh seine natürliche Form erhalten und eine natürliche Bewegung mit natürlicher Beanspruchung aller Muskeln ermöglicht werden. Die bisher bekannten Schuhformen sichern weder dem Fuß seine natürliche Form, noch ermöglichen sie die natürliche Bewegung seiner Muskeln. Durch die üblichen auf dem Rist oder zu beiden Seiten desselben verlaufenden Verschnürungen der gebräuchliehen Schuhe wird die gesamte Vorderfuß,-muskulatur mit ihren Sehnen in der Wirkung unterbunden. Der in der Neuzeit gebräuchliche Ristriemen zerschneidet den Fuß, in zwei Teile mit der Folge der Schwächung der Strecker und der Verkürzung der Waden- und Fußrnuskeln. Anatomisch, wird an sich der Fuß durch die Fuß- und Unterschenkelmuskulatur von zwei Seiten her abgefangen, und zwar von unten her gestützt und von oben her wie eine Hängebrücke getragen. Die gesteigerten Beanspruchungen des Fußes durch die Sportarten verlangen ebenfalls eine Stützung des Fußes von unten und ein Tragen desselben von oben. Diesem Problem haben weder die bisherigen Verschnürungsar ten der Sportschuhe noch die getrennt davon verwendeten Keilstützen befriedigend Rechnung getragen. Das Problem des anatomisch und funktionell richtigen Sportschuhes kann nur durch die Vereinigung einer allen Muskeln und Sehnen des Fußes volle Wirkungsfähigkeit 'erhaltenden und den Fuß tragenden Verschnürung mit einer sachgemäß stützenden Einlage gelöst werden. Demgemäß beruht die Erfindung unter Verwendung von zwei übereinanderliegenden Ristverschlüssen des Schuhes auf dem Gedanken, daß die Versehlußlasche des oberen Ristverschlusses als Sehne zwischen den Enden des unteren Verschlusses einspannbar und zur Verschnürung mit den Schaftseitenteilen des Schuhes, den Schuh nach oben ziehend, ausgebildet ist und daß, gegenüber" den Verschlüssen in den Schuhboden 'eine an sich bekannte, bis zum Mittelfußgewölbe reichende Keileinlage eingebaut ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben.

Fig. ι zeigt einen Stiefel von der Seite gesehen mit aufgeschnittenem Sohlenteil und halb durchgeführter Verschnürung.

Fig. 2 zeigt den Stiefel mit fertiger Verschnürung, ebenfalls von der Seite gesehen.

Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf den Stiefel der Fig. 2. .

Aus dem Schaft 1 des Stiefels ist in der Ristgegend eine Ristlasche 2 ausgeschnitten, die sich, von oben nach unten bis zum Mittel-

