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Verfahren zur Färbung von Textilerzeugnissen aus Gemischen von Polypropylen und
Polyamiden
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Färben von Textilerzeugnissen auf der Basis von Legierungen von kristallinem Polypropylen, das im folgenden nur Polypropylen genannt wird.
Unter Legierungen von Polypropylen versteht man die Gemische von Polypropylen und Polyamiden, sowohllsopolyamiden als auch Interpolyamiden. Diese Gemische können sehr verschieden sein, und unter ihnen seien insbesondere die Legierungen genannt, die aus 95-85% Polypropylen und 5-15% eines Interpolyamids bestehen, das durch Polykondensation von 30 bis 50% Hexamethylendiaminadipat und 70-50% Hexamethylendiaminsebacat erhalten wurde.
Die Färbung von Legierungen von Polypropylen und Polyamid oder Interpolyamid ist zwar einfacher als diejenige reiner Polypropylene, doch ist sie auf eine begrenzte Zahl von Farbstoffklassen beschränkt und es ist im allgemeinen erforderlich, bei sehr hohen Temperaturen, gegebenenfalls unter Druck zu färben, und selbst in diesem Falle ist es nicht möglich, dunkle und lebhafte Nuancen zu erzielen.
Es wurde nun ein Verfahren zum Färben (durch Färbung oder Druck) von Erzeugnissen aus Polypropylenlegierungen gefunden, das ermöglicht, bei diesen Erzeugnissen selbst dunkle Nuancen leicht zu erhalten. Bei dem erfindungsgemässen Verfahren werden diese Erzeugnisse bei einer Temperatur über 950 C in Gegenwart von einerseits o-Phenylphenol und anderseits zumindest einem gegebenenfalls chlorierten cyclischen Kohlenswasserstoff gefärbt, der die in Frage stehenden Legierungen unter den Anwendungsbedingungen nicht löst.
Das o-Phenylphenol kann in freiem Zustand oder in Form eines Salzes verwendet werden. Wenn das o-Phenylphenol in freier Form verwendet wird, so wird es vorzugsweise in emulgiertem Zustand verwendet.
Die dem Färbebad zuzusetzende Menge dieses Produktes kann zwischen 1 und 10 g/l betragen, doch wird sie vorteilhafterweise zwischen 3 und 6 g/l gehalten.
Es ist erforderlich, dass der dem Färbebad oder der Druckpaste zuzusetzende cyclische Kohlenwasserstoff bzw. die zuzusetzenden cyclischen Kohlenwasserstoffe mit dem o-Phenylphenol sowohl bei Zimmertemperatur als auch bei den zur Durchführung des Verfahrens erforderlichen Temperaturen verträglich ist bzw. sind. Als gut geeignete Produkte kann man beispielsweise die folgenden cyclischen Kohlenwasserstoffe nennen : Xylol, Decahydronaphthalin, Tetrahydronaphthalin, o-Dichlorbenzol, Trichlorbenzol.
Für ihre Verwendung emulgiert man sie vorzugsweise mit Wasser und einem geeignet gewählten oberflächenaktiven Mittel, beispielsweise einem Kondensationsprodukt von Äthylenoxyd mit einem Fettalkohol. Das erfindungsgemässe Verfahren ist in seiner Anwendung sehr einfach, da die Färbemischungen, wie sie definiert sind, die zu färbenden Erzeugnisse trotz des hydrophoben Charakters derselben leicht benetzen. So wird beispielsweise ein in ein Bad, das keinen Kohlenwasserstoff enthält, eingebrachter Faden aus einer Polypropylen-Interpolyamid-Legierung erst nach 40 min benetzt, während die Benetzungszeit des gleichen Erzeugnisses in einem Bad, das 1 cm3 Decahydronaphthalin/1 enthält, auf 8 sek absinkt.
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zuvor mischen und in Wasser dispergieren und dieses Gemisch dem Färbebad oder der Druckpaste zusetzen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht bei der Siedehitze zu färben und die Färbung unter Druck bei hoher Temperatur zu vermeiden.
