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Verfahren zur Herstellung von Hohlraum-Fahrbahndecken
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Beton- oder bituminösen Fahrbahn- decken, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie auf einem Unterboden ruhen, der ein System von gleichmässigen Hohlräumen enthält. Die Ausbildung einer solchen Decke mit vorzugsweise gewölbten
Hohlräumen in der Unterschicht ergibt günstige statische Verhältnisse, weil die Decke nicht mehr in ihrer ganzen Fläche aufliegt, sondern auf einer Vielzahl von einzelnen Widerlagern ruht und daher federt und elastisch ist. Auch die üblichen Baustahleinlagen wirken sich bei dieser Gestaltung besser aus. Die Ge- fahr der Rissbildung in der Fahrbahn ist verringert.
Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung solcher Decken mit geeigneten Mitteln. In der bevorzugten Ausführungsform wird ein in geeigneter Weise verfestigter Untergrund, z. B. eine durch Zement-, Bitumen- oder Teervermörtelung hergestellte Unterschicht, mit einer Kunststoff-Folie aus Polyäthylen,
Polyvinylchlorid, Polyamid od. dgl. belegt, die im Tiefziehverfahren mit Auswölbungen von 1 mm Tiefe und darüber, für die Praxis vorwiegend 3 bis 15 mm Tiefe, versehen ist. Dieser wird dann über die Scheitelpunkte der Auswölbungen mit zement-, bitumen-oder teergebundenem Kies-, Kies/Sand-, Splitt-oder Kies/Sand-Splitt-Gemisch abgedeckt.
Auf diese kalt oder heiss hergestellte Trag- oder Schutzschicht werden dann in üblicher Weise und vorzugsweise unter Einbauung von Baustahleinlagen bei zementgebundenen Decken die Binder- und Deckschichten heiss aufgebracht.
Zweckmässig wird auf den Untergrund zunächst eine plane Kunststoff-Folie aus Polyolefin, z. B.
Polyäthylen, Polyamid, Polyvinylchlorid od. dgl., aufgelegt und dann erst die mit den Auswölbungen versehene Folie aufgelegt, um eine besonders wirksame Sperrschicht gegen aufsteigendes oder absinkendes Wasser herzustellen und das Fortpflanzen etwaiger Risse aus der Unterlage in die neue Fahrbahndecke auszuschliessen.
Bei Neubauten wird unter der Unterlage die übliche Frostschutzschicht eingebracht. Diese kann auch durch Folieneinschlag gegen seitlich eindringendes bzw. aufsteigendes Wasser geschützt werden.
Die Dicke der mit den Auswölbungen versehenen Folie wird so gewählt, dass die Wölbungen durch das Gewicht der aufgetragenen Abdeckschichten und Oberschichten und die Verdichtungsvorgänge bei der Fertigstellung der Oberschicht (Walzvorgang bei Schwarzdecken, Vibrationsvorgang bei Betondecken) nicht ernstlich deformiert oder gar eingedrückt werden. Unter diesem Gesichtspunkt kommen Folienstärken von etwa 250 bis 800 ft in Frage. Die Stärke von Polyäthylen-Folien kann etwa 400 bis 800 Il, bei PVC-Folie etwas weniger betragen. Grössere Stärken sind nicht erforderlich, da die tiefgezogene Folie ja in der fertigen Fahrbahndecke keine Tragkraft zu übernehmen hat.
Sie dient ja nur gewissermassen als profilierte Verschalung bei der Fertigstellung der Fahrbahnoberdecke und kann nur nach der Fertigstellung derselben nicht mehr abgenommen werden, da sie zwischen Unterlage und Decke eingeschlossen ist. Gleichzeitig übernimmt sie, wie oben erwähnt, die Aufgabe einer Sperrschicht gegen Oberflächenwasser.
Um Deformierungen oder Eindrücken der Hohlformen zu vermeiden, sollte die Korngrösse der Zuschlagstoffe, d. h. des Splitts usw., nicht über die bisherigen Masse ninausgehen. Gröbere Brocken könnten leicht unerwünschte Deformierungen hervorrufen. Die Hohlräume müssen bis zur Erstarrung des Dekkenmaterials erhalten bleiben, damit eine Hohlraum-Fahrbahndecke im Sinne der Erfindung gebildet werden kann. Die durch die tiefgezogene Folie hergestellten Hohlräume führen zur Ausbildung einer Vielzahl von pfeilerartigen Stützflächen des Oberbetons, die sich der vorhandenen befestigten Unterlage
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viel besser und wirksamer anpassen, auch wenn diese Unterlage nicht völlig exakt planiert ist. Die hoh- len Folienwölbungen wirken, während der Erstarrungszeit der aufgetragenen Oberschichten als Luftpolster.
