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Pigmentfarbstoffe
Aus der Reihe der üblichen Azo-, Kondensations- und Anthrachinonfarbstoffe sind zahlreiche Verbindungen bekannt, die als gelbe Pigmentfarbstoffe verwendet werden können ; sie genügen jedoch nicht den gesteigerten Echtheits-und Verarbeitungsanforderungen der modernen Pigmentanwendungstechnik :
Die Azopigmente sind im allgemeinen unzureichend temperatur-, licht- und weichmacherbeständig, die Kondensationsfarbstoffe zu sublimationsfreudig und zu wenig lösungsmittelbeständig ; bei den Anthrachinonpigmenten stören die unzureichende Brillanz und Reinheit des Farbtones.
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3-b] -[ 2, 3-e] -1, 4-dihydropyrazinegeroter Farbe, ergeben. Diese Verbindungen, die zum Typ der Fluorubine gehören, lassen sich durch die allgemeine Grundformel
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3-bzw.. Chlor-, Methyl-und Methoxygruppen sind zwar in den Pigmenten als Substituenten bevorzugt, doch können auch z. B. Äthyl-und Äthoxygruppen als Substituenten vorhanden sein. An Stelle dieser oder als zusätzliche Substituenten eignen sich Reste, die nicht hydrophil sind.
Die als Pigmente vorliegenden Verbindungen der oben gezeigten Formel oder ihre Substitutionspro- dukte können als Einzelsubstanzen oder Mischungen zum Färben der verschiedensten Stoffe oder Stoffmi- schungen verwendet werden. Die Pigmente können daher, gegebenenfalls neben andern Komponenten, beispielsweise für das Färben folgender Substrate verwendet werden :
Für Lacke verschiedenster Art, wie physikalisch und oxydativ trocknende oder peroxydhärtende Lacke, für Lackfarben, Binder- und Leim- farben, Druckfarben aller Art, wie beispielsweise Buchdruck-, Tiefdruck-, Gummidruck-, Siebdruck- und Textildruckfarben, für makromolekulare Stoffe natürlichen, halbsynthetischen oder synthetischen Ursprungs, wie Polystyrol, Polyester, Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Gummi und Phenoplasten, für wässerige, öl- und lösungsmittelhaltige Teige und Pasten, feste, pastenartige oder flüssige Zubereitungen, wie beispielsweise zusammen mit Dispergiermitteln, Faktispasten oder in Tinten.
Die Pigmente können ebenfalls in bzw. als Mischung zusammen mit natürlichen, regenerierten oder künstlichen Fasern, wie beispielsweise Silikat-, Holz-, Cellulose-, Acetylcellulose-, Polyacrylnitril-oder Polyvinylchloridfasern, vorliegen, ebenso wie mit Pulvern, z. B. anorganischen oder organischen Pigmenten, Kalk, Gips, Zementen, Holzmehl und Stärke. Man erhält mit den neuen Pigmenten Lackierungen, Anstriche, Drucke, Beschichtungen, Beläge und geformte Gebilde aller Art mit gelber bis orangeroter Farbe, guter Farbtonreinheit und hervorragender Dauerhaftigkeit.
Die Stoffmischungen, die als wirksamen Bestandteil die neuen hochechten Pigmente enthalten, können nach an sich bekannten Verfahren erhalten werden. So können sie auf übliche Weise durch Einrühren, Einwalzen, Einkneten, Einmahlen oder Einmischen in Flüssigkeiten, zähen Massen oder Pulvern gleichmässig verteilt werden. Man kann auch Mischungen der farbgebenden Pigmente benutzen.
Man erhält die Bis-chinoxalo-dihydropyrazine und-oxazine, die in den pigmentierten Systemen als färbende Bestandteile vorliegen, ganz allgemein durch Umsetzung von 2,3-Dichlorchinoxalinverbindungen mit 2, 3-Diaminochinoxalin- oder ortho-Amino-hydtoxychinoxalinverbindungen unter Abspaltung von 2 Molen Chlorwasserstoff unter Bildung eines neuen sechsgliedrigen, heterocyclischen Ringes. Die bisher bekannte Methode zur Herstellung des Fluorubins besteht im Verschmelzen der beiden Reaktionspartner bei Temperaturen bis zu 2700C. DasVerfahren liefert aber nur Ausbeuten von 50 bis 600/1 der Theorie an Reaktionsprodukten, deren Reinheit für Pigmentzwecke nicht ausreicht.
Abgesehen von der schwierigen Handhabung der zum Schluss der Reaktion fast vollständig erstarrenden Schmelzen ist die Anwendung eines grossen Überschusses einer der Reaktionspartner als Schmelzmittel vom wirtschaftlichen Standpunkt aus ungünstig.
Chlorchinoxaline, die für die Herstellung der Pigmente benutzt werden können, sind ausser dem 2, 3-DichlorchinoxaIin selbst z. B. 2, 3, 6-Trichlorchinoxalin, 2,3, 6, 7-Tetrachlorchinoxalin, 2,3-Dichlor-
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6-methyl-chinoxalin,aminoverbindungen, mit denen die 2,3-Dichlorchinoxaline umgesetzt werden können, seien beispielsweise genannt das2,3-Diaminochinoxalin, 2,3-Diamino-6-methyl-chinoxalin, 2,3-Diamino-6-methoxy- - chinoxalin und das einen weiteren anellierten Benzring enthaltende 2, 3-Diaminochinoxalin. An Stelle der genannten 2,3-DiaminochinoxaIine können die entsprechenden 2, 3-Amino-hydroxy-chinoxaline mit den 2, 3-Dichlorchinoxalinen umgesetzt werden.
Alle in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel l : 20 Teile Fluorubinpigment mit einer mittleren Teilchengrösse von 0, 5 bis l und 20 Teile Tonerdehydrat reibt man auf einem Dreiwalzenstuhl mit 60 Teilen Leinölfirnis in der üblichen Weise an. Die erhaltene Druckfarbe liefert gelbe Drucke von guter Farbkraft und Reinheit des Farbtons.
Verwendet man an Stelle des unsubstituierten gelben Fluorubins Substitutionsprodukte, so erhält man die in folgender Tabelle genannten Nuancen :
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<tb>
<tb> Fluorubin <SEP> Farbe
<tb> 2-Chlor- <SEP> rotstichig <SEP> gelb
<tb> 2-Methyl-gelb
<tb> 2-Methoxy-rotstichig <SEP> gelb
<tb> Benzo <SEP> [b]- <SEP> rotbraun <SEP>
<tb> Bis-chinoxalo- <SEP> gelb <SEP>
<tb> - <SEP> [2, <SEP> 3-b]-[2, <SEP> 3-e]-oxazin <SEP>
<tb>
Wird eine kleinere, mittlere Teilchengrösse gewünscht, beispielsweise von 0, 1 bu, so können die auf übliche Weise hergestellten Verbindungen einem üblichen Zerkleinerungsprozess durch Einwirkung von Mahl- und Scherkräften angeschlossen werden, beispielsweise eine Salzvermahlung, erforderlichenfalls in Gegenwart von Wasser oder Lösungsmitteln,
oder aber eine Umfällung aus konzentrierter Schwefelsäure in Eiswasser oder eine Umquellung in einem organischen Lösungsmittel.
Beispiel 2 : 5 Teile Fluorubinpigment gemäss Beispiel 1, Absatz 1, werden mit einer Nitrocellulose-Lösung, die aus 10Teilen alkohollöslicher Nitrocellulose, 5 Teilen Dibutylphthalat, 80 Teilen Äthylalkohol/Äthylglykol/Gemisch besteht, in einer Kugelmühle angerieben. Man erhält eine gelbe Tiefdruckfarbe, die sich zur Herstellung hervorragender licht- und überspritzechter Drucke eignet.
Durch Erhöhung des Pigmentanteiles und entsprechende Rezepturumstellung wird eine Anilindruckfarbe erhalten.
Druckfarben, z. B. für den Textildruck und Siebdruck, können durch entsprechende Abänderung ebenfalls erhalten werden.
Beispiel 3: 2 Teile des Fluorubinpigments gemäss Beispiel 1, Absatz 1, werden mit einem Lack (hergestellt aus 9,5 Teilen einer esterlöslichen Nitrocellulose, 2,5 Teilen Dibutylphthalat, l, 5 Teilen Benzyl-butylphthalat, 2 Teilen eines Kunstharzes, wie etwa des aus Cyclohexanon durch Einwirkung von Natriumhydroxyd erhaltenen Produktes, 16 Teilen Butylacetat, 5,5 Teilen Methylacetat und 13 Teilen Reintoluol) in der üblichen Weise gemischt. Die mit diesem Lack erhaltenen grünstichig-gelben Lackierungen besitzen hervorragende Lichtechtheit, gute Deckkraft und ausgezeichnete Überspritzechtheit.
Beispiel 4 : l Teil des Fluorubinpigments gemäss Beispiel 1 wird mit 1 Teil Polystyrolgranulat in einer Mischtrommel durch kräftiges Schütteln gemischt. Die Mischung wird dann mit Hilfe einer auf 1800C geheizten Färbeschnecke homogenisiert. Der aus der Düse der Schnecke austretende Strang wird auf einer Schneidemaschine zerkleinert und das so erhaltene gelb gefärbte Granulat auf einer Spritzgussmaschine zu Formkörpern verspritzt. Es werden gelb gefärbte Spritzlinge von sehr guter Lichtechtheit erhalten. Auf gleiche Weise können auch andere Kunststoffe, z. B. Polyäthylen, gelb eingefärbt werden.
Beispiel 5: Eine Gummimischung aus 100 Teilen Croepe hell, 2,6 Teilen Schwefel, 1,0 Teilen Stearinsäure, 1, 0 Teilen 2-Mercaptobenzthiazol, 0,2 Teilen Hexamethylentetramin, 5,0 Teilen Zinkoxyd, 60,0 Teilen Kreide und 2,0 Teilen Titandioxyd (Anatas-Typ) wird auf einem Mischwalzwerk bei 500C mit 2, 0 Teilen des Fluorubinpigments gemäss Beispiel 1 in der üblichen Weise eingefärbt und 12 min bei 1400C vulkanisiert. Man erhält ein intensiv gelb gefärbtes Vulkanisat.
Beispiel 6 : 10 Teile eines wässerigen Farbstoffteiges, der 200/0 des Fluorubinpigments gemäss Beispiel 1 enthält, werden zu einer Mischung aus 20 Teilen Schwerspat, 10 Teilen Aluminiumsulfat in 100 Teilen Wasser und 5 Teilen Natriumcarbonat zu 50 Teilen Wasser gegeben. Dann gibt man eine Lösung von 12 Teilen Bariumchlorid in 120 Teilen Wasser hinzu, saugt den ausgeschiedenen Niederschlag ab und wäscht den Rückstand mit Wasser aus. 20 Teile der so erhaltenen Paste werden mit 4 Teilen einer 205eigen Leimlösung vermischt. Man erhält so eine Tapetenstreichfarbe, die gelbe Tapeten von sehr guter Lichtechtheit ergibt.
Beispiel 7: 5 Teile 2-Chlorfluorubinpigment werden mit 100 Teilen Gips in der üblichen Weise vermahlen und dann mit der erforderlichen Menge Wasser auf eine gut verarbeitbare Mischung gestellt.
Nach dem Abbinden erhält man eine rotstichig gelb gefärbte Gipsmasse. In gleicher Weise kann Zement zu einem gefärbten Beton verarbeitet werden.
Beispiel 8: Man bereitet eine Mischung aus 35 Teilen einer wässerigen Paste des im Beispiel 1, Absatz 1, genannten Pigments, 65 Teilen eines Kondensationsproduktes aus 2-naphthalinsulfonsaurem Natrium und 100 Teilen Wasser. Diese Mischung wird in einer Kugelmühle bis zum gewünschten Feinver-
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teilungsgrad des Pigments vermahlen. Der so hergestellte Pigmentteig verteilt sich kolloidal in Wasser.
Der Pigmentteig wird vorzugsweise zum Pigmentieren wasserhaltiger Medien, z. B. von Kunststoffdisper- sionen, Latex, Binderfarben, Leimfarben, Papier in der Masse oder spinnfähigem Alkalixanthogenat der Cellulose verwendet.
Dieser Pigmentteig lässt sich durch schonende Verfahren vollständig eintrocknen. Die so erhaltene Pigmentzubereitung verhält sich in wässerigen Medien wie der Teig.