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich für die Färbung von allen Erzeugnissen aus Legierungen von Polypropylen und Polyamiden anwenden, wie beispielsweise Fäden, Fasern, rosshaarähnlichen Fäden, Dochten, Kabeln, Geweben, Strickwaren und Filmen. Es ermöglicht im Gegensatz zu den bisher bekannten
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C überschreitenstoffe und metallhaltige Farbstoffe, die ermöglichen, sehr echte dunkle Nuancen zu erzielen, die gegen Entfettungslösungsmittel besser beständig sind, gewählt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiel 1 : Man stellt ein Färbebad folgender Zusammensetzung her :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> MM <SEP> Teile
<tb> Latyl-Blau <SEP> FL <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> Natrium-o-phenylphenolat <SEP> 3, <SEP> 0 <SEP> Teile <SEP>
<tb> Trichlorbenzol <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> Teile <SEP>
<tb> Diammoniumphosphat <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb>
In diesem auf 90 C erhitzten Bad färbt man 20 Teile eines Fadens von 320 den, 46 Einzelfäden, aus einer Legierung von Polypropylen, die aus einem Gemisch von 90% isotaktischem Polypropylen und 10% eines aus 45% Hexamethylendiaminadipat und 55% Hexamethylendiaminsebacat stammenden Interpolyamide besteht, 1 h lang.
Der Faden wird anschliessend gewaschen, ausgewunden und getrocknet.
Er ist in einem sehr lebhaften und dauerhaften dunklen Blau gefärbt.
B eispiel 2 : Ein Faden von 224 den, 46 Einzelfaden wurde durch Verspinnen einer Legierung folgender Zusammensetzung erhalten :
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90%dunkelrot gefärbt :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 1000 <SEP> Teile
<tb> Vialon-Echtrot <SEP> B <SEP> (C. <SEP> I., <SEP> Band <SEP> 1, <SEP> Seite <SEP> 1186)............... <SEP> 1, <SEP> 2 <SEP> Teile
<tb> o-Pheny1pheno1.......................................... <SEP> 2, <SEP> 9 <SEP> Teile
<tb> Decahydronaphthalin................................... <SEP> " <SEP> 1 <SEP> Teil
<tb>
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Färbung ist gegenüber Trockenreinigung sehr beständig.
Ein anderer Teil des Fadens aus der gleichen Legierung wurde in einem identischen Färbebad, das jedoch kein Decahydronaphthalin enthielt, gefärbt. Dieser Faden war nicht gefärbt.
Beispiel 3 : Man taucht 33 Teile des gleichen Fadens, wie er in Beispiel 2 beschrieben ist, in ein Färbebad ein, das je 1000 Teile Wasser die folgenden Bestandteile enthält :
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<tb>
<tb> Acilan <SEP> Direktblau <SEP> A <SEP> (C. <SEP> I. <SEP> Band <SEP> 1, <SEP> Seite <SEP> 1264) <SEP> 1 <SEP> Teil
<tb> Natrium-o-phenylphenolat <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb> o-Dichlorbenzol <SEP> 1 <SEP> Teil
<tb> Diammoniumphosphat <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb>
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Nach Waschen und Trocknen ist der Faden in einem gegen Waschen und gegen Licht sehr beständigen Dunkelblau gefärbt.
Beispiel 4 : Man färbt 20 Teile des gleichen Fadens, wie er in Beispiel 2 beschrieben ist, in einem Färbebad, das je 1000 Teile Wasser die folgenden Bestandteile enthält :
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<tb>
<tb> Procinyl-Scharlach <SEP> GS...................................... <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> Natrium-o-pheny1phenolat................................... <SEP> 3, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb> Xylol...................................................... <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb> Schwefelsäure <SEP> 66 <SEP> Bé...............................................6,0 <SEP> Teile
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Man färbt 1 h, wobei man die Temperatur zwischen 98 und 1000 C hält.
Nach Waschen mit Seife, Spülen und Trocknen weist der Faden eine sehr schöne scharlachrote Färbung guter Lichtechtheit und guter Beständigkeit gegenüber Fettlösungsmitteln auf.