Die Kunststoff-Hartfolie ist das ideale Material, um in einfachster und billigster Weise eine den Er- fordernissen entsprechende gewölbte Zwischenlage im Tiefziehverfahren herzustellen. Es liegt auf der
Hand, dass die Folie durch eine geometrisch in der gleichen Weise gestaltete Zwischenlage aus Pappen- guss od. dgl., wie sie beispielsweise für den Transport von Frischeiern verwendet wird, ersetzt werden kann. Ebenso kann man daran denken, in der gleichen Weise geformte Zwischenlagen aus Pressspan, mit
Kunstharz imprägniertem Holz-oder Korkmehl oder aus mit härtenden Harzen imprägnierten Glasfasern sowie Metallfolien, Bleche u. a. zu fertigen.
Schliesslich lässt sich die Erfindung auch in der Weise ausführen, dass man keine zusammenhängende
Zwischenlage mit Wölbung benutzt, sondern auf die befestigte Unterlage einzelne becherartig geformte Gebilde aus Kunststoff-Folie, Pappenguss, harzimprägnierter Glasfaser od. dgl. umgekehrt stellt und dann im übrigen nach dem Verfahren der Erfindung arbeitet. Praktisch sind alle diese Möglichkeiten teure und in der einen oder andern Beziehung weniger günstige Varianten Jer tiefgezogenen Kunststoff-Folie.
Grundsätzlichkönnen die Auswölbungen der Kunststoff-Folie bzw. die sonstigen Patrizen für die Bildung der Hohlräume der Fahrbahndecke der Erfindung beliebigen Querschnitt haben, d. h. mehreckig, quadratisch, oval oder kreisförmig ausgebildet sein. Am zweckmässigsten wählt man kreisrunde Querschnittsformen, wenn natürlich auch Pyramiden- und Kegelform sowie die Formen von Pyramiden- und Kegelstümpfe ebenfalls möglich sind. Die Abmessungen der Auswölbungen richten sich nach den Bedürfnissen des Einzelfalles, nachArt und Gewicht der Ober- und Deckenschichten usw. Bei regelmässiger Anordnung kreisrunder Auswölbungen von etwa 8 bis 12 mm Tiefe kann ihr Durchmesser beispielsweise 30 bis 60 mm betragen.
Bei 30 mm Durchmesser und nicht versetzter Anordnung der Wölbung können die Mit- telpunkte benachbarter Wölbungen beispielsweise einen Abstand von 50 mm in jeder Richtung haben. Bei einem Durchmesser von 60 mm und versetzter Anordnung der Wölbungen kann beispielsweise der Abstand benachbarter Wölbungen in der gleichen Reihe und in zwei parallelen Reihen jeweils 120 mm betragen.
Aber auch andere Anordnungen sind möglich.
Das Verfahren der Erfindung dient nicht nur zur Herstellung neuer Fahrbahndecken, sondern kann auch mit Vorteil zur Ausbesserung oder Erneuerung bereits vorhandener Fahrbahndecken benutzt werden. Während man bisher beispielsweise bei Autobahnen zur Reparatur die gesamte bisherige Fahrbahndecke zertrümmerte, auf Halden fahren und den gesamten Grund erneuern musste, braucht man nach dem Verfahren der Erfindung bei einem zu reparierenden Strassenstück nur auf die schadhafte Strassendecke oder, bei stark geschädigter Fahrbahn nach Abtragung eines Teiles ihrer Dicke, die neue Hohlraumoberdekke aufzubauen. In ähnlicher Weise lassen sich auch Verbreiterungen bestehender Strassendecken vornehmen.
Das Verfahren der Erfindung liefert nicht nur durch die Hohlraumkonstruktion statisch günstigere Fahrbahndecken, sondern ist ausserdem zeitsparend, ohne eine irgendwie ins Gewicht fallende Verteuerung zu bedingen und im Falle von Reparaturarbeiten wesentlich verbilligend.
Man hat schon vorgeschlagen, in die Fahrbahnen Hohlziegel einzulegen, um in der Decke der Fahrbahnen Hohlräume entstehen zu lassen. Nach einem andern Vorschlag, welcher die Bildung einer elastischen Mittelschicht innerhalb'der Fahrbahnen bezweckt. sollen Belegeisen oder gepresste Bleche, beispielsweise Wellblech oder Bambusrohr oder Lagen aus Papier, Leinwand oder Lederabfällen, vorzugsweise in Sand eingebettet, zur Herstellung der elastischen Zwischenschicht gebraucht werden.
Obwohl besonders der letztgenannte Vorschlag die Herstellung einer elastischen Schicht im Auge hat, sind die bei der bekannten Arbeitsweise zu verwendenden Stoffe als starr und unelastisch anzusehen, während die erfindungsgemässen, der Thermoformung unterworfenen Kunststoff-Folien sehr elastisch sind und zu einem Effekt in den Fahrbahndecken, welcher sie den bekannten Decken weit überlegen macht, führen.
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