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Ausgleichsvorrichtung für den Fadenabzug von nebeneinander angeordneten und vom Fadenabzug angetriebenen zylindrischen Spulen
Die Erfindung betrifft Weiterbildungen einer Ausgleichsvorrichtung für den Fadenabzug von nebeneinander angeordneten und vom Fadenabzug angetriebenen zylindrischen Spulen auf zylindrischen Hülsen, insbesondere bei Doppeldrahtzwirnmaschinen, nach Patent Nr. 214817, wobei am Umfang jeder der frei drehbar gelagerten Spulen eine verschwenkbar angeordnete Friktionsrolle federnd anliegt und die Frik tionsrollen untereinander mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit drehbar verbunden sind.
Wie schon im Stammpatent erwähnt, wurde diese Ausgleichsvorrichtung geschaffen, um besonders die beim Zusammenzwirnen mehrerer von abrollenden Einzelspulen gelieferter Fäden auftretenden Schwierigkeiten zu beseitigen. Diese äusserten sich besonders darin, dass beim Verzwirnungsvorgang damals eine der abrollenden Spulen gegenüber den andern häutig voreilte oder zurückblieb, so dass die Einzelfäden mit ungleichen Fadenlängen in die Zwirnvorrichtung gelangten, wobei es dann beim Zusammenzwirnen zur unerwünschten Bildung von sogenannten"Längeln"oder von rippigem Zwirn kam.
Durch den zwangsweisen Ausgleich der Umfangsgeschwindigkeiten der Lieferspule mit Hilfe der zu gleichen Umfangsgeschwindigkeiten untereinander drehbar verbundenen Friktionsrollen haben sich diese Schwierigkeiten beheben und die Zufuhr ungleicher Fadenlängen in die Zwirnvorrichtung verhindern lassen. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Friktionsrollen paarweise über eine drehbare und insbesondere mit ihnen einstückige Welle miteinander verbunden.
Die den Gegenstand dieses Zusatzpatentes ausmachende vorteilhafte Weiterbildung besteht nun darin, dass zur Drehverbindung der einzeln drehbar gelagerten Friktionsrollen ein Riemchen, eine Schnur, eine biegsame Welle oder ein Zahntrieb vorgesehen ist.
Gegenüber der die koaxiale Lage fixierenden und den Raum zwischen den beiden Rollen blockierenden Verbindung der Rollen durch eine feste Welle gemäss dem Stammpatent sind im Zusatzpatent dieRol- len einzeln für sich drehbar gelagert und durch ein lediglich zur Übertragung von Drehmomenten geeignetes Kupplungsmittel miteinander verbunden.
Dies hat den Vorteil, dass die Rollen sich gegenüber den Spulen nicht mehr schräg legen können, sondern stets achsparallel zu ihren Wickeln stehen können, so dass ein besonders günstigesAnliegenderRol- lenfriktionsflächen an der Wickeloberfläche möglich ist. Ausserdem wird der Raum zwischen zwei miteinander zu kuppelnden Rollen mit Hilfe der genannten Kupplungsmittel frei gehalten, was sich besonders dann vorteilhaft auswirkt, wenn zwei entferntere Spulen von unterschiedlichen Durchmessern miteinander gekuppelt werden müssen, zwischen denen sich Spulen grösserer Durchmesser befinden. Eine zwischen diesen beiden Rollen angeordnete Welle würde in diesem Falle mit den Zwischenspulen Kontakt bekommen und einen Ausgleich zwischen den beiden entfernteren Spulen unmöglich machen.
Da die Kraftübertragungsfähigkeit einer Friktionsrolle im wesentlichen vom Reibungskoeffizienten
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ist und an ihrem abgewinkelten, axial durchbohrten Ende und einen gabelartig ausgebildeten Bügel mit den Armen 12 und 13 drehbar trägt. An diesem aus der vorgespannten Stange 10 und dem Bügel 12,13 bestehenden, in sich drehbaren Rollenträger sind an den gegebenenfalls nach innen umgebogenen Gabel- enden Rollen 14, 15 jeweils für sich gelagert. Ausserdem sind an dem gabelartigen Schwenkarm Führungs- mittel angeordnet, welche nach Fig. 1 als Umlenkrollen 16 und 17, nach den Fig. 2 und 3 als Umlenkstifte
16', 17'ausgebildet sind und zum Führen des die Rollen 14 und 15 kuppelnden Verbindungselementes, z. B. eines endlosen Riemens 18, dienen.
Dieser liegt, wie aus Fig. 3 ersichtlich, in den Rillen 19, wel- che jeweils in den Rollen 14 und 15 vorgesehen sind, so dass allein die Rollen am Umfang der Spulen 7 und 8 anliegen. Ebenso kann der Riemen aber auch, wie in Fig. 4 dargestellt ist, auf dem Mantel der Rol- len 14,15 aufliegen, dass diese die Spulen nicht berühren können. Bei gleichsinnigem Abzug der Fä- den von den Spulen muss der Lauf des Riemens 18, wie in Fig. 3 dargestellt ist, gekreuzt sein. Bei gegen- läufigem Drehsinn der Spulen wird der Riemen parallel geführt.
Während des Betriebes wird von jeder Spule 7 und 8 der Faden nach der Seite hin abgezogen und über Ösen 20 und 20'einer gemeinsamen dritten Öse 21 zugeführt, von der die Fäden dann zusammen über die Überlaufrolle 22 entsprechend dem strichpunktiert dargestellten Fadenlauf in die hohle Spindel hineinlau- fen und durch diese hindurch zur Speicherscheibe 23 sowie von hier unter Ballonbildung zur Öse 24 ge- langen, von wo sie in bekannter, nicht dargestellter Weise der Aufwickelvorrichtung zugeführt werden.
Die an dem gabelartig und in sich drehbar ausgebildeten Rollenträger für sich gelagerten Rollen 14 und 15 liegen infolge der von der Feder 11 dem Rollenträger vermittelten Vorspannung, welche gegebe- nenfalls verändert werden kann, mir gleichem Anpressdruck am Umfang der beiden Spulen 7 und 8 an.
Da sie durch den Riemen 18 derart miteinander gekuppelt sind, dass ihre Umfangsgeschwindigkeiten zwangsläufig gleich sind, wirken sie ihrerseits teils bremsend, teils beschleunigend auf die beiden Wickel ein, so dass die eine Spule gegenüber der andern hinsichtlich ihrer Umfangsgeschwindigkeit weder voreilt noch zurückbleibt. Auf diese Weise werden stets gleiche Fadenlängen abgezogen, auch wenn die Durchmesser der beiden Spulen differieren.
In Fig. 5 ist eine ähnliche Anordnung dargestellt, bei welcher die Rollen 14 und 15 an verschiedenen Rollenträgern 25 und 26 gelagert sind. Der eine Rollenträger 25 sitzt hiebei auf der Spulenträgergrundplatte 1 und ist mittels einer Feder 27 vorbelastet. Der andere Rollenträger 26 sitzt am Korbgestell 9 und ist mittels einer Feder 28 vorbelastet. Die Vorspannung-ist für beide Schwenkarme in bestimmter Weise eingestellt und sie können gegebenentalls, so z. B. bei der Verwendung von Spulen mit Fäden verschiedenen Ursprungs oder unterschiedlicher Glätte oder bei sehr grossen Unterschieden im Spulendurchmesser, voneinander abweichen.
In Fig. 6 ist eine Ausgleichsvorrichtung für den Abzug von drei Spulkörpern 29,30 und 31 dargestellt, an welchen die Rollen 32,33 und 34 anliegen. Als Verbindungselement für die drei Rollen dient hiebei beispielsweise eine biegsame Welle 35, an deren Stelle bei entsprechender Abwandlung aber auch ein Schnurzug Verwendung finden könnte. Die Rollen können einzeln oder zu mehreren an einem Rollenträger gelagert sein. Im dargestellten Beispiel ist die Rolle 32 am Rollenträger 25 und die Rollen 33,34 sind am Rollenträger 2ö gelagert. Gegebenenfalls kann auch an Stelle dieser Anordnung der Rollenträger 25 in gleicher Weise wie der Rollenträger 26 mit zwei Rollen versehen sein, so dass sich die beiden Ausgleichs-Vorrichtungsteile spiegelbildlich gleichen und gegenüberstehen.
An der Spule 30 greifen nunmehr zwei Rollen an, die über die Wickeloberfläche miteinander gekoppelt sind, aber auch noch durch einen Schnurzug gemäss Fig. 5 od. dgl. gekoppelt sein können. Eine solche Anordnung der Ausgleichsvorrich- tungsteile kann durch einen zusätzlichen Rollenträger mit zwei Rollen ergänzt werden (nicht dargestellt), dessen untereinander gekoppelte Rollen an den Spulen 29 und 31 anliegen. Damit sind dann an jedem Wickel zwei über die Wickeloberfläche gekoppelte Rollen verschiedener Rollenträger vorhanden, von denen die eine mit einer Rolle am andern Wickel und die andere mit einer Rolle am weiteren Wickel gekoppelt ist. Will eine Spule voreilen, so kann auf diese Weise jede der beiden andern Spulen mit der ganzen von einer Friktionsrolle aufbringbaren Übertragungskraft beeinflusst werden.
In Fig. 7 ist gezeigt, dass die Rollen eines Rollenträgers auch auf einergemeinsamen Achse 39 einzeln drehbar gelagert sein können.
In Fig. 8 ist schliesslich ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei der eine der an den Spulkörpern anliegenden Rollen, in diesem Falle die Rolle 36, über ihre Welle 37 zusätzlich angetrieben ist. In der schematischen Darstellung ragt die Welle 37 der Rolle 36 bis in den mit dem Schwenkarm 10 schwenkbaren Getriebekasten 38, wo sie ihren Antrieb erhält. Dieser kann als besonderer Antrieb, z. B. ein aufziehbares Federwerk, ausgebildet oder aus dem Spulenträger durch die Spulenträgergrundplatte 1 in den Getriebekasten 38 geleitet sein. Ein solcher zusätzlicher Antrieb wird insbesondere beim Anlassen der Ma-
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schine zu Beginn des Fadenabzuges nützlich sein, da durch ihn den bis dahin stillstehenden Abzugsspulen zusätzlich zum Fadenabzug ein Anlaufdrehmoment erteilt wird.
Während des Betriebes nach Erreichen der erforderlichen Abzugsgeschwindigkeit kann dieses zusätzliche Getriebe selbsttätig abgeschaltet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ausgleichsvorrichtung für den Fadenabzug von nebeneinander angeordneten und vom Fadenabzug angetriebenen zylindrischen Spulen auf zylindrischen Hülsen, insbesondere bei Doppeldrahtzwirnmaschinen, wobei am Umfang jeder der frei drehbar gelagerten Spulen eine verschwenkbar angeordneteFriktionsrolle federnd anliegt und die Friktionsrollen untereinander mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit drehbar verbunden sind, nach Patent Nr. 214817, dadurch gekennzeichnet, dass zur Drehverbindung der einzeln drehbar gelagerten Friktionsrollen (14, 15 ; 32, 33,34) ein Riemchen (18), eine Schnur, eine biegsame Welle (35) oder ein Zahntrieb vorgesehen ist.