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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen auf Faserstoffen, insbesondere Chemiefaserstoffen.
Es sind eine Reihe von Verfahren bekannt, Faserstoffe mit Polymerisaten zu beschichten, wobei die polymeren Stoffe in Form ihrer Lösungen auf den Faserstoff aufgetragen werden.
Nach derartigen Verfahren werden vor allem Chemiefaserstoffe beschichtet, die für die Herstellung von Regenschutzbekleidung, sowie Abdeckplanen und Zeltstoffen verwendet werden. Durch die Beschichtung wird erreicht, dass die Gewebe wasserundurchlässig werden, wobei noch eine hinreichende Luftdurchlässigkeit erhalten bleibt.
Neben der Wasserundurchlässigkeit werden an solche Faserstoffe noch weitere Anforderungen gestellt.
So sollen die beschichteten Gewebe einen weichen und geschmeidigen Griff aufweisen, die Beschichtung soll fest auf der Faser haften und in den in der Reinigungstechnik gebräuchlichen Lösungsmitteln unlöslich sein.
Es ist bekannt, dass die Haftfestigkeit von Polymerisatbeschichtungen auf der Faser verbessert wird, wenn den Polymerisaten Polyisocyanate beigemischt sind. Eine hinreichende Beständigkeit gegenüber den in der Reinigungstechnik gebräuchlichen Lösungsmitteln ist mit dieser Massnahme allein jedoch nicht zu erzielen.
Es ist auch bekannt, dass Mischpolymerisate, die teilweise verseiftes Vinylacetat enthalten, im Gemisch mit Polyisocyanaten Beschichtungen auf Faserstoffen ergeben, die gegen besagte Lösungsmittel beständig sind. Solche Beschichtungen geben dem Gewebe jedoch einen harten Griff, der in der Praxis nicht erwünscht ist.
Es sind weiterhin Verfahren bekannt, durch die Beschichtungen erhalten werden, welche diese Mängel nicht aufweisen. Jedoch ist es hiebei erforderlich, Gemische komplizierter Zusammensetzung in mehreren Schichten auf den Faserstoff aufzutragen. Diese Verfahren sind umständlich und aufwendig ; es wird daher meist auf deren Anwendung verzichtet.
Die verschiedenen Anforderungen, die an beschichtete Gewebe gestellt werden, bringen es mit sich, dass man bislang stets gezwungen war, Kompromisse zu schliessen, so dass immer nur ein Teil der gewünschten Eigenschaften durch entsprechende Massnahmen erhalten werden konnte.
Es wurde nun gefunden, dass man wasserabweisende, lösungsmittelbeständige und weiche Beschichtungen auf Faserstoffen, insbesondere Chemiefaserstoffen, in einfacher Weise erhält, wenn man Mischpolymerisate aus hydroxylgruppenhaltigen, ungesättigten polymerisierbaren Verbindungen u. a. ungesättigten polymerisierbaren Verbindungen zusammen mit Polyisocyanaten in leichtflüchtigen Lösungsmitteln gelöst auf Faserstoffe aufbringt und nach dem Verdampfen des Lösungsmittels durch Wärmebehandlung vernetzt. Nach diesem Verfahren beschichtete Faserstoffe zeichnen sich durch einen weichen und geschmeidigen Griff aus.
Als hydroxylgruppenhaltige, ungesättigte polymerisierbare Verbindungen kommen für die Mischpolymerisate vor allem die partiellen Ester der Acryl- oder Methacrylsäure mit Polyalkoholen in Frage.
Solche Ester sind z. B. Butan-I, 4-diolmonoacrylat, Pentan-I, 4-diolmonoacrylat oder Äthylenglykolmonomethacrylat. Besonders geeignete Mischpolymerisationskomponenten mit diesen sind Acryl-, Methacrylester von Alkoholen mit 1-4 C-Atomen, wie Acrylsäurebutylester, Methacrylsäuremethylester oder Vinylester, wie Vinylacetat oder Vinylpropionat.
Die Mischpolymerisate sollen zweckmässig 0, 5-10% der hydroxylgruppenhaltigen Monomeren enthalten.
Für die Vernetzung geeignete Polyisocyanate sind z. B. Umsetzungsprodukte von Polyalkoholen mit Toluylenpolyisocyanaten, die einen Überschuss an reaktionsfähigen Isocyanatgruppen aufweisen.
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Es eignen sich aber auch Diisocyanate, wie Hexamethylendiisocyanat, 1, 4-Phenylendiisocyanat, Toluylendiisocyanate oder Naphthalin-1, 5-diisocyanat.
Im allgemeinen werden 0, 5-10 Gew.-% Polyisocyanat auf 100 Gew.-Teile des Mischpolymerisates zugesetzt. Als leichtflüchtige Lösungsmittel eignen sich solche, die weder mit den Mischungskomponenten noch mit dem Faserstoff reagieren. Das sind z. B. Äthylacetat, Aceton oder Kohlenwasserstoffe. Am zweckmässigsten werden Lösungen mit einem Feststoffgehalt zwischen 30 und 70% verwendet. Hiebei soll die Viskosität der Lösung so eingestellt sein, dass eine günstige Verarbeitung möglich ist.
Die Wärmebehandlung der beschichteten Faserstoffe wird bei Temperaturen zwischen 60 und 160 C, am zweckmässigsten zwischen 90 und 150 C, vorgenommen. Oft empfiehlt es sich, nach dem Abdampfen des Lösungsmittels auf die Beschichtung eine zweite Schicht aufzutragen, die beispielsweise aus einem Silikonharz oder einem modifizierten Harnstoffharz bestehen kann.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1 : 100 Teile einer 50%igen Lösung eines Mischpolymerisates aus 86 Teilen Acrylsäurebutylester, 10 Teilen Methacrylsäuremethylester und 4 Teilen Butan-1, 4-diolmonoacrylat in Äthylacetat werden mit 4 Teilen einer 75% igen Lösung eines Umsetzungsproduktes aus 1, 1, 1-Trimethylolpropan und einem Gemisch aus 2 Teilen 2, 4- und 1 Teil 2, 6-Toluylendiisocyanat (Gehalt an Isocyanatgruppen etwa 13%) in Äthylacetat, versetzt.
Man trägt diese Mischung auf ein Gewebe aus Polycaprolactam mit einem Gewicht von 60 g/m auf und trocknet 2 min bei 900 C. Hiebei werden 20 g/m Feststoff auf das Gewebe aufgetragen. Hierauf bringt man 2 g/m Silikonharz auf das Gewebe auf. Anschliessend wird das so beschichtete Gewebe 3 min bei 150 C einer Wärmebehandlung unterworfen. Der erhaltene beschichtete Faserstoff weist einen weichen und geschmeidigen Griff auf. Die Beschichtung haftet sehr gut auf der Faser, sie widersteht einer zweistündigen Behandlung mit Trichloräthylen bei Raumtemperatur. Der Auswaschverlust ist hiebei 8%.
Beispiel 2 : 100 Teile einer 50%igen Lösung eines Mischpolymerisates aus 86 Teilen Acrylsäurebutylester, 10 Teilen Vinylacetat und 4 Teilen Butan-1, 4-diolmonoacrylat in Äthylacetat wird mit 5% der in Beispiel 1 beschriebenen Polyisocyanatlösung vermischt. Auf ein Gewebe aus Polycaprolactam von 6 g/m2 werden 20 g/m2 des Gemisches aufgetragen. Hierauf bringt man weiterhin 4 g/m2 eines mit Butanol verätherten Harnstofformaldehydkondensates, dem 1% Maleinsäure als Härter zugesetzt werden, auf das Gewebe auf. Das Gewebe wird 3 min auf 1500 C erhitzt. Der erhaltene beschichtete Faserstoff hat einen weichen und geschmeidigen Griff. Die Beschichtung haftet fest am Gewebe, sie widersteht einer zweistündigen Behandlung mit Trichloräthylen.
Der Auswaschverlust liegt bei 5%.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Beschichten von Faserstoffen, insbesondere Chemiefaserstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man Mischpolymerisate aus hydroxylgruppenhaltigen, ungesättigten polymerisierbaren Verbindungen u. a. ungesättigten polymerisierbaren Verbindungen zusammen mit Polyisocyanaten in leichtflüchtigen Lösungsmitteln gelöst auf den Faserstoff aufbringt und nach dem Verdampfen des Lösungsmittels durch Wärmebehandlung vernetzt.