fuß erstreckt und dort in festem Zusammenhang mit dem übrigen Stiefel steht. Unter dieser oberen Ristlasche 2 ist zwischen den beiderseitigen Schaftkanten 4 eine untere oderinnere, aus weichem Leder bestehende Ris|^ lasche 3 angeordnet, die mit ihrem unteifan V Ende fest am Schaft hängt und mit ihren Seitenkanten mit den Schaftkanten 4 vernäht ist. An beiden Seitenteilen des Schaftes 1 sind Schnürhaken S vorgesehen, die in ihrer Größe so bemessen sind, daß sie zwei Schnürsenkel gleichzeitig aufnehmen können. An den Enden der oberen Ristlasche 2 sind ebenfalls Schnürhaken 6 angebracht, jedoch sind als letzte untere Schnürmöglichkeit Ösen 7 und als letzte obere Schnürmöglichkeit Ösen 8 vorgesehen, welch letztere im Vergleich zu den obersten Haken 5 des Schaftes tiefer sitzen, so daß mit Hilfe der durch die Haken 5 des Schaftes gezogenen Verschnürung 9, die auch durch die obersten Ösen 8 der Lasche 2 geleitet wird, letztere als Sehne in den durch die Schaft verschnürung 9 gebildeten Bogen straff !eingespannt werden kann (Fig. 1). Im'Schuhboden ist gegenüber den Verschlußlaschen 2 und 3 auf der auf der Laufsohle 13 liegenden Zwischensohle 14 unter der Brandsohle 15 eine Keileinlage 16 und das Gelenk 17 eingesetzt. Die Keileinlage 16 erstreckt sich von der Ferse nach vorn bis etwa in den Bereich des Mittelfußgewölbes, zweckmäßig bis zu den vorderen Mittelfußköpfchen, und verjüngt sich allmählich bis auf Null. Im Bereich der Ferse ist die Dicke der Keileinlage 16 verhältnismäßig beträchtlich. Sie wird noch durch das Gelenk 17 verstärkt, welches zweckmäßig etwas dicker als sonst gehalten wird und bis zum Ende der Keileinlage 16 verlängert ist. Im Bereich des inneren Strahles des Fußgewölbes ist die Keileinlage vorzugsweise etwas erhöht. Wirkung und Zweck der durch das Gelenk 17 verstärkten Keileinlage 16 bestehen darin, daß der Fuß auf der mit niederem Absatz 18 ausgerüsteten Laufsohle 13 in anatomisch und physiologisch natürlicher Lage gehalten und in der natürlichen Form seiner Wölbung abgestützt wird. Die oben geschilderte Ristlaschenanordnung ermöglicht, auf dieser Grundlage den Fuß gleichzeitig von oben her zu tragen. Zu diesem Zweck wird die mit der Verschnürung 9 als Sehne in den gebildeten Schaftbogen eingespannte obere Ristlasche 2 mit Hilfe eines Schnürsenkels 10, der durch die unteren Ösen 7 der Lasche 2 hindurchgezogen und zur Verschnürung an den Haken 6 und 5 gebracht wird, straff an den Schuh angezogen und mit den Schaftseitenteilen verbunden. Durch die vorausgehende Anspannung der Ristlasche 2 wird so "der Schuh und der darin eingespannte Fuß ■gehoben. Durch die Vereinigung der stüt- '. zfsiden Keileinlage und der tragenden Verschnürung wird das anatomisch und physiologisch erstrebte Ziel erreicht, den Fuß in seiner ursprünglichen Form zu erhalten und ihm seine natürlichen Bewegungen und das natürliche Spiel seiner Muskeln zu ermöglichen. Die oberen Enden des Schnürsenkels werden in der üblichen Weise um den Schuhschaft 1 herumgezogen und miteinander verknotet. Der obere Abschluß kann durch einen Bandriemen 11 gebildet werden, der mit dem oberen Rand der Ristlasche 2 vernäht ist und mittels einer Schnalle 12 geschlossen werden kann.

Claims

Patentansprüche :,

i. Sportschuh, insbesondere Ski- und Bergschuh, mit zwei übereinanderliegenden Ristverschlüssen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußlasche (2) des oberen Ristverschlusses als Sehne zwischen den Enden des unteren Verschlusses einspannbar und zur Verschnürung mit den Schaftseitenteilen (1) des Schuhes, den Schuh nach oben ziehend, ausgebildet ist und daß gegenüber den Verschlüssen in den Schuhboden (13) eine an sich bekannte, bis zum Mittelfußgewölbe reichende Keileinlage (16) eingebaut ist.
2. Sportschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere kürzere Ristlasche (2) an ihrem oberen Ende zur Einschnürung in den Endbund der unteren Verschnürung und zur gemeinsamen Verschnürung mit der Hakenreihe des untenliegenden Ristverschlusses ausgebildet ist.
3. Sportschuh nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnürhaken (5) der Schaftseitenteile zur Aufnahme sowohl der unteren Verschnürung als auch der beiderseits des Stiefels liegenden oberen Verschnürung deren Haken (6) gegenüber versetzt und in der Größe bemessen sind.
4. Sportschuh nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gelenk (17) des Schuhes zur Verstärkung der Keileinlage (16) bis zu deren • Ende erstreckt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen