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Geschwindigkeitswechselvorrichtung für
Nähmaschinen
Bei Nähmaschinen ist es zweckmässig, die Nähgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der auszuführen- den Näharbeit wechseln zu können, wobei es durch einfaches Verdrehen eines aussen an der Nähmaschine angebrachten Bedienungsorganes in zwei bestimmte Stellungen ermöglicht wird, von einer Nähgeschwin- digkeit auf eine andere überzugehen. Die Geschwindigkeitswechselvorrichtung soll auch bei laufender
Maschine leicht umgeschaltet werden können. Die Bewegungsübertragung von der Antriebseinrichtung auf die Hauptwellen der Nähmaschine soll aber mit Hilfe rein mechanischer Mittel, jedoch ohne Verwendung von beim Umschalten axial ein-und ausrückbarer Stirnzahnrädern erfolgen, weil solche Schiebezahnrä- der stets einen geräuschvollen Lauf haben.
Um die Verwendung von Stirnzahnrädern zu vermeiden, ist bereits eine Geschwindigkeitswechselvor- richtung für Nähmaschinen vorgeschlagen worden, die zwischen einem Antriebsorgan und den bewegten
Teilen der Nähmaschine eingeschaltet ist und zwei Wellen aufweist, die über zwei zur Bewegungstiber- tragung dienende Scheibenpaare verbunden sind, wobei auf jeder Welle eine der beiden auf ihr angeord- neten Scheiben frei drehbar gelagert ist, mit einer nur in einem Richtungssinn der Relativbewegung zwischen einer der frei drehbaren Scheiben und der zugehörigen Welle wirksamen Überholkupplung und mit einer in beiden Richtungssinnen der Relativbewegung zwischen der andern frei drehbaren Scheibe und der zugehörigen Welle wirksamen Kupplung,
sowie mit einer von Hand aus betätigbaren Schalteinrichtung für die in beiden Richtungssinnen wirksame Kupplung, wobei die Durchmesserverhältnisse der Bewegungs- übertragungsscheiben derart gewählt sind, dass beim Einrücken bzw. Ausrücken der in beiden Richtungsinnen wirksamen Kupplung die Überholkupplung automatisch unwirksam bzw. wirksam wird.
Bei einer aus der deutschen Patentschrift Nr. 194735 bekannten Geschwindigkeitswechselvorrichtung der vorstehend erläuterten Art ist, mit einer dauernd mit einem Antriebsorgan drehfest verbundenen ersten Welle, die erste Scheibe des ersten Scheibenpaares drehfest verbunden. und die erste Scheibe des zweiten Scheibenpaares ist auf dieser Welle frei drehbar gelagert und wird durch eine Überholkupplung mit der Welle gekuppelt, wenn diese der Scheibe voreilt. Auf der zweiten Welle ist die zweite Scheibe des ersten Scheibenpaares frei drehbar gelagert und diese Scheibe kann durch die von Hand aus betätigbare, in beiden Richtungen wirksame Kupplung mit der Welle gekuppelt werden. Die zweite Scheibe des zweiten Scheibenpaares ist mit der zweiten Welle drehfest verbunden.
Wenn somit bei dieser bekannten Vorrichtung die in beiden Drehrichtungen wirksame Kupplung zwischen der auf der zweiten Welle frei drehbaren zweiten Scheibe des ersten Scheibenpaares und der mit der zweiten Welle drehfest verbundenen zweiten Scheibe des zweiten Scheibenpaares eingerückt ist, so muss die durch die Überholkupplung mit der ersten, dauernd mit gleicher Drehzahl laufenden Welle auf Drehung verbundene erste Scheibe des zweiten Scheibenpaares mit einer Drehzahl angetrieben werden, die grösser als die gleichbleibende Drehzahl der ersten Welle ist, um die Überholkupplung zu lösen. Hiezu ist es er-' forderlich, dass jeweils von jedem Scheibenpaar die auf der einen Welle frei drehbar gelagerte Scheibe einen kleineren Durchmesser als die mit der andern Welle drehfest verbundene zweite Scheibe des betreffenden Scheibenpaares hat.
Es ist daher bei beiden Geschwindigkeitsstufen nicht möglich, die beiden Wellen mit gleicher Drehzahl anzutreiben
Bei entsprechender Bemessung der Durchmesser des einen Scheibenpaares könnten im Grenzfall die beiden Scheiben des andern Scheibenpaares gleich grosse Durchmesser haben, doch ist auch in diesem
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Falle nur bei einer Geschwindigkeitsstufe ein Gleichlauf beider Wellen möglich.
Die mit dem Antriebsorgan drehfest verbundene und daher dauernd mit gleicher Drehzahl angetriebene erste Welle kann bei der bekannten Vorrichtung nicht als eine der beiden Hauptwelle der Nähmaschine verwendet werden, sondern es kann nur die zweite Welle z. B. als Nadelstangenantriebswelle eingerichtet sein. Als zweite Hauptwelle der Nähmaschine, beim vorliegenden Beispiel als Schiffchen- und Stoffschieberantriebswelle, muss eine besondere Welle vorgesehen sein, die mit der ersten Hauptwelle durch ein zusätzliches Getriebe, z. B. ein weiteres Scheibenpaar, auf Gleichlauf verbunden ist.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Geschwindigkeitswechselvorrichtung der bereits erläuterten Art so auszubilden, dass beide Wellen der Vorrichtung bei beiden Geschwindigkeitsstufen mit gleichblei- bendem Übersetzungsverhältnis angetrieben werden, so dass bei beiden Stufen ein phasengleicher Lauf dieser beiden Wellen erzielbar ist und gegebenenfalls beide Wellen direkt als die beiden Hauptwellen der Nähmaschine verwendet werden können.
Dieses Ziel wird gemäss der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, dass bei einer Geschwindigkeitsvorrichtung der erläuterten Art beide Scheiben eines Scheibenpaares frei drehbar auf den zugehörigen Wellen gelagert sind, wobei eine dieser beiden frei drehbaren Scheiben mit dem Antriebsorgan drehfest verbunden ist, und dass beide Scheiben des zweiten Scheibenpaares drehfest mit den beiden Wellen verbunden sind.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen eine beispielsweise Ausführungsform der Geschwindigkeitswechselvorrichtung beschrieben. Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Maschine mit teilweise geschnittenen Teilen an der Stelle der erfindungsgemässen Vorrich tung, Fig. 2 ist eine vergrösserte Darstellung der in Fig. 1 im Schnitt ersichtlichen Vorrichtung und Fig. 3 ist ein'waagrechter Schnitt nach der Linie in-UI in Fig. 2.
Eine Riemenscheibe 1 wird durch eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung, welche auf die Riemenscheibe 1 beispielsweise mittels eines in der Rille 2'laufenden Riemens 2 einwirkt, in Umdrehung versetzt.
Die Riemenscheibe 1 ist um eine Welle 3 frei drehbar, auf welcher eine zweite Riemenscheibe 4 festsitzt, die mittels eines Riemens 5 mit einer auf einer Welle 7 festsitzenden Riemenscheibe 6 verbunden ist.
Die Riemenscheibe 1 ist ferner mittels eines Riemens 8 mit einer weiteren, frei drehbar auf der Welle 7 angebrachten Riemenscheibe 9 verbunden.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, dass die Welle 7 in an sich bekannter und hier nicht näher beschriebener Weise die Nadelstange 7'direkt antreibt und dieser eine Auf-und Abwärtsbewegung erteilt, während die Welle 3 die andern Organe der Nähmaschine, wie den Stoffschieber und das Schiffchen, in ebenfalls bekannter Weise direkt betätigt. In diesem Fall haben die Riemenscheiben 4 und 6 gleiche Durchmesser und sind, wie der über sie geführte Riemen 5, gezahnt, um jeden Schlupf zwischen den Wellen 3 und 7 zu vermeiden und ein dauernd gleichbleibendes Phasenverhältnis zwischen den Organen der Nähmaschine sicherzustellen.
Wenn die Riemenscheibe 1, wie nachfolgend erläutert wird, mit der Welle 3 starr verbunden wird und sich die Riemenscheibe 9 frei um die Welle 7 drehen kann, dann erfolgt die Bewegungsübertragung vom Antriebsriemen 2 aus über die Riemenscheiben 1 und 4 auf die Riemenscheibe 6, und die Welle 3 wirkt als Antriebswelle der Welle 7.
Wenn hingegen die Riemenscheibe 1 um die Welle 3 frei drehbar ist und die Riemenscheibe 9 mit der Welle 7 gekuppelt wird, dann erfolgt die Bewegungsübertragung von der Riemenscheibe 1 auf die Riemenscheiben 9 und 6, und von letzterer auf die Riemenscheibe 4, und in diesem Fall treibt die Welle 7 die Welle 3 an.
Während die beiden Wellen 3 und 7 im ersten Fall die vom Antrieb über den Riemen 2 aufgedrückt Winkelgeschwindigkeit haben, wird diese im zweiten Fall im Verhältnis der Durchmesser der Riemenscheiben 9 und 1 verändert.
Die frei um die Welle 3 drehbar gelagerte Riemenscheibe 1 weist an ihrer Nabe einen Kupplungsteil 10 auf, in den der an der Hülse 12 angebrachte Gegenkupplungsteil 11 unter der Wirkung einer Feder 13 eingerückt wird, die zwischen den Flanschen 12'und 14'der Hülse 12 bzw. einer zweiten Hülse 14 wirkt.
Die Hülse 12 ist koaxial zur Welle 3 angeordnet und entlang derselben verschiebbar. Mit ihrer diametral verlaufenden Fläche 15 ist sie stets mit einer Gegenfläche 16 der Hülse 14 in Berührung, die mittels der Schraube 17 auf der Welle 3 befestigt ist und sich mit dieser dreht. Demzufolge dreht sich auch die Hülse 12 stets mit der Welle 3.
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