AT22825B - Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder.Info
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- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
Description
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Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder.
Vorliegendes Verfahren betrifft die Herstellung von künstlichem Leder und besteht im wesentlichen darin, dass eine beim Erkalten erstarrende und hart werdende Masse noch im plastischen Zustande allseitig von einer Hülle eines dünnen Kollodiumhäutchons überzogen und umschlossen wird, worauf man schliesslich das so hergestellte Produkt einer sanften Pressung unterwirft.
Man kann dem Produkt auf diese Weise nicht nur das Aussehen, die Struktur und Narbe natürlichen Leders geben, so dass es in allen seinen Verwendungen dem auf gewöhnlichem Wege hergestellten gegerbten Leder gleichkommt, sondern es besitzt dem letzteren gegenüber in seiner Gebraucbsfälugkeit noch den grossen Vorzug vollständiger Wetterbeständigkeit, indem es von Wasser, Feuchtigkeit und Temperatur- Veränderungen in keiner Weise beeinflusst wird.
Man hat bereits auf verschiedene Weise versucht, einen Ersatz für Leder auf künstlichem Wege herzustellen, indem man gegerbte Gelatine und auch Nitrozelluloselösungen für sich hiezu verwendete. Alle so erzeugten Produkte konnten jedoch keinen Anspruch darauf machen, mit natürlichem Leder in Wettbewerb zu treten, da sie einerseits keine Festigkeit besassen und andererseits den Einflüssen von Wasser und Feuchtigkeit nicht auf die Dauer widerstanden. Ganz besonders zeigte sich dies, wenn man das sogenannte Kunstleder in dünnen Hautchen verarbeitete. Wurden solche Häute einige Zeit mit Wasser behandelt, indem man sie beispielsweise 12-24 Stunden in Wasser legte und sie alsdann trocknen liess, so kräuselten sie sich zusammen und wurden unbrauchbar.
Dieser Übelstand haftet allen bekannten Arten von Kunstleder an, so dass bisher Kunstleder ver- hältnismässig nur wenig Eingang in den Gewerben gefunden hat. Es wurde nun gefunden, dass die um die plastische Schicht gemäss vorliegender Erfindung dicht herumgelegte Hülle einer Kollodiumhaut den erwähnten Übelstand vollständig beseitigt, vorausgesetzt, dass man bei Bildung dieser Kollodiumhaut die nötige Vorsicht gebraucht. Die letztere schliesst das
Innere vollständig ah und verbindet sich mit der dazwischenliegenden Schicht so innig, dass eine Verletzung des dünnen Häutchens gänzlich ausgeschlossen ist.
Das vorliegende Verfahren wird in der nachstehenden Weise praktisch ausgeübt :
Tierisches Eiweiss, insbesondere sogenannte Hautgelatine, wird in kaltem Wasser aufquellen gelassen und alsdann in heissem Wasser gelöst. Zu dieser heissen Lösung fügt man Glyzerin, fette Öle {Rizinusöl, Olivenöl oder auch verseiftes Mohnöl), sowie konzentrierte Kautschuk- lösung und ein Füllmittel, wie ssarytweiss, hinzu und rührt die Masse tüchtig um, bis ein inniges und gleichmässiges Gemenge der Stoffe stattgefunden hat.
Alsdann wird auf eine glatt geschliffene Glasplatte eine Lösung von eventuell mit
Farbstoff versetztem Pyroxylin aufgegossen, so dass sich beim Erkalten ein dünnes Häutchen von Kollodium bildet. Man lässt dieses Häutchen vollständig trocknen und fest worden und bringt sodann eine gleichmässige Schicht der, wie oben beschrieben, dargestellten Gelatinemasso, und zwar im warmem Zustande auf das Häutchen, worauf man diese Masse langsam erkalten lässt. Es bildet sich hindurch eine gleichmässige Schicht einer vor dem vollständigen Hartwerden einen plastischen Zustand annehmenden Masse, welche durch sanften Druck geknetet und ausgewalzt werden kann.
Wenn also diese Gelatinemasso zwar erkaltet ist, aber sich noch im plastischen Zustande befindet, wird die Oberfläche durch Abtupfen mitteist eines weichen Tuches sorgfältig von dem überschüssigen Wasser befreit.
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die ganze Masse von der Glasplatte abgehoben, was ohne Schwierigkeit geschehen kann, worauf man die Masse zwischen weichen TUchern einer sanften Pressung unterwirft, wodurch sie die Narbung natürlichen Leders annimmt. Auf diese Weise werden auch die Platten auf die geeignete Dicke ausgewalzt, wobei gleichzeitig die die Gelatinemasse umgebenden Kollodiambäutehen sich innig mit der inneren Schicht vereinigen.
Es ist daher wesentlich, dass man das Pressen und Auswalzen der Platten in einem Stadium vornimmt, wo die innen befindliche Gelatineschicht noch nicht vollständig steinhart geworden ist, da man sonst das Auswalzen der Platten nicht mehr bis zu dem gewünschten Grade ausführen kann.
Die so hergestellten Platten werden schliesslich in die Lösung eines Gerbmittels hineingetan, um der Gelatine die geeignete Härte und Widerstandsfähigkeit zu geben.
Dies geschieht, indem man die Platten in eine Lösung von Formaldehyd oder Chromalaun, oder Gerbsäure eintaucht und sie darin längere Zeit liegen lässt. Man kann jedoch auch der, wie oben beschrieben, hergestellten Gelatinemasse vor dem Aufgiessen auf die das Kollodiumh utcben enthaltende Glasplatte einen Zusatz von Formaldehyd, Chromalaun, Gerbsäure u. dgl. geben, welche Stoffe bekanntlich die Eigenschaft besitzen, die Eiweissstoffe in der Gelatine zu koagulieren, wodurch man in den meisten Fällen die Nachbehandlung der ausgewalzten Platten mit den Gerbstoffen erspart.
Es wird ausdrücklich hervorgehoben, dass das Verfahren zur Herstellung der das Innere der Platten bildenden Kompositionsmasse keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet, da dies Vorfahren an sich bekannt ist und tatsächlich eine im wesentlichen gleiche Masse zur Benutzung als künstliches Leder vorgeschlagen wurde. Das Wesen der Erfindung ist vielmehr darin begründet, dass man die an und für sich bekannte Masse oder eine andere ähnliche Masse mit gleichen Eigenschaften allseitig mit einem Häutchen von Kollodium umschliesst und dieses mit der Masse durch Pressung vereinigt, wodurch ein gegen Feuchtigkeit und Temperaturveränderung vollständig unempfindlicher, walzbarer und formbarer Stoff erhalten wird, der in den Gewerben als Ersatz für Leder nutzbringend
Verwendung finden kann.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder durch mechanische Verbindung einer plastischen beim Erkalten hartwerdenden Masse mit Kollodium, dadurch gekennzeichnet, dass man diese Masse noch im plastischen Zustande mit einer Kollödiumhaut überzieht und die letztere in die Masse einwalzt, zum Zwecke, durch die Kombination jener Masse mit Kollodium einen durch gelinde Pressung in der Kälte dauernd die charakteristische Narbung von Leder annehmenden dehnbaren und zügigen Stoff zu erhalten.
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